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Berlin-Brandenburgisches Handwerk 1-2 I <strong>2018</strong> I 13<br />

eine Einzelstunde während der Woche.<br />

Die Mühe lohnt sich: Fast alle Auszubildenden<br />

des 4. Ausbildungsjahres haben<br />

ihre theoretischen Prüfungen im ersten<br />

Versuch geschafft.<br />

„Und in der Praxis haben wir einen<br />

hervorragenden Verbundpartner, die ABB<br />

gGmbH gefunden”, sagt Peter Münn,<br />

der auf die Verbundausbildung schwört.<br />

Denn beim Verbundpartner können die<br />

Lehrlinge ihre handwerklichen Fertigkeiten<br />

in entspannterer Atmosphäre<br />

erwerben als auf der Baustelle, wo das<br />

Ergebnis gleich perfekt sein muss und sie<br />

meistens unter Zeit<strong>druck</strong> arbeiten.<br />

Hohes Ausbildungsniveau durch<br />

Verbundpartner<br />

Seit 2016 setzt B & O Gebäudetechnik<br />

auf dieses Modell der Ausbildung. „Mit<br />

der Verbundausbildung und diesem<br />

guten Partner haben wir die Voraussetzungen<br />

für ein sehr hohes Ausbildungsniveau<br />

geschaffen“, sagt der Chef. 26 Auszubildende<br />

beschäftigt das Unternehmen<br />

gerade. 18 als Anlagenmechaniker für<br />

Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik,<br />

sieben Elektroniker für Energie- und<br />

Gebäudetechnik und eine Bürokauffrau.<br />

Drei Mitarbeiter bilden sich gerade zum<br />

Techniker weiter.<br />

Die Verbundausbildung wird über das<br />

Landesprogramm zur Förderung der Berufsausbildung<br />

in Berlin (FBB) unterstützt.<br />

Wolf-Dieter und Peter Münn<br />

Foto: Marijke Lass<br />

Innerhalb dieses Programms gibt es noch<br />

weitere Förderinstrumente, beispielsweise<br />

die Förderung für frauenatypische Berufe,<br />

für Alleinerziehende oder Geflüchtete. B<br />

& O Gebäudetechnik konzentriert sich auf<br />

die Verbundausbildung.<br />

„Ein Azubi kostet uns im ersten Lehrjahr<br />

wenigstens 16 000 Euro. Während der<br />

Verbundausbildung haben wir für jeden<br />

Auszubildenden pro Tag beim Verbundpartner<br />

37,50 Euro erhalten, in Zukunft<br />

sind es 40 Euro“, sagt Wolf-<br />

Dieter Münn. „Dieser Beitrag, den das<br />

Land Berlin leistet, ist eine große Entlastung<br />

für uns Betriebe“, ergänzt der<br />

Geschäftsführer Peter Münn. Die ersten<br />

Absolventen der Verbundausbildung<br />

hat die B & O Gebäudetechnik gerade<br />

als Gesellen in den Betrieb übernommen,<br />

derzeit befinden sich noch acht<br />

Auszubildende in der Förderung. Auch<br />

in Zukunft wird das Betrieb weiter auf<br />

die erfolgreiche Ausbildung im Verbund<br />

und deren Förderung setzen.<br />

Marijke Lass<br />

Die B & O Gebäudetechnik GmbH<br />

& Co. KG ist 2003 aus der HTW<br />

Haustechnik aus Weißensee GmbH<br />

& Co. KG hervorgegangen und<br />

arbeitet als einer der führenden<br />

technischen Dienstleister für die<br />

Wohnungswirtschaft. Das Leistungsspektrum<br />

umfasst Instandhaltung,<br />

Modernisierung und Neubau, Systembau<br />

und Holz-Systembau.<br />

FBB<br />

Förderung der Berufsausbildung<br />

im Land Berlin<br />

Das Programm der Senatsverwaltung<br />

für Integration, Arbeit und<br />

Soziales trägt mit finanzieller<br />

Unterstützung für Betriebe dazu<br />

bei, neue betriebliche Ausbildungsplätze<br />

zu schaffen und die Qualität<br />

der Ausbildung weiter zu erhöhen.<br />

Es besteht aus mehreren Förderinstrumenten<br />

wie der Förderung der<br />

Verbundausbildung, der Förderung<br />

von Benachteiligten, Geflüchteten,<br />

Alleinerziehenden u. a.<br />

Infos: Norman Popp,<br />

Telefon (030) 2 59 03 – 381,<br />

E-Mail: fbb@hwk-berlin.de<br />

www.hwk-berlin.de/fbb<br />

Förderung ist eine Chance für Ältere<br />

Arbeitgeber, die förderungsfähige Menschen einstellen, erhalten von der<br />

Bundesarbeitsagentur einen Zuschuss (Eingliederungszuschuss).<br />

Fördervoraussetzungen: Die Arbeitnehmer/-innen<br />

sind langzeitarbeitslos, ihre<br />

Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt ist aus<br />

individuellen Gründen erschwert. Förderhöhe<br />

und die Förderdauer richten sich<br />

nach der Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmerin<br />

oder des Arbeitnehmers.<br />

Förderhöhe: Der Zuschuss kann monatlich<br />

bis zu 50 Prozent des regelmäßig<br />

gezahlten Arbeitsentgelts sowie des pauschalen<br />

Arbeitgeberanteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag<br />

betragen, abzüglich<br />

der Arbeitslosenversicherung. Für<br />

ein gefördertes Beschäftigungsverhältnis<br />

muss keine Arbeitslosenversicherung<br />

gezahlt werden. Förderdauer: maximal<br />

12 Monate. Für ältere oder behinderte<br />

Menschen kann der Leistungsumfang<br />

erweitert werden. Wichtig: Die Förderung<br />

muss vorher beim zuständigen Jobcenter<br />

beantragt werden. Es handelt sich bei<br />

dieser Förderung um eine Ermessensleistung<br />

der aktiven Arbeitsförderung. Auch<br />

die Kosten für eine notwendige sozialpädagogische<br />

Betreuung können vom<br />

Jobcenter erstattet werden.<br />

Arbeitgeber-Service-Telefon: 0 80 04 55 55 20<br />

Junge Talente können<br />

Stipendium nutzen<br />

Junge Gesellinnen und Gesellen, die<br />

ihre Ausbildung mit hervorragenden<br />

Ergebnissen beenden, können in das<br />

Programm der Begabtenförderung<br />

aufgenommen werden und ein Weiterbildungsstipendium<br />

erhalten. Das<br />

Stipendium kommt vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

und hilft bei der Finanzierung<br />

fachlicher und fachübergreifender<br />

Weiterbildung (bis zu 7 200 € in<br />

drei Kalenderjahren). Wichtig: die<br />

Förderung vorher bei der Handwerkskammer<br />

beantragen.<br />

www.hwk-berlin.de/<br />

weiterbildungsstipendium.de

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