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Jörg`s Bärenhund- und Storywelt

Jörg`s Bärenhund- und Storywelt- Bücher, Kurzgeschichten, Pyrenäenberghund und der Germanische Bärenhund

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Krista rann der Schweiß in kleinen Rinnsalen über die Schulterblätter. Ihre blauen Augen<br />

registrierten jede noch so kleine Bewegung des Wassers. Da war es wieder. Nur ein leichtes<br />

Kräuseln. Kristas Nackenhaare richteten sich auf. Sie war sich sicher, dass sie seit drei Tagen<br />

beobachtet wurde. Aber so sehr sie sich auch konzentrierte, sie konnte nichts erkennen.<br />

“Radumm!“ Ru war ins Boot gesprungen. Im Maul einen noch zappelnden vier Kilo Barsch.<br />

Das Mittagessen war gesichert. Krista kraulte ihrem Querl die glatte Haut. „Gut gemacht.“<br />

Da sah sie es. Nur ganz kurz erkannte sie einen Schatten im Wasser vor ihrem Boot. „Ru,<br />

los.“ Sofort sprang der Querl über Bord <strong>und</strong> schoss auf den Schatten zu. Die<br />

Wasseroberfläche wurde ruhig. Krista biss sich auf die Lippe. Ein kleiner roter Tropfen Blut<br />

sammelte sich in ihrem M<strong>und</strong>winkel. Die Wasseroberfläche blieb wie ein Spiegel. Krista<br />

lief an der Reling auf <strong>und</strong> ab, blieb stehen, wippte auf den Füßen, lief weiter.<br />

Nichts!<br />

Ein Jaulen. Krista drehte sich um <strong>und</strong> sah, wie Ru ins Boot flog <strong>und</strong> übers Deck schlitterte.<br />

Dabei stieß er ein jämmerliches Wimmern aus.<br />

„Ru!“ Krista nahm ihren Querl in die Arme. Sie konnte keine W<strong>und</strong>en entdecken. Aber sie<br />

hatte ihn noch nie so ängstlich gesehen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie eine mit<br />

Schwimmhäuten überzogene Klaue die Reling ergriff. Krista zog ihren Dolch. Blitzartig<br />

bewegte sich ihr schlanker Körper auf die Hand zu. Der Dolch war kaum zu erkennen, als er<br />

auf die Hand niederfuhr – um mitten in der Luft stehen zu bleiben.<br />

Die zweite Hand hatte mühelos Kristas Angriff gestoppt. Ihr folgte ein drei Meter großer, mit<br />

Schuppen überzogener, menschlicher Körper. Kristas freie Hand schoss auf die Augen der<br />

Kreatur zu, mit demselben Ergebnis wie vorher. Ihre Hand wurde mitten in der Luft gestoppt.<br />

Ru hatte sich in die hinterste Ecke verkrochen.<br />

Die Kreatur ließ sich auf ein Knie nieder <strong>und</strong> schaute Krista tief in die Augen. Dabei gab sie<br />

ein leises Knurren von sich. Krista atmete tief durch. Sie zitterte. Offensichtlich wollte das<br />

Geschöpf sie nicht verletzen. „Lass mich bitte los“, bat Krista mit sanfter Stimme. Die<br />

Kreatur legte den Kopf schief, als würde sie sich langsam an Worte erinnern. Der Druck auf<br />

Kristas rechte Hand ließ nach. „Die andere auch.“ Sie zeigte auf ihre linke Hand <strong>und</strong> blickte<br />

der Kreatur in die Augen. Da ließ es sie ganz los <strong>und</strong> rutschte ein Stück zurück. Ließ Krista<br />

aber nicht aus den Augen. Und dann lächelte es. Krista wich unwillkürlich zurück. Das<br />

Lächeln entblößte vier, zehn Zentimeter lange Reißzähne. Aber es war eindeutig ein Lächeln.<br />

Krista fing sich wieder. „Wer bist du? Wieso verstehst du mich?“<br />

Vorsichtig berührte die Hand der Kreatur Kristas Gesicht. „Ich wurde als Mensch geboren,<br />

dann habe ich mich verändert.“<br />

„Wieso bist du auf mein Boot gekommen?“<br />

„Du bist so schön. Ich habe seit Jahren keinen Menschen mehr gesehen <strong>und</strong> noch nie einen so<br />

schönen.“ Ein Kompliment von einem drei Meter großen, mit Reißzähnen <strong>und</strong> Klauen,<br />

ausgestattetem Ungeheuer, <strong>und</strong> doch wurde Krista rot. Sie lächelte <strong>und</strong> nahm die Pranke der<br />

Kreatur in ihre zarten Hände. „Setz dich zu mir, <strong>und</strong> erzähl mir mehr von dir.“ Als sie saßen<br />

wollte sich Ru anschleichen. Ein ohrenbetäubendes Knurren ließ ihn sofort wieder in der

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