30.01.2018 Aufrufe

bbh_2018_1-2_druck

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16 I Betriebsinformation<br />

Berlin-Brandenburgisches Handwerk 1-2 I <strong>2018</strong><br />

Service wird bei uns großgeschrieben.<br />

Kennen Sie schon die vielen<br />

kostenfreien Dienstleistungen und<br />

Beratungsangebote der Handwerkskammer<br />

Berlin? Wir zeigen, wie Ihnen<br />

das nützen kann. Diesmal:<br />

Mediation<br />

Grafik: Fiedels/Fotolia<br />

Im Streitfall:<br />

Mediator vermittelt<br />

Plötzlich steht ein Konflikt im Raum, der unlösbar erscheint. Manchmal<br />

hat sich ein Problem auch lange aufgebaut und erschwert die<br />

Arbeit im Unternehmen. Da kann ein bewährtes Verfahren helfen:<br />

Mediation.<br />

Lösungswege<br />

Beteiligte können verschiedene<br />

Herangehensweisen wählen, um<br />

einen Konflikt zu lösen. Neben<br />

der Mediation gibt es weitere<br />

Verfahren. Das sind:<br />

Schlichtung: außergerichtliche<br />

Beilegung, eine neutrale Instanz<br />

schlägt einen Kompromiss vor.<br />

Schiedsverfahren: außergerichtliche<br />

Beilegung in einem geordneten<br />

Verfahren durch Schlichtung<br />

oder bindendes Urteil.<br />

Gerichtsverfahren: Damit sind<br />

beide Seiten von der Entscheidung<br />

eines Richters abhängig. Es<br />

sollte der letzte Weg sein, einen<br />

Streit zu klären.<br />

Wenn eine Situation festgefahren ist,<br />

kann ein unbeteiligter Dritter oft bei der<br />

Lösung des Problems helfen. Mediation<br />

bedeutet: Gemeinsam mit einem<br />

Mediator streben beide Parteien eine<br />

einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts<br />

an. Dabei muss sich keiner auf die<br />

Couch legen oder therapiert werden, es<br />

geht um Beratung in Sachthemen. „Sind<br />

beide Seiten bereit und in der Lage, ihre<br />

Meinungsverschiedenheiten zu klären,<br />

dann kann ich vermitteln“, sagt Christine<br />

Karut, Betriebsberaterin und Mediatorin<br />

im Handwerk.<br />

Sachthemen im Vordergrund<br />

Sie weiß aus Erfahrung, dass in Streitfällen<br />

hinter Sachthemen oft Emotionen liegen.<br />

Wenn beispielsweise innerhalb der<br />

Familie eine Nachfolge oder Beteiligung<br />

angestrebt wird, können auch familiäre<br />

Konflikte bestehen. Ein Vater übergibt<br />

den Betrieb, den er jahrelang aufgebaut<br />

hat, seinem Sohn. Der Senior bleibt als<br />

Berater, kritisiert aber die Arbeitsweise<br />

des Juniors. Er sieht riskante Aufträge<br />

oder Finanzierungen und fürchtet um<br />

sein Lebenswerk. Die emotionale Seite<br />

überlagert die sachliche Ebene, findet die<br />

Mediatorin im gemeinsamen Gespräch<br />

heraus. Der Sohn hatte seine Entscheidungen<br />

bisher nicht gut erklärt. Als er es<br />

macht, können beide ihr Problem lösen.<br />

„Ich sorge dafür, dass die Beteiligten Gelegenheit<br />

haben, alles, was Ihnen wichtig<br />

erscheint, einschließlich ihrer Gefühle, in<br />

vernünftigem Rahmen zu äußern“, erklärt<br />

die Wirtschaftsmediatorin.<br />

Konfliktursachen aufdecken<br />

Sie lernt die Gesprächspartner kennen,<br />

hilft die Themen zu benennen und führt<br />

auf sachliche Weise durch das vertrauliche<br />

Gespräch. Manche Parteien stellen<br />

beispielsweise während eines Übergabeverfahrens<br />

fest, dass erst ein schwelendes<br />

Problem aus dem Weg geräumt werden<br />

muss, um sich einig zu werden. In einem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!