Jörg`s Bärenhund- und Storywelt
Jörg`s Bärenhund- und Storywelt- Bücher, Kurzgeschichten, Pyrenäenberghund und der Germanische Bärenhund
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Textprobe<br />
Die Katastrophe<br />
Das Leben ging weiter, als wäre nichts geschehen. In diesem<br />
Jahr war das Weihnachtfest wieder besonders schön.<br />
Erich sagte: „Sieh nur, Heini, wie die Augen von dem Kleinen<br />
strahlen. Mir wird direkt warm ums Herz.“<br />
„Ja“, sagte Heini, „ihr verwöhnt ihn ja auch ganz schön.“<br />
Vater war ein bisschen traurig. Seine Stimme klang heute ganz<br />
anders. Später haben wir oft gesagt, ob er etwas geahnt hat.<br />
Er war doch sonst immer der Verrückteste.<br />
Silvester waren wir alle platt. Vater ging schon um neun Uhr<br />
ins Bett. Als wir um zwölf mit ihm anstoßen wollten, sagte er:<br />
„Bitte, Kinder, lasst mich schlafen. Seid nicht böse.“<br />
Ich küsste ihn: „Päpsken, nur einen ganz kleinen Schluck.“ Da<br />
trank er mir zuliebe.<br />
Mutter meinte: „Er wird doch nicht krank werden. Er trinkt<br />
doch sonst so gerne einen.“<br />
Alle im Haus prosteten sich zu. „Frau Hake, wo ist denn Ihr<br />
Mann? Er ist doch nicht krank?“<br />
„Nein, er fühlt sich nicht gut.“<br />
Neujahr war Vater wieder als Erster auf. Zuerst fütterte er<br />
seine Tauben. Er hatte eine Fußbank auf dem Taubenschlag, da<br />
saß er eine geschlagene St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> beobachtete seine<br />
Lieblinge. Dann schälte er die Kartoffeln, holte Kohl rauf <strong>und</strong><br />
stocherte den Herd, bis die Platte rot war. Es sollte doch<br />
schön warm sein. Mutter <strong>und</strong> wir schliefen sonntags gerne ein<br />
bisschen länger. „Na, ihr Schlafmützen, jetzt wird es aber<br />
Zeit, sonst können wir gleich zu Mittag essen.“<br />
Da wurden wir flink. Ich fragte noch: „Du treulose Tomate hast<br />
uns schön sitzenlassen gestern Abend. Du weißt doch, ohne dich<br />
gibt’s keine Stimmung.“<br />
„Ach, Kind, ich war nicht in Form. Macht euch nichts daraus.<br />
Heute werde ich euch dafür verwöhnen. Oh Gott, nächste Woche<br />
wirst du schon zwanzig, Hilde. Das wird aber gefeiert. Dann<br />
bin ich wieder obenauf. Wo sind die Jahre nur geblieben?“ Wir<br />
Jungen gingen am Abend tanzen. Da waren die beiden froh, dass<br />
sie mal alleine waren. Erich <strong>und</strong> Rudi kamen zeitig ins Bett.<br />
Mutter war immer froh, wenn die Feiertage wieder um waren <strong>und</strong><br />
alles seinen Lauf ging. Jetzt waren wir schon sechs Personen,