Franz Studer-Emmenegger vom Brügghof in Schüpfheim Franz Studer vom Brügghof Den Eingang vom Brügghof Schüpfheim fotografierte ich im August 2016 Franz Studer-Emmenegger verstarb in den frühen Morgenstunden des 26. Juni 1988 in seinem 90. Lebensjahr. Als jüngstes Kind der Eltern Franz und Marie Studer-Vogel erblickte er damals auf dem Brügghof in Schüpfheim das Licht der Welt. Der am 28. Januar 1898 geborene Franz erlebte mit seinen vier Schwestern und seinen drei Brüdern eine einfache und dennoch glückliche Jugendzeit. Nach dem Besuch der Primar- und der Sekundarschule im Dorf hiess es, sich auf dem elterlichen Brügghof, zu dem gleichzeitig noch das Knübeli-Heimetli gehörte, voll in den Arbeitsprozess einzuordnen. Da aber nicht alle daheim auf dem Hof bleiben konnten, begann Franz eine Bäckerlehre in Kriens. Doch die Liebe zur heimatlichen Scholle war stärker, und Franz kehrte schon bald wieder in den Bauernstand zurück. Mit 20 Jahren erlitt er beim Holzen auf der Alp Chäsboden einen schweren Unfall, der ihm fast ein Bein gekostet hatte. Durch das Eigenverschulden, die Verzögerung des Arztbesuches, blieb in der Folge das Kniegelenk steif, was Franz sein ganzes Leben lang behinderte. Wie es früher nicht selten vorkam, wurde auch bei den Studers die beiden Heimetli durch Zufallsmethoden verteilt. So erhielt Franz das Knübeli zugesprochen, während Adolf 1925 das väterliche Heimetli übernahm. Doch bereits zehn Jahre später konnte Franz von seinem Bruder den Brügghof übernehmen. Das Gut Knübeli verkaufte er an seinen Schwager Kobi Thalmann. Nun war sein Lebenswunsch in Erfüllung gegangen, doch es war ein schweres Unterfangen damals in den krisenhaften Dreissigerjahren. Mit viel Mut und etwas Gottvertrauen meisterte der Franz alle Schwierigkeiten selbst. Der umfangreiche Betrieb erforderte dringend eine junge Bäuerin, zumal die eigenen Eltern die üblichen Altersbeschwerden verspürten. Man war froh um jede Hilfe. Am 30. April 1938 trat Franz mit Marie Emmenegger vom Riederweg an den Traualtar. In der Wesmelinkirche in Luzern gaben sie sich das Jawort für ein ganzes Leben mit- und füreinander. Diese glückliche Verbindung im Entlebuch wurde mit sechs Kindern, drei Söhnen und drei Töchtern, gesegnet, welche heute alle selbstständig im Leben stehen und zum Teil schon wieder eigene Familien gegründet haben. Franz war seinen Kindern nicht nur ein treubesorgtes Familienoberhaupt, er war auch ein gerechter Erzieher und Lebensberater in allen Lebenslagen. Das Wohlergehen seiner Familie war ihm ein Herzensanliegen. Trotz seiner Behinderung, die ihm die tägliche Arbeit sichtlich erschwerte, hörte man ihn nie murren oder gar klagen. Mit seinem Leiden lernte Franz sogar noch Velo fahren, was ihm doch den langen Weg ins Dorf und zur Kirche etwas erleichterte. Seine Behinderung liess leider nicht die Hilfe eines Pferdegespanns zu. So bewältigte der Bauer seine Arbeiten mit einem Kuhgespann. Der "Gfäuer-Fränz", wie er überall genannt wurde, war nicht nur ein unermüdlicher Schaffer, er war auch ein gern gesehener Gesellschafter. Mit seinen treffenden Sprüchen und seinem goldenen Humor, die ihm bis ins hohe Alter eigen waren, hat er auch manche Schwierigkeiten überwunden. Im Mai 1965 übergab er die Liegenschaft Brügghof seinem ältesten Sohn, ohne aber seine Hände müssig in den Schoss zu legen. Franz half noch immer mit, solange es seine Kräfte erlaubten. Es kam die Zeit, als auch im Brügghof eine neue Generation heranwuchs, und so zog er sich mit seiner Frau Marie in den oberen Stock zurück. Gemeinsam freuten sie sich über die Besuche der Kinder, und sie nahmen Anteil an Freud und Leid der Familien. Am 15. April 1977 wurde Franz seine liebe Frau durch den Tod entrissen. Dazu kamen vermehrte Altersbeschwerden, die den guten Franz gänzlich ans Haus fesselten. Er wurde zum Pflegefall, was eine Übersiedlung ins Alters- und Pflegeheim notwendig machte. Im Januar 1988 konnte er noch im Kreise seiner Kinder und der 15 Grosskinder seinen 90. Geburtstag feiern. Dieses unvergessliche Fest war sein letztes Aufflackern seiner müde gewordenen Kräfte. Der Studer Franz vom Brügghof verstarb am 26. Juni 1988 in liebevoller Umgebung seiner Familie. Wer ? der <strong>Charly</strong> Lebenswerk I 111
Auch das waren unsere Vorfahren aus dem sogenannten Entlebuch Lady Katharina Vogel-Zihlmann, Anna-Maria Studer-Vogel, Ehefrau des Jakob Vogel, Tochter des Jakob und der Katharina Vogel, 1837 bis 1915 1858 bis 1950, meine Urgrossmutter Ferdinand Scherer-Studer, Rosa-Cécilia Scherer-Studer, 1877 bis 1951, mein Grossvater 1888 bis 1949, meine Grossmutter 112 I Lebenswerk Wer ? der <strong>Charly</strong>
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