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Berlin-Brandenburgisches Handwerk 1-2 I <strong>2018</strong><br />

Editorial I 3<br />

Chancen<br />

für alle<br />

Von Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin<br />

Foto: Sarkandy<br />

Im Handwerk erhalten Menschen viele Chancen, ihre Stärken zu entwickeln. Gerade kleine Betriebe<br />

leisten mit ihrer besonderen Unternehmenskultur, die sich eng an den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern orientiert, Erstaunliches.<br />

»<br />

Im Handwerk<br />

gibt es oft eine<br />

zweite und auch<br />

eine dritte Chance<br />

für Auszubildende.<br />

«<br />

Und sie sind engagiert, wie der<br />

Zahntechnikermeister, der kürzlich<br />

mit dem Inklusionspreis des Landes<br />

Berlin ausgezeichnet wurde, weil es ihm<br />

gelungen ist, mehrere behinderte Mitarbeiter<br />

in die Belegschaft zu integrieren<br />

(Lesen Sie dazu den Beitrag auf Seite 10).<br />

Oder die sieben Handwerksbetriebe, die<br />

mit dem Gütesiegel Chancengleichheit<br />

ausgezeichnet wurden, weil sie sich<br />

beispielhaft für chancengleiche Teilhabe<br />

aller Mitarbeiter einsetzen (Seite 8).<br />

Hier treffen Menschen mit den unterschiedlichsten<br />

Voraussetzungen und aus<br />

verschiedenen gesellschaftlichen und sozialen<br />

Schichten aufeinander: Menschen<br />

mit Förderbedarf, Hochbegabte, aber<br />

auch Studienabbrecher oder Flüchtlinge.<br />

Dies darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die größte Gruppe der<br />

Azubis immer noch durch die Schulabgänger<br />

mit einem mittleren Schulabschluss<br />

(knapp 38 Prozent) gestellt wird.<br />

Statistisch belegt ist aber auch, dass der<br />

Abiturientenanteil bei den neu abgeschlossenen<br />

Ausbildungsverträgen im<br />

Handwerk seit Jahren stabil auf hohem<br />

Niveau bei nunmehr knapp 20 Prozent<br />

liegt. Positiv auch: Je höher der Schulabschluss<br />

desto höher ist auch der<br />

Anteil derer, die wirtschaftsnah in einem<br />

Betrieb ausgebildet werden. Jugendliche<br />

ohne Schulabschluss beginnen häufiger<br />

eine außerbetriebliche Ausbildung. Aber<br />

auch jene ohne Abschluss, die acht Prozent<br />

ausmachen, beweisen damit einmal<br />

mehr: Im Handwerk bekommt jeder eine<br />

Chance, oft auch eine zweite oder dritte.<br />

Denn auch Handwerksunternehmer und<br />

-unternehmerinnen haben erkannt, dass<br />

angesichts des drohenden, beziehungsweise<br />

in zahlreichen Gewerken bereits<br />

bestehenden Fachkräfteengpasses Alternativen<br />

überdacht werden müssen.<br />

Doch nicht nur für Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter schafft das Handwerk<br />

zukunftsorientierte Chancen, umgekehrt<br />

bietet die Branche auch den Betrieben<br />

viele Möglichkeiten, ihre Stärken weiterzuentwickeln.<br />

In den Fachabteilungen<br />

der Handwerkskammer Berlin finden Sie<br />

Expertinnen und Experten für Themenfelder<br />

rund um betriebswirtschaftliche und<br />

technischen Detailfragen wie Förderprogramme<br />

oder Finanzierung, aber auch<br />

zu den Bereichen Innovation, Umwelt<br />

und Energie oder zur Weiterbildung. Die<br />

Bundesagentur für Arbeit hat ihrerseits<br />

zahlreiche Programme entwickelt, die<br />

dazu dienen, mehr Ältere oder Menschen<br />

mit Migrationshintergrund in den<br />

Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />

Das Handwerk ist bunt, seine Karrierechancen<br />

sind vielfältig – genauso wie<br />

die Teams, deren Stärke sich oft erst in<br />

der Diversität zeigt. Hier gibt es Chancen<br />

für alle.

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