Beelitzer Nachrichten - November 2017
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Seite 6<br />
Im kommenden Frühjahr wird sich Beelitz<br />
noch ein gutes Stück bunter präsentieren<br />
– mit Hunderttausend Tulpen,<br />
Narzissen und Allium, so genanntem<br />
Zierlauch. Die Zwiebeln sind heute mit<br />
einer speziellen Pflanzmaschine in einem<br />
Rutsch entlang der Clara-Zetkinund<br />
Karl-Marx-Straße unter die Erde<br />
gebracht worden. Wenn die Temperaturen<br />
nach dem Winter wieder wärmer<br />
werden, sollen die ersten ihre Köpfe aus<br />
der Erde strecken.<br />
„Durch die Mischung aus früh- und später<br />
blühenden Pflanzen schaffen wir ein<br />
Farbenspiel, das über<br />
viele Wochen andauern<br />
wird“, erläutert Bürgermeister<br />
Bernhard Knuth.<br />
Mindestens drei Monate<br />
lang sollen Spaziergänger,<br />
aber auch Autofahrer<br />
etwas davon haben.<br />
AUS DEM RATHAUS<br />
100 000 Blumen sollen im<br />
Frühjahr für Farbe sorgen<br />
Entlang der <strong>Beelitzer</strong> Hauptdurchfahrt wurden Ende Oktober<br />
Blumenzwiebeln für Tulpen und Narzissen gesteckt.<br />
„ Es geht<br />
nicht nur<br />
um das Optische:<br />
Die Blumen sind auch<br />
Nahrungsquelle für<br />
Insekten.“<br />
Jorg Rouwmaat,<br />
Flower your Place<br />
Die Hunderttausend<br />
Blumen sollen nur der<br />
Anfang sein: Wenn sich<br />
die Mischung und die<br />
Pflanztechnik bewährt, soll das Prinzip<br />
auch in den Ortsteilen Schule machen.<br />
„Wir unterstreichen damit auch unsere<br />
Bewerbung um die Landesgartenschau<br />
2022“, so der Bürgermeister weiter. Für<br />
viele Durchreisende werde entlang der<br />
<strong>Beelitzer</strong> Magistrale deutlich, dass die<br />
Stadt buchstäblich in voller Blüte steht.<br />
Die heute gesteckten Blumen würden<br />
auch in sechs Jahren, wenn die Gartenschau<br />
die Tore öffnet, noch für Freude<br />
sorgen, ist sich Jorg Rouwmaat sicher.<br />
„Sie halten sogar bis zu acht Jahre.“ Er<br />
arbeitet für das niederländische Unternehmen<br />
„Flower your Place“, das europaweit<br />
Städte im Handumdrehen zum<br />
Blühen bringt. Die Pflanzung erfolgt mit<br />
einem speziellen Pflug, der die Erde nur<br />
ein Spaltbreit öffnet und die Zwiebeln in<br />
genau vorgegebenen Abständen hineinfallen<br />
lässt – hundert Stück pro Quadratmeter,<br />
erklärt er. Automatisch wird die<br />
Reihe wieder geschlossen, die Grasnarbe<br />
wird dadurch kaum beschädigt.<br />
„Flower your Place“ – der Name des<br />
Betriebes ist zugleich sein Programm.<br />
Frei übersetzt bedeutet er „Lass uns Deinen<br />
Ort mit Blumen bestücken“. Und<br />
das würden immer mehr<br />
Städte anstreben. Rouwmaat<br />
selbst war in dieser<br />
Woche in Magdeburg<br />
im Einsatz, danach<br />
geht es im sächsischen<br />
Eilenburg weiter. In der<br />
kommenden Woche<br />
wird das Unternehmen<br />
drei Hektar in der irländischen<br />
Hauptstadt<br />
Dublin bepflanzen. „Es<br />
geht nicht nur um das Optische, sondern<br />
auch um Biodiversität“, erläutert der<br />
Bereichsmanager. Vielen Kommunen<br />
schreiben sich mittlerweile auf die Fahnen,<br />
etwas für Insekten zu tun und das<br />
Nahrungsangebot für Bienen, Schmetterlinge<br />
und Käfer zu verbessern.<br />
Das ist auch in Beelitz Thema: Seit<br />
knapp einem Jahr bepflanzt der Verein<br />
„Blühstreifen Beelitz“ gemeinsam mit<br />
Landwirten Teile derer Flächen mit<br />
Wildblumen. Die Stadt unterstützt das –<br />
und leistet auf ihren Flächen nun ebenfalls<br />
einen blühenden Beitrag. Red.<br />
Gerüchte um<br />
Flüchtlingsheim<br />
in Heilstätten<br />
Skizzen im Internet sorgen<br />
für Konfusion - sind aber rein<br />
theoretischer Natur<br />
In Beelitz machte im Oktober das Gerücht<br />
die Runde, dass in Heilstätten ein<br />
großes Flüchtlingsheim entstehen soll.<br />
Anlass zu Spekulationen hat hier offenbar<br />
eine Seminar-Arbeit der Berliner<br />
Beuth-Hochschule für Technik, die im<br />
Internet zu finden ist, geboten. Diese<br />
beinhaltet detaillierte Skizzen, wie sich<br />
zunächst der Quadrant C rund um den<br />
Bahnhof Beelitz Heilstätten umnutzen<br />
und mit Neubauten zu einer Siedlung<br />
erweitern ließe. Die Entwürfe datieren<br />
auf den Winter 2015, als die Flüchtlingskrise<br />
ihren Höhepunkt erreicht hatte und<br />
bundesweit nach Wohnraum gesucht<br />
wurde.<br />
Die Stadtverwaltung Beelitz unterstreicht,<br />
dass es sich um rein theoretische<br />
Entwürfe handelt, die weder mit<br />
dem Rathaus abgesprochen noch der<br />
Stadtverwaltung gegenüber bekannt<br />
gemacht wurden. Mit tatsächlichen Planungen<br />
in diesem Bereich haben sie<br />
nichts zu tun. Die Betreiber der Seite<br />
sind bereits kontaktiert worden mit der<br />
Bitte, diese Entwürfe als reines Planspiel<br />
kenntlich zu machen.<br />
Dass diese Entwürfe auch nicht zu den<br />
Gegebenheiten vor Ort passen, sieht man<br />
schon an der Beschreibung der Ausgangslage:<br />
Demnach wird davon ausgegangen,<br />
dass „die Gebäude leer stehen<br />
und dem Verfall preisgegeben“ seien.<br />
„Das ist ein Stand, den wir vor sechs<br />
Jahren hatten, der aber längst nicht mehr<br />
aktuell ist“, betont Bürgermeister Bernhard<br />
Knuth. „Die Heilstätten nehmen<br />
dank zahlreicher Investitionen derzeit<br />
eine rasante Entwicklung – und die geht<br />
vor allem in den Bereich touristischer<br />
Nutzung und Wohnen.“ Beispiele sind<br />
der Baumkronenpfad, der Barfußpark<br />
und die Atelierwohnungen, die unter<br />
dem Namen „Refugium Beelitz“ im D-<br />
Quadranten entstanden sind.<br />
Für den Quadranten C gibt es indes aktuelle<br />
Planungen eines Investors, der<br />
hier weiteren Wohnraum, Infrastruktur<br />
und neue Arbeitsplätze schaffen möchte.<br />
Diese werden am 20. <strong>November</strong> in der<br />
Sitzung des Hauptausschusses erstmals<br />
vorgestellt. „Mit einem Flüchtlingswohnheim<br />
hat das Vorhaben allerdings<br />
rein gar nichts zu tun“, so der Bürgermeister.<br />
Red.