Forum November 2017
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FOKUS REGION<br />
„Ich lebe das, was ich arbeite“<br />
Achtsam mit sich und der Umwelt umzugehen, ist für Angelika Schubert aus Finsterwalde<br />
Lebenseinstellung und Arbeitsgrundlage zugleich. In diesen Tagen feierte die Inhaberin eines<br />
Reformhauses ihr dreißigjähriges Firmenjubiläum und blickt auf ein bewegtes Berufsleben,<br />
welches so nicht geplant war.<br />
Das Jahr 1987 ist wegweisend für die berufliche<br />
Zukunft von Angelika Schubert. Von heute<br />
auf morgen übernahm die damals 33-Jährige<br />
die Markt-Drogerie Richter in Finsterwalde<br />
von ihrem schwer kranken Vater. Zu diesem<br />
Zeitpunkt führte dieser die Drogerie bereits<br />
zwanzig Jahre. Angelika Schubert ist also quasi<br />
mit und in dem Geschäft der Eltern groß geworden.<br />
1954 geboren und in Forst aufgewachsen, verschlug<br />
es Familie Schubert 1966 nach Finsterwalde,<br />
um die ehrwürdige Drogerie am Markt<br />
17 zu übernehmen. Wie alle Familienmitglieder<br />
entschied sich die junge Frau nach der<br />
Schule ebenfalls für den Beruf der Drogistin.<br />
Doch damit nicht genug. Anschließend legte<br />
sie noch einen Abschluss in Ingenieurökonomie<br />
in Dresden drauf, der mit einem heutigen<br />
Studium der Betriebswirtschaftslehre zu vergleichen<br />
ist. „Nein, Geschäftsführerin wollte<br />
ich nie werden“, erinnert sich Angelika Schubert<br />
und ist es dennoch seit dreißig Jahren.<br />
„Als mein Vater 1987 schwer erkrankte und<br />
mich bat, die Drogerie zu übernehmen, konnte<br />
ich ihm das nicht abschlagen“, erklärt sie ihren<br />
schicksalhaften Weg.<br />
Umzug vom Markt in die Lange Straße<br />
Nach der politischen Wende wurden Angelika<br />
Schubert die Räumlichkeiten in der einstigen<br />
Markt-Drogerie vom Inhaber gekündigt.<br />
Daraufhin erwarb sie über die Treuhand die<br />
heutigen Geschäftsräume in der Langen Straße<br />
13. Auch hier befand sich über viele Jahre<br />
eine Drogerie. So konnte die Geschäftsfrau<br />
Waren und die Einrichtung direkt übernehmen.<br />
Zwei Jahre lang führte sie beide Drogerien<br />
parallel, bis schließlich der Vertrag für die<br />
Dass die Markt-Drogerie für den Finsterwalder Einzelhandel<br />
eine besondere historische Bedeutung hatte,<br />
belegt die Ausstellung im Sänger- und Kaufmannsmuseum<br />
der Stadt. Hier kann man die Originaleinrichtung<br />
der einstigen Drogerie bewundern.<br />
<br />
FOTOS: DUNJA PETERMANN<br />
18 FORUM – DAS BRANDENBURGER WIRTSCHAFTSMAGAZIN Nr. 11 | <strong>2017</strong>