U5 Lückenschluss 2018/I
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LÜCKENSCHLUSS<br />
<strong>2018</strong> / I<br />
Liebe Nachbarn, liebe Berlinerinnen und Berliner,<br />
liebe Interessierte an dem Projekt „<strong>Lückenschluss</strong> <strong>U5</strong>“,<br />
was für ein Jahr! Wir hatten viel vor für 2017, und wir sind stolz, dass wir in allen Teilprojekten wieder ein<br />
entscheidendes Stück weiter gekommen sind. An der Oberfläche konnten wir maßgebliche Flächen am<br />
Marx-Engels-Forum und am U-Bahnhof Rotes Rathaus wiederherstellen und dem Bezirk zurückgeben, so<br />
dass gerade Sie als Passanten und Anlieger es ein Stückchen leichter haben. Der Durchbruch zum Brandenburger<br />
Tor, die Fertigstellung des Rohbaus von unserem Umsteigebahnhof „Unter den Linden“ und die<br />
erfolgreiche Bohrung der 95 Vereisungslanzen am U-Bahnhof Museumsinsel waren zudem Meilensteine<br />
unter dem Deckel. Mit weiten Teilen des Projekts sind wir nun in Baustadien, in denen zumindest der Untergrund<br />
uns keinen Strich mehr durch unsere Zeitrechnung machen kann. Nur am U-Bahnhof Museumsinsel<br />
bleibt es mit dem Auffrieren des Vereisungskörpers und vor allem dem anschließenden bergmännischen<br />
Vortrieb auch <strong>2018</strong> noch spannend.<br />
So wünschen wir uns für das nächste Jahr vor allem weiterhin unfallfreies und sicheres Vorankommen<br />
und allen am Bau Beteiligten Gelassenheit und eine glückliche Hand! Mit Blick auf unsere Baustelle danken<br />
wir Ihnen schon jetzt für Ihre Geduld! Wir wünschen Ihnen ein friedliches, von Gesundheit getragenes<br />
Neues Jahr!<br />
Die Geschäftsführung der PRG <strong>U5</strong>:<br />
Ute Bonde und Jörg Seegers.<br />
O. Lang, 2016.<br />
Ihre Ute Bonde<br />
Geschäftsführerin Finanzen | PRG <strong>U5</strong><br />
Ihr Jörg Seegers<br />
Geschäftsführer Technik | PRG <strong>U5</strong><br />
Die Tunnelheilige Barbara wird auch <strong>2018</strong> über die Baustelle wachen. Gerade der bergmännische Vortrieb am U-Bahnhof Museumsinsel wird noch einmal spannend.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Aufbruchsstimmung in Berlins historischer Mitte<br />
Ein Gastbeitrag von Lavinia Frey<br />
Lavinia Frey ist Vorstand Kultur der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und Geschäftsführerin der<br />
Humboldt Forum Kultur GmbH. Sie ist die zukünftige Tunnelpatin des „Lavinia-Tunnels“, der am U-Bahnhof<br />
Museumsinsel im bergmännischen Vortrieb entstehen wird.<br />
In der historischen Mitte Berlins herrscht Auf- mit den Kulturprojekten Berlin, die Humboldt-Universität<br />
zu Berlin und federführend die Stiftung<br />
bruchsstimmung! Auf der Schlossbaustelle laufen<br />
die Arbeiten auf Hochtouren und Ende 2019 eröffnet<br />
das Humboldt Forum im Berliner Schloss plan-<br />
den kulturellen und technischen Betrieb aufbaut.<br />
Humboldt Forum im Berliner Schloss, die derzeit<br />
gemäß seine Tore. Vier Akteure werden das neue Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein viel-<br />
Kulturhaus bespielen: die Stiftung Preußischer Kulturbesitz<br />
(SPK) mit dem Ethnologischen Museum nen, Performances, Workshops, Filmen und künst-<br />
fältiges Programm aus Ausstellungen, Diskussiound<br />
dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen<br />
Museen zu Berlin, das Stadtmuseum Berlin der ganzen Stadt einen Ausblick geben. Mit<br />
lerischen Interventionen, wovon wir bereits jetzt in<br />
dem<br />
Lavinia Frey mit Barbarazweig auf „MUI-Ost“.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2017.
Ein Gastbeitrag von Lavinia Frey<br />
Humboldt Forum und den Sammlungen der benachbarten<br />
Museumsinsel entsteht nicht nur eine<br />
einzigartige Konzentration an Objekten und Kunstwerken,<br />
es entsteht ein neues kulturelles Stadtquartier<br />
in der Mitte Berlins!<br />
Dazu wird auch der neue, noch im Bau befindliche<br />
U-Bahnhof Museumsinsel beitragen, dessen Baustelle<br />
– zumindest die östliche Baugrube – sich direkt<br />
westlich neben der Schlossbaustelle befindet.<br />
Einer seiner Ausgänge wird fast direkt zu einem der<br />
Eingänge des künftigen Humboldt Forums führen.<br />
Die Fertigstellung des U-Bahnhofs 2020 wird einen<br />
enormen Standortvorteil mit sich bringen – nicht<br />
nur für unser Haus, sondern für all die vielen Museen<br />
und Kulturinstitutionen in der Nähe. Schon jetzt<br />
spricht man vom künftigen „Kulturbahnhof“. Aber<br />
bis dahin: Zwei Großbaustellen auf so engem Raum<br />
erfolgreich zu führen und zu koordinieren, war und<br />
ist nur durch die große Dialogbereitschaft und gute<br />
Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich.<br />
Beim U-Bahnhof Museumsinsel steht in <strong>2018</strong> der<br />
letzte große Schritt im Rahmen des Rohbaus an:<br />
Der Bau der Bahnhofshalle im bergmännischen Verfahren.<br />
Dann werden die Tunnelbauer mit Fräse<br />
<strong>2018</strong> / I<br />
und Bagger anrücken und zwischen den jetzigen<br />
Tunneln einen verbindenden Mittelstollen aufgraben.<br />
Dies geschieht im Schutz eines riesigen Vereisungskörpers<br />
– ein sehr anspruchsvolles Unterfangen,<br />
wie ich gelernt habe.<br />
Mit großem Respekt vor dieser anstehenden Arbeit<br />
ist es mir eine besondere Ehre, dem neuen Tunnel<br />
meinen Namen zu geben und in Würde als Stellvertreterin<br />
der hl. Barbara auf Erden, der Schutzheiligen<br />
der Tunnelbauer und Mineure, zu fungieren. Den<br />
beteiligten Tunnelbauern wünsche ich gutes Vorankommen<br />
und vor allem Unfallfreiheit. Glück auf!<br />
Zwei spannende Baustellen in enger Nachbarschaft: Das Humboldt Forum im Neuen Schloss und der U-Bahnhof Museumsinsel. A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Es wird kalt unter dem Spreekanal ...<br />
Nicht nur an der Oberfläche bringt der Winter eisige<br />
Verhältnisse. Auch unter der Erde wird es kalt<br />
in den Baugruben für den U-Bahnhof Museums-<br />
insel: Ein 28.000 Kubikmeter großer Eiskörper muss<br />
aufgefroren werden, damit in dessen Schutz das<br />
mittlere Stück der Bahnhofshalle herausgegraben<br />
werden kann. Für dieses schwierige Unterfangen<br />
muss nun die Gefrieranlage installiert, geprüft und<br />
in Betrieb genommen werden.<br />
In diesen Inlinern wird die eiskalte Sohle fließen.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2017. Die Gefrieraggregate und der Kühlturm an der Oberfläche werden an die Vereisungslanzen untertage angeschlossen.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Als erster Schritt werden die etwa 105 Meter langen<br />
Stahlrohre, die in den vergangenen Monaten<br />
rund um die Tunnelröhren horizontal in den Grund<br />
gebohrt wurden mit Inlinern ausgestattet, um die<br />
Vereisungslanzen zu komplettieren. Die Inliner bestehen<br />
aus zwei konzentrisch ineinander liegenden<br />
Rohren. Durch diese wird später die -37°C<br />
kalte Sole, eine Kalziumchlorid-Lösung, fließen.<br />
Die durch die Vereisungslanzen fließende Sole entzieht<br />
der Umgebung Wärme und sorgt so für das<br />
radiale Auffrieren um die Bohrung herum.<br />
Die Sole wird in einem geschlossenen Kreislauf,<br />
ähnlich wie in einem Kühlschrank, heruntergekühlt.<br />
Über lange Leitungen gelangt sie von der<br />
Oberfläche in die Gefrierlanzen untertage. In drei<br />
Gefrieraggregaten sorgen Wärmetauscher dafür,<br />
dass ein in sich geschlossener Ammoniak-Kreislauf<br />
seiner Umgebung so viel Wärme entzieht, dass die<br />
Sole auf -37°C abgekühlt wird. Dabei kommt es<br />
zu keinem Zeitpunkt zum Kontakt zwischen dem<br />
Solekreislauf und dem Ammoniak-Kreislauf. Dafür,<br />
dass letzterer stets die Temperatur hält, sorgt ein<br />
Kühlturm, der, wie auch die Gefrieraggregate, bereits<br />
auf der Baustelle installiert ist.<br />
2
Sicherheit geht vor<br />
<strong>2018</strong> / I<br />
Doch nur ca. 70 der etwa 105 Meter langen Bohrungen<br />
werden als Vereisungslanzen genutzt. Die<br />
übrigen Bohrungen wurden durchgeführt, um hier<br />
die Temperatur messen zu können. Zudem wurden<br />
entlang der Tunnelröhren an vier Stellen Radialbohrungen<br />
gesetzt. Diese werden ebenfalls mit<br />
empfindlichen Temperaturfühlern ausgerüstet.<br />
Diese Fühler sorgen dafür, dass der Frostkörper an<br />
nahezu jeder Stelle überwacht werden kann. Dies<br />
ist so wichtig, weil Abweichungen bei den Frostkörpertemperaturen<br />
Auswirkungen auf die Standsicherheit<br />
haben können. Während des bergmännischen<br />
Vortriebs aber stehen die Bauleute mit<br />
Fräse und Bagger in der vereisten Wand. Um ihre<br />
Sicherheit zu gewährleisten, muss der Eiskörper<br />
absolut dicht und stabil sein.<br />
Die Inliner werden in den Rohren befestigt. A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Genaue Temperatursteuerung<br />
Entsprechend ausführlich wurde die Vereisung<br />
bereits im Vorfeld mit Hilfe von Computersimulationen<br />
geplant. In der Realität ist nun jedes Vereisungsrohr<br />
einzeln steuerbar. Kleinste Bereiche des<br />
Frostkörpers können so angesteuert, ihre Temperatur<br />
angepasst werden, indem der Solefluss reguliert<br />
wird. Wie man auf der Grafik erkennen kann,<br />
geht es dabei nicht darum, möglichst viel Kälte zu<br />
generieren, sondern die richtige Temperatur am<br />
richtigen Ort einzustellen. Wächst der Frostkörper<br />
beispielsweise an einer Stelle zu schnell, würde der<br />
Solefluss erst einmal reduziert werden, um einen<br />
gleichmäßigen Eisaufbau zu erzielen. Diese genaue<br />
Überwachung und Steuerung begleitet den<br />
gesamten Prozess – Auffrieren, Eiskörper stabil halten,<br />
Abtauen –, so dass die mit der Vereisung verbunden<br />
Risiken minimiert werden können. Höchste<br />
Aufmerksamkeit und Sorgfalt sind aber auch<br />
schon während der Installation der gesamten Gefrieranlage<br />
geboten. Sind alle Leitungen und Aggregate<br />
montiert, ist der letzte Schritt die Abnahme<br />
der Anlage durch den TÜV. Erst wenn dieser sein<br />
„O.K.“ gibt, wird die Anlage in Betrieb genommen<br />
und die Eiszeit kann beginnen.<br />
Simulation des Eiskörpers nach erfolgreichem Auffrieren.<br />
Die roten Punkte markieren die Vereisungslanzen.<br />
ISP ZT-GmbH<br />
105 Meter lange horizontale Bohrungen<br />
Nach und nach gefriert der Boden um die Vereisungslanzen<br />
in einem immer größer werdenden<br />
Radius, bis der Eiskörper so groß ist, dass er auf<br />
den ebenfalls konzentrisch aufgebauten Eiskörper<br />
eines nebenstehenden Rohrs trifft. Dies passiert ca.<br />
70 Mal, bis sich ein vollkommen dichter, statisch<br />
absolut stabiler Körper von 28.000 Kubikmeter Vo-<br />
lumen um die Tunnelröhren gebildet hat. Damit<br />
dies gelingen kann, war es in den vergangen Monaten<br />
so wichtig, die etwa 105 Meter langen horizontalen<br />
Bohrungen exakt an den von den Planern vorgegebenen<br />
Punkten zu setzen. Die Toleranz für eine<br />
Abweichung betrug gerade einmal 50 Zentimeter<br />
– und dies in geologischen Schichten, in denen<br />
die Eiszeit Findlinge und Gerölllagen hinterlassen<br />
hatte! Deshalb galten trotz aller mit dem Aufbau<br />
des Eiskörpers verbundenen Herausforderungen<br />
diese Bohrungen als der technisch anspruchsvollste<br />
Schritt der Vereisungsvorbereitungen.<br />
Eine Bohrung der ersten Kampagne,<br />
oberhalb der Tunnelröhren.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2016.<br />
Eine Bohrung der zweiten Kampagne, unterhalb der Tunnelröhren.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
3
Findlinge und Gerölllagen<br />
<strong>2018</strong> / I<br />
Verdienter Feierabend:<br />
Eine Schicht der Vereisungsmannschaft.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Eine Bohrung der dritten Kampagne, seitlich von den Tunnelröhren. A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
30 Mann haben dafür rund um die Uhr, 24 Stunden<br />
gen und Findlinge die Bohrungen zu einer wahren<br />
und 7 Tage die Woche, gearbeitet. Begonnen Materialschlacht werden. Bereits das Wechseln ei-<br />
wurde mit den Bohrungen oberhalb der Tunnelröhren.<br />
nes Bohrkopfes kostet viel Zeit, wenn man bereits<br />
Hier fanden sich – in Übereinstimmung bei 60 Metern angelangt ist und nun das gesamte<br />
mit den geologischen Bodenproben im Vorfeld – Rohr zurückziehen muss. Denn beim Rückzug des<br />
nur Sande, so dass die Bohrungen fast reibungslos Rohres kann in die bereits gebohrten 60 Meter<br />
verliefen. Anders bei der zweiten Bohrkampagne wieder Erdmaterial oder Geröll gelangen, der das<br />
unterhalb der Tunnelröhren: Hier ließen Geröllla- Durchkommen weiter erschwert. So standen Fach-<br />
arbeiter und Ingenieure immer wieder vor der<br />
Frage, wie das nächste Hindernis am besten zu<br />
überwinden sei – Durchbohren oder Umfahren?<br />
Letztendlich wurden die richtigen Entscheidungen<br />
getroffen und auch die dritte Bohrkampagne auf<br />
der mittleren und letzten Ebene wurde im November<br />
2017 erfolgreich abgeschlossen.<br />
Nach Installation der Vereisungsanlage und Auffrieren<br />
des Vereisungskörpers kann dann im bergmännischen<br />
Vortrieb der Mittelteil des U-Bahnhofs<br />
Museumsinsel entstehen.<br />
Wo liegt der „Lavinia-Tunnel“?<br />
Da es aufgrund der Lage des U-Bahnhofs unter<br />
dem Spreekanal und den umstehenden Gebäuden<br />
nicht möglich ist, eine offene Baugrube auszuheben<br />
– wie z.B. am U-Bahnhof Unter den<br />
Linden – muss der mittlere Teil der Bahnhofshalle<br />
von der Seite aus dem Boden gegraben werden.<br />
So wurden in den letzten Jahren das östliche und<br />
westliche Ende des U-Bahnhofs gebaut, wichtige<br />
Bestandteile des Rohbaus wie die Brillenwände<br />
sind bereits fertiggestellt. Doch damit die Fahrgäste<br />
zukünftig auch in der Mitte des Zuges aussteigen<br />
können, muss auf ca. 105 Meter Länge<br />
zwischen den bereits bestehenden Tunnelröhren<br />
ein weiterer Tunnel aufgegraben werden, der die<br />
beiden Röhren zu einem großen Raum verbindet.<br />
In diesen Tunnel wird später der Bahnsteig gebaut.<br />
Das heißt, der Tunnel wird nicht als U-Bahn-Tunnel,<br />
sondern als U-Bahnhof genutzt werden. Die<br />
dahinter stehende Technik aber ist die Ingenieursleistung<br />
des bergmännischen Tunnelbaus. Entsprechend<br />
wird dieser Tunnel auch nach bergmännischer<br />
Tradition getauft werden: Auf den Namen<br />
„Lavinia“, nach Lavinia Frey, Vorstand Kultur der<br />
Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und<br />
Geschäftsführerin der Humboldt Forum Kultur<br />
GmbH. Sie hat sich dankenswerterweise bereit erklärt,<br />
die Tunnelpatenschaft zu übernehmen.<br />
Um diesen Mittelbahnsteig zu bauen, wird der „Lavinia-Tunnel“ im bergmännischen Vortrieb entstehen.<br />
Visualisierungen: M. Dudler.<br />
4
Wer erhält den Barbarasegen?<br />
<strong>2018</strong> / I<br />
Der Barbarasegen für die Bauleute in der Baugrube „Museumsinsel-Ost“.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Am „Barbaratag“, am 4. Dezember, feiern die Bergleute<br />
und Mineure traditionell ihre Schutzheilige.<br />
Auch beim „<strong>Lückenschluss</strong> <strong>U5</strong>“.<br />
Schon seit fünf Jahren lädt die Baufirma Implenia –<br />
das Bauunternehmen für Los 1, das heißt, Tunnel,<br />
Rohbauten U-Bahnhof Museumsinsel und Unter<br />
den Linden, und den Gleisbau – zum Barbaratag.<br />
Wie die Tradition der Tunnelbauer es verlangt,<br />
wird jedes Jahr die Barbarastatue der Baustelle<br />
aufs Neue gesegnet und dort aufgestellt, wo im<br />
kommenden Jahr das risikoreichste Tunnelunternehmen<br />
im Projekt bevorsteht. Dort soll sie<br />
Schutz spenden und die Bauleute vor Unfällen<br />
bewahren.<br />
Erst wenn der Eiskörper aufgefroren ist, werden len und Schienen Sohl- und Randbeton. Am<br />
sie von den Fachkräften des Tunnelbaus abge- Barbaratag kamen nun alle zusammen: Vereilöst.<br />
Doch nicht nur am U-Bahnhof Museumsinsel sungsmannschaft, Gleisbauer, Projektleiter, die<br />
kehren die Tunnelbauer zurück. In den Tunneln Bauoberleiter und Bauüberwacher. Ein bisschen<br />
westlich und östlich vom U-Bahnhof Museums- Barbarasegen kann schließlich uns allen nicht<br />
insel herrscht Hochbetrieb, denn die Gleisbauer schaden – bei den bevorstehenden Herausforbetonieren<br />
in Vorbereitung auf Schotter, Schwel-<br />
derungen.<br />
Senat – bestellt<br />
Letztes Jahr wurde die heilige Barbara am westlichen<br />
Ende von „Unter den Linden“ installiert.<br />
Dort liefen vor einem Jahr die Vorbereitungen<br />
für den „Durchbruch“ zum U-Bahnhof Brandenburger<br />
Tor. Dieses Jahr wurde der Barbarastatue<br />
ein Platz in der Wand zugewiesen, in die <strong>2018</strong><br />
der zukünftige „Lavinia-Tunnel“ gebohrt wird: Der<br />
Mittelstollen zwischen den beiden Tunnelröhren<br />
am U-Bahnhof Museumsinsel, der im Schutz eines<br />
28.000 Kubikmeter großen Eiskörpers bergmännisch<br />
in den Boden getrieben wird.<br />
Momentan laufen die letzten Vorbereitungen für<br />
die Vereisung, das heißt, die letzten Inliner werden<br />
in den Vereisungslanzen befestigt, Temperaturfühler<br />
werden installiert und getestet, die Leitungen<br />
von den Aggregaten werden verlegt. Dabei<br />
kommt das gleiche Team zum Einsatz, das in den<br />
letzten Wochen und Monaten die Vereisungsbohrungen<br />
in 24-Stunden-Schichten fertiggestellt hat.<br />
Architektur-<br />
Büros<br />
PRG <strong>U5</strong><br />
leitet<br />
Planungs-<br />
Büros<br />
BRH<br />
ALX<br />
Ausbau<br />
MUI<br />
GWA<br />
Leitungsbau<br />
ig n u5 – steuert &<br />
überwacht<br />
General<br />
Unternehmen<br />
Sonstige<br />
UDL<br />
BRT<br />
Gleisbau<br />
Grafik: PRG <strong>U5</strong>, 2016.<br />
5
DER AKTUELLE BAUSTAND IM DEZEMBER 2017<br />
<strong>2018</strong> / I<br />
Am U-Bahnhof Unter den Linden ist der Rohbau auf allen Ebenen fertiggestellt.<br />
Der Ausbau hat begonnen.<br />
Im Alex-Tunnel ist der Gleistisch fertiggestellt, über den zwei<br />
Gleise nach oben in den U-Bahnhof Rotes Rathaus führen.<br />
Zwischen Gleiswechselanlage und U-Bahnhof Museumsinsel<br />
werden die Gleiströge bewehrt.<br />
Die Oberfläche vor dem Roten Rathaus und an der<br />
östlichen Spandauer Straße wird wieder hergestellt.<br />
Fotos: A. Reetz-Graudenz, 2017.<br />
Das kleine <strong>U5</strong>-Rätsel<br />
In der letzten Ausgabe haben, wir Sie gefragt, was<br />
auf diesem Bild dargestellt wird. Richtig ist Lösung<br />
A) Entstaubungsfilteranlage für den Gleisbau.<br />
Anstelle von Was ist das? heißt es in dieser Ausgabe: Wie viele sind das?<br />
Schätzen Sie, wie viele Schlitzwandlamellen beim Spezialtiefbau für den<br />
Umsteigebahnhof „Unter den Linden“ in den Boden gesetzt wurden. U6 und <strong>U5</strong>!<br />
Der Schlitzwandgreifer am U-Bahnhof „Unter den Linden“.<br />
A. Reetz-Graudenz, 2012.<br />
Dieser kam bei den vorbereitenden Sandstrahlarbeiten<br />
für die Betonage des Gleistrogs zum Einsatz.<br />
Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerinnen<br />
und Gewinner!<br />
Die 12 Schätzungen, die am nächsten an die tatsächliche<br />
Anzahl herankommen, gewinnen eine<br />
Führung über den U-Bahnhof „Unter den Linden“.<br />
Senden Sie uns Ihre Antwort unter dem Stichwort<br />
„Kleines Rätsel“ bis zum 15.02.<strong>2018</strong> per E-Mail:<br />
info@projekt-u5.de<br />
oder postalisch an die<br />
Projektrealisierungs GmbH <strong>U5</strong><br />
Kommunikation<br />
Friedrichstraße 95<br />
10117 Berlin<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Projektrealisierungs GmbH <strong>U5</strong><br />
Kommunikation<br />
Friedrichstraße 95<br />
10117 Berlin<br />
info@projekt-u5.de<br />
www.projekt-u5.de<br />
Text: Dr. Stephanie Niehoff<br />
Grafische Bearbeitung / Satz:<br />
Sandwichpicker GmbH<br />
Fotos / Grafik:<br />
Antonio Reetz-Graudenz,<br />
ISP ZT-GmbH, Max Dudler,<br />
Oliver Lang, PRG <strong>U5</strong><br />
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