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ego Magazin Trier & Mosel - Ausgabe 18

ego Magazin Trier & Mosel - Ausgabe 18 Unsere Themen: Marx ist allgegenwärtig, Transition Trier, MITL - Medien- und IT-Netzwerk Trier - Luxemburg, Mietze Hannah Sattler im Portrait, Gladiators, Tierheim Trier, SCHMITZ-Z e.V., Künstlerin Walli Roths, Flori - Die Comeback-Show, Eifel-Literatur-Festival, u.v.m.

ego Magazin Trier & Mosel - Ausgabe 18

Unsere Themen: Marx ist allgegenwärtig, Transition Trier, MITL - Medien- und IT-Netzwerk Trier - Luxemburg, Mietze Hannah Sattler im Portrait, Gladiators, Tierheim Trier, SCHMITZ-Z e.V., Künstlerin Walli Roths, Flori - Die Comeback-Show, Eifel-Literatur-Festival, u.v.m.

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Der Verein<br />

Transition <strong>Trier</strong> hat - wie viele andere Transition-Initiativen<br />

auch - mit dem Thema Ernährung<br />

b<strong>ego</strong>nnen. Der Verein betreut verschiedene<br />

Gemeinschaftsgartenprojekte: im<br />

Aveler Tal, im TUFA-Gemeinschaftsgarten<br />

und eine Streuobstwiese in Euren. Auf einer<br />

Fläche neben der Streuobstwiese hat<br />

eine Gruppe von Transition <strong>Trier</strong> 2017 das<br />

Konzept der „Solidarischen Landwirtschaft“<br />

(SoLaWi) erprobt. 20<strong>18</strong> soll dort auch wieder<br />

gemeinschaftlich Gemüse angebaut werden.<br />

Der Verein Transition <strong>Trier</strong> hat derzeit<br />

rund 50 Mitglieder. Damit neue Projekte<br />

angeschoben werden können (Verkehr, Erneuerbare<br />

Energien, Regionalwährung, Gemeinschaftliches<br />

Leben,…), werden natürlich<br />

zahlreiche neue motivierte Aktive gesucht.<br />

Mitmachen können alle, die Lust haben, sich<br />

in einer offenen Gruppe zu engagieren oder<br />

auch einfach nur mit anzupacken.<br />

Klimawandel, Wirtschaftskrisen und Ressourcenknappheit<br />

– Schlagzeilen, die längst in<br />

unserem Alltag angekommen sind. Überall hören<br />

wir tagtäglich vom voranschreitenden Klimawandel,<br />

dem Rückgang der Artenvielfalt und<br />

den schrumpfenden Wäldern, wirklich aktiv unternehmen<br />

nur die wenigsten etwas dagegen.<br />

Das Thema „Nachhaltigkeit“ drängt sich zwar<br />

immer mehr in unser Bewusstsein, aber was<br />

genau muss jeder Einzelne tun, um tatsächlich<br />

nachhaltig zu handeln und zu leben? Es gehört<br />

deutlich mehr dazu, als im Laden auf Plastiktüten<br />

zu verzichten und nur noch Bio-Produkte<br />

zu kaufen, so viel ist sicher.<br />

Weltweit haben sich in den letzten Jahren mehr<br />

als 1200 Initiativen gegründet, die sich tiefgehender<br />

mit der Thematik befassen und eine „enkeltaugliche<br />

Zukunft“ schaffen wollen. „Transition<br />

Town“, also „Stadt im Wandel“, nennt man<br />

die Bewegung, die vom irischen Permakulturalisten<br />

Rob Hopkins und einigen Studenten des<br />

Kinsale Further Education College in Irland initiiert<br />

wurde. Statt in Angst zu verharren und<br />

<strong>Trier</strong> im Wandel<br />

:Gemeinsames Einstehen für eine enkeltaugliche Zukunft<br />

wLena Weber ITransition <strong>Trier</strong>, Jakinnboaz - stock.adobe.com, gavran333 - stock.adobe.com, iukhym_vova - stock.adobe.com<br />

weiterzumachen wie bisher, möchten die Menschen,<br />

die sich in Transition-Initiativen engagieren,<br />

ein Umfeld schaffen, das unabhängig von<br />

fossilen Brennstoffen ist. Außerdem wollen sie<br />

weitgehend verlorene Fähigkeiten wiedererlernen,<br />

wie beispielsweise Handwerk, Handarbeit<br />

und die Erzeugung von Lebensmitteln, sowie<br />

stabile soziale Nachbarschaften aufbauen.<br />

Wie kann also nun speziell <strong>Trier</strong> ohne Öl, Kohle<br />

und Erdgas aussehen und funktionieren? Wie<br />

wird es dabei vielleicht sogar lebenswerter, bunter,<br />

grüner, kooperativer? Das sind die Kernfragen,<br />

um die es dem Verein Transition <strong>Trier</strong> geht.<br />

Gemeinsam mit anderen Initiativen, die sich mit<br />

den Themen „Tauschen und Teilen“ und Alternativen<br />

zum geldbasierten Konsum beschäftigen,<br />

präsentiert Transition <strong>Trier</strong> dazu im Karl-<br />

Marx-Jubiläumsjahr die traditionelle Pflanzentauschbörse<br />

am 1. Mai in der TUFA unter dem<br />

Motto „Commonismus“. Dabei geht es sowohl<br />

um Ideen, wie solidarisch Nahrungsmittel angebaut<br />

und Saatgut gewonnen werden kann, als<br />

auch um Fragen der Privatisierung von Pflanzen,<br />

Tieren und Saatgut.<br />

Lebensmittel retten mit Foodsharing und der<br />

<strong>Trier</strong>er Tafel, gemeinsames Kochen mit der Volxküche,<br />

Kleidertauschen und Konzepte wie „Free<br />

your Stuff“ werden neben dem Tauschen von<br />

Pflanzen und Saatgut am 1. Mai präsentiert.<br />

„Das passt natürlich wunderbar zum Thema<br />

der großen Ausstellung „Geldrausch“, die am<br />

1. Mai in der TUFA eröffnet wird“, so Annette<br />

Fehrholz, die als Saatgutaktivistin bei Transition<br />

<strong>Trier</strong> und als Referentin für nachhaltigen<br />

Konsum des Vereins Lokale Agenda 21 <strong>Trier</strong><br />

e.V. den Tag mitorganisiert. „Das Tauschen<br />

und Teilen findet längst nicht mehr nur in sozialen<br />

Strukturen wie Nachbarschaft, Verein<br />

oder Freundeskreis statt, virtuelle Netzwerke<br />

bieten Raum für völlig neue Möglichkeiten,<br />

Wissen und Dinge gemeinsam zu besitzen,<br />

zu tauschen und zu teilen.<br />

Das Verschenken von Essen, Zeit, Gegenständen<br />

und Wissen hat mit Apps, Facebook<br />

und Co eine neue Dimension erobert. Zunehmend<br />

wird die Gemeinnützigkeit und<br />

Gemeinfreiheit von wichtigen Ressourcen<br />

wie Wissen, Saatgut, Land, Wasser diskutiert.<br />

Doch auch ohne virtuelle Netzwerke<br />

gibt es vor Ort viele Ansätze für Konsumalternativen,<br />

z.B. öffentlich zugängliche Orte,<br />

an denen Lebensmittel, Bücher oder Kleidung<br />

zum Schenken angeboten werden.“ •<br />

Der Earth Overshoot Day<br />

In jedem Jahr macht das Global Footprint<br />

Network mit seiner Kampagne auf den jeweiligen<br />

„Earth Overshoot Day“, also den<br />

Weltüberlastungstag, aufmerksam. Es handelt<br />

sich dabei immer um jenen Tag des laufenden<br />

Jahres, an dem die menschliche Nachfrage<br />

an natürlichen Ressourcen das Angebot<br />

und die Kapazität der Erde zur Reproduktion<br />

dieser Ressourcen in diesem Jahr<br />

übersteigt.<br />

Kontakt:<br />

kontakt@transition-trier.de,<br />

www.facebook.com/transitiontrier<br />

Im vergangenen Jahr war dies der 2. August.<br />

Alles, was wir Menschen danach verbrauchen,<br />

ist quasi „Diebstahl“ an den kommenden<br />

Generationen. Den Menschen muss<br />

bewusst werden, dass die Erde kein Online-Shop<br />

mit unbegrenztem Angebot und<br />

Prime-Lieferzeiten ist. Um unseren Verbrauch<br />

zu deckeln, müsste es 1,7 Erden geben.<br />

Wir haben aber nur diese Eine.<br />

Unter dem Hashtag #movethedate findet<br />

sich bereits vereinzelte Beiträge, wie ein nachhaltigeres<br />

Leben möglich ist und so würde<br />

allein die Halbierung der Nahrungsmittelabfälle<br />

weltweit das Datum des Overshoot<br />

Days um 11 Tage in die Zukunft schieben, die<br />

Halbierung des CO 2<br />

-Ausstoßes sogar 89 Tage.<br />

10 <strong>ego</strong> N°<strong>18</strong>/20<strong>18</strong><br />

<strong>ego</strong>:zukunftsorientiert

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