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Deutschland 2030 – Wie können wir die SDGs umsetzen?

Wie leben wir im Jahr 2030? Welche Herausforderungen erwarten uns? Und welche Rolle spielen die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei deren Bewältigung? Diesen Fragen geht das jetzt bei macondo publishing erschienene Jahrbuch "Global Compact Deutschland 2017" nach. Die Publikation stellt mögliche Zukunftsszenarien vor und lässt zentrale Akteure aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zu Wort kommen. Darüber hinaus zeigen 29 deutsche Global Compact-Mitgliedsunternehmen in ihren Good Practice-Beispielen, mit welchen Maßnahmen sie dazu beitragen, die SDGs umzusetzen. Über das Global Compact Deutschland 2017 Jahrbuch des deutschen Netzwerkes mit Beiträgen u.a. von H.E. António Guterres (Grußwort), Elmer Lenzen, Stefan Brunnhuber, Joachim Fetzer, Marion-Weissenberger-Eibl, Mathis Wackernagel sowie 29 deutschen Global Compact-Mitgliedsunternehmen. Hrsg.: macondo publishing Verlag. Münster 2017, 132 Seiten, durchgehend farbig, broschiert, FSC-zertifizierter und klimaneutraler Druck, limitierte Auflage. ISBN-13: 978-3-946284-04-8

Wie leben wir im Jahr 2030? Welche Herausforderungen erwarten uns? Und welche Rolle spielen die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) bei deren Bewältigung? Diesen Fragen geht das jetzt bei macondo publishing erschienene Jahrbuch "Global Compact Deutschland 2017" nach. Die Publikation stellt mögliche Zukunftsszenarien vor und lässt zentrale Akteure aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft zu Wort kommen. Darüber hinaus zeigen 29 deutsche Global Compact-Mitgliedsunternehmen in ihren Good Practice-Beispielen, mit welchen Maßnahmen sie dazu beitragen, die SDGs umzusetzen.

Über das Global Compact Deutschland 2017
Jahrbuch des deutschen Netzwerkes mit Beiträgen u.a. von H.E. António Guterres (Grußwort), Elmer Lenzen, Stefan Brunnhuber, Joachim Fetzer, Marion-Weissenberger-Eibl, Mathis Wackernagel sowie 29 deutschen Global Compact-Mitgliedsunternehmen. Hrsg.: macondo publishing Verlag. Münster 2017, 132 Seiten, durchgehend farbig, broschiert, FSC-zertifizierter und klimaneutraler Druck, limitierte Auflage. ISBN-13: 978-3-946284-04-8

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VISION DEUTSCHLAND <strong>2030</strong><br />

Szenario 1<br />

„WARUM KONSUMIEREN WIR NICHT<br />

SCHON LÄNGST NACHHALTIG(ER)?!“<br />

Dieser Narrativ setzt bei den individuellen Handlungsspielräumen<br />

an, über <strong>die</strong> <strong>die</strong> bzw. der Einzelne verfügt, um<br />

durch entsprechende Kaufentscheidungen und Nutzungsverhalten<br />

zu einer Nachhaltigen Entwicklung beizutragen.<br />

Durch <strong>die</strong> Verringerung des eigenen Verbrauchs und <strong>die</strong><br />

Wahl von nachhaltigeren Produkten <strong>wir</strong>d das Angebot beeinflusst.<br />

Der ökologische Fußabdruck pro Kopf verringert<br />

sich. Der Konsument als treibende Kraft mit Lenkungs<strong>wir</strong>kung<br />

(„Konsumentendemokratie“, „Verbraucher-Macht“)<br />

<strong>–</strong> denn kein Unternehmen kann langfristig überleben, wenn<br />

seine (nicht-nachhaltigen) Produkte nicht gekauft werden.<br />

Und umgekehrt: werden mehr nachhaltige Produkte<br />

nachgefragt, reagieren <strong>die</strong> Produzenten und weiten das<br />

Angebot aus.<br />

Beispiele für Nachhaltigen Konsum sind der Kauf regionaler<br />

Lebensmittel und allgemein <strong>die</strong> Unterstützung regionaler<br />

Wirtschaftskreisläufe, Bio-Produkte, <strong>die</strong> Verringerung<br />

des persönlichen Fleischkonsums, <strong>die</strong> Reduzierung<br />

von Wegstrecken und <strong>die</strong> Wahl von Verkehrsmitteln, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Umwelt weniger belasten. Die Wahl langlebiger Produkte<br />

mit geringerem Energie- oder Ressourcenverbrauch<br />

verbessern <strong>die</strong> Ökobilanz über den Lebenszyklus der Nutzung.<br />

Das Konzept der „Sharing Economy“ geht weit über<br />

<strong>die</strong> „gemeinsam genutzte Bohrmaschine“ hinaus. Hier<br />

geht es darum, dass Gebrauchsgüter nicht mehr gekauft<br />

werden, sondern deren temporäre Nutzung. Vielfältige<br />

Modelle des Contractings <strong>–</strong> von der Bereitstellung von<br />

Energie<strong>die</strong>nstleistungen, Geräten, Arbeitsraum bis zum<br />

Erwerb von Serverkapazitäten <strong>–</strong> gewinnen zunehmend<br />

an Bedeutung. Angesichts der Tatsache, dass z.B. der eigene<br />

<strong>–</strong> unter hohem Einsatz von Energie und Ressourcen<br />

hergestellte <strong>–</strong> PKW mehr als 95 Prozent der Zeit ungenutzt<br />

steht und Fläche in Anspruch nimmt, <strong>wir</strong>d deutlich,<br />

dass durch Modelle des Carsharings enorme Potenziale<br />

gehoben werden <strong>können</strong>. Neben der ökologischen Dimension<br />

<strong>können</strong> achtsame Kauf- und Nutzungsentscheidungen<br />

auch zur Stärkung der sozialen Nachhaltigkeit von<br />

Produkten und fairen Arbeitsbedingungen beitragen. In der<br />

Summe <strong>können</strong> so individuelle Entscheidungen zu einer<br />

deutlichen Reduktion des Umweltverbrauchs beitragen<br />

und eine ökologisch nachhaltige sowie sozial tragfähige<br />

Entwicklung befördern.<br />

Eine Hürde für <strong>die</strong> Ausbreitung nachhaltiger Konsummuster<br />

besteht jedoch darin, dass Nachhaltiger(er) Konsum<br />

oft noch auf Verzicht und Einschränkung von Handlungsfreiräumen<br />

reduziert <strong>wir</strong>d. Und in der Tat bedeutet<br />

Nachhaltiger Konsum auch <strong>die</strong> Verringerung von umweltbelastendem<br />

oder in sozialer Hinsicht schädlichem Verbrauch<br />

<strong>–</strong> also bewussten Verzicht. Er eröffnet aber ebenso<br />

<strong>die</strong> Perspektive auf einen Zuwachs an Lebensqualität,<br />

Sinnhaftigkeit, Entlastung und Vereinfachung. Achtsamer<br />

Konsum bedeutet in <strong>die</strong>sem Sinne weniger <strong>die</strong> Frage nach<br />

dem „<strong>Wie</strong> viel?“, sondern nach dem „Was?“ und „Wofür?“.<br />

Dieser Perspektivenwechsel beschreibt den Wandel vom<br />

verbrauchenden zum achtsam nutzenden Konsumenten.<br />

Dem Leitbild eines Wandels durch achtsamen und<br />

verantwortungsvollen Konsum steht heute zudem <strong>die</strong><br />

Tatsache gegenüber, dass <strong>wir</strong> den allergrößten Teil unserer<br />

Kaufentscheidungen unbewusst, emotional und/oder<br />

gewohnheitsmäßig treffen.<br />

>><br />

globalcompact <strong>Deutschland</strong> 2017<br />

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