Hochzeitsratgeber im Ostallgäu

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Ganz in weiß...und in Tracht Dirndl und Lederhose sind auch in der Hochzeitsmode angekommen Janina Lindner liebt es an der Nähmaschine kreativ zu sein – besonders wenn daraus hübsche Trachten werden. Es ist das wohl wichtigste Kleid jeder Frau im Leben – das Brautkleid. In diesem Punkt gehen Bräute nur selten Kompromisse ein, das Kleid muss einfach perfekt sein. Auch in der Brautmode gibt es immer wieder neue Trends – einer setzt sich im Allgäu immer häufiger durch: Heiraten in Tracht. Hochzeit Das exklusive Trachtenhaus im Allgäu seit 1917 Ein bisschen Dirndl und ganz viel Braut – so kann ein modernes Hochzeits-Dirndl aussehen. Foto: Christoph Jorda/christophjorda.com »Ob Dirndlprinzessin oder fesche Hochzeit auf der Alm, bei uns in Nesselwang sind Sie in guten Händen!« Insgesamt sind Dirndl und Lederhose seit einigen Jahren in sämtlichen Bereichen auf dem Vormarsch. Trugen früher nur Traditions-Liebhaber das ursprüngliche Gewand, so mögen immer mehr junge Leute den Trachten-Chic. Ob Volksfest, Opas Geburtstag, Taufe oder auch Hochzeiten – Jubilare sowie auch Gäste tragen Inh. Madeleine Baronsee e.K. Hauptstraße 24 87484 Nesselwang/Allgäu Telefon (08361) 207 www.sportalm-waltner.de Neueröffnung 10% Rabatt auf Brautkleider & Schleier gültig bis 31.12.2017 zu diesen Anlässen verstärkt fesches Trachten-Gewand. Dass Tracht absolut trend ist, zeigen nicht nur die unzähligen jungen Menschen auf dem Kaufbeurer Tänzelfest oder der Allgäuer Festwoche, auch Janina Lindner aus Irsee, Schneidermeisterin und Mitarbeiterin der Trachtenkulturberatung des Bezirk Schwaben, merkt seit einigen Jahren, dass Tracht wieder zur beliebten Kleidung wird. „Ich freue mich wahnsinnig, dass diese Kleidung, für die ich eine große Leidenschaft habe, wieder so populär ist und sich auch junge Leute dafür begeistern können“, erzählt die sympathische Trachtenschneiderin. Heiraten in Tracht Auch für Brautpaare sind Dirndl und Lederhose oft willkommene Alternative zu Brautkleid und Anzug. Besonders die Kombination „standesamtliche Trauung in Tracht, kirchliche Trauung in weißem Kleid und schickem Anzug“ ist bei vielen Paaren beliebt. Wir haben Janina Lindner in ihrer Schneiderwerkstatt in Irsee besucht und nachgefragt, was in Sachen Tracht denn gerade „in“ ist und wie Braut zu ihrem perfekten Braut-Dirndl kommt. Tipps von der Expertin Mit Tracht ist man immer passend gekleidet Janina Lindner ist in Hamburg geboren und schon bei ihrer Einschulung trug sie ein Dirndl, auch wenn das im Norden äußerst außergewöhnlich ist und sie zu diesem Zeitpunkt noch keinen ausgereiften Kleidungsstil hatte. Doch anscheinend hatte sie bereits damals schon eine Verbindung zur Tracht. Obwohl Lindner im Fach Handarbeit nur eine 4 in der Schule hatte, wollte sie nach dem Abitur entweder eine Schreiner- oder eine Schneider-Lehre machen, letzteres ist es dann geworden. Nach einer Ausbildung und einiger Erfahrung am Theater wollte Janina Lindner aber mehr. „Ich hatte Spaß daran Kleider zu nähen und Kostüme zu entwerfen, aber irgendwie habe ich mir immer gedacht, man muss aus Stoff doch auch noch mehr machen können.“ Auf einen Tipp ihrer Mutter hin beschloss die junge Schneiderin nach Salzburg zu gehen, wo sie ein Jahr lang die Ausbildung zur Schneiderin für traditionelle und volkstümliche Trachten absolvierte. „Ich war begeistert von den aufwändigen Kleidungsstücken, den Möglichkeiten, den Rüschen, Raffungen und der Liebe fürs Detail. Ich war voller Enthusiasmus und wollte alle im Norden, in meiner Heimat, von der Tracht begeistern“, schwärmt Lindner. Doch es kam anders – die talentierte Schneidermeisterin lernte ihren Mann kennen und zog für ihn ins Allgäu, wo sie bis heute in Irsee lebt und arbeitet. „Ich habe wirklich eine besondere Leidenschaft für Trachten und liebe die geschichtsträchtige Kleidung. Deswegen passe ich auch ganz gut ins Allgäu denke ich. Hier kann ich mich austoben und mich immer wieder neu verwirklichen.“ Seit 16 Jahren ist Janina Lindner zudem Mitarbeiterin in der Trachtenkulturberatung des Bezirk Schwaben, wo Geburtstagsrabatt - 10 % auf alles das ganze Jahr HOCHZEITS- & FESTMODE Komplette Hochzeitsausstattungen für Sie und Ihn Christine Mellauner Stadtgraben 1 · A-6682 Vils Tel. +43 (0) 664 733 12689 christine.mellauner@gmx.at www.brautmoden-christine.at Termine nach Vereinbarung!
Der perfekten Anzug Richtiger Look für den Bräutigam Vereine oder auch Einzelpersonen zu historischen Trachten beraten werden. „Vor Kurzem durfte ich das Kleid für die erste Zunftmeisterin des Ulmer Fischerstechens schneidern – das war wirklich ein tolles Projekt. Nach Abbildungen und Figuren aus dem Museum habe ich eine Jacke kreiert, ähnlich wie ein Caraco, eine Frauenjacke aus dem 18. Jahrhundert.“ Doch es muss nicht immer Historisches sein, die Expertin ist offen und freut sich über jeden, der Tracht trägt, egal in welcher Form: „Ich persönlich trage lieber traditionelle Dirndl, aber ich finde es toll, dass es mittlerweile eine Hülle und Fülle an Dirndl und Co. gibt und so viele, und auch junge Menschen, dazu einen Zugang bekommen. Wichtig ist dabei immer, dass die Tracht, egal zu welchem Anlass sie getragen wird, zum Typ passt. Ich sage immer ‚man trägt nicht die Tracht, sondern die Tracht trägt einen‘. Eine sportliche Frau sollte auch ein schlichtes, elegantes Dirndl tragen und nichts aufgesetztes – man muss sich einfach wohl fühlen.“ Die Schneidermeisterin rät jedem, sich beim Trachten-Kauf treu zu bleiben, dann kann fast nichts schief gehen. Ganz besonders gilt dieser Grundsatz, wenn man in Tracht heiraten möchte. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt – ob traditionelles Dirndl mit langem Rock und geschnürtem Mieder, ein Kleid zum Knöpfen oder auch moderne Variationen – erlaubt ist was gefällt. „Ich habe schon sehr traditionelle, aufwändige Brautdirndl gemacht, aber auch leichte und trendige Trachten-Kombinationen“. Unsere Entscheidung = Nicht irgendwen heiraten! Meine Entscheidung = Nicht in irgendwas heiraten! Gute Entscheidung = Aktuell hat Janina Lindner ein Modell mit einer dünnen Bluse mit Schneewittchen-Kragen, die im Rücken zu knöpfen ist, zusammen mit einem leichten, weißen Rock mit luftiger Fransen-Schürze fertig gestellt. Das Modell ist nur ein bisschen „trachtig“ und eine hübsche und luftige Variante zum Braut-Dirndl (Foto). Für die Ewigkeit Wie ein Brautkleid, ist aber auch ein weißes Brautdirndl schwierig für den weiteren Gebrauch nach der Hochzeit. Doch gerade das Dirndl bietet die Möglichkeit an der Hochzeit Farbe zu tragen – wer sagt denn, dass ein Hochzeits-Dirndl weiß sein muss? Erlaubt ist auch hier nahezu jede Farbe, hauptsache es passt und gefällt. Die Farbe des Dirndls oder der Schürze kann dann auch in der Weste für den Bräutigam wieder aufgegriffen werden, so entsteht ein harmonisches Bild. Wer aber an seiner Hochzeit traditionell in Weiß gehen möchte, kann nach der Hochzeit eine bunte Schürze und bunte Schuhe zum weißen Dirndl tragen und schon schreit das Kleid nicht gleich nach Braut und Hochzeit. Auch mit Accessoires kann ein Look nach Belieben verändert werden. Ein Tipp, den Janina Lindner noch hat ist, auf hochwertige Materialien und Stoffe zu setzen. Dann ist die Tracht besonders wertvoll und wirklich etwas für die Ewigkeit – wie auch die Ehe. Uferstraße 2 (Seeblick-Arkaden) 87629 Hopfen am See Telefon 08362/4866 info@krug-herrenmode.de Gratis • am Haus! Ein festlicher, aber dennoch normaler Anzug lässt sich auch gut zu anderen Anlässen tragen. Foto: © PantherMedia / belchonock Definitiv steht die Braut an der Hochzeit mehr im Mittelpunkt als der Bräutigam – in der Regel richtet er sich daher auch in Sachen Anzug nach der Braut und ihrem Kleid. Aber auch das Outfit des Bräutigams kann je nach Wahl der Anzugart, seinen Details, den Schuhen und Accessoires zu etwas Einzigartigem werden. Der individuelle Stil kann so optimal unterstrichen werden ohne die Braut zu übertrumpfen. Der Hochzeitsanzug Nichts ist schlimmer, als ein Hochzeitspaar das kein stimmiges Bild abgibt. Anzug und Kleid sind maßgeblich dafür, ob das der Fall ist oder nicht. Deshalb sollte das Paar unbedingt darauf achten, dass der Festrahmen, die Location und auch die Kleidung gut aufeinander abgestimmt sind. Ob ländlich, extravagant, sommerlich oder ungezwungen macht hier nämlich einen großen Unterschied. Der Bräutigam sollte also schon vor dem Besuch beim Herrenausstatter oder Schneider wissen, ob der Anzug klassisch, modern, verspielt oder elegant sein soll, welchen Charakter er wiederspiegeln und welche Anzugart es werden soll. Denn ob Smoking, Anzug, Cutaway oder Frack macht einen großen Unterschied. Das Hemd Bevor sich der Bräutigam für ein Hemd entscheidet, sollte er wissen, welche Farbe das Brautkleid hat. Ob ivory oder reinweiß macht nämlich einen großen Unterschied. Also unbedingt nachfragen und das Hemd im selben Farbton wählen. Zum Smoking passt am besten das spezielle Smokinghemd mit Kläppchen oder Umschlagkragen, verdeckter Knopfleiste oder Plissee und Umschlagmanschette. Zum normalen Anzug gibt es eine Vielzahl von Hemden mit unterschiedlichen Kragenvarianten. Zum Kentkragen kann man gut eine Krawatte tragen, auch zu einem Haifischkragen passt eine Krawatte oder auch Fliege. Zum Cutaway gehört ein weißes Hemd mit einem Hemdkragen, der durch den Binder bestimmt wird. Trägt der Bräutigam Plastron, ist das der Kläppchenkragen, der Cutaway-Kragen gehört zur silbergrauen Krawatte. Das spezielle Frackhemd ist mit einem Kläppchenkragen und Wiener Manschette ausgestattet. Wann kaufen? Die Faustregel sagt, dass es etwa drei Monate vor der Hochzeit an der Zeit für den Hochzeitsanzug ist. Den Termin beim Herrenausstatter oder Schneider sollte man allerdings schon rund ein halbes Jahr vorher machen – und dabei abklären, wie viel Vorlaufzeit der Schneider eventuell braucht. Heiraten in Tracht Wer sich dafür entscheidet in Tracht zu heiraten, hat als Bräutigam die Wahl. Wichtig hierbei ist, wie sonst auch, das Kleid der Braut. Ist es ein klassisches Dirndl oder etwas ausgeflippter? Ist es ganz weiß oder in Farbe? Ein klassischer Trachtenanzug besteht ähnlich wie ein normaler Anzug aus Janker, Hemd, Weste und langer Hose, meist in anthrazit. Das Material ist Schurwolle, auch Leinen wird zum Teil verwendet. Als Hose kann der Bräutigam außerdem eine Stresemannhose tragen. Als Sakko dient ein klassischer und eleganter Trachtenjanker, den es in vielen Versionen gibt und der meist mit grünen Details am charakteristischen Stehkragen und an den Taschen verziert ist. Inzwischen wird jedoch auch oft in der kurzen Lederhose geheiratet. Ursprünglich eine Arbeitshose, hat sich die typisch bayerische Lederhose in ihren vielen Variationen inzwischen auch zum Hochzeitsgewand gemausert. Wichtig: auch der Lederhose sieht man ihre Qualität an. Wer in ihr heiraten möchte, sollte in eine hochwertige und handgestickte Hirschlederhose investieren. Billigere Modelle werden mit der Maschine bestickt und mit weniger dickem und hochwertigem Leder verarbeitet. Hosenträger gehören zur Lederhose unbedingt dazu, ebenso die Weste beim festlichen Anlass. Darüber der Janker, der den Bräutigam dem feierlichen Anlass gerecht werden lässt.
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