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E_1928_Zeitung_Nr.101

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18 AUTOMOBTL-REVUE t928 — N r 101<br />

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FAHRER UND POLIZEI IN<br />

HOLLAND.<br />

Die Radfahrer in den Strassen einer nieder-<br />

noch ein Gewirr von Stangen, ein Polizist<br />

ländischen Stadt wimmeln herum wie diesteigt zu mir in den Wagen und ich muss zur<br />

Ameisen. Als ich, erzählt ein deutscher Automobilist<br />

im «Berliner Tageblatt», an einem Nun geschah das Unerwartete. Dort emp-<br />

nahen Wache.<br />

Freitagnachmittag die Stadt Qroeningen fängt man mich auf das liebenswürdigste,<br />

durchfuhr, glaubte ich, das Höchstmass an nahm in keiner Weise an, dass ich ein Mörder<br />

Anforderungen kennengelernt zu haben, die von Beruf sei, der auf alle Fälle gleich seine<br />

an einen Automobilisten gerichtet werden Tracht Prügel oder wenigstens eine Kugel<br />

können. Zahllose « Fietsreiter », wie der Holländer<br />

den Radfahrer nennt, umschwärmten Stuhl, meinem Opfer ebenfalls. Dann begann<br />

in den Bauch bekommen müsse, bot mir einen<br />

mich. Von links und rechts, von vorn und ein eingehender Speech, bei dem es mir nicht<br />

hinten glitten sie an den Rädern meines Wagens<br />

vorbei, meine Hupe und meine Sirene Dialekt anzupassen. Einige Zeugen bestätig-<br />

eben leicht wurde, mich dem Hilversumer<br />

waren schon ganz heiser, dennoch schien niemand<br />

auf sie zu achten, und wie ein Wunder nicht strafrechtlich belangbar wäre, dann<br />

ten, dass ich ordnungsgemäss gefahren, also<br />

war es, wenn sich der Strom vor mir immer wurde der Wert des Rades erörtert; da ich<br />

noch rechtzeitig teilte und die Fahrer mich nicht genug Geld bei mir hatte, begnügte man<br />

durchliessen. Meist fuhren sie zu zweit, eingehakt<br />

wie Liebespärchen, oder die Hände ausländische Bank, und in zehn Minuten war<br />

sich mit einem Scheck, noch dazu auf eine<br />

einander auf die Schultern legend. Einige alles erledigt. Alle Polizisten drückten mir<br />

hatten sogar ein Spiegelchen an der Lenkstange,<br />

in dem sie nach hinten sehen konnten. lich nicht Hilversumer Bürger überfahren,<br />

die Hand, und als ich sagte, ich hätte eigent-<br />

"Vielleicht ist Qroeningen sehr schön. Ich sondern die fabelhaften Gebäude aus der<br />

sah nur Radfahrer aller Grossen, Geschlechter<br />

und Alter. Erstklässler und Grossmütter, sehen wollen, erklärte sich sofort ein Beamter<br />

Meisterhand des dortigen Architekten Dudock<br />

mit Spitzenhauben, Jünglinge und Greise, die bereit, sie mir zu zeigen und leitete mich<br />

gebückt am Stabe hätten gehen müssen, sich nun kreuz und quer durch den Ort, so dass<br />

aber hier über die Lenkstange beugten. Ich ich alle Schönheiten der neuen holländischen<br />

dankte meinem Schöpfer, als ich Groeningen Bauweise studieren konnte. Dann brachte er<br />

hinter mir hatte, denn ich bin nicht mordlustig.<br />

diesen nicht wieder zum Nachteile der Mit-<br />

mich auf den rechten Weg, ermahnte mich,<br />

Dennoch kam ich am nächsten Tag in Hilmenschen<br />

zu verlassen, und mein erster und<br />

hoffentlich einziger fahrlässiger Mordversuch<br />

versum in diesen Verdacht. Hier war das<br />

gleiche Bild, nur verstärkt durch den Sonnabendnachmittags-Ausflugsverkehr,<br />

der ein-<br />

Warum ich das erzähle? Um den holländi-<br />

fand damit seinen Abschluss.<br />

zelne Liebespärchen so weit dem wirklichen schen Polizisten meine alleraufrichtigste<br />

Leben entrückte, dass sie mit aufeinandergepressten<br />

Mündern auf ihren Rädern die Welt als Muster hinzustellen.<br />

Hochachtung auszusprechen und sie allen der<br />

Strassen entlangglitten.<br />

Im langsamsten Tempo, das ein Auto überhaupt<br />

aufzubringen vermag, durchquerte ich<br />

EINE ÄUTOSTRÄSSE<br />

wieder solch einen Ameisenpfad. Verkehrspolizisten<br />

schoben die Massen mühsam inein-<br />

DURCH DAS MEER<br />

ander. Ich halte, bekomme das Zeichen wei-<br />

Wenn die Flut kommt, drängt das Meer<br />

terzufahren, langsam setze ich mich in Bewegung,<br />

wieder ein Polizist, der mich nach<br />

rechts abdrängt; im gleichen Augenblick höre<br />

ich ein Quieksen der hinter mir sitzenden<br />

Weiblichkeit, sehe wie ein Radfahrer sich mit<br />

dem Rücken auf meinen Kotfänger legt, zur<br />

Erde stürzt; ich werfe den Wagen nach links,<br />

stoppe und bin im Nu von Hunderten, vielleicht<br />

Tausenden umringt. Unter meinem<br />

Wagen liegt zusammengeknickt ein Rad, der<br />

Besitzer steht neben mir, scheinbar unverletzt.<br />

Wir ziehen das Rad heraus, es ist nur<br />

mit immer gewaltiger werdender Strömung<br />

beiderseits um die Insel Norderney herum in<br />

das eben noch trocken liegende Watt. Ungeheure<br />

Wassermengen lassen in wenigen Stunden<br />

die zutage liegenden Schlickablagerungen<br />

und Sandbänke unter dem Wasserspiegel versinken,<br />

der in Höhe von 2 m oder 2,50 m die<br />

riesigen Flächen bedeckt. Die um die Insel<br />

vordrängende Flutwelle prallt hinter der Insel<br />

wieder aufeinander. An dieser stromlosen<br />

Stelle fallen die Senkstoffe zu Boden, so dass<br />

die Wasserscheide, die im allgemeinen bei<br />

den ostfriesischen Inseln mehr hinter dem<br />

östlichen Teil der Inseln liegt, die flachste<br />

Stelle im Wattenmeer zwischen Festland und<br />

Insel darstellt.<br />

Hinter Norderney ist diese Barre etwa<br />

1 km breit. Sie wird nur durch eine Rinne von<br />

etwa 100 m Breite durchzogen, welche auch<br />

bei Ebbe nicht trocken fällt. Seit ältester Zeit<br />

war hier, wie die « Frankfurter <strong>Zeitung</strong>» zu<br />

berichten weiss, die «Poststrasse», der zu<br />

Fuss und mit Wagen benutzte Verbindungsweg<br />

zwischen Festland und Insel. Mit wenig<br />

Mühe und geringen Kosten wurde dieser Weg<br />

bis zum Kriege von der Regierung unterhalten<br />

und auch ständig benützt. Im Kriege<br />

unterblieb es, so dass die beiden Teile der<br />

Strasse jetzt nicht mehr ganz zusammenpassen<br />

wollen. Nur 5 km ist hier das Festland<br />

von der Insel entfernt* Noch heute kann man<br />

an dieser Stelle über das Watt wandern,<br />

wenn auch die dicken, fruchtbaren Schlickablagerungen<br />

jetzt, wo der Weg nicht mehr<br />

instand gehalten wird, eine solche Wanderung<br />

recht beschwerlich machen.<br />

Es lag nahe, an dieser Stelle mit einem<br />

Bahndamm Festland und Insel zu verbinden.<br />

Die Ausführung dieses Planes kostet jedoch<br />

Millionen. Ein solcher Damm muss hochwasserfrei<br />

angelegt werden und muss besonders<br />

fest sein, um von vornherein den Stürmen,<br />

die gegen seine Krone andrängen, standzuhalten.<br />

Darüber hinaus müsste damit gerechnet<br />

werden, dass eine Verstärkung der Festlandsdeiche<br />

und eine Anlage neuer Deiche auf<br />

dem Südrand der Insel erforderlich werden<br />

würden, um dem verstärkten Druck der Wassermengen<br />

gewachsen zu sein, die bei Westund<br />

Südweststürmen dann nicht mehr zwischen<br />

Festland und Insel hindurch können<br />

und durch ihre Rückstauungen Insel wie Festland<br />

angreifen. Für die Bahn wären weiter<br />

viele Kilometer neuer Bahnstrecke auf dem<br />

Festland und auf der Insel erforderlich gewesen.<br />

An der Kostenfrage musste das Dammbauprojekt<br />

scheitern. Inzwischen begann mit<br />

Hilfe der. Regierung der grosszügige Ausbau<br />

Norderneys zu einem Bad.<br />

Für ein modernes und mondänes Reisepublikum<br />

spielt das Auto eine ausschlaggebende<br />

Rolle. Um die Unabhängigkeit, die das Auto<br />

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verleiht, voll ausnutzen zu können, ist aber<br />

erforderlich, bis an Ort und Stelle fahren zu<br />

können; das Auto jederzeit zur Hand zu<br />

haben, um für Hin- und Rückfahrt unabhängig<br />

von Bahn, Dampfer oder Flugzeug zu sein.<br />

Heute erfüllt diese Bedingungen kein einziges<br />

der grossen auf den Inseln Norderney gelegenen<br />

Nordseebäder.<br />

Die Aufgabe, vor der man also in Norderney<br />

stand, war die, zur Fruchtbarmachung<br />

der von Gemeinde und Staat für den Ausbau<br />

vorgesehenen Millionen zu versuchen, auf bil*<br />

ligere Weise doch noch eine Verbindung mit<br />

dem Festland, wenn nicht für die Bahn, so<br />

doch für Autos zu schaffen. So entstand der"<br />

Plan, die alte Poststrasse durch Schotterung<br />

wieder so herzustellen, dass man während<br />

der Ebbe auf ihr das Watt bequem mit Autos<br />

überfahren könne. Es ist kaum daran zu zweifeln,<br />

dass dies mit verhältnismässig geringen<br />

Kosten möglich ist. Natürlich wird man jährlich,<br />

besonders nach Stürmen im Winter,<br />

Ausbesserungsarbeiten nötig haben. Man wird<br />

vielleicht sogar jährlich entsprechend der<br />

Anschlickung beiderseits der Strasse die<br />

Strasse etwas höher aufschottern, um eine<br />

Ueberschiickung der Strasse zu verhindern.<br />

Aber auch das ist durchaus einleuchtend, dass<br />

aus den Einnahmen, die mit "dieser Strasse<br />

zu erzielen wären, diese Unkosten leicht gedeckt<br />

werden können. Die Einnahmen sind<br />

gegeben durch die Abgabe der die Strasse<br />

benutzenden Autos. Jeder Automobilist wird<br />

aber gern eine solche Abgabe zahlen, die<br />

gleich hoch ist wie die Ueberfahrt mit dem<br />

Dampfer.<br />

Diese Gedankengänge führen zu der Idee<br />

der Gründung einer Gesellschaft, um die wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten im Interesse der<br />

Durchführung voll auszunutzen. Ausser den<br />

nächst beteiligten Kreisen, wozu in erster<br />

Linie auch der Staat gehört, weil durch eine<br />

solche Autostrasse der ganze ihm gehörige<br />

Osten der Insel wertvoller würde, wird es<br />

auch möglich sein, die grossen Automobil*<br />

verbände für die Durchführung dieser Idee!<br />

zu erwärmen.<br />

«Pfui! über euch Advokaten», sagte ein<br />

Dichter zu dem bekannten Anwalt Z., «die ihr<br />

Recht und Gerechtigkeit verkauft!» — «Aber<br />

ich bitte Sie», antwortete Z., «Recht und Gerechtigkeit<br />

sind die seltensten Dinge, und Sie<br />

verlangen, dass man eine solche Rarität umsonst<br />

wegschenken soll?»

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