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Bremer Philharmoniker - 8. Philharmonisches Konzert 2017/2018 - Abendprogrammheft

Das vollständige Programmheft zum 8. Philharmonischen Konzert (Saison 2017/2018) der Bremer Philharmoniker.

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Koussevitzky ließ die nicht<br />

gründlich vorbereiteten<br />

Bläser weit hinten auf<br />

dem Podium spielen; es<br />

gab deshalb keinen richtigen<br />

Kontakt zwischen<br />

ihm und den Musikern,<br />

die Feinheiten des Werkes<br />

blieben verdeckt. Doch<br />

hätte das Werk in einer<br />

anderen, besser aufgestellten<br />

Wiedergabe über-<br />

Serge Koussevitzky<br />

haupt Erfolg? Der enttäuschte<br />

Strawinsky erinnerte sich später, das<br />

Publikum erwartete von ihm wohl eine andere Musik:<br />

Die „Bläsersymphonien“ sollen aber nicht bloß gefallen<br />

oder empört-stürmische Reaktionen auslösen,<br />

sondern die Stimmung eines „puritanen Rituals“<br />

vermitteln, das sich „durch kurze, psalmodierende<br />

Gespräche zwischen den Blasinstrumentengruppen<br />

entwickelt“. Das war damals wohl zu wenig für eine<br />

erfolgreiche Rezeptionsgeschichte...<br />

Auch bei der Uraufführung von „Oedipus Rex“ (eines<br />

der bedeutendsten Werke Strawinskys!) am 30. Mai<br />

1927 in Paris blieb der Empfang eher kühl – das<br />

Publikum erhielt nicht die erwartete Unterhaltung,<br />

die Kritiken waren eher missgünstig, ja selbst Djagilev,<br />

für den Strawinsky das Werk als Geschenk für<br />

die lange Zusammenarbeit erdachte, sagte: „Es ist<br />

doch ein recht makabres Geschenk“.<br />

Der Erfolg seiner Werke war Strawinsky natürlich<br />

enorm wichtig – aber nicht um jeden Preis, selbst in<br />

seinen Jahren in den USA nicht, als er von der mächtigen<br />

Film- und Revueindustrie durchaus lukrative<br />

Aufträge erhielt. So schrieb er 1944 für die Revuekompanie<br />

von Billy Rose seine „Scènes de Ballet“<br />

– nach der ersten Aufführung (24. November 1944 in<br />

Philadelphia) bekam er ein Telegramm von Billy Rose:<br />

„Ihre Musik großer Erfolg. Stop. Könnte sensationeller<br />

Erfolg werden, wenn Sie mit den orchestralen<br />

Retuschen von Robert Russell Bennett einverstanden<br />

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