E_1929_Zeitung_Nr.011
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u AtTTOMOBTL-REVUT! 1029 - N°ll<br />
Während die Motoren der Automobile<br />
schon seit langem ihre eigene selbsttätige<br />
Schmierung haben, hat man sich eigentümlicherweise<br />
bis jetzt damit begnügt, die dem<br />
Verschleiss ebenfalls sehr stark unterworfenen<br />
vielen Lagerstellen am Chassis einzeln<br />
und von der Hand zu schmieren. Zu diesem<br />
Zweck hat man bis jetzt Fettbüchsen mit<br />
oder ohne Federdruck, resp. Fettpressen,<br />
verwandt. All diese Mittel zur Schmierung<br />
der Lagerstellen machten die Abschmierung<br />
mehr oder weniger vom guten Willen oder<br />
Können des Fahrers abhängig, und bei sehr<br />
vielen Stellen war es dem Fahrer resp. dem<br />
Besitzer des Motorfahrzeuges beim besten<br />
Willen nicht möglich, die Schmierung sicher<br />
zu besorgen, da die Stellen unzugänglich<br />
waren. Als einen grossen Vorteil, nicht nur<br />
für die Bequemlichkeit und Sicherheit des<br />
Fahrens, sondern auch für die Erhaltung der<br />
Betriebssicherheit des Chassis ist es zu<br />
betrachten, dass Schmiersysteme enworfen<br />
worden sind, bei denen durch einen einfachen<br />
Druck auf eine zentral gelegene<br />
Pumpe 20 bis 50 Stellen eines Fahrgestelles<br />
automatisch abgeschmiert werden können.<br />
In der Praxis sind vor allem zwei Systeme<br />
hervorgetreten, die jedoch nach grundverschiedenen<br />
Prinzipien arbeiten. Gemeinsam<br />
den beiden Systemen ist der zentral gelegen©<br />
Oelbehälter, kombiniert mit einer<br />
Druckpumpe, die von der Hand, resp. dem<br />
Fuss des Fahrers aus bedient wird.<br />
Das eine System führt eine einzige Primärleitung<br />
um das ganze Fahrgestell herum»<br />
von welcher aus Zapfstellen an den betreffenden<br />
Schmierstellen angeordnet sind. Die<br />
Dosierung der für die Lager notwendigen<br />
Oelmenge geschieht dadurch, dass man in<br />
dem Zapfstellenanschluss ein normales Loch<br />
vorgesehen hat, in welchem sich Kaliberstifte<br />
befinden, die verschiedenen Durchmesser<br />
haben. Der um den Kaliberstift befindliche<br />
Ringraum bestimmt die Tropfenmenge,<br />
die in der Zeiteinheit dem Lager zugeführt<br />
wird. Die Funktion dieses Systemes ist von<br />
gleichbleibenden statischen Verhältnissen in<br />
der Pumpenleitung abhängig, um die vorher<br />
bestimmte und berechnete Tropfenmenge<br />
an jeder Oelstelle zu geben.<br />
Werden diese statischen Verhältnisse z. B.<br />
durch Temperaturunterschiede in der Rohrleitung<br />
geändert, so ändert sich naturgemäss<br />
Technische Rundschau<br />
Zentralschmierung des Chassis.<br />
auch die an den einzelnen Stellen zumessende<br />
Oelmenge. Qanz abgesehen davon<br />
sind die manchmal kleinen Ringräume in den<br />
Zapfstellen leicht durch irgendwelche<br />
Schmutzpartikelchen, die sich im Oel befinden<br />
können, verstopft, was aber durch sorgfältigen<br />
Unterhalt vermieden werden kann.<br />
Ein anderes System hält die Pumpenleitung<br />
von den Schmierleitumgen separat, und<br />
zwar durch Dazwischenschalten eines sogenannten<br />
Verteilers.<br />
Die Oelförderung zum Verteiler geschieht<br />
wie beim ersten System durch eine geeignete<br />
Pumpe. Das von der Pumpe geförderte<br />
Oel tritt in den Verteiler ein, drückt ein<br />
Doppelkegelventil zurück, so dass es die Leitung<br />
zur Schmierstelle dicht abschliesst, tritt<br />
an dem Ventil vorbei und strömt dem über<br />
dem Ventil befindlichen Windkessel zu. Die<br />
in diesem Windkessel befindliche Luft wird<br />
stark komprimiert, da der in der Pumpe erzeugbare<br />
Druck zirka 60 bis 80 Atmosphären<br />
beträgt. Im Augenblick des Nachlassens des<br />
Pumpendrucks schliesst sich das Ventil durch<br />
die Federbelastung, öffnet die Schmierleitung<br />
und lässt das unter dem Druck des Luftkessels<br />
stehende Oel zutreten. Durch die* Anwendungen<br />
von Primär- und Sekundärleitungen<br />
hat man die einzelnen Schmierstellen<br />
auch von Temperaturunterschieden vollkommen<br />
unabhängig gemacht.<br />
An das System angeschlossen werden<br />
sämtliche Teile resp. Schmierstellen des<br />
Chassis : Federbolzen, Federaufhängung,<br />
Bremspedalwellen, Federsattellager, ebenso<br />
Achsschenkelbolzen, Kugelbolzen der Lenkung,<br />
Kugelbolzen der Spurstange.<br />
Im allgemeinen genügt es, die Pumpe alle<br />
100 Kilometer einmal zu betätigen, um jeder<br />
Lagerstelle die vorher bestimmte Menge Oel<br />
zuzuführen. Es würde zu weit führen,<br />
sämtliche derartige Konstruktionen durchzugehen,<br />
die bereits mehr oder weniger erprobt<br />
sind.<br />
Eine weitere Zentralschmierung beschreitet<br />
einen völlig neuen Weg, um allen Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Die Anlage besteht<br />
aus einem Oelbehälter am Spritzbrett<br />
(Motorseite), elastischen, stahlbewehrten<br />
Dochtleitungsabschnitten mit Anschlussösen<br />
an den Enden und höcht einfachen Dosierköpfen,<br />
mit denen die Leitungsabschnitte an<br />
die Schmierstellen angeschlossen und nach<br />
Belieben weiter abgezweigt werden.<br />
Aeusserlich ist also dieses System dadurch<br />
gekennzeichnet, dass keine Pumpvorrichtung<br />
und nicht/ein einziger beweglicher Teil in<br />
der ganzen Anlage vorhanden ist. Im Prinzip<br />
ist wesentlich, dass das Oel nicht durch<br />
Druck, sondern kapillarisch, also vollkommen<br />
automatisch und gleichmässig in alle<br />
Verzweigungen befördert wird.<br />
Durch die Selbständigkeit dieses Systems<br />
wird die Tätigkeit des Fahrers auf das Auffüllen<br />
des Oelbehälters beschränkt, das<br />
gleichzeitig mit der Oelversorgung des Motors<br />
erfolgen kann. Rohrbrüche sind praktisch<br />
ausgeschlossen, weil die Rohre ohne<br />
Schaden gestreckt, gestaucht, verdreht und<br />
gedrückt werden können. Versager sind<br />
selten, weil keinerlei Mechanismus in der<br />
ganzen Anlage vorhanden ist. Die Winterkälte<br />
ist ungefährlich, weil das Oel nicht in<br />
einem Augenblick in die Leitung gepresst<br />
werden muss, sondern beständig, aber unmessbar<br />
langsam fliesst, so dass selbst eine<br />
starke Verdickung sich gar nicht bemerkbar<br />
macht!<br />
Als wichtige Besonderheit dieser Zentralschmierung<br />
ist noch die Schmierung der Federn<br />
zu erwähnen. Bisher war die Federschutzgamasche<br />
das beste Hilfsmittel dazu.<br />
Sie war jedoch mehr ein Staub- und Rostschutz,<br />
da das zwischen die Federblätter gepresste<br />
Fett durch das Spiel der Federn wieder<br />
nach aussen befördert wird. Diese dritte<br />
Zentralschmierung führt das Oel am Mittelbolzen<br />
ein, so dass die Feder durch ihr Spiel<br />
das Oel selbsttätig von innen nach aussen<br />
durch alle Lagen zieht. Da infolgedessen<br />
Schmutzkörper hinausgeschwemmt werden,<br />
wird die Federschutzgamasche überflüssig.<br />
Diese dritte Lösung hat mit ihren spezifischen<br />
Vorteilen ebenfalls Aussicht auf starke<br />
Verbreitung in neuen wie in altern Wagen,<br />
da ein nachträgliches Einbauen möglich ist.<br />
wlt.<br />
Neuartige KommunaUahrzeuge. Strassenreinigungsmaschinen<br />
stehen in den Grosstädten<br />
schon seit Jahren in Verwendung. Ganz<br />
vermochten aber diese Spezialautomobile die<br />
Handarbeit nicht zu ersetzen, weil sie den<br />
Strassenschmutz nur zu einem Streifen zusammenschichteten,<br />
der dann durch eine<br />
nachfolgende Arbeiterkolonne aufgenommen<br />
werden musste. Bei nicht sehr raschem Arbeiten<br />
der Sammelkolonne wurde aber nur zu<br />
leicht der Schmutzstreifen durch den Verkehr<br />
wieder zerstreut.<br />
Um diesem Mangel abzuhelfen, hat nun<br />
eine deutsche Firma eine Strassenreinigungsmaschine<br />
erbaut, die den Schmutz auch selbst<br />
aufnimmt und abtransportiert. Zuerst wird<br />
auch hier durch rotierende Bürstenwalzen,<br />
die in einem Winkel zueinander zwischen der<br />
Vorder- und Hinterachse des Wagens angeordnet<br />
sind, der Schmutz zu einem Streiten<br />
zusammengewischt. Eine hinten am Fahrzeug<br />
eingebaute Aufnahmevorrichtung hebt dann<br />
den Schmutz von der Strasse ab, und ein Eievator<br />
befördert ihn in einen Sammelbehälter,<br />
der ca. 1000 kg fasst. Die spezielle Anordnung<br />
der Bürsten erlaubt ein Reinigen jedwelcher<br />
Pflasterart, sowie auch das Auswischen<br />
der Rinnsteine neben den Trottoirs.<br />
Damit die Reinigung ohne Staubaufwirbelung<br />
vor sich geht, wird durch einen vor den<br />
Bürstenwalzen liegenden Düsensatz unter<br />
Druck Wasser in feiner Zerteilung auf die<br />
Strasse gespritzt. Den Druck erzeugt ein<br />
spezieller Kompressor. Die mitgeführte Wassermenge<br />
beträgt 400 Liter.<br />
Der ganze Apparat ist auf ein 50-PS-Sechszylinderchassis<br />
aufgebaut, dem man durch<br />
eine Verringerung des Radstandes auf zwei<br />
Meter eine grosse Wendigkeit gegeben hat.<br />
Auch unter den Kehrichtabiuhr-Automobilen<br />
verdient eine interessante Neukonstruktion<br />
Erwähnung. Die Neuheit besteht hier in<br />
der Anwendung eines Förderbandes zum<br />
Transport des Kehrichts von einer Einfüllplattform<br />
in die Behälter. Während bei Handbeladung<br />
der Kehrichtbehälter, mit Rücksicht<br />
auf die Kräfteschonung der Bedienungsmannschaft,<br />
niedrig sein muss und deshalb<br />
nur verhältnismässig wenig aufnimmt, gestattet<br />
das Förderband jede beliebige Behäiterhöhe<br />
innerhalb des verkehrstechnisch zulässigen<br />
Raumes. Das Fassungsvermögen des Be*<br />
hälters kann deshalb viel grösser sein, der<br />
Wagen kann viel länger ununterbrochen im<br />
Sammeldienst stehen und die Zahl der Leerfahrten<br />
wird herabgedrückt. Aber auch die<br />
günstigere Belademöglichkeit ergibt aliein<br />
einen bedeutenden Zeitgewinn, da sich die<br />
Einfüllöffnung am Hinterteil des Wagens nur<br />
wenig über Trottoirhöhe befindet. Damit beim<br />
Aufschütten des Kehrichtes keine Staubbelästigung<br />
auftritt, ist das Förderband mit<br />
einem Kasten umgeben, der als Saugkanal an<br />
einen Ventilator angeschlossen ist. Der abgesaugte<br />
Staub wird dann durch Filter ausgeschieden.<br />
Zum raschen Entleeren der Behälter<br />
kann der ganze Aufbau seitlich gekippt<br />
werden. Zum Antrieb dieses Fünftonnen-Fahr*<br />
zeuges dient ein Motor von 65 PS. at.<br />
23,000<br />
ÜS.2XL3<br />
ä travers l'Afrique: c'est ce qu'a<br />
re'alise' la celebre<br />
10<br />
Cette formidable randonne'e accomplie<br />
en 103 jours est une ve'ritable<br />
de"monstration d'endurance et de re'-<br />
gularitd Une fois de plus la F.N. a<br />
prouvd d'une fa^on eklatante la<br />
supe'riorite' de sa construction.<br />
CONFORT — ELEGANCE — ROBUSTESSE ET LONGEVITE