Wiehre Magazin, Ausgabe Mittel-/Oberwiehre (November 2017)
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PORTRAIT<br />
Freiwillige Feuerwehr <strong>Wiehre</strong><br />
Unter Denkmalschutz: Das Feuerwehrhaus der Abteilung <strong>Wiehre</strong> in der Urachstraße war früher Straßenbahndepot.<br />
©Fotos: Achim Keller<br />
AUF DIESES TEAM<br />
IST UNBEDINGTER VERLASS<br />
Ein Notruf geht bei der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung<br />
7 in der <strong>Wiehre</strong> ein: Brand eines Weihnachtsbaumes.<br />
Abteilungskommandant Christian Leiberich<br />
stutzt. Nicht, dass ein brennender Weihnachtsbaum an und<br />
für sich etwas Ungewöhnliches wäre, aber an einem 24. Juli<br />
vielleicht dann doch.<br />
Es stellte sich heraus, dass der Weihnachtsbaum vor sich hinnadelnd<br />
auf einem Balkon gestanden hatte und dort bei einem<br />
Grillabend Feuer gefangen hatte. Alles in allem keine große<br />
Sache für die Freiwillige Feuerwehr <strong>Wiehre</strong>, sie waren schnell<br />
zur Stelle, der Brand sogleich gelöscht.<br />
Rund 80 Einsätze haben die 26 Männer und drei Frauen der<br />
dortigen Feuerwehrabteilung pro Jahr zu bewältigen, inklusive<br />
Fehlalarme.Und das sind nicht wenige: Bei den Alarmen, die<br />
von Brandmeldeanlagen ausgelöst werden, ist nur einer von<br />
100 wirklich „echt“, berichtet Christian Leiberich. Oftmals verschmutzen<br />
die Rauchmelder bei schlechter Wartung oder die<br />
Staubwolke in einem Handwerksbetrieb löst den Alarm aus. An<br />
einem Abend wurden die Feuerwehrleute hintereinander weg<br />
gleich drei mal in das gleiche Altersheim gerufen, weil eine<br />
Brandmeldeanlage angeschlagen hatte. Doch statt Rauch hatten<br />
sich nur unzählige Fruchtfliegen auf dem Rauchmelder niedergelassen<br />
– ein Schälchen mit Essig beendete dann das Spektakel.<br />
„50 bis 60 Prozent der Heimrauchmelder schlagen wegen verbranntem<br />
Essen an“, weiß Christian Leiberich. Alles in allem<br />
ein gutes Ergebnis, denn inzwischen, so sagt der Kommandant,<br />
gebe es so gut wie keine Küchenbrände mehr. Wenn aber ein<br />
Brand wie der einstige im Fraunhofer Institut oder der in der<br />
Uniklinik gemeldet wird, dann, so Christian Leiberich, „kocht<br />
das Adrenalin wirklich“.<br />
Dabei ist der Abteilungskommandant, der seit 1991 bei der<br />
Freiwilligen Feuerwehr ist – erst in Kehl und seit 2002 in der<br />
<strong>Wiehre</strong> – und seit 2015 hier Feuerwehr-Kommandant, auch im<br />
Berufsleben der Feuerwehr verbunden: Er ist beim Regierungspräsidium<br />
für die Feuerwehraufsicht für ein Gebiet von Achern<br />
bis zum Bodensee zuständig. Aber ausschließlich Schreibtischarbeit,<br />
das wäre nichts für ihn, versichert er mit schwäbischem<br />
Zungenschlag, der seine Herkunft aus Crailsheim verrät. „Ich<br />
brauche die Mannschaft und den Kontakt mit dem Team.“ Letztlich<br />
sei es ein Team wie<br />
Jeder kann sich hier auf<br />
jeden blind verlassen.<br />
bei einem Mannschaftssport,<br />
sagt er, um kurz<br />
darauf nachzusetzen:<br />
„Und doch mehr als ein<br />
Team, denn es ist auch Kameradschaft“. Und er erklärt, was er<br />
mit diesem Wort verbindet: „Wir können uns im Einsatz blind<br />
aufeinander verlassen“.<br />
Vom Handwerkergesellen, der Erzieherin, der Ärztin, dem Physiker<br />
und dem Banker bis zum Buchhalter – in der Mannschaft<br />
finden sich die unterschiedlichsten Berufe und jeder kann<br />
sein eigenes Fachwissen und seine Erfahrung mit einbringen.<br />
<br />
<strong>Wiehre</strong> <strong>Magazin</strong> | 13