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Landkreis Hersfeld-Rotenburg

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Dirk Lorey<br />

Gestern und heute: Ein <strong>Landkreis</strong> wie<br />

aus dem Geschichts-Lehrbuch<br />

Der Blick auf die Entstehung des heutigen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Hersfeld</strong>-<strong>Rotenburg</strong> ist wie eine<br />

Lehrstunde in deutscher Geschichte. Vor noch nicht einmal neun Generationen hieß<br />

Deutschland noch „Heiliges Römisches Reich deutscher Nation“ und bestand aus zahl -<br />

losen Kleinstaaten. Bis 1806 gab es diesen Verband – dessen unteren „kommunalen<br />

Ebenen“ aus Ämtern, Gerichten, Vogteien und Städten mit ganz unterschiedlichen<br />

Verwaltungsstrukturen bestanden. 1815 wurde der „Deutsche Bund“ gegründet, dem<br />

die souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands, der Kaiser von Österreich und<br />

die Könige von Preußen, von Dänemark und der Niederlande angehörten.<br />

1821 wurde Wilhelm II. Kurfürst in Kassel. Bereits im ersten Jahr seiner Regentschaft<br />

setzte er zahlreiche Reformen um, die aus Kurhessen erstmals ein einheitliches Staatsgebilde<br />

machten. Die Ämter <strong>Rotenburg</strong> und Sontra bildeten den Kreis <strong>Rotenburg</strong>. Aus<br />

dem Fürstentum <strong>Hersfeld</strong>, hervorgegangen aus der alten Reichsabtei, wurde im Zusammenschluss<br />

mit den beiden Ämtern Friedewald und Landeck der Kreis <strong>Hersfeld</strong>. Bereits<br />

zwei Jahre später wurden Ellingshausen, Grebenhagen, Mühlbach, Raboldshausen,<br />

Saasen und Salzberg dem Kreis Homberg zugeordnet. 1837 wechselten Meckbach und<br />

Mecklar vom Kreis <strong>Rotenburg</strong> zum Kreis <strong>Hersfeld</strong>.<br />

Die turbulenten Zeiten dauerten an – von derart stabilen politischen Verhältnissen<br />

wie heute konnten die Menschen in der Zeit des „Deutschen Bundes“, dem 41 sou -<br />

veräne Fürsten, Herzöge, der österreichische Kaiser und die Könige aus Dänemark und<br />

den Niederlanden angehörten, nicht einmal träumen. Im Zuge der Deutschen Revo -<br />

lution 1848/1849 wurden die beiden <strong>Landkreis</strong>e <strong>Hersfeld</strong> und <strong>Rotenburg</strong> wieder auf -<br />

gelöst und zu einer einzigen Verwaltungseinheit umgebaut, zu der auch Melsungen<br />

gehörte. 1849 siegte der Deutsche Bund über die Revolutionäre. Darauf wurden 1850<br />

die <strong>Landkreis</strong>e <strong>Hersfeld</strong> und <strong>Rotenburg</strong> wiederhergestellt.<br />

1866 wurden <strong>Hersfeld</strong> und <strong>Rotenburg</strong> preußisch und damit wiederum neu orga -<br />

nisiert. Höchstes politisches Organ beider <strong>Landkreis</strong>e war nun die jeweilige Kreis -<br />

versammlung. Noch nicht einmal 20 Jahre später wurde sie wieder aufgelöst. 1885<br />

führte man den Kreistag und den Kreisausschuss als Kollegialorgan ein – dem Grunde<br />

nach existieren diese beiden Gremien noch heute.<br />

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