PT-Magazin 01 2018
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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entsprechend großen Auswahl. Sind die Anteile bei „jungen“<br />
Haushalten und Familien mit 77 bzw. 84 Prozent<br />
bereits hoch, erreichen sie bei den Älteren mit 97 und 94<br />
Prozent nahezu die 100-Prozent-Grenze. Das lineare TV<br />
hat damit ein weiteres Mal alle jene widerlegt, die seinen<br />
nahen Tod vorhersagten.<br />
Video-on-Demand bei Jüngeren an der<br />
Sättigungsgrenze<br />
Differenzierter zeigt sich die Situation bei Video-on-<br />
Demand. Auch hier ist die durchschnittliche Nutzung mit<br />
40 Prozent ansehnlich. Jedoch ist die Spreizung zwischen<br />
den Haushaltstypen deutlich stärker ausgeprägt: Liegt die<br />
Nutzung bei den Jüngeren und Familien bei 68 bzw. 52<br />
Prozent, so fällt sie bei den Älteren auf 20 bzw. 17 Prozent.<br />
Damit ist bei den „Young Professionals“ nahezu die Sättigungsgrenze<br />
erreicht, während sich „Empty Nesters“ und<br />
„Single Seniors“ sichtbar schwerer tun oder schlicht nicht<br />
interessiert sind.<br />
Gedämpfte Wachstumsaussichten<br />
Ein weiterhin starkes Wachstum im Bereich Video-on-<br />
Demand ist eher unwahrscheinlich: Nur 11 Prozent aller<br />
Befragten wollen in den kommenden Monaten ein VoD-<br />
Abonnement abschließen – immerhin 13 Prozent ein<br />
Pay-TV-Abo. Hier liegt das Interesse der älteren Paare<br />
und alleinstehenden Senioren wieder deutlich unter dem<br />
Schnitt bei 9 bzw. 7 Prozent. Altersübergreifend muss die<br />
Kaufabsicht aus der Perspektive der Anbieter generell<br />
enttäuschen: Die Zahlungsbereitschaft für Bewegtbildinhalte<br />
stößt inzwischen scheinbar an Grenzen.<br />
Alle mögen Short-Form-Videos<br />
Etwas anders stellt sich die Situation im Hinblick auf die<br />
sogenannten Short-Form-Videos dar, wie sie auf YouTube<br />
& Co. abgerufen werden können. Knappe 90 Prozent der<br />
Young Professionals und über drei Viertel der Familien,<br />
aber auch 41 Prozent der älteren Paare und sogar 51<br />
Prozent der „Single Seniors“ erfreuen sich an den kurzen<br />
Filmchen. Profit-Potenziale sind jedoch nur begrenzt<br />
vorhanden: Nur 15 Prozent würden insgesamt etwas für<br />
Short-Form-Inhalte bezahlen wollen – bei den Young Professionals<br />
sind es immerhin knappe 30 Prozent.<br />
„Technische Hürden spielen bei der Nutzung neuer<br />
Bewegtbildangebote keine Rolle mehr: Senioren bedienen<br />
VoD-Plattformen nicht weniger routiniert als jüngere<br />
Verbraucher. Das fehlende Interesse von Älteren an on-<br />
Demand hat schlicht mit Desinteresse zu tun – ihnen wird<br />
aus ihrer Perspektive nichts besonders Begehrenswertes<br />
geboten. Dabei liegen gerade in diesem Nutzersegment<br />
die größten Wachstumspotenziale. Anbieter sollten also<br />
genau überlegen, wie sie ältere Verbraucher überzeugen<br />
können. Hier ist noch viel Luft nach oben“, resümiert<br />
Böhm. ó<br />
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