Forum November 2017

FOKUS REGION
ben, tauschen Sie einen Namen
aus oder verändern die Reihenfolge
– da kommt schnell einiges
zusammen. Doch davon darf man
sich nicht entmutigen lassen“,
bemerkt die Medienmanagerin.
„Letzten Endes geht es nicht nur
darum, ob eine bestehende Marke
gleich oder ähnlich ist, sondern
für welche Waren und Dienstleistungen
sie angemeldet wurde –
und wofür man selbst die Markenanmeldung
anstrebt.“
Erforderlich dafür ist, genau
zu definieren, welche Waren
und Dienstleistungen hinter
der Marke stehen, die geschützt
werden soll, und welchen Klassen
diese zuzuordnen ist. Dafür
gibt es beim DPMA eine einheitliche
Klassifikationsdatenbank mit
etwa 70 000 Begriffen – aufgeteilt
in 45 so genannte Nizza-Klassen.
Ein sehr komplexer Prozess, für
den auch Ariane Geisler und ihre
Kollegen juristischen Beistand
hinzugezogen haben.
Dreimonatige
Widerspruchsfrist
Trotz dieser akribischen Arbeit
gibt es keine Garantie dafür, dass
eine Markenanmeldung erfolgreich
verläuft. Denn selbst nachdem
das Patent- und Markenamt
einer Markenregistrierung zugestimmt
hat, gilt eine dreimonatige
Widerspruchsfrist. Erst wenn
diese abgelaufen ist, steht fest,
dass die Rechte an der Marke erfolgreich
gesichert wurden. Diese
Hürde haben die LEAG und die
ISIMKO GmbH mit Bravour gemeistert.
Doch das ist nur eine Seite der
Medaille. „Es ist wichtig, neben
den umfassenden rechtlichen Belangen
auch grundsätzliche praktische
Dinge im Blick zu behalten“,
erklärt Ariane Geisler. So sei
empfehlenswert, schon möglichst
frühzeitig abzuklären, inwieweit
für einen infrage kommenden
Namen überhaupt noch eine freie
Domain zur Verfügung steht. Ratsam
sei auch, speziell bei frei erfundenen
Kunstbegriffen zu prüfen,
was diese in einer anderen
Sprache bedeuten. Die wenigsten
Firmen haben zudem die Ressourcen,
selbst wenn sie die ersten
Ideen in Eigenregie entworfen
haben, das grafisch zu optimieren
und umzusetzen. „Wenn
hier externe Dienstleister hinzugezogen
und Kreativleistungen
erbracht werden, sollten unbedingt
klare Regelungen zur Übertragung
von Nutzungsrechten getroffen
werden“, so die LEAG-Mitarbeiterin.
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Ein Angebot nur für gewerbliche Kunden:
Ist das neue Erscheinungsbild
erst einmal gefunden, beginnt
das Re-Branding. Dann muss sich
die Marke bewähren – vom Briefpapier,
über den Kugelschreiber
bis hin zum Fuhrpark. „Ja, auch
nach der Namensfindung bleibt
das ein anspruchsvoller und
spannender Prozess“, resümiert
Ariane Geisler.
Birgit Jaslau
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FORUM – DAS BRANDENBURGER WIRTSCHAFTSMAGAZIN Nr. 11 | 2017 15