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Al Ard Magazin Ausgabe 6

Das Arabisch/Deutsche Kulturmagazin

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Politik - Investition Wohlstand سياسة - االزدهار – ليس شعورا داخليا Politik - Investition Wohlstand سياسه كل شيئ بخير وال داعي للخوف 8<br />

9<br />

Wohlstandswampe –<br />

kein Bauchgefühl<br />

Wohlstand ist individueller Zustand, der<br />

sozial wahrgenommen wird. Wie ich<br />

meinen eigenen Wohlstand einschätze,<br />

hängt also nicht nur von meiner persönlichen<br />

ökonomischen Lage ab, sondern<br />

auch davon, wie gut es anderen geht.<br />

TEXT VON ANGIE VOLK<br />

In den letzten Jahrhunderten hat sich das<br />

Wohlstandsverständnis stark verändert. Im<br />

merkantilistischen System wurde Wohlstand<br />

anhand des Wohlergehens des Herrschers<br />

bemessen – ging es ihm gut, galt auch die<br />

Bevölkerung als wohlhabend.<br />

Inzwischen ist die Perspektive auf den<br />

Wohlstand eines Landes differenzierter:<br />

Hauptkriterium in der volkswirtschaftlichen<br />

Betrachtung ist das Pro-Kopf-Einkommen.<br />

In Abhängigkeit zu den Pro-Kopf-<strong>Ausgabe</strong>n<br />

ergibt sich ein Wert, der ein Mindestmaß<br />

darstellt, um finanziell sorgenfrei zu leben.<br />

Kritisiert an dieser Wohlstandsmessung wird<br />

der ökonomische Fokus, der soziale Faktoren<br />

nicht mitdenkt. Daher ergänzt beispielsweise<br />

der Human Development Index (Index für<br />

Menschliche Entwicklung) als Wohlstandsindikator<br />

der Vereinten Nationen den finanziellen<br />

Lebensstandard mit den Faktoren<br />

Lebenserwartung und Bildung. Das Land mit<br />

dem größten Wohlstand war nach dieser Berechnung<br />

2016 Norwegen, gefolgt von Australien<br />

und der Schweiz. Deutschland landete<br />

auf Platz Sieben.<br />

Dieses Ergebnis zeigt sich auch anhand Zufriedenheit<br />

der Deutschen bezüglich ihres<br />

eigenen ökonomischen Status. Laut einer<br />

Studie des Sozialforschungsinstitut Ipsos<br />

(Mai 2017) definieren 80 Prozent der Befragten<br />

Wohlstand als ein Leben ohne finanzielle<br />

Nöte. Ein geregeltes Einkommen gehört für<br />

die meisten dazu, ebenso Immobilienbesitz<br />

und anderem Eigentum. Es folgt die finanzielle<br />

Absicherung im <strong>Al</strong>ter. Ihre eigene Situation<br />

beschreiben 60 Prozent als wohlständisch.<br />

Und trotzdem blicken 58 Prozent mit Sorge<br />

in die Zukunft. Das liege nicht an finanziellen<br />

Gründen, sondern an gesellschaftspolitischen<br />

Momenten wie Friedensicherung und individuelle<br />

Freiheit, so der Zukunftsforscher Opaschowski,<br />

der die Ipsos Studie kommentierte:<br />

„Bei ansonsten über die letzten fünf Jahre<br />

relativ konstant steigenden Wohlstandskurven<br />

fällt auf, dass die Deutschen dennoch<br />

belegbare Zukunftsängste haben, die offenbar<br />

von äußeren Faktoren bestimmt werden.“<br />

In Zeiten unklarer globaler Zukunftsperspektiven<br />

– politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich<br />

– keine Überraschung.<br />

Finanzielle Sorgenfreiheit reicht nicht mehr,<br />

um sorgenfrei zu leben. Wohlstand hat offenbar<br />

nur dann nachhaltigen Wert, wenn ihn<br />

stabile, faire Sozialstrukturen ergänzen.<br />

So misst beispielsweise die jüngere Generation<br />

Wohlstand mehr und mehr anhand von<br />

Zeit und Selbstbestimmtheit. Dazu gehört<br />

zwar auch finanzielle Absicherung, aber mit<br />

anderer Gewichtung als noch bei den sogenannten<br />

Baby-Boomern, der Vorgängergeneration.<br />

Wohlstandskrankheiten wie Burn-Out<br />

und der Kampf um eine faire Work-Life-Balance<br />

rücken die Schwachstellen einer zwar leistungsstarken,<br />

aber in vielen Arbeitsbereichen<br />

überlasteten Gesellschaft in den Blick.<br />

Es wird deutlich: Wie Wohlstand empfunden<br />

wird, hängt nicht von rein rationalen<br />

Faktoren ab. Im Wohlstandempfinden<br />

vermischen sich tatsächliche ökonomische<br />

Bedingungen mit zeitgeistlichen, gesellschaftlichen<br />

Verschiebungen und persönlichen Bedürfnissen.<br />

Dieser Diffusität muss in öffentlichen<br />

Diskussionen begegnet werden. Denn<br />

wenn Wohlstandsempfinden ein Bauchgefühl<br />

bleibt, sind tatsächliche wirtschaftliche und<br />

gesellschaftliche Potentiale angreifbar. Nur<br />

mit transparenten Richtwerten lässt sich<br />

eine ungleiche Verteilung von Wohlstand<br />

dechiffrieren und Engagement politisch und<br />

gesellschaftlich erhöhen. Was Wohlstand<br />

bedeutet, gehört damit zu einer Debatte um<br />

soziale Gerechtigkeit und setzt Maßstäbe für<br />

zukünftiges Miteinander.<br />

Die Digitalisierung der Arbeitswelt, das Verwischen<br />

der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit<br />

sowie die finanzielle <strong>Al</strong>tersabsicherung kommender<br />

Generationen, stellen uns als Gesellschaft<br />

vor viele Herausforderungen. Viele jetzt<br />

noch konstante Wohlstandswerte befinden<br />

sich an der Schwelle zur Umstrukturierung.<br />

Wie wir diesen Veränderungen gesellschaftlich<br />

und politisch begegnen wollen, ist eine Frage,<br />

die alle betrifft und die Wohlstandsverteilung in<br />

den Blick holt – und Investitionen in gesamtgesellschaftlichen<br />

Wohlstand notwendig macht.<br />

االزدهار – ليس شعورا داخليا<br />

إن االزدهار هو حالة فردية ينظر إليها اجتماعيا . ال<br />

يعتمد تقييم ثروتي على وضعي االقتصادي الشخصي<br />

فقط،‏ ولكن أيضا على مدى ما يفعله اآلخرون.‏<br />

في القرون األخيرة،‏ تغير مفهوم الرخاء تغيرا كبيرا.‏<br />

في النظام التجاري،‏ تم قياس الثروة على أساس رفاه<br />

الحاكم - إذا كان جيدا،‏ كان السكان يعتبرون جيدين.‏<br />

وفي وقتنا الحالي،‏ فإن منظور ثروة بلد ما أكثر<br />

تمايزا:‏ المعيار الرئيسي في وجهة النظر االقتصادية<br />

هو نصيب الفرد من الدخل.‏ وتبعا لنصيب الفرد من<br />

اإلنفاق،‏ فإن ذلك يؤدي إلى قيمة ال تقل عن العيش<br />

بدون أي قلق مالي.‏ وينتقد هذا المقياس كونه يركز<br />

على الوضع اإلقتصادي للفرد وليس على العوامل<br />

اإلجتماعية للفرد . وعلى سبيل المثال،‏ فإن مؤشر األمم<br />

المتحدة للتنمية البشرية بوصف المعيار المالي للفرد<br />

كعامل للعمر المتوقع والتعليم.‏ ووفقا لهذا الحساب،‏ كان<br />

البلد األكثر ازدهارا في عام 2016 النرويج،‏ تليها<br />

أستراليا وسويسرا.‏ ألمانيا في المركز السابع.‏<br />

وتنعكس هذه النتيجة أيضا في رضا األلمان عن<br />

وضعهم االقتصادي.‏ ووفقا لدراسة أجراها معهد<br />

البحوث االجتماعية إيبسوس ‏)أيار / مايو 2017(،<br />

فإن 80% عرفوا مفهوم الرخاء بأنه حياة دون<br />

صعوبات مالية.‏ الدخل المنظم هو ما يشتريه معظم<br />

الناس،‏ وكذلك ملكية العقارات وغيرها من الممتلكات.‏<br />

ويلي ذلك الضمان المالي في سن الشيخوخة.‏ يصف<br />

% 60 منهم وضعهم بأنه مزدهر.‏ ومع ذلك،‏ فإن 58<br />

% يشعرون بالقلق إزاء المستقبل.‏ لم يكن ذلك ألسباب<br />

مالية،‏ بل لحظات اجتماعية سياسية مثل حفظ السالم<br />

والحرية الفردية،‏ وفقا لطبيب األوبرا أوباشوفسكي<br />

الذي علق على دراسة ايبسوس:‏<br />

‏"على مدى السنوات الخمس األخيرة فإن ارتفاع<br />

منحنيات االزدهار لدى األلمان ال تزال لديها الخوف<br />

من المستقبل التي يتم تحديدها على ما يبدو بفعل<br />

عوامل خارجية،"‏ في أوقات اآلفاق العالمية غير<br />

مؤكدة للمستقبل - سياسيا واقتصاديا واجتماعيا - لم<br />

يكن مفاجئا.‏<br />

السالم المالي للعقل لم يعد كافيا للعيش.‏ ويبدو أن<br />

االزدهار ليس له قيمة إال إذا استكمل بهياكل اجتماعية<br />

مستقرة وعادلة.‏<br />

فعلى سبيل المثال،‏ فإن مفهوم الرخاء لدى جيل<br />

الشباب الحالي يختلف إختالف كليا عن الجيل القديم<br />

على أساس الوقت وتقرير المصير.‏ وهذا يشمل أيضا<br />

األمن المالي.‏<br />

يصبح واضحا:‏ كيف يمكن الشعور بالرخاء وهو<br />

ال يعتمد على عوامل عقالنية فقط بل على التحوالت<br />

اإلجتماعية واإلحتياجات الشخصية.‏ وال بد من تحقيق<br />

هذا االنتشار في المناقشات العامة.‏ ألن الرخاء<br />

هو الشعور الداخلي للشخص من حيث اإلمكانات<br />

االقتصادية واالجتماعية الفعلية وال يمكن إال للمبادئ<br />

التوجيهية الشفافة أن تفكك في توزيع غير متكافئ ، ما<br />

يعني بأن االزدهار هو جزء من العدالة االجتماعية<br />

للتعايش في المستقبل.‏<br />

إن رقمنة عالم العمل،‏ وعدم وضوح الحدود بين<br />

العمل والترفيه،‏ فضال عن األمن المالي لألجيال<br />

المقبلة،‏ تشكل تحديات كثيرة بالنسبة لنا كمجتمع.‏ وال<br />

تزال العديد من قيم االزدهار على عتبة إعادة الهيكلة.‏<br />

كيف نريد أن نستجيب اجتماعيا وسياسيا لهذه<br />

التغييرات هو السؤال الذي يؤثر على الجميع،‏ ويركز<br />

على توزيع الثروة - ويجعل االستثمارات في رفاهية<br />

المجتمع ككل ضرورية.‏<br />

مقالة من ANGIE VOLK<br />

<strong>Al</strong> <strong>Ard</strong> - 03/2017 - #06 #06 - 03/2017 - <strong>Al</strong> <strong>Ard</strong>

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