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akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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SEERAUM<br />
1<br />
56<br />
HOCH GEBAUT –<br />
TÜRME UND<br />
HÜTTEN<br />
Im <strong>Oktober</strong> sind die Nächte schon länger<br />
als die Tage, aber die Sicht ist besser als im<br />
Sommer. Also geht man in die Höhe(n), um<br />
Fern- und Weitsicht zu bekommen.<br />
Auch bei diesem Thema ist die Schweizer Seite<br />
wieder ergiebiger und deshalb besser bedient,<br />
weil dort die Berge höher sind. Wer sich aber<br />
ein bisschen mit den Bergen beschäftigt,<br />
weiß, dass es bei Bergen nicht auf die Höhe<br />
ankommt – hier gilt das Prinzip „size doesn’t<br />
matter“. Ein Drumlin in Oberschwaben bietet<br />
bekanntlich mehr Aussicht als ein gleich<br />
hoher Hügel irgendwo im Appenzeller Vorderland,<br />
der von höheren Bergen umgeben ist.<br />
Im katholischen Oberland steht aber meistens<br />
eine Kapelle (oder zumindest ein Kreuz) auf<br />
den Drumlins, wenn wir aber von neuen, sehenswerten<br />
Bauten dort erfahren, werden wir<br />
auch über diese berichten. Für die Leser auf<br />
der deutschen Seite ist die Schweiz auch nicht<br />
mehr so teuer wie in den letzten zwei Jahren,<br />
nachdem sich der Wechselkurs wieder etwas<br />
normalisiert hat.<br />
Türme für die Aussicht<br />
Wo die Landschaft zu flach ist oder die Höhen<br />
bewaldet sind, werden immer wieder<br />
Aussichtstürme gebaut, damit man weiter<br />
sieht. Deshalb gibt es auch rund um den See<br />
Türme, vom Gehrenberg bei Markdorf bis<br />
zum Hofberg bei Wil, und es kommen immer<br />
wieder neue dazu. Im Mai wurde westlich von<br />
Kreuzlingen auf dem Thurgauer Seerücken der<br />
„Napoleon-Turm“ 1 eröffnet, der so auf dem<br />
bewaldeten Höhenzug steht, dass man von<br />
seiner Plattform aus auf der einen Seite über<br />
den ganzen Untersee und die dahinter liegenden<br />
Landschaften sieht, auf der andereren<br />
2<br />
Seite über den Thurgau hinweg auf das Alpenpanorama.<br />
Der Name bezieht sich auf einen<br />
Turm, der während der Zeit, die Louis Napoléon<br />
am See verbracht hat, hier gestanden,<br />
aber nicht lange gehalten hat. Deshalb war<br />
auch hier die Vorgabe, ihn so zu bauen, dass<br />
er länger als nur eine Generation hält. Dafür<br />
wurde er so mit Holzlatten verkleidet, dass die<br />
Latten den inneren Teil mit der Treppe schützen<br />
und ohne großen Aufwand ausgetauscht<br />
werden können. Auch die Treppe 2 , die bei<br />
solchen Türmen stark beansprucht wird, ist<br />
einen Blick wert: stabil und leicht zu erneuern.<br />
Leider ist der Turm abends nicht geöffnet, nur<br />
die Mitglieder des Fördervereins können im<br />
Sommer bis Sonnenuntergang oben bleiben.<br />
Architekt: Peter Dransfeld,<br />
www.dransfeld.ch,<br />
www.napoleonturm-hohenrain.ch