Côte Vermeille, Costa, Brava, Katalonien (Auszug, Blick ins Buch)
Reise- und Wanderführer rund um die französisch-spanische Grenze am Ausläufer der Pyrenäen
Reise- und Wanderführer rund um die französisch-spanische Grenze am Ausläufer der Pyrenäen
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Wandern mit Schnorchel: Sentier sous-marin<br />
sprung zurück auf das Jahr 1969 geht, als<br />
der Bürgermeister von Cerbère, besorgt<br />
über die Umweltschäden dieses Teils der<br />
<strong>Côte</strong> Ver meille durch Touristenscharen,<br />
Überfischung und Verschmutzung, sich<br />
zusammen mit dem damaligen Direktor<br />
des Ob servatoire Océanologique daran<br />
machte, die Möglichkeiten eines Schutz -<br />
gebiets aus zuloten. Die Kooperation zwischen<br />
marinem Reservat und dem meeres -<br />
biologischen Institut besteht noch heute.<br />
Neben Artenschutz und Öffentlichkeitsarbeit<br />
soll vor allem die<br />
For schung unterstützt werden.“<br />
Harte Arbeit für Touristen, Hobby-<br />
Harpuniere und Profi-Fischer: Um<br />
die Regeln in den unterschiedli -<br />
chen Schutz zo nen einzusehen<br />
und einzuhalten, bedarf es eingehender<br />
Be schäftigung mit den<br />
Schutz zie len und einer Haltung in -<br />
nerer Achtung vor diesem Klein od.<br />
Arten<br />
Ausführliche Beschreibungen der<br />
Arten und ihrer spezifischen Le -<br />
bensraumansprüche finden sich<br />
auf den Webseiten des Ozeano -<br />
grafischen Instituts (französisch!)<br />
für felsige lichtdurchflutete Un -<br />
ter wasserregionen und für die<br />
abwechslungsreichen Lockerge -<br />
steinbereiche und offenen Mee -<br />
res böden auf<br />
wwwphp.obs-banyuls.fr/UVED.<br />
Dort klicken Sie auf „Entrez“,<br />
dann „Objectif n°1“ und landen<br />
in einer Liste der Unterwasser -<br />
biotope „Carte de milieux ma -<br />
r<strong>ins</strong>“ mit Angaben zu den heimischen<br />
Arten.<br />
Die wunderschöne Wachsrose (Anemonia viridis) mit ihren 150 bis 200<br />
fünfzehn Zentimeter langen Tentakeln nesselt stark und kann im<br />
Flachwasserbereich Teppiche von mehreren Quadratmetern bilden.<br />
Bedrohungen<br />
Mitarbeiter des Meeresreservats fahren<br />
regelmäßig mit ihrem Boot durch das<br />
Schutz gebiet, um Unterwasserjäger mit<br />
Har punen zu stoppen und unerlaubtes<br />
Fischen und andere Verstöße gegen die<br />
Schutzregeln zu verhindern. Als reviertreue<br />
Küsten- und beliebte Speisefische<br />
sind zum Beispiel Zackenbarsche durch<br />
gezielte Harpunenfischerei bedroht.<br />
Ohnmächtig muss die Patrouille aber zu -<br />
sehen, wie Abfall- und Abwasserein lei -<br />
tungen durch sommerliche Touristen -<br />
scha ren das Meer belasten. Die Klär an -<br />
lage der örtlichen Kommunen am Rand<br />
des marinen Schutzgebiets schlägt Ab -<br />
wäs ser ungereinigt <strong>ins</strong> Meer ab, wenn die<br />
Abwässermengen die Anlage überfordern.<br />
Durch die Nährstoffbelastung verdreckt<br />
das kristallklare Wasser im Natur -<br />
schutzgebiet. Der Meeresboden wird von<br />
einer bräunlichen Bewuchsschicht über -<br />
zogen. Diese Überwucherungserscheinungen,<br />
die vielerorts im Mittelmeer auftreten,<br />
sind besorgniserregende Signale<br />
für die Überlastung des sensiblen Ökosys -<br />
tems Mittelmeer.<br />
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