E_1928_Zeitung_Nr.101
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N»>10l — 1028<br />
Der junge Engländer muckt auf.<br />
Aus der englischen Studentenstadt Oxford<br />
kommen seltsame Nachrichten. Die Studenten<br />
dieser klassischen Universitätsstadt haben<br />
sich empört. Und sie haben sich dabei<br />
benommen, nicht wie man es von Engländern<br />
gewohnt ist, sondern so wie Studenten des<br />
Festlandes: ihre Kundgebungen standen im<br />
Zeichen von Radau und Klamauk. Die Studenten<br />
demonstrierten vor dem Clarendon-<br />
Gebäude, dem Amtsgebäude der Protektoren,<br />
gegen die seit einiger Zeit verschärfte Handhabung<br />
der Universitätsbestimmungen. Hiebei<br />
ging es gar nicht englisch-bedächtig her.<br />
Eine Anzahl maskierter Studenten fuhr in<br />
Automobilen vor dem Clarendon-Gebäude<br />
vor, zertrümmerte fast sämtliche Fensterscheiben<br />
und richtete auch im Innern des Gebäudes<br />
erheblichen Schaden an. Sämtliche<br />
Erkennungszeichen an den Automobilen, mit<br />
denen sie nach vollbrachter Tat die Flucht<br />
ergriffen, waren von den Studenten beseitigt<br />
worden. Später versammelten sich etwa 1000<br />
Studenten von dem Gebäude und versuchten,<br />
mit einer gefälschten Vorladung Einlass<br />
zu erhalten. Als dies jedoch nicht gelang,<br />
wurde die Feuerwehr alarmiert, um so die<br />
allgemeine Verwirrung auszunutzen und mit<br />
Gewalt einzudringen; die Studenten konnten<br />
aber von den Dienern des Gebäudes und der<br />
Polizei an ihrem Vorhaben verhindert werden.<br />
Ein neuer «heiliger» Teppich.<br />
Die Ueberführung des «heiligen Teppichs»,<br />
einer der grössten Reliquien des Islam, aus<br />
Aegypten nach Mekka ist bis zum Jahre 1926<br />
stets in der altgewohnt feierlichen Weise erfolgt;<br />
aber 1927 wurde zum ersten Male der<br />
Teppich in Kairo zurückbehalten, da man<br />
Ueberfälle durch die Wahabiten fürchtete, die<br />
sich in den Besitz dieses Heiligtums setzen<br />
wollten. Ibn Saud, der König des Hedschas<br />
und Oberpriester der Wahabiten, will sich nun<br />
von dem Khedive unabhängig machen und hat<br />
daher die Anfertigung eines neuen heiligen<br />
Teppichs in Indien angeordnet. Dieser Teppich,<br />
der aus 64 Teilen besteht und auf dem<br />
64 Sprüche aus dem Koran eingestickt sind,<br />
ist von Künstlern aus Benares, der heiligen<br />
Stadt Indiens, verfertigt worden. Er wurde<br />
dann nach Bombay gebracht und unter Geleit<br />
von vielen Tausenden frommer Mohammedaner<br />
nach dem Dampfer «Englistan» gebracht,<br />
der die Reliquie nach Jeddah führt. Von Jeddah<br />
wird dann der «Kisweh» zusammen mit<br />
dem Mahmal, einem wundervollen Baldachin,<br />
der kostbare Exemplare des Korans enthält,<br />
in dem grossen Pilgerzug nach Mekka geführt<br />
werden, wo er in der Kaaba, der Grabstätte<br />
Mohammeds, ausgebreitet werden wird. Es ist<br />
zum ersten Male in der Geschichte des Islam,<br />
dass die Mohammedaner Indiens den heiligen<br />
Teppich für die Prozession gestiftet haben.<br />
Die Opfer des Bubikopfes.<br />
Durch die Bubikopfmode ist eine grosse<br />
Anzahl von Industriezweigen in ihrem Absatz<br />
geschmälert worden, ja beinahe zum<br />
Erliegen gekommen. So sind in der Tschechoslowakei<br />
einzelne Fabriken, die die Herstellung<br />
von Haarnetzen als Spezialität betrieben<br />
und früher darin ganz bedeutende<br />
Umsätze im In- und Auslande erzielten, fast<br />
völlig ohne Aufträge, weil eben die Damen<br />
bei dem kurzen Haarschnitt das Haarnetz<br />
ÄUTOMOBTL-REVUE<br />
nicht benötigen. Weiter stark beeinträchtigt<br />
ist die Haarschmuck- und Kammindustrie.<br />
Ein grosser Artikel waren früher Einsteckkämme<br />
und Haarspangen; auch hierin ist der<br />
Absatz ganz bedeutend zurückgegangen.<br />
Selbst ein scheinbar kleiner Gegenstand, die<br />
Haarnadel, ist von der Bubikopfmode betroffen,<br />
weil auch diese nicht mehr benötigt<br />
wird. Weiter ist die Hut-Industrie in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Bei der Bubikopfmode<br />
genügen den Damen die sogenannten Töpfe,<br />
während früher bei der langen HaarfriSur<br />
nicht nur die Hüte viel gewechselt wurden,<br />
sondern auch die Form eine grosse Rolle<br />
spielte. Darunter leidet wieder die Hutschmuck-Industrie;<br />
so findet man jetzt Reiher<br />
und Federn nur noch in geringem Masse.<br />
Auch der Haarhandel ist natürlich betroffen,<br />
denn bei der heutigen Bubikopfmode braucht<br />
man bei dem fehlenden Haarschmuck der<br />
Frau keine künstlichen Zöpfe mehr. Die in<br />
Frage kommenden Industrien warten deshalb<br />
mit grosser Sehnsucht auf einen Umschwung<br />
in der Haarmode der Damen.<br />
Das geheimnisvolle Auto.<br />
Das Geheimnis eines Automobils ohne Führer,<br />
das vor einigen Tagen in wilder Fahrt<br />
durch die Strassen Stockholms raste, beschäftigt<br />
lebhaft die Bewohner der schönen<br />
Stadt. Eines Nachmittags konnte man in einer<br />
verkehrsreichen Gegend einen eleganten Wagen<br />
bemerken, der mit einer anfänglich mittleren<br />
Geschwindigkeit seinem Ziel zustrebte,<br />
Niemand sass darin. Diese Feststellung hatte<br />
im Nu dem Auto den Beigeschmack des Alltäglichen<br />
genommen, und es mit einem Areol<br />
von Sensation, Illusion und Phantasie umgeben.<br />
An allen Ecken und Plätzen wurde das<br />
unheimliche Gestell angegafft, angepriesen,<br />
verurteilt. Die seltsamsten Behauptungen wurden<br />
ausgetragen, und zwei besonders Streitsüchtige<br />
machten Anstalten, eine Prügelei zu<br />
inszenieren. Es sass doch jemand im Wagen,<br />
behauptete da ein biederer Bauer und meinte<br />
den Teufel damit. Die Fachmänner unter den<br />
Leuten, die technisch Sicheren, erklärten sich<br />
den Fall mit grossen Gesten ganz anders und<br />
einfacher. Neueste Errungenschaft der Technik,<br />
ein fernlenkbares Auto. Indessen hatte<br />
das Gespensterauto einen rasenden Kurs eingeschlagen,<br />
von der sensationslüsternen<br />
Menge verfolgt, sauste es durch eine gerade<br />
Strasse, bis das Unglück geschehen war. Es<br />
prallte an der Mauer des Stockholmer Opernhauses<br />
ab und überschlug sich im hohen Bogen.<br />
Das Auto hatte nun seine egoistischen<br />
Seitensprünge mit diesem völligen Zusammenbruch<br />
büssen müssen. Aber der Fall ist deshalb<br />
noch keineswegs erledigt. Die, Frage<br />
nach Aufklärung dieser seltsamen Angelegenheit<br />
bleibt nach wie vor offen. Die verworrene<br />
Sachlage verdichtet noch die Tatsache, dass<br />
sich bis heute noch niemand als der Besitzer<br />
dieses Wunderautos gemeldet hat.<br />
Nun ist sogar die Stockholmer Polizei zur<br />
Klärung dieser dunklen Angelegenheit herangezogen<br />
worden. Viele Versionen tauchten<br />
auf, wurden dann aber als nicht stichhaltig<br />
verworfen. Da niemand den Mann, der den<br />
Wagen ankurbelte, bei dem lebhaften Verkehr<br />
bemerkt hatte, und sich überhaupt kein einziger<br />
Zeuge gemeldet hat, scheint die Hoffnung<br />
gescheitert, jemals dieser unerquicklichen,<br />
beängstigenden Geschichte auf den Grund zu<br />
kommen.<br />
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