E_1929_Zeitung_Nr.010
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[Argentinien mit 8,0 und Neuseeland mit<br />
20,0 Gallonen pro Kopf der Bevölkerung.<br />
Nach der Statistik konsumieren die Verteinigten<br />
Staaten somit 5mal mehr Benzin<br />
als alle übrigen Länder miteinander. Während<br />
der amerikanische Eigenbedarf im<br />
Ijahre 1914 noch 1255 Millionen Gallonen<br />
betrug, stieg er auf 4251 Millionen Gallonen<br />
im Jahre 1920, auf 7780 Mill. Gallonen im<br />
Uahre 1924 und auf 9362 Mill. Gallonen im<br />
Jahre 1925.<br />
Im Jahre 1924 (betrug der Benzinkonsum<br />
in allen europäischen Ländern rund 1300<br />
Millionen Gallonen, wovon 65% von Grossbritannien<br />
und Frankreich konsumiert<br />
wurden. Kanada verbrauchte 260 Millionen<br />
Gallonen, Südamerika 125 Mill. Gall., Asien<br />
und Australien 160 Millionen Gallonen.<br />
Welch wichtigen Faktor der Automobilbestand<br />
auf den Benzinkonsum darstellt,<br />
ergibt sich aus der Tatsache, dass im Durchschnitt<br />
auf ein Automobil rund 2000 Liter<br />
Benzin jährlich entfallen, wobei berücksichtigt<br />
werden muss, dass dieser Mittelwert in<br />
den erdölproduzierenden Ländern noch bedeutend<br />
überschritten wird.<br />
In Würdigung dieser Verbrauchsziffern<br />
müssen wir uns die Frage stellen, wie es der<br />
Oelwirtschaft möglich ist, diese enorme<br />
Nachfrage zu befriedigen. Es sind vornehmlich<br />
zwei Komponenten, welche die Nachfragedeckung<br />
ermöglichten:<br />
1. Steigerung der an sich schon 'hohen Erdölförderung;<br />
2. Steigerung der Benzinausibeute durch<br />
Zersetzungsdestillation der schweren<br />
Oele.<br />
Der erste Punkt setzt sich aber wiederum<br />
aus zwei Ursachenkomplexen zusammen,<br />
welche eine Erhöhung der Erdölausbeute<br />
hervorriefen:<br />
a) Bedeutend geringeres Zurückgehen der<br />
alten Quellen, als angenommen wurde,<br />
und<br />
b) Aufschluss ergiebiger junger Quellen<br />
durch Neubohrungen.<br />
Ist das recht?<br />
Die Automobilisten wissen zur Genüge, in<br />
welch schwerwiegender Art das Berner Dekret<br />
sich seit dem Herbst 1927 ausgewirkt<br />
hat. Heute stehen wir soweit, dass ausserkantonale<br />
Verbände an die Realisation des<br />
Boykotts des Kantons Bern zu schreiten gedenken.<br />
Spürbarer als alle andern hat aber<br />
das Dekret die Gesellschaftswagen-Besitzer<br />
im Kanton Bern getroffen. Ganz besonders<br />
das ominöse Nachtfahrverbot hat diese Klasse<br />
Gewerbetreibender in ihrem Gewerbe, namentlich<br />
während der Wintermonate, ganz<br />
empfindlich geschädigt. Die Wagen sind für<br />
ein halbes Jahr zur Untätigkeit verurteilt. Im<br />
Winter kommt für die Car Aipin-Besitzer<br />
ganz besonders die Beförderung von Gesellschaften<br />
in der Nachtzeit in Frage- Diese einzige<br />
Erwerbsmöglichkeit jedoch fällt durch<br />
das Nachtfahrverbot dahin.<br />
Warum die Gesellschaftswagen unter das<br />
Nachtfahrverbot gefallen sind, kann heute<br />
kein vernünftiger Mensch begreifen. Einzig<br />
die Privatbahnen, für die, wie es heute<br />
scheint, in erster Linie der bernische Eisenbahndirektor<br />
aufzukommen hat, könnten Bescheid<br />
wissen. Der Gesellschaftswagen kommt<br />
heute als lärmendes Verkehrsobjekt nicht<br />
mehr in Frage. Durch die Fortschritte der<br />
Technik, durch die Pneubereifung und die<br />
allgemein moderne Konstruktion verursachen<br />
Clifferton wurde, aufmerksam. Das, was<br />
Baker bis jetzt vorgetragen, entsprach nicht<br />
voll den Tatsachen. Gewiss hatte es Schwierigkeiten<br />
gegeben, die aber Bob Sagreve —<br />
und er ganz allein — durch Aenderungen und<br />
Umkonstruktionen überwunden hatte! Schon<br />
wollte Clifferton durch eine kurze Zwischenbemerkung<br />
den Irrtum richtigstellen, als<br />
Baker fortfuhr:<br />
«Wir waren in den Werken nicht alle von<br />
den Sagreve-Konstruktionen eingenommen.<br />
Allerdings wurden auch die einzelnen leitenden<br />
Herren in einer ganz unverständlichen<br />
Weise nicht genügend über die neue Maschine<br />
unterrichtet. Immerhin habe ich in meinem<br />
Ressort die Konstruktion, soweit das nach<br />
dem vorhandenen Modell möglich war, prüfen<br />
und durchrechnen lassen. Es hatten sich dabei<br />
einige sehr schwerwiegende Irrtümer ergeben,<br />
die meines Erachtens wohl genügt<br />
hätten, von der Sache ganz abzusehen!<br />
Anlässlich einer Konferenz des Direktoriums<br />
habe ich auch auf diese Angelegenheit<br />
hingewiesen. Mr. Clifferton hatte damals den<br />
von ihm besonders protegierten Sagreve — »<br />
Der Redner machte eine Pause und räusperte<br />
sich.<br />
die Gesellschaftswagen heute nicht mehr<br />
Lärm als ein modernes Personenautomobil<br />
im Rahmen der erlaubten Grosse. Einen Nachteil<br />
allerdings weisen sie auf. Er liegt eben<br />
darin, dass diese Wagen auch zur Nachtzeit<br />
fahren können, währenddem der Eisenbahndienst<br />
stillgelegt ist. Objektiv betrachtet ist<br />
dies jedoch kein Nachteil, sondern eher ein<br />
Vorteil. Es ist nicht nur eine Verletzung unserer<br />
Bundesverfassung, sondern eine bedauerliche<br />
Rücksichtslosigkeit gegenüber diesem<br />
Gewerbestande, dem man seine freiheitliche<br />
Auswirkung mit dem Dekreterlass verunmöglichte.<br />
Was die Arbeitszeit der Chauffeure anbelangt,<br />
so ist hervorzuheben, dass die Chauffeure<br />
der Gesellschaftswagen die diesbezüglichen<br />
Vorschriften keineswegs zu überschreiten<br />
brauchen, da sie gewöhnlich am Tage<br />
nicht zu fahren haben. Dann sei ferner festgestellt,<br />
dass die im Kanton Bern ansässigen<br />
Gesellschaftswagen-Besitzer gegenüber den<br />
ausserkantonalen im allgemeinen durch das<br />
Nachtfahrverbot in Nachteil versetzt wurden.<br />
Die umliegenden Kantone, wie Luzern, Solothurn,<br />
Baselstadt, Baselland haben in weitsichtiger<br />
Weise von einem Nachtfahrverbot<br />
abgesehen, da sie genau dessen Schädigungen<br />
und Nachteile erkannt haben.<br />
Es ist übrigens volkswirtschaftlich durchaus<br />
verkehrt, dass die vorhandenen festgestellten<br />
40 Gesellschaftswagen, in denen ein<br />
bedeutendes Kapital investiert liegt und welches<br />
jeden einzelnen Betrieb ausserordentlich<br />
stark belastet, während langer Monate einfach<br />
ausser Betrieb gesetzt sind und sich derart<br />
nicht einmal zu verzinsen vermögen. So<br />
ist es ja nicht verwunderlich, dass kraft des<br />
Automobildekretes, und das war wohi auch,<br />
nebenbei gesagt, der Zweck des Durchzwängens,<br />
diese Gesellschaftswagen-Besitzer ganz<br />
einfach nach und nach ruiniert werden. Wir<br />
besitzen allerdings im Dekret einen Artikel<br />
IV, § 4, der festlegt, dass Ausnahmen von<br />
dieser Vorschrift vom Regierungsrat gestattet<br />
werden können, sofern dafür besondere<br />
Gründe vorlägen- Es ist nur zu hoffen, dass<br />
von diesem Ausnahmerecht immer mehr Gebrauch<br />
gemacht werde, bis der bernische<br />
Regierungsrat selbst zur Einsicht gelangt,<br />
dass das im Jahre 1927 angenommene bernische<br />
Dekret einer gründlichen Revision bedarf.<br />
Die Verhältnisse sind gegenwärtig derart,<br />
dass eine solche nicht zu umgehen sein<br />
wird. Bringt der Regierungsrat die Initiative<br />
nicht von sich aus auf, so muss dafür gesorgt<br />
werden, dass der Anstoss aus dem Grossen<br />
Rat kommt, damit endlich die einschränkenden<br />
Fesseln fallen und die Automobilisten im<br />
Kanton Bern die gleichen Rechte gemessen<br />
können wie ihre Kollegen andernorts, -t.<br />
Verkehrsunfälle.<br />
In diesem Augenblick stand Cliferton mit<br />
einem Ruck auf und rief mit starker, erregter<br />
Stimme:<br />
«Diese Auslassungen des Mr. Baker sind<br />
mir völlig unverständlich! Nicht allein, dass<br />
absolut falsche und unsachliche Argumente<br />
im Brustton der Ueberzeugung vorgebracht<br />
werden, lege ich auch entschieden Verwahrung<br />
dagegen ein, dass zum Zwecke einer<br />
durchsichtigen Stimmungsmache Sachen vorgebracht<br />
werden, die längst überholt und<br />
überwunden sind!»<br />
Einen unverständlichen Zwischenruf Barkers<br />
tat Clifferton mit einer Handbewegung<br />
ab.<br />
«Hüten Sie sich, Mr. Baker,» donnerte er<br />
los und Hess sich jetzt von seiner berechtigten<br />
Entrüstung fortreissen, «hüten Sie sich, weiter<br />
wie bisher gegen mich zu-arbeiten! Denken<br />
Sie daran, dass ich der Leiter der World<br />
Motor-Car Company bin, vorläufig und in<br />
diesem Moment noch bin! Ich bin nicht gesonnen,<br />
gegen mich und meine Dispositionen<br />
wühlen zu lassen!<br />
Und nun, meine Herren, kommen wir zu<br />
dem Kernpunkt dieser gewiss unerquicklichen<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 10<br />
Wie immer bringt der Winter nicht nur<br />
Freude, sondern auch schweres Leid. So haben<br />
sich in letzter Zeit schwere Verkehrsunfälle<br />
gehäuft, die samt und sondeTs auf die<br />
Unvorsichtigkeit der betreffenden Sportsleute<br />
zurückzuführen sind. Wir wollen aus der<br />
Reihe der Unglücksfälle nur zwei für uns typische<br />
hervorheben. Der eine betrifft das Unglück<br />
bei Goldiwil, wo Schüttler ein Lastautomobil<br />
als «Zugpferd» glaubten verwenden<br />
zu können. Die Gefährlichkeit eines solchen<br />
Unternehmens springt in die Augen. Die<br />
Strasse ist glatt, der Wagen hat Mühe sich<br />
zu halten, der Motor hat schwere Arbeit zu<br />
bezwingen, der Atem kann ihm ausgehen, der<br />
Chauffeur hat seine ganze Geistesgegenwart<br />
auf das Volant zu richten und nicht Zeit sich<br />
darum zu kümmern, was hinten an seinem<br />
Wagen geschieht, eine Kleinigkeit, ein Ausschnaufen<br />
des Motors und das Unglück ist<br />
geschehen. Drei blühende Menschen sind dem<br />
Tode verfallen. Man kann daher nicht genug<br />
warnen vor dem unvorsichtigen Beginnen,<br />
Schlitten oder Handwagen an Lastwagen anhängen<br />
zu wollen- Es ist die gleiche Unsitte,<br />
wie sie eine Zeitlang von den Velofahrern<br />
getätigt wurde. Sie sollte verboten und bei<br />
Nichtbeachtung polizeilich bestraft werden.<br />
Ein anderer Unfall, bei Meggen. Man schüttelt<br />
auf einer Strasse, die die Kantonsstrasse<br />
kreuzt. Eine Kantonsstrasse aber ist eine<br />
Hauptstrasse. Diejenige, die über Meggen<br />
nach Küsnacht führt, ist besonders stark befahren.<br />
Der Verkehr leidet trotz des Schnees<br />
keinen Unterbruch. Das sollte die Schüttler<br />
zur Vorsicht mahnen. Aber auch hier schien<br />
man sich wenig um das Gefahrmoment zu<br />
kümmern. Es wird sogar erhöht, indem der<br />
einfache Schlitten den jungen Leuten zu wenig<br />
bietet und deshalb mit dem Bobsleigh vertauscht<br />
wird. Diese rasenden Vehikel jedoch<br />
gehören auf keinen Fall auf eine einfache<br />
Schlittenbahn, ganz besonders dann nicht,<br />
wenn diese, wie gesagt, Hauptstrassen kreuzt<br />
Der Bobsleigh ist in voller Fahrt, der Zufall<br />
will, dass an der Kreuzung im gleichen<br />
Augenblick, da der Bobsleigh diese erreicht,<br />
auch ein Automobil zur Stelle ist. Das Unglück<br />
ist geschehen, wenn auch nicht mittödlichem<br />
Ausgang, so doch mit starken Rippenbrüchen<br />
und Quetschungen.<br />
Durch solche Fahrlässigkeiten, wie die beiden<br />
geschilderten, geraten die Automobilisten<br />
in unliebsame und peinliche Situationen. Sie<br />
könnten vermieden werden, wenn an zuständiger<br />
Stelle Ordnung in den Strassenverkehr<br />
gebracht würde. Der Bobsleigh gehört auf<br />
eine ihm eigens zugerichtete Bahn, wo er<br />
auch unter den übrigen Schüttlern kein Unheil<br />
anzurichten vermag. An Stellen, wo Kollisionen<br />
mit Fuhrwerk und Motorfahrzeug<br />
leicht möglich sind, sollte das Kreuzen durch<br />
Sanden überhaupt verunmöglicht werden.<br />
Dieses Verlangen ist wohl nicht übertrieben,<br />
so gut der Gemeindepolizist für das Eintreiben<br />
von Automobilbussen zu haben ist, so<br />
sollte er auch dafür zu haben sein, Verkehrsunfälle<br />
dieser Art durch das rechtzeitige<br />
Treffen richtiger Massnahmen zu verhindern.<br />
Ein dritter bedauerlicher Verkehrsunfall,<br />
der einem wohlangesehenen wackern Geschäftsmann<br />
das Leben gekostet hat. Ein Gipsermeister,<br />
der mit seinem Automobil nach<br />
Hause fahren wollte und dabei die vor seiner<br />
Liegenschaft befindliche Birsigtallinie<br />
kreuzen musste, muss jedenfalls den um<br />
23.45 Uhr von Bottmingen kommenden Zug<br />
nicht bemerkt haben, so dass ihm dieser mit<br />
der grössten Fahrgeschwindigkeit in die<br />
Flanken fuhr und das Autofnobil über 50<br />
Meter vor sich her stiess, bevor der Zug<br />
zum Halten gebracht werden konnte. Ueber<br />
die näheren Details des Unglückes schweigt<br />
man sich noch aus; aus den Meldung in jedenfalls<br />
ist herauszulesen, dass der Zug<br />
auch bei der betreffenden Strassenkreuzung<br />
seine Fahrgeschwindigkeit beibehielt, ansonst<br />
der Zug schneller hätte zum Stehen gebracht<br />
werden können.<br />
Das Unglück ist wiederum ein Beweis<br />
mehr, wie heutzutage die Bahn einfach nicht<br />
mehr auf die Strasse gehört and ihr eigenes<br />
Trasse haben sollte. Dies umsomehr, als wie<br />
es scheint, gewisse Bahnen sich immer noch<br />
als souveräne Verkehrsmittel betrachten,<br />
die auf die übrigen Strassenbenfitzer und auf<br />
den übrigen Verkehr keine Rücksicht glauben<br />
tragen zu müssen. «Wir sind die ersten<br />
auf dem Plan gewesen und damit basta.<br />
Alles andere hat sich nach uns zu richten!»<br />
Wir glauben, dass es höchste Zeit ist, eine<br />
solche Mentalität endgültig zu durchbrechen.<br />
Solange die Bahnen im Gefühl ihrer Monopolstellung<br />
die Strassen befahren können,<br />
ohne dass ihnen jemand etwas vorzuschreiben<br />
hätte, werden solche bedauerlichen Unglücksfälle<br />
nicht aus der Welt zu schaffen<br />
sein. K.<br />
*USEL*NB><br />
Auseinandersetzung. Ich habe Anweisung<br />
gegeben, dass Ihnen heute nachmittag der<br />
neue Rekordwagen des genialen Konstrukteurs<br />
Bob Sagreve vorgeführt wird und zwar<br />
auf unserer Uebungsbahn. Ich möchte dabei<br />
gleich darauf aufmerksam machen, dass unsere<br />
Bahn ein Ausfahren des Wagens nicht<br />
im entferntesten zulässt. Trotzdem werden<br />
Sie, wie ich hoffe, einen kleinen Begriff bekommen<br />
von den hervorragenden Eigenschaften<br />
des Wagens, seines schnellen Antriebes,<br />
kurz, seiner einzigartigen Konstmktionsdurchbildung!»<br />
Mit grossem Beifall wurden diese entschiedenen<br />
Worte aufgenommen. Nur einige Unentwegte,<br />
der Kreis um Konsul Shuman herum,<br />
enthielten sich jeder Zustimmung.<br />
Mit betont ruhiger Stimme setzte Shuman<br />
die Tagesordnung fort.<br />
Gegen sechs Stimmen wurde der geforderten<br />
Kapitalerhöhung stattgegeben.<br />
Clifferton hatte einen inneren Sieg erfochten,<br />
der ihm die frohe Zuversicht gab, sein<br />
Werk, das Werk Bob Sagreves, zu einem<br />
glücklichen Ende zu führen — trotz der Widerstände,<br />
die sich dem von allen Seiten in<br />
den Weg stellten!<br />
Russland will eine Automobilfabrik. Gegenwärtig<br />
führt der Aafsichtsratvorsitzendc<br />
der russischen Staatsbank in New York Verhandlungen,<br />
um den Bau einer grossen russischen<br />
Automobilfabrik einzuleiten.<br />
Handhupen In Polen. Znr Vermeidung Obermassigen<br />
Lärms haben die Verwaltungen einiger<br />
polnischen Städte den Entschluss ge«<br />
fasst, in Zukunft das elektrische Hupen zu<br />
verbieten und nur noch Handhupen zn gestatten,<br />
Welche durch ihren einheitlichen<br />
Klang den Signallärm erträglich gestalten<br />
sollen.<br />
Ungarn will die Automobileinfuhr erdrosseln.<br />
Die ungarische Regierung hat an alle<br />
Behörden das Verbot ergehen lassen, ausländische<br />
Automobile anzukaufen. Das Verbot<br />
erstreckt sich aber auch auf sämtliche<br />
Privatunternehmungen, die in irgend einer<br />
Weise mit den Behörden in Verbindung stehen.<br />
Es ist klar, dass unter diesen Umständen<br />
der ungarische Automobilhandel in eine<br />
schwierige Situation gerät. Dies um so mehr,<br />
da die ungarische Automobilindustrie den<br />
Anforderungen des Marktes noch in keiner<br />
Weise genügen kann. Wir denken, dass die<br />
scharfe Massnahme der ungarischen Regierung<br />
von den automobilausführenden Ländern<br />
nicht ohne weiteres geschluckt werden<br />
wird-<br />
-ei-<br />
Autotransporte nach England. Um den<br />
Transport von Automobilen nach England<br />
möglichst zu erleichtern und zu verbilligen,<br />
hat die Firma Townsend Brothers in London<br />
einen neuen Transportdienst über den Kanal<br />
geschaffen, für den folgender Fahrplan vorgesehen<br />
ist: Dover ab: 10.30 Uhr; Calais an:<br />
13 Uhr; Calais ab: 15 Uhr; Dover an: 17.30<br />
Uhr. Das Automobil kann am Quai Paul Devot<br />
in Calais auf das Ferry-Boat verladen<br />
werden und wird in der Ostrade des Hafens<br />
von Dover wiederum zur Verfügung seines<br />
Besitzers gestellt. Der Transport muss 24<br />
Stunden zum voraus angemeldet werden.<br />
Die Tarifansätze sind abgestellt auf den<br />
Radstand des Wagens und variieren von<br />
zwei Pfund Sterling für einen Radstand von<br />
2,60 m bis zu 6 Pfund Sterling für einen solchen<br />
von 3,20 m für die einfache Fahrt. Für<br />
die Hin- und Rückfahrt beträgt der Retourpreis<br />
3,5-10 Pfund Sterling. Im Versicherungsfalle<br />
kommt hiezu noch die Schiffsversicherungsprämie.<br />
Die Retourbillette haben eine<br />
Gültigkeit von 30 Tagen. s.<br />
Zahlen aus dem englischen Motorfahrzeugwesen.<br />
Die bereinigten Ergebnisse der<br />
auf 30. September 1928 abgeschlossenen Motorfahrzeugkontrolle<br />
sind vom Verkehrsministerium<br />
in einer kleinen Publikation kürzlich<br />
bekanntgegeben worden, die in Zahlen den<br />
enormen Aufschwung im englischen Verkehrswesen<br />
festhält. Eine Gegenüberstellung<br />
der Ergebnisse mit denjenigen des Vorjahres<br />
wird besser als jeder Kommentar die<br />
rapide Zunahme an Motorfahrzeugen aller<br />
Art dokumentieren.<br />
Zahl der verkehrsberechtigten Fahrzeug«.<br />
am 30. Sept. am 30. Sept<<br />
1923 1927<br />
Pereonenfahrzeuj« 884.645 786.610<br />
Motorräder 712.583 681.410<br />
Last- u. Lieferungswagen 305.744 282 905<br />
Taxameterautos 95.412 95 526<br />
Total 1.998.384 1.846.451<br />
Die Gesamtzunahme innerhalb Jahresfrist<br />
beträgt demnach rund 152,000 Motorfahrzeuge,<br />
wobei die Personen wage/i weitaus an<br />
erster Stelle stehen. Interessant ist, wie die<br />
Zahl der Taxis stationär bleibt, was wohl<br />
auch dadurch begründet wird, dass durch<br />
die vermehrte Zahl an Selbstfahrern die<br />
Nachfrage nach Taxameterfahrten entsprechend<br />
nachlässt. Zudem ist den Taxametern<br />
mancherorts, so vorab in London,' die sogenannte<br />
Kundensuche mittels Piratenfahrt untersagt<br />
Um nicht an bestimmten Plätzen<br />
auf die Fahrgäste warten zu müssen, pflegte<br />
ein grosser Teil der Chauffeure in ganz langsamem<br />
Tempo durch die Hauptverkehrsadern<br />
za btrmmeln bis sie von Passanten angehalten<br />
nnd für irgend eine Fahrt verpflichtet<br />
worden.- Um den Verkehr zu entlasten, haben<br />
die Behörden aber diese Bummelfahrten<br />
zwecks Kundenwerbung verboten. Da natürlich<br />
auf die Hauptstadt der Löwenanteil<br />
am Fahrzeugzuwachs entfällt, so kann man<br />
sich vorstellen, vor welch gewaltige Aufgaben<br />
die Verkehrspolizei und Verwaltungsbe-<br />
Der Nachmittag auf der World-Bahn wurde<br />
für die meisten Herren, die den Sagreve-<br />
Wagen in Fahrt sehen konnten, zu einem Erlebnis.<br />
Bob Sagreve, der seinen blauen Wagen<br />
selbst steuerte, wurde stürmisch gefeiert.<br />
Und hinter einer Ecke der grossen Starttribüne<br />
stand Anatole Etienne, stand mit geballten<br />
Fäusten und wutverzerrtem Gesicht.<br />
«Mein ist der Rekord, mein bleibt er!» murmelte<br />
er zwischen zusammengebissenen Zähnen.<br />
Der Rekardwagen wurde in seine Halle<br />
geschoben. Langsam zerstreuten sich die<br />
Zuschauer. Mit grossen Schritten wandte sich<br />
auch endlich Etienne von seinem Beobachtungsort<br />
und verschwand bald hinter den<br />
Werkanlagen.<br />
Jonathan Stups blickte mit unbeweglichem<br />
Gesicht dem Davoneilenden nach.<br />
Dann ging er langsam und als letzter dem<br />
Ausgang zu.<br />
Hinter ihm verklang allmählich der Lärm<br />
in den Werkstätten rings um die Worldbahn.<br />
(Fortsetzung folgt.)