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Campus Highlights Frühjahr 2018

Unsere Buch-Highlights im Frühjahrsprogramm 2018: mit Autoren-Interviews, Leseproben und weiteren Beiträgen.

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eines Anspruchs auf Muße und Freizeit.<br />

Eine Wirtschaftsordnung allerdings, in<br />

der viele trotz Leistungsstress und<br />

Zweitjob zu wenig verdienen, um<br />

anständig leben zu können, während<br />

andere dank er-<br />

»<br />

erbter Millionenvermögen<br />

ein<br />

luxuriöses Leben<br />

führen, ohne jemals<br />

irgendetwas<br />

zu leisten, hat<br />

keine Zukunft.<br />

Die höchsten Einkommen<br />

im Kapitalismus<br />

sind nicht<br />

Einkommen aus<br />

Arbeit, sondern leistungslose<br />

Einkommen aus Vermögen.<br />

Sie fordern offene Märkte und<br />

intensiven Wettbewerb. Das klingt<br />

für viele nicht nach der Forderung<br />

einer Linken. Was halten Sie dagegen?<br />

Natürlich gibt es Bereiche, in denen<br />

Märkte nichts zu suchen haben: bei<br />

Grundbedürfnissen wie Gesundheit<br />

oder Bildung ist es völlig inakzeptabel,<br />

die Qualität der Versorgung von der<br />

individuellen Zahlungsfähigkeit abhängig<br />

zu machen. Ein zunehmend<br />

von privaten Anbietern dominierter<br />

Wohnungsmarkt macht das Grundrecht<br />

auf Wohnen zum Spekulationsobjekt.<br />

Auch Geld ist ein öffentliches Gut, ein<br />

deregulierter Finanzmarkt ist nichts<br />

als eine organisierte Abzocke und Gaunerei.<br />

Aber in der normalen kommerziellen<br />

Wirtschaft sind funktionierende<br />

BEI GRUNDBEDÜRF-<br />

NISSEN WIE GESUNDHEIT<br />

ODER BILDUNG IST ES<br />

VÖLLIG INAKZEPTABEL, DIE<br />

QUALITÄT DER VERSORGUNG<br />

VON DER INDIVIDUELLEN<br />

ZAHLUNGSFÄHIGKEIT<br />

ABHÄNGIG ZU MACHEN.«<br />

Märkte ein unersetzliches Mittel, um<br />

Unternehmen auf Kundenorientierung,<br />

Produktivität und Innovation festzulegen.<br />

Und wir sollten den Neoliberalen<br />

nicht auf den Leim gehen: Sie reden<br />

von Markt, Wettbewerb<br />

und Eigenverantwortung.<br />

In Wahrheit sind<br />

die Ergebnisse<br />

ihrer Politik<br />

wachsende wirtschaftliche<br />

Machtkonzentration,<br />

weniger Wettbewerb<br />

und mehr<br />

Abhängigkeit.<br />

Wie können wir die Gier<br />

überwinden?<br />

Indem wir die wirtschaftlichen Strukturen<br />

überwinden, die Einzelnen die<br />

Chance geben, sich zulasten anderer<br />

schamlos zu bereichern. In einer Ordnung,<br />

in der man nur noch durch eigene<br />

Arbeit und eigene Leistung reich werden<br />

kann, sind Gier und Rücksichtslosigkeit<br />

kein Erfolgsrezept mehr.<br />

SAHRA WAGENKNECHT BEI CAMPUS:<br />

2012 · 406 Seiten<br />

ISBN 978-3-593-39731-3<br />

2013 · 327 Seiten<br />

ISBN 978-3-593-39916-4

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