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Giro-d-Italia

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<strong>Giro</strong> d‘<strong>Italia</strong><br />

2017


Ravenna<br />

Corsignano<br />

Monopoli<br />

Avola<br />

Die Route: Stuttgart – Weissensee – Triest – Venedig – Ravenna<br />

Monopoli – Avola – Catania – Neapel – Corsignano – Stuttgart


Ab- und Hinfahrt:<br />

Nach Fern- und Städtereise wollen wir<br />

2017 wieder einmal unserem Lieblingsreiseland<br />

– Bella <strong>Italia</strong> – einen 3-wöchigen<br />

Besuch abstatten; Unser erstes Ziel soll<br />

diesmal der äußerste Nordosten und hier<br />

die Hauptstadt von Friaul/Julisch Venetien,<br />

Triest, sein. Wir haben ein Zimmer für 2<br />

Nächte vorgebucht, das zwar keinerlei<br />

Ausblick bietet, dafür aber optimal liegt:<br />

Im Prachtzentrum Borgo Teresiano, unter<br />

Maria Theresia gebaut, nur 100 m vom<br />

Meer entfernt, von wo aus wir in den 1 ½<br />

Tagen, die wir da sind, die wichtigsten und<br />

schönsten Teile der Stadt erforschen<br />

können.<br />

Die erste Übernachtungs- und Jausenstation<br />

ist aber Kärnten.<br />

Triest:<br />

Auf einer kleinen Passstraße überqueren<br />

wir die österreichisch-italienische Grenze.


Einige Kilometer später steht<br />

der Verkehr vor einer<br />

Straßeneinmündung, auf der<br />

einige Polizisten etwas<br />

absperren. Nach etlichen<br />

Minuten geduldigen Wartens<br />

gehe ich vor, um mich nach<br />

dem Grund der Sperrung zu<br />

erkundigen. Antwort: ein <strong>Giro</strong>.<br />

Wie lange es noch dauert?<br />

„Höchstens 10 Minuten.“ ---<br />

Nach 20 Minuten scheren wir<br />

aus und setzen unsere Fahrt<br />

über eine, landschaftlich<br />

wunderschöne, Umleitung<br />

fort, auf der wir den Hinweis auf diese tolle Jausenstation sehen und eine Trink-Pause in<br />

traumhafter Bergkulisse machen. Zum Essen ist es – leider - noch zu früh.<br />

Um 14:30 fahren wir über die Costiera, eine Uferstraße, von der aus wir zum ersten Mal<br />

das Mittelmeer sehen, in Triest ein. Es folgen Schlüssel- und Zimmerübergabe in der Via<br />

Tommaseo, direkt neben der Piazza d‘Unitá, und Parken des Wagens in einer etwa 5<br />

Minuten entfernten Tiefgarage.


Triest gehörte lange Zeit zu Österreich-Ungarn und war dessen einzige und daher äußerst<br />

wichtige Hafenstadt. Aus dieser Zeit stammen sowohl die Wienerisch anmutenden<br />

Repräsentationsbauten als auch einige Kaffeehäuser. Das älteste – das Café Tommaseo,<br />

welches immer noch das originale Ambiente aufweist - liegt direkt neben unserer<br />

Unterkunft.


Während der heutige Handelshafen<br />

ziemlich weit östlich des Zentrums liegt,<br />

wird die Küste hier von einem Hafen für<br />

Kreuzfahrtschiffe, einer Mole, die beliebter<br />

Treffpunkt für den abendlichen<br />

Spaziergang ist, sowie den „Canal Grande“<br />

gebildet, einem Projekt , das ebenfalls<br />

unter Maria Theresia geplant, aber<br />

letztendlich nicht in der vorgesehenen<br />

Länge, sondern nur ca. 400 m , „fertig“<br />

gestellt wurde, gebildet. Letzterer dient<br />

heute als Anlegestelle für kleine Sportund<br />

Fischerboote. Auf einer der Brücken,<br />

die über ihn führen, steht eine<br />

Bronzestatue von James Joyce, der hier im<br />

Jahrzehnt vor dem 1. Weltkrieg lebte und<br />

sich als Englischlehrer durchbrachte.


Die Koffer erinnern daran, dass Triest<br />

auch ein wichtiger Auswanderungshafen<br />

war: von 1909-1913 sind über 126.00<br />

Menschen über Triest ausgewandert.<br />

Die Piazza d‘Unitá


In Triest gibt es die Möglichkeit,<br />

einen Audio<br />

Guide in der Muttersprache<br />

für einen individuellen<br />

Stadtrundgang<br />

auszuleihen. Wir<br />

wandern daraufhin<br />

durch das Borgo Teresiano<br />

über das ehemalige<br />

jüdische Ghetto auf den<br />

Monte San Giusto.<br />

Wenn man von der<br />

Piazza della Borsa ausgeht,<br />

kommt man durch<br />

einen kleinen intimen<br />

Rest des ehemaligen jüdischen Ghettos, welches seinerzeit zum großen Teil der (nicht<br />

nur) architektonischen Großmannssucht Mussolinis weichen musste. Nach einem<br />

ersten Anstieg trifft man auf Santa Maria Maggiore, eine Wallfahrtskirche im Barockstil,<br />

direkt daneben San Silvestre, eine romanische Basilika aus dem 11. Jahrhundert.


Auf dem Colle San Giusto: Die Kathedrale San Giusto Martire, römische Tempelreste,<br />

Kriegerdenkmal


Nach einem Rundblick auf die Stadt geht es bergab zum Römischen Theater


Nachmittags unterbricht ein kräftiges, stürmisches, Gewitter unsere Exkursion; erst nach<br />

seinem Ende wagen wir uns wieder raus; zunächst geht‘s ins Caffé Tommaseo, später zur<br />

vorzüglichen Cena ins La Piola in der Via San Nicolo, wo diese Schreibmaschine steht.


Die Ruhe nach dem Sturm…


Buona nott


te, Trieste!


Venedig:<br />

Eigentlich hatte ich ja mit dem Besuch von Venedig leichte Schwierigkeiten; man liest<br />

doch in letzter Zeit immer wieder, wie der Tourismus die Stadt und ihre sozialen<br />

Strukturen kaputt macht; aber es liegt so schön auf dem Weg - und wir haben noch nie in<br />

der Serenissima übernachtet…<br />

Nachdem wir unseren Platz im Parkhaus Autorimessa Communale in der Santa Croce<br />

496 schon online gesichert hatten, geht das Einparken ratzfatz, und nach ¼ h sitzen<br />

wir bereits im Vaporetto nach San Marco. Von da aus sind es nur noch 5‘ zu Fuß zu<br />

unserem Hotel.


Andrea wünschte sich ungewöhnliche Fotos von Venedig; ob mir das wenigstens zum Teil<br />

gelungen ist? Dies ist ein Teil meiner Ausbeute von gut 24 h Venedig:


Leben auf der Piazza San Marco…


Transportlogistik und Refreshing in Venezia


Perspektiven aus der Gondel:


Ravenna<br />

Von Anfang an stand Ravenna auf der Liste meiner Wunschziele, und es liegt auch noch<br />

in der Nähe und direkt auf unserer Strecke in den Süden. Für Autofahrer ist es wichtig zu<br />

wissen, dass die gesamte Altstadt für den normalen Kfz-Verkehr gesperrt ist. Wir finden<br />

per Auskunft von der Touristen-Information ein nettes Hotel, das Diana, am nördlichen<br />

Rand der Altstadt mit einer privaten Tiefgarage direkt daneben, und können uns so auf<br />

die 2-tägige Besichtigung der Altstadt und der von der Unesco ausgezeichneten 5<br />

Kirchen , Taufbecken und Mausoleum mit ihren faszinierenden Mosaiken machen. Die<br />

Stadt fällt übrigens auch dadurch auf, dass hier, für Italien ja sehr unüblich, sehr viele<br />

Fahrräder zu sehen und auch auszuleihen sind.


Nachdem wir eingecheckt haben, schauen wir uns zunächst in der Stadt um.<br />

Hier einige Impressionen von ihren Bauwerken, dem Stadtbild und dem Leben darin:


Garibaldi darf natürlich auch in Ravenna nicht fehlen…


Auch das Grab Dante Alighieris, der hier seine Divina Commedia - und sein Leben –<br />

beendete, steht in Ravenna


Kleine Demo der Ferrari-Logistik-Angestellten


Berühmt ist Ravenna auch für die Mosaiken in der ursprünglich orthodoxen Kirche<br />

San Vitale, dem Mausoleum der Galla Placida – die allerdings in Rom gestorben und<br />

deshalb gar nicht hier begraben ist – sowie dem Baptisterium Neoaniano und dem<br />

Erzbischöflichen Museum. Die wunderschönen Mosaiken gäben eigentlich Stoff für<br />

ein eigenes Fotobuch, aber mir wird wider besseres Wissen mitgeteilt, dass das<br />

Fotografieren mit Stativ verboten sei, so sind die Bilder m. E. nicht wirklich optimal<br />

geworden. Ich beschränke mich daher auf eine kleine Auswahl:


Kaum zu glauben, dass in solch vergleichsweise schlichten Gemäuern<br />

solche Schätze versteckt sind…


Wir verabschieden uns nun von Ravenna und machen uns auf den Weg nach Apulien.<br />

Ciao, Emilia-Romagna, benvenuti, Puglia!


Monopoli:<br />

Nein, das ist nicht dieses üble Häuserspekulantenspiel, was trotzdem soviel Spaß macht<br />

(wenn man gewinnt!), sondern eine Hafenstadt ein paar km südöstlich von Bari, der<br />

Hauptstadt Apuliens. Wir kommen in einer Ferienwohnung etwas außerhalb von<br />

Monopoli, aber direkt am Strand gelegen, unter.


Ausflug in das Centro Storico von Monopoli


Alberobello:<br />

Alberobello ist die Stadt, in der es die meiste<br />

Dächer ursprünglich ohne Mörtel konstruiert<br />

der Trulli den Bewohnern im 14. Jh. Befohlen<br />

abgebaut werden konnten. Denn nur so konn<br />

Siedlungen umgehen, die das Königreich von<br />

zu zähmen. Im Übrigen wurden auf die Däche


n Trulli gibt; Trulli sind Häuser, deren<br />

wurden, da die Trockenmauer-Bauweise<br />

wurde, sodass ihre Wohnungen schnell<br />

te die Kolonie die Steuern auf neue<br />

Neapel verlangte , um aufsässige Besitzer<br />

r astrologische Zeichen gesetzt.


Ostuni:<br />

Ein anderer Ausflug führt uns nach Ostuni. Ostuni wird „Die weiße Stadt“ genannt, da die<br />

Häuser der Altstadt fast vollständig weiß getüncht sind.


Ein strahlender Abschied von Ostuni und dem italienischen Festland;<br />

Jetzt geht es via Villa San Giovanni an Skylla und Charybdis vorbei (durch die Straße<br />

von Messina) nach Sizilien:<br />

Vor einigen Jahren sind wir schon einmal auf Sizilien gewesen und waren hellauf<br />

begeistert: neben Landschaft, Spuren griechischer, phönizischer und römischer<br />

Besiedlung und Religionsausübung begeisterte mich seinerzeit der Wiederaufbau von<br />

Syracus im Barockstil; seit dieser Zeit wollte ich unbedingt noch einmal in den Südosten<br />

Siziliens, um auch andere Barockstädte zu sehen. Und genau das haben wir jetzt vor.


Jetzt sind wir wirklich auf dem Weg nach und durch Ost-Sizilien


Zunächst suchen wir aber eine Unterkunft; wir haben letztendlich wieder Glück: Über<br />

booking.com finden wir ein Haus am Meer, abseits vom Trubel, wo wir eine Wohnung<br />

mit direktem Blick vom Balkon aufs Meer finden. Der Ort heißt Avola und soll uns sowohl<br />

zum Relaxen als auch als Ausgangspunkt für weitere Ausflüge in die Umgebung dienen.<br />

Unser Domizil und die direkte Umgebung


Noto:<br />

Das heutige Noto ist, wie oben schon<br />

erwähnt, eine der Städte im Südosten<br />

Siziliens, die nach dem verheerenden<br />

Erdbeben von 1693 der damaligen Epoche<br />

entsprechend im Barockstil wieder<br />

aufgebaut wurden. Das ursprüngliche<br />

Noto, heute unter Noto Antica bekannt,<br />

liegt einige km weiter landeinwärts. Doch<br />

davon weiter unten. Was Noto heute betrifft,<br />

lassen wir hauptsächlich, aber nicht<br />

nur, das augenscheinliche Repräsentationsviertel<br />

mit seinen Regierungs- und<br />

zahlreichen Kirchenbauten auf uns wirken.<br />

Was mich in Italien immer wieder<br />

fasziniert, ist das scheinbar problemlose<br />

Nebeneinander von Pracht und Verfall,<br />

von historisch und modern zweckmäßig.<br />

Mehr will ich gar nicht dazu sagen,<br />

sondern nur die Bilder sprechen lassen.


Auf dem Weg nach Noto Antica treffen wir auf die se Wallfahrtskirche mit dem<br />

blumigen Namen Santa Maria Scala del Paradiso. Hier einige Ansichten.


Jetzt geht‘s aber wirklich nach Noto Antica!


Eine Anmutung von griechischem Hain…


„Leben wächst aus den Ruinen…“


Villa Romano del Tellaro und anschließend<br />

der Faro von Portopalo di Capo Passero


Zwei Strände…


Am nächsten Tag in Avola…


Catania<br />

Nach Tagen überwiegender Ruhe beschließen wir, noch einmal das Angenehme mit<br />

dem Nützlichen zu verbinden: Wir nehmen die Autofähre von Catania nach Neapel<br />

und ersparen uns so fast 600 km Autofahrt. Da die Fähre erst um Mitternacht startet,<br />

haben wir noch genügend Zeit, die „Schwarze Schöne“, wie Catania wegen des hier<br />

früher beim Bauen und Pflastern der Straßen genutzten Lavagesteins und seiner aus<br />

demselben Grund schwarzen Küste genannt wird, noch ausgiebig zu bestaunen. Wir<br />

kommen um 12:00 an, finden auch schnell ein Parkhaus in relativer Nähe des<br />

Fährhafens und fallen anschließend in einen Riesenmarkt, der vom letzten Krempel<br />

bis zu wichtigen Gegenständen des täglichen Lebens, Kleidung und Lebensmitteln<br />

alles anbietet. Er bestimmt vormittags das Leben in der Altstadt.


„Geschlossen wegen Trauerfalls“


Gegensätze…


Neapel<br />

Wir haben ursprünglich nur Liegesessel gebucht; da diese aber überhaupt nicht bequem<br />

sind, mieten wir uns eine Kabine, in der wir herrlich schlafen. Rechtzeitig zum<br />

Sonnenaufgang werde ich wach und kann die Sicht auf die Küste südlich Neapels<br />

genießen. Gegen 12:00 sind wir dann tatsächlich da.


Neapel<br />

Heute haben wir mal wieder vorgebucht und sind nicht enttäuscht: Das b&b Napoli<br />

gibt uns ein tolles Zimmer mit großer Terrasse mit Blick über Neapel und auf den<br />

Vesuv. Die Fahrt dorthin und auch die späteren Autofahrten sind allerdings<br />

abenteuerlich: Napolitanisches Temperament und Chaos, aber ich komme gut klar.<br />

Unser Rundgang durch die Altstadt wird allerdings kurz: Der Teil der Altstadt, der an<br />

unser Hotel grenzt, ist nicht der, der von der Unesco zum WKE erklärt wurde,<br />

sondern ein sehr heruntergekommenes Viertel, was überwiegend von Migranten,<br />

denen es augenscheinlich überhaupt nicht gut geht, bewohnt wird, trotzdem reiht<br />

sich hier ein (Ramsch-)Laden an den anderen, in denen allerdings auch kein Mensch<br />

etwas kauft. Wir merken, dass uns leider die Energie fehlt, noch schönere Viertel<br />

aufzusuchen, und so ziehen wir uns auf unsere Terrasse zurück und genießen den<br />

Abend. Die Pizza zum Abendessen macht dann zwar satt, ist allerdings, ebenso wie<br />

der Wein, von mäßiger bis schlechter Qualität. Es wird wohl Zeit, dass wir wieder<br />

nach Hause kommen. Morgen noch Pompeji, und dann ist Schluss!


Auch hier selbstverständlich: Giuseppe Garibaldi!


Pompeji<br />

Ja, Neapel ist etwas schlecht bei uns weggekommen, tut mir Leid! Nach einer<br />

erholsamen Nacht wollen wir jetzt noch die Kraft für Pompeji aufbringen. Nach einer<br />

kleinen Irrfahrt erreichen wir den Haupteingang, wo wir die online vorgebuchten Tickets<br />

ohne langes Schlangestehen und außerdem Audio Guides, die uns die Möglichkeit<br />

geben, Tempo und Auswahl selbst zu bestimmen, erwerben bzw. ausleihen. Natürlich ist<br />

mir klar, dass man von Pompeji ein eigenes Buch gestalten könnte – vielleicht mache ich<br />

das auch noch mal – , und so beschränke ich mich hier auf eine „kleine“ Kostprobe.


Corsignano<br />

So! Mit dem Foto der pompejanischen Arena sollte eigentlich Schluss sein, aber das<br />

Schicksal will es anders: Kurz gesagt, wir haben uns in unserem Urlaub um einen Tag<br />

verhauen, den wir nun zu früh dran sind, was uns erst auf der Heimfahrt auffällt. Nach<br />

Diskussion und Wetter-Check beschließen wir , uns noch einen Ausruhtag in den<br />

Chiantibergen zu gönnen. Wir finden ein kleines schnuckeliges Hotel in einem kleinen<br />

Ort namens Corsignano nordöstlich von Siena.<br />

Mögen Eure Augen sich in diesem lieblichen Gefilde erholen!<br />

Ciao, <strong>Italia</strong>! Es war eine tolle Reise!<br />

Lutz und Andrea

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