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Zürich Tennis, Top Events 2017

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SPORTZENTRUM ZÜRICH<br />

DER ARCHITEKT RAINER WEIBEL<br />

WEICHE KNIE<br />

UND TÖFF-<br />

AUSFAHRTEN<br />

In den frühen 1970er-Jahren wars, als Raini Weibel den<br />

sportlichen Höhepunkt seines Lebens erlebte: Als talentierter<br />

Fussball-Junior durfte er in Bern beim Vorspiel des Cup-<br />

Finals FC <strong>Zürich</strong> – FC Basel mitspielen. Vor Zehntausenden<br />

von Zuschauern auf den «heiligen Rasen» des alten Wankdorf-Stadions<br />

aufzulaufen, war ein einmaliges<br />

Erlebnis. «Da bekommst Du unweigerlich<br />

weiche Knie», erinnert sich Weibel. Er war ein<br />

talentierter FCZ-Junior, spielte als 13-Jähriger<br />

in der Schüler-Nationalmannschaft. Doch als<br />

ihm der Stadtklub eine zweijährige kaufmännische<br />

Lehre vorschlug, winkte Weibel ab. «Das<br />

war definitiv nicht die berufliche Zukunft, die<br />

ich mir vorstellte.»<br />

Stattdessen begann er eine Lehre als Hochbauzeichner, und<br />

das fussballerische Engagement beschränkte sich fortan auf<br />

die 2. Liga mit Uster und den FC Polizei. Nach einer schweren<br />

Fussverletzung (Knöchel- und Wadenbein-Bruch mit<br />

Bänderrissen) war es vorbei mit Fussball, er wechselte mit<br />

37 Jahren zu den kleineren <strong>Tennis</strong>bällen. Da hat der Plausch<br />

bis heute Vorrang: «Mein Ziel ist es», schmunzelt Weibel,<br />

«den schönsten Punkt der Partie zu gewinnen.» Nur wenn<br />

ein Gegner betrügt, wird sein Ehrgeiz geweckt: «Den will ich<br />

dann besiegen.»<br />

Neben dem Court ist er enorm aktiv, seit zwölf Jahren Präsident<br />

des TC Weisslingen, seit zehn Jahren Zürcher Delegierter<br />

bei Swiss <strong>Tennis</strong>; weitere ehrenamtliche Chargen<br />

kommen hinzu. Und er ist die architektonische Seele des<br />

geplanten Leistungszentrums. Denn nach der Lehre hatte er<br />

in Winterthur Architektur studiert und<br />

war an einigen interessanten Projekten<br />

« Mein Ziel ist<br />

es, den schönsten<br />

Punkt der Partie<br />

zu gewinnen. »<br />

Rainer Weibel<br />

beteiligt; in den 1990er-Jahren etwa<br />

koordinierte er jahrelang weite Teile im<br />

Um- und Ausbau des Zürcher Hauptbahnhofs,<br />

das wohl einzige Bauprojekt,<br />

dessen Baubewilligung von allen sieben<br />

damaligen Bundesräten unterschrieben<br />

worden war. Seit 1986 ist er selbst-<br />

ständiger Architekt, seit diesem Jahr leitet er mit Nadine<br />

Brunner Demuth als Partnerin die brunner weibel architekten<br />

in Pfäffikon ZH.<br />

Der 57-Jährige ist, wie er sagt, «glücklich getrennt», Vater<br />

einer 25-jährigen Tochter, und an sonnigen Freitagabenden<br />

schwingt er sich oft auf seine Harley-Davidson und geniesst<br />

auf einer solchen Ausfahrt mit den Kollegen ein «Plättli» auf<br />

einer Sonnenterrasse irgendwo im schönen Zürcher Oberland.<br />

«Eine bessere Art abzuschalten», ist Weibel überzeugt,<br />

«gibt es für mich nicht.» (so)<br />

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