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Berlin-Brandenburgisches Handwerk 1-2 I <strong>2018</strong> I 9<br />

Chancen nutzen<br />

Tauschgeschäfte mit gegenseitigem Gewinn<br />

65 Unternehmen und 37 soziale Organisationen haben sich im Ludwig Erhard<br />

Haus getroffen, um beim 12. Gute-Tat-Marktplatz Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

bei sozialen Projekten auszuloten.<br />

Jürgen Grenz, Vorstand der Stiftung<br />

Gute-Tat, zog eine positive Bilanz: Rund<br />

60 Vereinbarungen zwischen Unternehmen<br />

und sozialen Organisationen<br />

wurden Ende 2017 geschlossen und<br />

etliche weitere Kooperationen vorbereitet.<br />

Das Konzept „sozialer Marktplatz“<br />

habe sich erneut als erfolgreich erwiesen.<br />

Die Teilnehmer kamen auf unkonventionelle<br />

Art miteinander ins Gespräch und<br />

jede Seite brachte ein, was sie am besten<br />

kann. Auch 2017 ging es beim Gute-Tat<br />

Marktplatz um Tauschgeschäfte mit<br />

gegenseitigem Gewinn.<br />

Die Bandbreite gemeinsamer Projekte ist<br />

groß: Eine Tischlerei bietet künftig berufliche<br />

Orientierung speziell für Geflüchtete<br />

an. Ein anderes Unternehmen versorgt<br />

Einrichtungen für Kinder demnächst<br />

kostenlos mit Kakao und eine Kommunikationsagentur<br />

unterstützt pro bono die<br />

Öffentlichkeitsarbeit eines Sportvereins.<br />

Respekt und Fairness<br />

„Wir als Handwerkskammer unterstützen<br />

Betriebe dabei, verantwortliches Handeln<br />

in ihren Betriebsalltag einzubinden. Gerade<br />

die kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

im Handwerk sind für den Zusammenhalt<br />

in der Gesellschaft wichtig",<br />

sagte Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer<br />

der Handwerkskammer Berlin. Wenn<br />

zum Beispiel ein Handwerksmeister<br />

regelmäßig junge Menschen ausbilde, sie<br />

mit Nachhilfeunterricht in der Ausbildung<br />

unterstütze und ehrenamtlich im<br />

Prüfungsausschuss mitwirke, übernehme<br />

er gesellschaftliche Verantwortung. „Die<br />

oft inhabergeführten Familienbetriebe<br />

im Handwerk fühlen sich verantwortlich<br />

für ihre Mitarbeiter, ihre Gewerke und die<br />

Umgebung. Neben den wirtschaftlichen<br />

Aspekten ist es auch eine Frage des<br />

Respekts, der Fairness und Weitsicht“, so<br />

Jürgen Wittke.<br />

Gut für die Projekte und für Berlin<br />

„Unseren Unternehmen liegt soziales<br />

Engagement am Herzen“, sagte IHK-<br />

Hauptgeschäftsführer Jan Eder. „Sie<br />

unterstützen Sportvereine, Begegnungsstätten<br />

oder die Integration von Geflüchteten<br />

und leisten damit einen wichtigen<br />

Beitrag für das Miteinander in dieser<br />

Stadt.“ Wenn es gelinge, eine Reihe von<br />

Unternehmen mit sozialen Organisationen<br />

zusammenzubringen, sei das gut für<br />

die einzelnen Projekte und gut für Berlin.<br />

Schirmherr der Veranstaltung war Berlins<br />

Regierender Bürgermeister Michael Müller.<br />

Initiatoren und Organisatoren sind die<br />

Stiftung Gute-Tat, die Handwerkskammer<br />

Berlin und die IHK Berlin.<br />

Hilfe beim Renovieren<br />

und Reparieren<br />

Rund 200 Teilnehmer nutzten die<br />

Möglichkeit, sich über soziales Engagement<br />

auszutauschen. Vertreter<br />

gemeinnütziger Organisationen<br />

präsentierten ihre Hilfsgesuche möglichst<br />

auffällig, um Unternehmen<br />

auf sich aufmerksam zu machen.<br />

Gesucht wurden beispielsweise<br />

Hilfen bei Renovierungs- und<br />

Reparaturarbeiten, der Pflege und<br />

Aktualisierung von Webseiten, der<br />

Erstellung von Informationsmaterial,<br />

aber auch Fachkräfte, die in<br />

der Einrichtung Beratungen und<br />

Weiterbildungen, Bewerbungstraining<br />

und Coaching für Jugendliche<br />

anbieten können. Schwerpunkte<br />

waren außerdem die Suche nach<br />

Räumlichkeiten, Sachspenden und<br />

Unterstützung bei Veranstaltungen.<br />

Viele Non-Profit-Organisationen suchen<br />

die Hilfe von Unternehmen – und bieten<br />

dafür im Gegenzug ihre Kenntnisse und<br />

Kontakte an. Beim Gute-Tat-Marktplatz<br />

geht es um soziales Engagement, das<br />

beiden Seiten einen Vorteil bringt.<br />

Foto: Bernd Fiedler/Stiftung Gute-Tat

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