E_1928_Zeitung_Nr.095
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N°95<br />
II. Blatt<br />
BERN, 13. November <strong>1928</strong><br />
N0 9I<br />
II. Blatt<br />
BERN, 13. November <strong>1928</strong>,<br />
Auf dem Automobilmarkt tauchen in jüngster<br />
Zeit mehrfach neue Typen von Motorwagen<br />
auf, bei denen der Antrieb nicht mehr<br />
auf die Hinterräder wirkt, sondern durch die<br />
Zug- oder Druckwirkung eines in schnelle<br />
Umdrehung versetzten Propellers erzeugt<br />
wird. Diese Antriebsart hat entschieden viele<br />
Vorteile für sich, fällt doch bei ihr das<br />
schwere Getriebe und das zum Ausgleich des<br />
Geschwindigkeitsunterschiedes der Hinterräder<br />
nötige Differential weg. Die Geschwindigkeit<br />
des Wagens kann beim Propellerantrieb<br />
bequem durch schnellen oder langsamen<br />
Gang des Motors geregelt werden.<br />
Allerdings wäre es dann zweckmässig, den<br />
Propeller mit veränderlicher Steigung zu konstruieren,<br />
wobei die Kraftausnützung eine<br />
.vollkommene ist.<br />
Nehmen wir bei direkter Uebersetzung und<br />
normaler Leistung des Motors eine Tourenzahl<br />
von 800 pro Minute für den Propeller an,<br />
so müsste er, um bei dieser Drehgeschwindigkeit<br />
dem Auto eine Geschwindigkeit von 60<br />
Kilometer pro Stunde zu geben, eine Steigung<br />
von 1,25 Meter in die Luft vorwärts schrauben.<br />
Sein Durchmesser würde sich nach der<br />
Grosse, dem Gewicht, dem Bodenreibungsund<br />
Luftwiderstand des ganzen Wagens richten.<br />
Je grösser diese Zahlen, desto grösser<br />
der Durchmesser. Da nun mit der Grosse des<br />
Durchmessers der Wirkungsgrad des Propellers<br />
infolge des verminderten Slips wächst,<br />
so wird sich, oberflächlich betrachtet, der<br />
Technik und Praxis<br />
Propelleranfrieb für Automobile<br />
Propellerantrieb eher für grössere als für<br />
kleinere Wagen eignen. Anderseits ist aber<br />
wieder zu bedenken, dass mit der wachsenden<br />
Grosse des Durchmessers auch der<br />
Raumbedarf des Wagens grösser und die Unterbringung<br />
des Propellers umständlich wird,<br />
so dass auch hier im Interesse eines ungestörten<br />
Strassenverkehrs eine Grenze gesetzt<br />
ist,, zumal ja der Propeller zum Schütze der<br />
Passanten mit einer Schutzvorrichtung, einem<br />
weitmaschigen Drahtnetz oder hoher Lagerung<br />
versehen sein muss.<br />
Wir erwähnten vorhin den Begriff Slip, der<br />
noch einer näheren Erklärung bedarf. Die<br />
äusseren Teile des Propellers werden schneller<br />
rotieren als die inneren. Sollen also äussere<br />
und innere Teile gleichmässig bei einer<br />
Umdrehung um die angenommene Strecke<br />
von 1,25 m fortschreiten, so muss der Steigungswinkel<br />
der äusseren Partie kleiner sein<br />
als in der Mitte, in der Nähe der Nabe. Diese<br />
Aenderung des Steigungswinkels erfolgt nach<br />
bestimmten Gesetzen. Ein so gebauter Propeller<br />
würde also bei der ihm zukommenden<br />
Tourenzahl theoretisch beispielsweise bei<br />
einer Umdrehung genau 1,25 m zurücklegen.<br />
In der Praxis ist dieser Weg jedoch kleiner<br />
und beträgt bei gut konstruierten Propellern<br />
etwa 90 Proz. des ursprünglichen. Diesen Unterschied<br />
von 10 Proz. nennt man den Slip.<br />
Er entsteht dadurch, dass der Propeller immer<br />
etwas Luft zurückwirft, die für den Betrieb<br />
verloren geht. ><br />
Da, wie wir eben sahen, die Steigungswinkel<br />
nach der Nabe zu in bestimmter gesetzmässiger<br />
Weise zunehmen, diese Gesetze wieder<br />
abhängig von der normalen Tourenzahl<br />
des Propellers sind, so erklärt sich. hieraus<br />
die oben erwähnte Forderung, die Steigung<br />
des Propellers von der Tourenzahl abhängig<br />
zu machen. Denn ein Propeller, der für eine<br />
bestimmte Normaltourenzahl berechnet ist,<br />
wird, sofern seine Steigung unveränderlich<br />
ist, bei grösserer oder geringerer Umdrehungsgeschwindigkeit,<br />
' wie sie der schnellere<br />
oder langsamere Lauf des Motorwagens<br />
erfordert, unwirtschaftlich arbeiten. Im Interesse<br />
eines sparsamen Betriebes, so schreibt<br />
ein Ingenieur im «Industrieblatt», ist es deshalb<br />
erforderlich, dass beim Bau von Propellerwagen<br />
in Zukunft mehr Rücksicht hierauf<br />
genommen wird, ist doch: bei den bisher bekannt<br />
gewordenen Konstruktionen in dieser<br />
Beziehung noch nichts getan.<br />
den. Das dürfte jedoch seine Schwierigkeiten<br />
haben, wenn man die übliche tiefe Lage<br />
des Motors im Kraftwagen beibehalten will.<br />
Da der Slip bei geringerer Tourenzahl des<br />
Propellers kleiner wird, dürfte es wiederum<br />
vorteilhaft sein, die hohe Umdrehungszahl<br />
des Motors nach der Luftschraube hin zu untersetzen.<br />
.Da sich ein Rückwärtsgang beim Propellerauto<br />
nur schwierig anbringen lassen wird und<br />
man vorläufig im Interesse einer einfachen<br />
Bauart davon abgesehen hat, bleibt es abzuwarten,<br />
wie sich dieser neue Typ des Motorwagens<br />
im Strassenverkehr bewähren wird.<br />
Was die Uebertragung vom Motor zum<br />
Propeller anlangt, so'wäre es am einfachsten,<br />
einen direkt gekuppelten Antrieb zu verwenringert<br />
sich die Abnützung bei gleicher Lauf-}<br />
dauer auf 0.<br />
Parallel mit der Verminderung der Abnützung<br />
geht eine Verringerung des Oelverbrauchs.<br />
So liess sich in einem Beispiel der<br />
Oelverbrauch von 12—15 g pro 100 Stunden<br />
auf 5 g herunterdrücken, wenn anstelle von<br />
den üblichen Stahlzylindern solche aus nitriertem<br />
Stahl angewendet wurden. Der Hispano-Suiza-Sportwagen,<br />
mit dem Weymann<br />
letztes Jahr in Indianapolis ein 19stündiges<br />
schweres Rennen bestritt und gewann, verbrauchte<br />
für die ganze Fahrt nur 4 Liter Oel.<br />
Er war mit Zylindern aus nitriertem Sonder-;<br />
stahl ausgerüstet.<br />
Neue Stahlbehandlungsart verhindert Abnützung<br />
wichtiger Motorteile. Die Zylinder tige Vorteile. So kann man Pleuelstangen aus<br />
Die Nitrierung ergibt aber noch anderwei- 1<br />
gehören zu denjenigen Bestandteilen eines Motors,<br />
die sich verhältnismässig rasch abnüt-<br />
Weissmetallbüchse auf den Kurbelzapfen<br />
Duraluminium direkt ohne Bronze- oder,<br />
zen. Aus fabrikatorischen und betriebstechnischen<br />
Gründen war es bis jetzt normalerweise ist. Bei Kolbenbolzen gilt dasselbe, sind sie,<br />
laufen lassen, wenn die Kurbelwelle nitriert<br />
nicht möglich, ein wesentlich widerstandsfähigeres<br />
Material anzuwenden als Qrauguss. im ungebüchsten Auge einer Duraluminium-!<br />
nitriert und poliert, so laufen sie anstandslos;<br />
Eingesetzte Stahlbüchsen wurden nur zu Spezialzwecken<br />
benützt, zeitigten aber hinsichtringerung<br />
der Massen ergibt eine bedeutende<br />
Pleuelstange. Die dadurch ermöglichte Verlich<br />
der Abnützung auch keinen grossen Vorteil.<br />
,<br />
rung der Laufeigenschaften des Motors.<br />
Steigerung der Leistung und eine Verbesse-;<br />
Durch eine neuartige Stahlbehandlungsart, Alles in allem bewertet Quillet die Nitrierung<br />
als einen der grössten Fortschritte, die<br />
die von Dr. Fry erfundene Nitrierung, hat<br />
man jetzt aber ein Verfahren in der Hand,<br />
der Motorenbau in den letzten Jahren zu<br />
um Sonderstählen auf verhältnismässig ein- verzeichnen gehabt hat. -s.<br />
fache Weise eine grosse Härte und damit<br />
Widerstandsfähigkeit gegen Abnützung zu Die Angst vor spezifisch schwerem Benzin.<br />
verleihen. Das Nitrierungsverfahren hat imEin Aberglauben ist schwer auszurotten. So<br />
letzten Jahr besonders im Automobil- und bestimmt, wie ein Seemann von der Seeschlange<br />
zu erzählen weiss oder sie sogar<br />
Flugmotorenbau Frankreichs grosses Aufsehen<br />
erregt und wird auch schon verschiedentlich<br />
angewendet.<br />
che Automobilisten, dass spezifisch schweres<br />
gesehen haben will, so überzeugt sind man-<br />
In einem Vortrag berichtete der französische<br />
Forscher Leon Quiilet der Academie läuft ein Motor doch schwer an.» Warum?<br />
Benzin «schlecht» ist. «Mit Schwerbenzin<br />
des Sciences über diesbezügliche Versuche. Weil es «Schwer»-Benzin heisst ? Keine<br />
So zeigten z. B. aus Chrom-Nickel-Stahlguss Spur.<br />
bestehende Zylinder eines Wagens, der Die Leichtflüchtigkeit eines Benzins, von<br />
30 000 km zurückgelegt hatte, eine Abnützung der das mehr oder "weniger gute Anspringen<br />
von 4/10 mm, während die Abnützung nur des Motors abhängt, hat mit seinem spezifischen<br />
Gewicht sehr wenig zu tun. Ein spe-<br />
:2/1000 mm betrug, wenn Zylinder aus nitriertem<br />
Sohderstahl verwendet wurden. Die aus zifisch schweres Benzin kann leichter flüchtig<br />
sein als ein spezifisch leichtes und das-<br />
gehärtetem Stahl gefertigten Zylinder eines<br />
Flugmotors wiesen nach 100 Betriebsstunden selbe gilt von allen andern Brennstoffen.<br />
eine normale Abnützung von 8/100 bis 1/10 Massgebend ist in dieser Hinsicht immer nur<br />
mm auf. Verwendet man am gleichen Motor die Leichtflüchtigkeit, die durch eine «Kennziffer<br />
» gemessen Zylinder aus nitriertem Sonderstahl, so ver-<br />
wird.<br />
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