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sportFACHHANDEL 13_2017 Leseprobe

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14 | TREND | Wintersport 14.<strong>2017</strong><br />

Max Hofstetter, Geschäftsführer Bergzeit. Neben<br />

dem wachsenden Skitourensegment scheint sich<br />

auch das Thema Speed Hiking immer stärker zu<br />

etablieren. Dynafit antwortet auf den Trend mit<br />

einer eigenen Bekleidungslinie, die seit letztem<br />

Jahr in das Sortiment aufgenommen wurde. Das<br />

„schnelle Wandern“ hat es vom Sommer in den<br />

Winter geschafft, denn bei milden Temperaturen<br />

finden Laufenthusiasten dabei auch von November<br />

bis März ihre Erfüllung. Wer als Sportfachhändler<br />

hier am Ball bleibt, erobert nicht nur eine neue<br />

Zielgruppe, sondern kann sich mit speziellen Übergangskollektionen<br />

auch zwischen den Jahreszeiten<br />

über Wasser halten.<br />

Dynafit wird im kommenden Winter (HW 18/19) wie bereits viele<br />

andere Hersteller eine eigene Zwischenkollektion (Q3) zeigen.<br />

IM FOKUS: SKI-HANDSCHUH<br />

„Fokus auf Qualität und Innovationen“<br />

Der Markt für Ski-Handschuhe konsolidiert sich, Die Konsumenten suchen<br />

verstärkt nach Qualität und cleveren Innovationen, bestätigt Reusch-<br />

Geschäftsführer Martin Hannemann.<br />

<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Wie stellt sich der Ski-Handschuh-Markt derzeit aus Ihrer Sicht dar?<br />

Martin Hannemann: Der Markt konsolidiert sich gerade. Der Fokus auf Qualität und Innovationen<br />

ist größer geworden. Und in der Breite, in der wir als Spezialist aufgestellt sind, können wir alle<br />

Segmente abdecken. In Bezug auf den Endverbraucher findet seit den letzten drei<br />

bis vier Jahren ein Wandel statt, der etwas weg geht von der massiven Fokussierung<br />

auf Wasserdichtigkeit und hin zu der eigentlich wichtigeren Thematik Schutz im<br />

Allgemeinen und Wärmeschutz im Besonderen.<br />

Welche aktuellen Trends und Innovationen gibt es? Die Heat Trap-Technologie<br />

von Reusch bietet eine automatische Schließe an der Stulpe, die beim Ausziehen<br />

des Handschuhs verhindert, dass Schnee reinkommt, aber gleichzeitig die Wärme im Handschuh<br />

bleibt. Eine andere Innovation ist die Kombination unterschiedlicher Isolationsmaterialien. Nicht<br />

ganz so bewegliche Isolationsmaterialien werden deshalb in Bereichen eingesetzt, in denen auch im<br />

Handschuh wenig Bewegung stattfindet. Hochflexible Materialien hingegen kommen dort, wo auch<br />

Bewegung stattfindet.<br />

Wie wird der Handel bei der Präsentation der Innovationen unterstützt? Wir haben<br />

beispielsweise eine Systematik eingeführt, die sich auf der Header-Card der Handschuhe<br />

wiederfindet. Dort sind drei Symbole abgebildet, die je nach Ausstattung des Handschuhs variieren.<br />

Ein Symbol steht zum Beispiel für die Wärme, die je nach eingesetzter Isolation eingeteilt wird<br />

in Warm, Extra-Warm und The Warmest. Ein anderes Symbol besagt, ob ein Handschuh je nach<br />

eingesetzter Membran winddicht oder wasserdicht ist. Das dritte Symbol gibt die Atmungsaktivität<br />

an. Hier bieten wir dem Handel zusätzlich individualisierte Lösungen für seine Handschuh-Wand<br />

an. Über Special Interest-Magazine wie beispielsweise dem SkiMagazin werden die Innovationen<br />

gehighlightet, über Social Media-Kanäle weiter verbreitet und durch die Kooperation mit Athleten<br />

weiter promotet. Dadurch entsteht eine konkrete Nachfrage, die auch beim Händler ankommt.<br />

Snowboardmarkt stagniert. Zumindest würden<br />

die Verkaufszahlen nicht weiter ins Minus rutschen,<br />

dafür lassen sich mit dem Segment aber<br />

auch keine Gewinne mehr einfahren. „In den USA<br />

ist Snowboarden immer noch extrem angesagt –<br />

hier in Europa kräht kaum noch ein Hahn danach.<br />

Nach den wirklich schlechten Verkaufszahlen der<br />

letzten Saisons hat sich der Umsatz zumindest so<br />

stabilisiert, dass die Zahlen nicht weiter in den Keller<br />

rutschen. Trotzdem ist der große Boom vorbei,<br />

eventuell kann die Industrie mit ihrem Angebot<br />

an Splitboards noch etwas Licht in den Tunnel<br />

bringen“, so Hans Conrad. Auch hier profitieren<br />

die Spezialisten, die mit ihrem Angebot diese<br />

Nische bedienen. Oder eben Region-abhängig<br />

ihr Sortiment anpassen, so wie Bettina Weiß von<br />

Sport Martin: „Viele Fachhändler lassen inzwischen<br />

die Finger vom Snowboard. Deswegen setzen wir<br />

weiterhin auf den Bereich, vor allem aber auch,<br />

weil uns viele Familien aufsuchen, deren Kinder<br />

sehr wohl noch am Snowboarden interessiert sind.<br />

Auch hier bedienen wir den normalen Sportler,<br />

wir führen also nichts Exotisches, wie z.B. Splitboards.“<br />

Ganz anders bei Bergzeit: „Wir haben nur<br />

Splitboards im Sortiment, gängige Snowboards<br />

führen wir gar nicht mehr, da wir dafür auch nicht<br />

die Kunden haben.“<br />

Multifunktionell und saisonübergreifend.<br />

Regen im Sommer. Wärme im Winter. Der Umsatz<br />

im Sportfachhandel richtet sich immer noch stark<br />

nach dem Wetter. Wenn das nicht mitspielt, nützen<br />

auch noch so ausgetüftelte Marketingmaßnahmen<br />

nichts. Deswegen bieten immer mehr Hersteller<br />

Zwischenkollektionen an, die saisonübergreifend<br />

genau dann gefragt sind, wenn der Sommer sich<br />

verabschiedet, der Herbst sich regnerisch zeigt und<br />

der Winter im November immer noch auf sich warten<br />

lässt. Auslieferung der meisten Kollektionen<br />

ist im August, so kann der Fachhändler die Zeit<br />

zwischen den Jahreszeiten mit der passenden Ware<br />

überbrücken. Ebenso suchen Verbraucher verstärkt<br />

multifunktionelle Bekleidung, die für mehrere Aktivitäten<br />

eingesetzt werden kann. Die Outdoorjacke<br />

© CLEMENS ASCHER

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