Bezirksjournal Kirchenbezirk Mühlacker Konkret Nr 2
Bezirksjournal Kirchenbezirk Mühlacker Konkret Nr 2
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Nur selten umfasst ein <strong>Kirchenbezirk</strong> EINEN GANZEN LANDKREIS. Meist hat es der Landkreis mit mehreren <strong>Kirchenbezirk</strong>en<br />
zu tun, wodurch zwischen den <strong>Kirchenbezirk</strong>en eine Abstimmung erforderlich wird. Diese Abstimmung<br />
bedarf klarer Absprachen, die rechtlich auf zweierlei Weise möglich ist: Eine eher lockere Form ist die kirchenrechtliche<br />
Vereinbarung zwischen den beteiligten <strong>Kirchenbezirk</strong>en, in der die entsprechenden Absprachen und Beteiligungen festgehalten<br />
werden.<br />
Der Evangelische <strong>Kirchenbezirk</strong> <strong>Mühlacker</strong> umfasst Gemeinden im Enzkreis sowie im Landkreis Karlsruhe. Der Enzkreis<br />
wiederum arbeitet mit der Badischen und der Württembergischen Landeskirche und vier <strong>Kirchenbezirk</strong>en zusammen.<br />
KIRCHLICHE VERWALTUNGSSTELLEN beraten und unterstützen Gemeinden und Bezirke der württembergischen<br />
Landeskirche bei ihrer Arbeit. Die derzeit 24 Verwaltungsstellen wirken unter anderem bei der Aufstellung der jährlichen<br />
Haushaltspläne, in Bau- und Finanzierungsfragen sowie bei Personalangelegenheiten mit. Auch eine gerechte<br />
Zuweisung der kirchlichen Steuermittel wäre ohne sie nicht möglich. Aus: Handbuch für Kirchengemeinderäte<br />
Das Projekt WIRTSCHAFTLICH HANDELN will zusammen mit anderen Projekten die Ausrichtung der kirchlichen<br />
Arbeit an Zielen fördern. Das bedeutet auch die Ausrichtung der Finanzplanung an diese Zielen. Durch den neuen<br />
"Plan für die kirchliche Arbeit" werden Personen in Leitungsverantwortung in unserer Kirche, vom Kirchengemeinderat<br />
bis zur Synode, von der Kirchenpflege bis zum Oberkirchenrat, besser in die Lage versetzt kirchliches Leben und notwendige<br />
Veränderungsprozesse aktiv zu planen und zu gestalten. Dabei ist Kirche immer ihrem Auftrag verpflichtet.<br />
So unveränderlich dieser Auftrag ist, so notwendig ist es, die Vorgaben und Ziele kirchlichen Handelns immer wieder<br />
neu zu überprüfen. Ziele, die aus Diskussionen im Kirchengemeinderat oder aus einer Gemeindeversammlung entstehen,<br />
müssen der Planung der Finanzen vorausgehen. Sie haben im neuen Haushaltsplan ihren Platz, denn die inhaltliche<br />
und die finanzielle Seite kirchlicher Arbeit darf nicht getrennt behandelt werden, sondern muss in allen Beratungen<br />
zusammenkommen. Ein spezielles kirchliches Finanzmanagement muss deshalb nach den Schwerpunkten kirchlicher<br />
Arbeit strukturiert sein. Durch diese Struktur kann das neue Rechnungswesen transparent Auskunft geben, für<br />
welche Arbeit die Kirche wie viel Geld einsetzt. Diese Transparenz unterstützt die Verantwortlichen auch bei ihren Entscheidungen<br />
und verbessert damit die Beteiligungsmöglichkeiten und die Wirtschaftlichkeit.<br />
EINHARD GRADMANN | bildungsportal-kirche.dMehr<br />
Informationen unter www.kirche-gestalten.de<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Jetzt trauen sich viele wieder – Frühjahr und<br />
Sommer ist die Hochzeit für Hochzeiten.<br />
Und eigentlich gehört es zu den schönen<br />
Aufgaben eines Pfarrers, einem Brautpaar<br />
Gottes Segen mit auf den gemeinsamen<br />
Lebensweg zu geben. Eigentlich …<br />
Doch unter meine Freude an kirchlichen<br />
Trauungen mischt sich auch ein zunehmendes<br />
Unbehagen. Denn immer öfter habe ich<br />
das Gefühl, dass ich vor allem als Zeremonienmeister“<br />
gefragt bin, nicht aber als Diener<br />
des Evangeliums.<br />
Eine kirchliche Trauung – so mein Eindruck<br />
– wird häufig nachgefragt, weil sie eben<br />
„schöner“ oder „feierlicher“ sei als die standesamtliche<br />
Hochzeit. Entsprechend begegnen<br />
einem als Pfarrer dann auch Auswüchse.<br />
Drei Beispiele aus dem Kuriositätenkabinett<br />
möchte ich Ihnen erzählen, die ich oder<br />
Kollegen tatsächlich erlebt haben. Man kann<br />
darüber schmunzeln oder sie aber als Anregung<br />
nehmen, einmal neu über unsere<br />
kirchliche Traupraxis nachzudenken:<br />
- Die Traufragen an das Brautpaar sind gestellt,<br />
beide haben schon mit „Ja, und Gott<br />
helfe mir“ geantwortet, jetzt soll der Trausegen<br />
folgen – aber da ruft es plötzlich aus<br />
dem Hintergrund: „Halt, können wir die Sze-<br />
<strong>Kirchenbezirk</strong> <strong>Mühlacker</strong> <strong>Konkret</strong><br />
- Mit spitzer Feder -<br />
Der schönste Tag im Leben<br />
ne noch einmal wiederholen. Die Kamera<br />
lief eben nicht.“ Als der Pfarrer die Bitte<br />
einfach ignoriert und weitermacht, beginnt<br />
ein missbilligendes Murmeln unter den Gottesdienstbesuchern<br />
und es kommt zu vereinzelten<br />
Buh-Rufen (gegen den Pfarrer,<br />
nicht gegen den Mann mit der Kamera!).<br />
Eine kirchliche Trauung ist keine Hochzeitsshow<br />
wie im Fernsehen, und das Wesentliche<br />
eines Traugottesdienstes erfasst man<br />
ohnehin nur mit dem Herzen, nicht mit der<br />
Kamera.<br />
- Die Trauung soll um<br />
14.00 Uhr beginnen.<br />
Braut und Bräutigam<br />
wollen mit dem Pfarrer<br />
gemeinsam einziehen,<br />
die Gemeinde sitzt<br />
schon in der Kirche. Die<br />
Glocken beginnen zu<br />
läuten. Um 14.05 Uhr<br />
ist noch keine Braut da.<br />
Auch um 14.10 Uhr<br />
nicht. Die Glocken sind<br />
mittlerweile abgestellt.<br />
Der Bräutigam raucht aus Nervosität noch<br />
schnell eine Zigarette. Um 14.15 Uhr immer<br />
noch keine Spur von seiner zukünftigen<br />
Frau. Der Pfarrer beginnt sich zu sorgen:<br />
Hatte das Brautauto eine Panne oder einen<br />
Unfall? Oder hat es sich die Braut im letzten<br />
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