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EXPEDITION & ABENTEUER | SARAH MCNAIR-LANDRY<br />
„Into Twin Galaxies“ – so lautet der Titel des 35-minütigen<br />
Filmbeitrags über Sarah McNair-Landrys Expedition bei der<br />
EOFT. Der Schauplatz ihres neusten Abenteuers ist Grönland.<br />
Zusammen mit Ben Stookesberry und Erik Boomer will sie mit<br />
Snowkites den gigantischen grönländischen Eisschild überqueren<br />
und danach mit ihren Kajaks in einer Schmelzwasserrinne<br />
den Gletscher hinunterfahren. Es ist eine Reise in<br />
ein zerbrechliches und zugleich gefährliches Paradies – „Twin<br />
Galaxies“.<br />
IN <strong>DER</strong> KÄLTE ÜBERLEBEN<br />
Sarah wuchs auf der Baffininsel auf – der größten Insel<br />
des Kanadisch-Arktischen Archipels zwischen Kanada und<br />
Grönland. Den Arktischen Ozean kennt sie von klein auf. Auch<br />
Sarahs Eltern waren Expeditionsleiter und Abenteurer. Sie<br />
nahmen Sarah und ihren Bruder Eric schon als Kinder mit<br />
nach draußen – zu Campingausflügen am Wochenende und<br />
zu ausgiebigen Touren mit den Schlittenhunden – und brachten<br />
ihnen bei, wie sie in der Kälte überleben. Als Sarah und<br />
ihr Bruder älter wurden, zogen sie auf eigene Faust zu immer<br />
längeren Touren los und begannen schließlich ihre eigenen<br />
Expeditionen in der Arktis und Antarktis.<br />
Mit 19, nach Expeditionen zum Südpol und zum Nordpol,<br />
war Sarah der jüngste Mensch auf Erden, der je beide Pole<br />
erreicht hatte. Seither hat sie den grönländischen Eisschild<br />
schon fünfmal überquert, war auf einer zweimonatigen<br />
Hundeschlitten-Expedition auf der Ellesmere-Insel, als Guide<br />
wiederholt am Nord- und Südpol – und sie durchquerte<br />
mit ihrem Bruder Eric die Wüste Gobi in der Mongolei mit<br />
Kite-Buggys. Ihre wahre Leidenschaft ist jedoch das Kite-<br />
Skiing. Zusammen mit Eric reiste Sarah 85 Tage lang und<br />
3300 Kilometer via Kite-Ski auf der Nordwestpassage.<br />
Das Magazin National Geographic nominierte Sarah für<br />
den „Adventurer of the Year 2007“-Award und führte sie<br />
als eine der „Top Ten Women in Adventure“.<br />
WER AUF GROSSE EXPEDITIONEN WILL,<br />
MUSS KLEIN ANFANGEN<br />
I head out on expeditions<br />
because it‘s fun. Of course<br />
– there are always<br />
the hard, cold miserable<br />
days too – but I truly enjoy<br />
being out in remote areas<br />
for long periods of time.<br />
SARAH MCNAIR-LANDRY<br />
Strecken aus eigener Kraft zurückzulegen. Außerdem gibt es<br />
dann jeden Tag Schokolade!“ Unterwegs ist es entscheidend<br />
für Sarah, dass sie, ihr Team und die Schlittenhunde – falls<br />
sie mitreisen – sicher sind. Aber auch das Ziel der Expedition<br />
zu erfüllen, ist ihr wichtig; oft geht es dabei nicht darum,<br />
einen geographischen Punkt zu erreichen, sondern darum,<br />
Ausrüstung zu testen, zu verbessern und damit zu trainieren.<br />
Was ist ihre Empfehlung für Menschen, die es ihr gleichtun<br />
wollen? „Es kommt darauf an, sich das richtige Ziel zu setzen<br />
– eines, das zu den eigenen Fähigkeiten und zum eigenen<br />
Können passt. Und dann einfach rauszugehen und Spaß zu<br />
haben.“ Dabei sei es völlig egal, ob es dann am Ende ein<br />
Campingausflug in den eigenen Garten werde oder nach<br />
Grönland. „Wer jedoch auf große Expedition gehen möchte,<br />
sollte klein anfangen und seine Erfahrung nach und nach<br />
aufbauen. Jeder kleine Schritt führt am Ende zum Erfolg.“<br />
MEHR ZU SARAH MACNAIR-LANDRY:<br />
www.pittarak.com<br />
Expeditionen in die kältesten und lebensfeindlichsten Gebiete<br />
dieser Erde – was treibt Sarah an, solche Strapazen auf sich<br />
zu nehmen? Was ist ihr „Warum?“ „Ich gehe auf Expeditionen,<br />
weil es mir Spaß macht“, sagt sie. „Natürlich gibt es immer<br />
harte, kalte Tage mit hohen körperlichen und mentalen Belastungen<br />
– aber ich liebe es, in den einsamen und entlegenen<br />
Gebieten dieser Erde für lange Zeit unterwegs zu sein, weit<br />
weg von Computern und Handys. Zusammen mit anderen<br />
Menschen ein Team zu bilden und mit ihnen zu arbeiten.<br />
Und ich liebe die Herausforderung, die es bedeutet, lange<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>BERG</strong> 2|<strong>2017</strong>