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E_1928_Zeitung_Nr.001

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II) AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> - N° 1<br />

Inhaltsübersicht der<br />

Ausgabe <strong>1928</strong><br />

des Schweiz.<br />

Automobil-Kalenders<br />

Winke aus der Fahrpraxis:<br />

Ableuchtvornchtnna, Akkumulatoren,<br />

Aniasser, Auspnfftopt, Beleuchtung,<br />

Benzin, Brennstoff,<br />

Bremsen, Einfrieren, Federn, Getriebe,<br />

Kabel, Kardan, Kühler,<br />

Kupplung, Motor, Pneumatiks,<br />

Schmierung, Stoasdämpter, Ventile,<br />

Vergaser, Zündung.<br />

Automobilistische<br />

Buchführung:<br />

Brennstotfverbrauch,PneU"<br />

marikverbrauch, Scnmiermittel,<br />

Karbid,Elektrizität,<br />

Petroleum, Reparaturen,<br />

Ersatzteile, Werkzeuge, Zubehörden,<br />

Chauffeur, Garage.<br />

Uebersioht der Jahreakosten,<br />

Betriebskosten<br />

früherer Jahre.<br />

Technische Tabellen:<br />

Bestimmung des Zylinderinüaltes,<br />

Pferdestärken, amerik. Motoren,<br />

Gescnwindigkeitstabellen, Pneumatiktabelle,<br />

Tabelle d. Steuer-PS.<br />

Gesetzliche<br />

Bestimmungen:<br />

Militärische Vorschriften,<br />

Kant. Fahrverordnunsen,<br />

Automobilsteuern, Praktische<br />

Ratschläge, Bahntransport,<br />

Versicherungen,<br />

Unglücksfälle.<br />

Die wichtigsten Beilagen:<br />

Automobilistischer Rückblick.<br />

Die Automobil-Verbände.<br />

Aotomobilistiscnes Wörterbuch.<br />

Distanzen-Karte.<br />

Schnittzeicbnunsen.<br />

Hanarcres Formal<br />

Trotz der Vermehrung des<br />

Besitzerverzeichnisses um<br />

7000 Namen ist es gelungen,<br />

den Umfang des Buches<br />

nicht über 22 mm<br />

Dicke werden zu lassen.<br />

Die Bestell u ngen<br />

werden m der Reihenfolge,<br />

ihres Einganges erledigt.<br />

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sofort die nötigen Exemplare.<br />

Vergangenes Jahr konnten Hunderte<br />

von Besitzern wegen verspäteter<br />

Bestellung nicht mehr<br />

bedient werden.<br />

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Seit dem Uebertritt des Automobils vom<br />

Luxusgut zum typischen Verkehrsmittel<br />

der Neuzeit macht sich das Bedürfnis nach<br />

möglichst billiger Gestaltung des Fahrbetriebes<br />

in vermehrtem Masse geltend.<br />

Wesentliche Ersparnisse kann indessen<br />

nur der machen, dem alle Finessen und<br />

Notwendigkeiten im Betrieb und Unterhalt<br />

bekannt sind und der über die Gesamtheit<br />

und Zusammensetzung seiner Jahresausgaben<br />

genau orientiert ist. Ohne eine<br />

gelegentliche Rekapitulation des Wissens<br />

vom Automobil und der Funktion<br />

seiner Einzelteile auf der einen, das<br />

genaue Festhalten der Einzelfälle auf<br />

der andern Seite geht es allerdings<br />

nicht ab. Nun besitzen die Schweizer Automobilisten<br />

aber in dem jeweils auf Jahresschluss<br />

erscheinenden Automobil-Kalender<br />

ein Instrument, bei dessen Benützung der<br />

angestrebte Zweck ohne wesentlichen Zeitaufwand<br />

erreicht wird. Schon vor mehr<br />

als einem Jahrzehnt extra dazu geschaffen,<br />

all das viele Wissensnotwendige, was<br />

mit dem Wagen in sportlicher Verbindung<br />

und technischer Beziehung steht, in zweckmässiger<br />

Inhaltsgliederung zusammenzustellen,<br />

durfte er an der Frage der rationellen<br />

Betriebsgestaltung nicht vorübergehen.<br />

Ein besonderer technischer Teil<br />

trägt alles das in übersichtlicher Weise<br />

zusammen, was in allen Nöten auf der<br />

Landstrasse und in der Garage gebraucht<br />

wird. Vordrucke wohlerwogenen Inhaltes<br />

laden geradewegs zu einer Buchführung<br />

in der Rocktasche ein. Tausenden von<br />

Benutzern schafften sie die Grundlage zur<br />

rationellen Betriebsgestaltung, die sich um<br />

so sinnfälliger bemerkbar macht, wo Vergleiche<br />

mit den Kosten der Tonnen-Kilometer<br />

früherer Jahre gemacht werden.<br />

Folgen Sie den Beispielen derer, welche<br />

von dem Nutzen einer systematischen Betriebsführung<br />

schon seit Jahren profitieren,<br />

für System und Ordnung ist es nie zu<br />

spät. Fangen Sie mit dem Jahre <strong>1928</strong> an.<br />

Der AutomobiJ-Kalender wird den Abonnenten,<br />

solange der Vorrat reicht, zu dem<br />

ausserordentlich billigen Preis von<br />

Fr. 4.80<br />

abgegeben, worin u. a. auch ein vollständiges<br />

Verzeichnis der gegenwärtigen Personenwagen-Besitzer<br />

der ganzen Schweiz<br />

enthalten ist.<br />

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EK. dutomoDil Kalender <strong>1928</strong><br />

mit Personenwaaenverzeichnis<br />

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den<br />

•) Nichtzutreffendes streichen.<br />

%.............. • >•>.•.. ............'<br />

\<br />

und gelehrten Hochmuts. Ludwig XIV. war<br />

der Gefangene von vier Aerzte, die sich ablösten<br />

und ihn bis über den Tod hinaus nicht<br />

aus den Klauen Hessen. Der erste, der 14<br />

Jahre «regierte», war Vautier; dann lolgte<br />

Vallot, der ihn 20 Jahre beherrschte, dann<br />

Daquien, der 22 Jahre seine Stellung inne<br />

hatte, und schliesslich der schreckliche, tyrannische<br />

Fagon, der erst von dem König<br />

abliess, als er seinen Totenschein unterzeichnet<br />

hatte. Ueber seine Krankheit waren sich<br />

die Doktoren nicht einig; der eine hieit ihn<br />

für «gallsüchtig», der andere für blutarm.<br />

Nun ist aber durch ihre Befunde zweifellos<br />

erwiesen, dass Ludwig XIV. mindestens seit<br />

seinem 20. Jahre an einem Bandwurm litt.<br />

Man ging diesem durch Purgieren und Aderlässe<br />

zuleibe, wandte Schwitzkuren an ..nd<br />

schwächte ihn auf jede Art und Weise, so<br />

dass es ein Wunder ist, wenn seine kraitvolle<br />

Natur diesen Angriffen solange widerstand.<br />

Da er ausserdem keine Zähne hatte,<br />

konnte er die Speisen nicht richtig verdauen,<br />

und daher erklärt sich sein riesiger Heisshunger.<br />

Die im Körper nicht verarbeiteten<br />

Speisen nützten ihm nichts; er hatte immer<br />

von neuem Hunger. Dabei beherrschte sich<br />

der König dermassen, dass es ihm sogar gelang,<br />

diesen krankhaften Heisshunger zu bezähmen.<br />

Er ass bei den Mahlzeiten überrrässig<br />

viel, nahm aber in der Zwischenzeit nichts<br />

zu sich. Dazu kam noch ein unstillbarer<br />

Durst, den er durch Obst und kalte Getränke<br />

zu befriedigen suchte. Das war aber ebenfalls<br />

seinem geschwächten Magen- und Oarrnapparat<br />

schädlich. Da er in seinem empfindungslosen,<br />

durchlöcherten Gaumen keinen<br />

Geschmack hatte, stopfte er sich mit stark<br />

gepfefferten Ragouts und scharfen Gewürzen<br />

voll. Schliesslich war er bis zum Skelett abgemagert<br />

und brach trotz seiner bewunderungswürdigen<br />

Selbstbeherrschung zusammen,<br />

ist also als Opfer seiner Aerzte und<br />

Chirurgen gestorben.<br />

Der «Mann mit dem photographischen Gehirn».<br />

Varietetricks sind oft schwer festzustellen.<br />

Jüngst brachte nun die «Frankfurter<br />

<strong>Zeitung</strong>» einem Mann mit dem «photographischen<br />

Gehirn» die Geheimnisse an den<br />

Tag. Der im folgenden wiedergegebene Fall<br />

zeigt zugleich, welche Möglichkeiten die moderne<br />

Technik dem Variete bietet:<br />

In einer grösseren Stadt Westdeutschlands<br />

gastierte vor einigen Jahren ein Mann<br />

— nennen wir ihn K. —, der sich stolz als<br />

der «Mann mit dem photographischen Gehirn»<br />

ankündigen Hess. Er produzierte sich<br />

folgendermassen: K. Hess unter das Publikum<br />

<strong>Zeitung</strong>en verteilen. Von der Bühne aus<br />

kündigte er nun an, dass er aus einer bestimmten<br />

Seite der <strong>Zeitung</strong>, z. B. dem Handelsblatt,<br />

jede ihm nach Spalte und Seitenzahl<br />

genau bezeichnete Zeile sofort aus dem<br />

Kopf repetieren würde. Weiter Hess K. zwei<br />

Herren auf die Bühne kommen und jedem 16<br />

Spielkarten aushändigen. Nachdem diese<br />

von den Herren selbst gemischt wurden,<br />

Hess K. sich von diesen Herren aus dem Publikum<br />

die Karten der Reihe nach vorlesen<br />

und wiederholte auch die Karten in der richtigen<br />

Reihenfolge. Das letzte Experiment bestand<br />

darin, dass K. 24 Uhren-Pappscheiben<br />

mit drehbaren Zeigern auf der Bühne aufhängte,<br />

diese der Reihenfolge nach, je nach<br />

den Zurufen der Zuschauer stellte und dann,<br />

mit dem Rücken zu diesen Uhren und verbundenen<br />

Augen, auch diese Zeitangaben der<br />

Reihenfolge nach richtig repetierte. Eine Leistung,<br />

die ihm gewiss so leicht keiner nachmachen<br />

könnet, wenn es eben eine Leistung<br />

und nicht nur eben ein Varietetrick gewesen<br />

wäre.<br />

Wie machte der Mann das nun? Um das<br />

erklären zu können, muss zunächst die Kleidung<br />

des Herrn K. beschrieben werden.<br />

Wenn er auf die Bühne trat, geschah das immer<br />

als europäisierter Inder, schwarzer Anzug,<br />

braun geschminktes Gesicht und Turban.<br />

Aus der Kulisse trat er immer mit einem<br />

Einglas im Auge, Hess dieses jedoch zu<br />

Beginn seiner Produktion stets ausser Gebrauch.<br />

K. stand stets vorn an der Rampe<br />

und hatte seine Hände stets so frei, dass es<br />

ausgeschlossen war, dass er etwa einen Spiegel<br />

oder einen Zettel in der Hand gehabt<br />

hätte. Das hätte ihm wohl auch wenig genützt,<br />

da die betreffenden Aufgaben sich ja<br />

immer erst durch die Zurufe der Zuschauer<br />

ergaben. Ich war durch die begeisterten<br />

Schilderungen meiner Freunde neugierig geworden,<br />

mir dieses Phänomen auch einmal<br />

anzusehen. Mit einer tüchtigen Portion Skepsis<br />

geladen, sonst aber genau so unvorbereitet<br />

wie alle anderen Zuschauer, ging ich<br />

hin. Das erste Experiment ging vorüber.<br />

Allgemeines Staunen, Händeklatschen; da<br />

kam auch schon das zweite, das Kartenexperiment,<br />

an die Reihe. Und als Herr K. zwei<br />

Herren zur Kontrolle auf die Bühne bat, war<br />

ich im Laufschritt oben.<br />

Während ich meine Karten mischte, sah<br />

ich mir K. einmal genauer an. Ich entdeckte<br />

nur folgende Kleinigkeiten: Er trug einen<br />

Turban und hatte ein Monokel am Band bei<br />

sich. Weiter fiel mir auf, dass auf dem<br />

glatten Fussboden ohne jeden Teppich zwei<br />

blankgetretene Nagelköpfe vorn au der Rampe<br />

aus dem Holz sahen. Das passte ausgezeichnet<br />

in meine Kombination. Vollends<br />

überzeugt wurde ich aber erst, als ich sah,<br />

dass das Band, an dem K. sein Monokel trug,<br />

am Turban befestigt war. Da das weder<br />

hier in Europa noch je in Indien Mode ist,<br />

musste es einen besonderen Grund haben,<br />

und der war der: Herr K. trug unter seinem<br />

Turban Kopfhörer. Die zwei dazugehörigen<br />

Leitungsdrähte gingen durch sein Monokelband,<br />

daher auch die Befestigung am Turban.<br />

Ein zweites Monokelband leitete die<br />

Drähte zum Anzug und war deshalb am<br />

Aufschlagknopfloch befestigt. Unter dtemi<br />

Anzug teilten sich die Drähte und gingen<br />

durch je ein Hosenbein weiter in die Schuhe<br />

und durch deren Sohlen auf eine kleine Metallplatte<br />

auf den Sohlen.<br />

Das übrige ist einfach. Auf der Bühne waren,<br />

wie erwähnt, vorne an der Rampe und<br />

an jeder Seite zwei Nagelköpfe sichtbar.<br />

Diese konnte K. wahlweise benutzen, da er,<br />

um keinen Verdacht zu erwecken, dringend<br />

einer gewissen Bewegungsfreiheit bedurfte.<br />

Von den Nagelköpfen gingen Drähte über<br />

eine Batterie zu einem Sprechtrichter, an<br />

diesem Trichter sass Frau K. K. oben auf der<br />

Bühne wiederholte alle ihm gestellten Aufgaben,<br />

die Spalte und die Zeilenzahl aus der<br />

<strong>Zeitung</strong>, die ihm vorgelesenen Karten, die<br />

verlangten Uhrstellungen — jeweilig dem<br />

Publikum. Seine Frau unter der Bühne hörte<br />

sich das mit an, sah in der <strong>Zeitung</strong> die verlangte<br />

Zeile in aller Gemütsruhe nach,<br />

schrieb sich die Reihenfolge der Karten und<br />

die Uhrzeiten auf und sagte sie ihrem Gemal<br />

per — Telephon.<br />

Und die ganze Kunst des Herrn K., des<br />

«Menschen mit dem photographischen Gehirn»,<br />

bestand einzig und allein darin, jeweilig<br />

unauffällig auf zwei der oben bezeichneten<br />

Nägel zu treten und so die Leitung zu<br />

seinen Kopfhörern herzustellen.<br />

Abwechslung muss sein... Auf der Strecke<br />

der London and North Eastern Railway, die<br />

London mit Manchester verbindet, liegen eine<br />

ganze Reihe von Tunnels, die sich bei Anlage<br />

der Linie ohne Schwierigkeiten hätten vermeiden<br />

lassen. Sie werden jetzt als übeiilüssig<br />

aufgehoben, und die Bahn wird um die<br />

in Frage kommenden Berge herumgeführt.<br />

Diese Tunnels verdanken ihre Entstehung<br />

nicht einer durch das Gelände gebotenen Notwendigkeit,<br />

sondern vielmehr einer eigenartigen<br />

Vorliebe, welche die Eisenbahnbaue?<br />

früherer Zeit, und wohl auch das Publikum,<br />

für derartige Kunstbauten hatten. So erzählt<br />

man, dass beim Bau der Strecke nach Whitstable<br />

der die Vermessungsarbeiten leitende<br />

bekannte englische Eisenbahningenieur John<br />

Dixon nach Beendigung seiner Arbeiten einen<br />

Bericht einreichte, in dem er voller Stolz<br />

darauf hinwies, dass man die Bahn unter Vermeidung<br />

jeglicher Tunnelbauten würde anlegen<br />

können. Zu seiner grössten Ueberraschung<br />

war die betreffende Gesellschaft von<br />

seinen Plänen aber keineswegs entzückt, sondern<br />

vielmehr im höchsten Grade bestürzt.<br />

Eine Eisenbahn ohne Tunnel! Wer hatte je<br />

von so etwas gehört! Niemals würde das<br />

reisende Publikum eine Bahn benützen, die<br />

dieser Anziehungskraft entbehrte. Trotz seines<br />

Sträubens wurde Dixon genötigt, seine<br />

Pläne entsprechend zu ändern. Man führte<br />

die Bahn durch den Tyler-Berg, durch den<br />

sie noch heute geht.<br />

Heute denkt man auch in England wirtschaftlicher,<br />

aber immerhin liefert das Geschichtchen<br />

einen interessanten Beitrag, wie<br />

vor Jahrzehnten Bahnpolitik getrieben wurde;<br />

heute sollte das Motorfahrzeug die damaligen<br />

Fehler büssen ...<br />

Wartest du auf einen Liebesbrief ? Ein<br />

Liebesantrag in Ostturkestan und eine Liebeserklärung<br />

bei uns sind zwei grundverschiedene<br />

Dinge. Nicht etwa deshalb, weil<br />

unter der brennenden Sonne Zentralasiens die<br />

Initiative meistens von Seiten der gelben<br />

Schönen ergriffen wird! Der Unterschied<br />

liegt nur, wie soll man sagen, mehr im Technischen.<br />

Für das billet doux kommen dort<br />

weder rosa noch blaues, weder glutrot umrandetes,<br />

noch sinnvoll mit Wasserzeichen<br />

durchflossenes Briefpapier, noch seidengefütterte,<br />

siegellackverschlossene und pulserhöhenden<br />

Duft ausströmende Enveloppen in<br />

Betracht, die bei uns auch gleich das Gesicht<br />

des Briefträgers im Mitbewusstsein der da<br />

kommenden schönen Dinge mitstrahlen lassen.<br />

Vorausgesetzt natürlich, er sei kein<br />

Griesgram. Nein, ein schlichtes, braunes Ledersäcklein<br />

schliesst in Ostturkestan die<br />

schlichten Zeichen still schmachtender Liebe:<br />

einen Kieselstein, ein bisschen Zucker, ein<br />

Stückchen Stroh, eine Prise Tee, eine Feder<br />

des Falken und hin und wieder auch eine<br />

Nuss. — Und was bekunden diese toten Gegenstände?<br />

Nicht wenig Schmeichelhaftes;<br />

denn sie sprechen zum glücklichen Empfänger:<br />

Dein Herz, Grausamer, ist hart wie dieser<br />

Kieselstein, aber deine Lippen sind süss<br />

und verlockend wie Zucker. Ich ergelbe vor<br />

so viel Liebe zu dir (denn wie sollte eine<br />

Braune erröten!), vor lauter Gram schmeckt

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