28.02.2018 Aufrufe

E_1929_Zeitung_Nr.010

E_1929_Zeitung_Nr.010

E_1929_Zeitung_Nr.010

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

[Argentinien mit 8,0 und Neuseeland mit<br />

20,0 Gallonen pro Kopf der Bevölkerung.<br />

Nach der Statistik konsumieren die Verteinigten<br />

Staaten somit 5mal mehr Benzin<br />

als alle übrigen Länder miteinander. Während<br />

der amerikanische Eigenbedarf im<br />

Ijahre 1914 noch 1255 Millionen Gallonen<br />

betrug, stieg er auf 4251 Millionen Gallonen<br />

im Jahre 1920, auf 7780 Mill. Gallonen im<br />

Uahre 1924 und auf 9362 Mill. Gallonen im<br />

Jahre 1925.<br />

Im Jahre 1924 (betrug der Benzinkonsum<br />

in allen europäischen Ländern rund 1300<br />

Millionen Gallonen, wovon 65% von Grossbritannien<br />

und Frankreich konsumiert<br />

wurden. Kanada verbrauchte 260 Millionen<br />

Gallonen, Südamerika 125 Mill. Gall., Asien<br />

und Australien 160 Millionen Gallonen.<br />

Welch wichtigen Faktor der Automobilbestand<br />

auf den Benzinkonsum darstellt,<br />

ergibt sich aus der Tatsache, dass im Durchschnitt<br />

auf ein Automobil rund 2000 Liter<br />

Benzin jährlich entfallen, wobei berücksichtigt<br />

werden muss, dass dieser Mittelwert in<br />

den erdölproduzierenden Ländern noch bedeutend<br />

überschritten wird.<br />

In Würdigung dieser Verbrauchsziffern<br />

müssen wir uns die Frage stellen, wie es der<br />

Oelwirtschaft möglich ist, diese enorme<br />

Nachfrage zu befriedigen. Es sind vornehmlich<br />

zwei Komponenten, welche die Nachfragedeckung<br />

ermöglichten:<br />

1. Steigerung der an sich schon 'hohen Erdölförderung;<br />

2. Steigerung der Benzinausibeute durch<br />

Zersetzungsdestillation der schweren<br />

Oele.<br />

Der erste Punkt setzt sich aber wiederum<br />

aus zwei Ursachenkomplexen zusammen,<br />

welche eine Erhöhung der Erdölausbeute<br />

hervorriefen:<br />

a) Bedeutend geringeres Zurückgehen der<br />

alten Quellen, als angenommen wurde,<br />

und<br />

b) Aufschluss ergiebiger junger Quellen<br />

durch Neubohrungen.<br />

Ist das recht?<br />

Die Automobilisten wissen zur Genüge, in<br />

welch schwerwiegender Art das Berner Dekret<br />

sich seit dem Herbst 1927 ausgewirkt<br />

hat. Heute stehen wir soweit, dass ausserkantonale<br />

Verbände an die Realisation des<br />

Boykotts des Kantons Bern zu schreiten gedenken.<br />

Spürbarer als alle andern hat aber<br />

das Dekret die Gesellschaftswagen-Besitzer<br />

im Kanton Bern getroffen. Ganz besonders<br />

das ominöse Nachtfahrverbot hat diese Klasse<br />

Gewerbetreibender in ihrem Gewerbe, namentlich<br />

während der Wintermonate, ganz<br />

empfindlich geschädigt. Die Wagen sind für<br />

ein halbes Jahr zur Untätigkeit verurteilt. Im<br />

Winter kommt für die Car Aipin-Besitzer<br />

ganz besonders die Beförderung von Gesellschaften<br />

in der Nachtzeit in Frage- Diese einzige<br />

Erwerbsmöglichkeit jedoch fällt durch<br />

das Nachtfahrverbot dahin.<br />

Warum die Gesellschaftswagen unter das<br />

Nachtfahrverbot gefallen sind, kann heute<br />

kein vernünftiger Mensch begreifen. Einzig<br />

die Privatbahnen, für die, wie es heute<br />

scheint, in erster Linie der bernische Eisenbahndirektor<br />

aufzukommen hat, könnten Bescheid<br />

wissen. Der Gesellschaftswagen kommt<br />

heute als lärmendes Verkehrsobjekt nicht<br />

mehr in Frage. Durch die Fortschritte der<br />

Technik, durch die Pneubereifung und die<br />

allgemein moderne Konstruktion verursachen<br />

Clifferton wurde, aufmerksam. Das, was<br />

Baker bis jetzt vorgetragen, entsprach nicht<br />

voll den Tatsachen. Gewiss hatte es Schwierigkeiten<br />

gegeben, die aber Bob Sagreve —<br />

und er ganz allein — durch Aenderungen und<br />

Umkonstruktionen überwunden hatte! Schon<br />

wollte Clifferton durch eine kurze Zwischenbemerkung<br />

den Irrtum richtigstellen, als<br />

Baker fortfuhr:<br />

«Wir waren in den Werken nicht alle von<br />

den Sagreve-Konstruktionen eingenommen.<br />

Allerdings wurden auch die einzelnen leitenden<br />

Herren in einer ganz unverständlichen<br />

Weise nicht genügend über die neue Maschine<br />

unterrichtet. Immerhin habe ich in meinem<br />

Ressort die Konstruktion, soweit das nach<br />

dem vorhandenen Modell möglich war, prüfen<br />

und durchrechnen lassen. Es hatten sich dabei<br />

einige sehr schwerwiegende Irrtümer ergeben,<br />

die meines Erachtens wohl genügt<br />

hätten, von der Sache ganz abzusehen!<br />

Anlässlich einer Konferenz des Direktoriums<br />

habe ich auch auf diese Angelegenheit<br />

hingewiesen. Mr. Clifferton hatte damals den<br />

von ihm besonders protegierten Sagreve — »<br />

Der Redner machte eine Pause und räusperte<br />

sich.<br />

die Gesellschaftswagen heute nicht mehr<br />

Lärm als ein modernes Personenautomobil<br />

im Rahmen der erlaubten Grosse. Einen Nachteil<br />

allerdings weisen sie auf. Er liegt eben<br />

darin, dass diese Wagen auch zur Nachtzeit<br />

fahren können, währenddem der Eisenbahndienst<br />

stillgelegt ist. Objektiv betrachtet ist<br />

dies jedoch kein Nachteil, sondern eher ein<br />

Vorteil. Es ist nicht nur eine Verletzung unserer<br />

Bundesverfassung, sondern eine bedauerliche<br />

Rücksichtslosigkeit gegenüber diesem<br />

Gewerbestande, dem man seine freiheitliche<br />

Auswirkung mit dem Dekreterlass verunmöglichte.<br />

Was die Arbeitszeit der Chauffeure anbelangt,<br />

so ist hervorzuheben, dass die Chauffeure<br />

der Gesellschaftswagen die diesbezüglichen<br />

Vorschriften keineswegs zu überschreiten<br />

brauchen, da sie gewöhnlich am Tage<br />

nicht zu fahren haben. Dann sei ferner festgestellt,<br />

dass die im Kanton Bern ansässigen<br />

Gesellschaftswagen-Besitzer gegenüber den<br />

ausserkantonalen im allgemeinen durch das<br />

Nachtfahrverbot in Nachteil versetzt wurden.<br />

Die umliegenden Kantone, wie Luzern, Solothurn,<br />

Baselstadt, Baselland haben in weitsichtiger<br />

Weise von einem Nachtfahrverbot<br />

abgesehen, da sie genau dessen Schädigungen<br />

und Nachteile erkannt haben.<br />

Es ist übrigens volkswirtschaftlich durchaus<br />

verkehrt, dass die vorhandenen festgestellten<br />

40 Gesellschaftswagen, in denen ein<br />

bedeutendes Kapital investiert liegt und welches<br />

jeden einzelnen Betrieb ausserordentlich<br />

stark belastet, während langer Monate einfach<br />

ausser Betrieb gesetzt sind und sich derart<br />

nicht einmal zu verzinsen vermögen. So<br />

ist es ja nicht verwunderlich, dass kraft des<br />

Automobildekretes, und das war wohi auch,<br />

nebenbei gesagt, der Zweck des Durchzwängens,<br />

diese Gesellschaftswagen-Besitzer ganz<br />

einfach nach und nach ruiniert werden. Wir<br />

besitzen allerdings im Dekret einen Artikel<br />

IV, § 4, der festlegt, dass Ausnahmen von<br />

dieser Vorschrift vom Regierungsrat gestattet<br />

werden können, sofern dafür besondere<br />

Gründe vorlägen- Es ist nur zu hoffen, dass<br />

von diesem Ausnahmerecht immer mehr Gebrauch<br />

gemacht werde, bis der bernische<br />

Regierungsrat selbst zur Einsicht gelangt,<br />

dass das im Jahre 1927 angenommene bernische<br />

Dekret einer gründlichen Revision bedarf.<br />

Die Verhältnisse sind gegenwärtig derart,<br />

dass eine solche nicht zu umgehen sein<br />

wird. Bringt der Regierungsrat die Initiative<br />

nicht von sich aus auf, so muss dafür gesorgt<br />

werden, dass der Anstoss aus dem Grossen<br />

Rat kommt, damit endlich die einschränkenden<br />

Fesseln fallen und die Automobilisten im<br />

Kanton Bern die gleichen Rechte gemessen<br />

können wie ihre Kollegen andernorts, -t.<br />

Verkehrsunfälle.<br />

In diesem Augenblick stand Cliferton mit<br />

einem Ruck auf und rief mit starker, erregter<br />

Stimme:<br />

«Diese Auslassungen des Mr. Baker sind<br />

mir völlig unverständlich! Nicht allein, dass<br />

absolut falsche und unsachliche Argumente<br />

im Brustton der Ueberzeugung vorgebracht<br />

werden, lege ich auch entschieden Verwahrung<br />

dagegen ein, dass zum Zwecke einer<br />

durchsichtigen Stimmungsmache Sachen vorgebracht<br />

werden, die längst überholt und<br />

überwunden sind!»<br />

Einen unverständlichen Zwischenruf Barkers<br />

tat Clifferton mit einer Handbewegung<br />

ab.<br />

«Hüten Sie sich, Mr. Baker,» donnerte er<br />

los und Hess sich jetzt von seiner berechtigten<br />

Entrüstung fortreissen, «hüten Sie sich, weiter<br />

wie bisher gegen mich zu-arbeiten! Denken<br />

Sie daran, dass ich der Leiter der World<br />

Motor-Car Company bin, vorläufig und in<br />

diesem Moment noch bin! Ich bin nicht gesonnen,<br />

gegen mich und meine Dispositionen<br />

wühlen zu lassen!<br />

Und nun, meine Herren, kommen wir zu<br />

dem Kernpunkt dieser gewiss unerquicklichen<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 10<br />

Wie immer bringt der Winter nicht nur<br />

Freude, sondern auch schweres Leid. So haben<br />

sich in letzter Zeit schwere Verkehrsunfälle<br />

gehäuft, die samt und sondeTs auf die<br />

Unvorsichtigkeit der betreffenden Sportsleute<br />

zurückzuführen sind. Wir wollen aus der<br />

Reihe der Unglücksfälle nur zwei für uns typische<br />

hervorheben. Der eine betrifft das Unglück<br />

bei Goldiwil, wo Schüttler ein Lastautomobil<br />

als «Zugpferd» glaubten verwenden<br />

zu können. Die Gefährlichkeit eines solchen<br />

Unternehmens springt in die Augen. Die<br />

Strasse ist glatt, der Wagen hat Mühe sich<br />

zu halten, der Motor hat schwere Arbeit zu<br />

bezwingen, der Atem kann ihm ausgehen, der<br />

Chauffeur hat seine ganze Geistesgegenwart<br />

auf das Volant zu richten und nicht Zeit sich<br />

darum zu kümmern, was hinten an seinem<br />

Wagen geschieht, eine Kleinigkeit, ein Ausschnaufen<br />

des Motors und das Unglück ist<br />

geschehen. Drei blühende Menschen sind dem<br />

Tode verfallen. Man kann daher nicht genug<br />

warnen vor dem unvorsichtigen Beginnen,<br />

Schlitten oder Handwagen an Lastwagen anhängen<br />

zu wollen- Es ist die gleiche Unsitte,<br />

wie sie eine Zeitlang von den Velofahrern<br />

getätigt wurde. Sie sollte verboten und bei<br />

Nichtbeachtung polizeilich bestraft werden.<br />

Ein anderer Unfall, bei Meggen. Man schüttelt<br />

auf einer Strasse, die die Kantonsstrasse<br />

kreuzt. Eine Kantonsstrasse aber ist eine<br />

Hauptstrasse. Diejenige, die über Meggen<br />

nach Küsnacht führt, ist besonders stark befahren.<br />

Der Verkehr leidet trotz des Schnees<br />

keinen Unterbruch. Das sollte die Schüttler<br />

zur Vorsicht mahnen. Aber auch hier schien<br />

man sich wenig um das Gefahrmoment zu<br />

kümmern. Es wird sogar erhöht, indem der<br />

einfache Schlitten den jungen Leuten zu wenig<br />

bietet und deshalb mit dem Bobsleigh vertauscht<br />

wird. Diese rasenden Vehikel jedoch<br />

gehören auf keinen Fall auf eine einfache<br />

Schlittenbahn, ganz besonders dann nicht,<br />

wenn diese, wie gesagt, Hauptstrassen kreuzt<br />

Der Bobsleigh ist in voller Fahrt, der Zufall<br />

will, dass an der Kreuzung im gleichen<br />

Augenblick, da der Bobsleigh diese erreicht,<br />

auch ein Automobil zur Stelle ist. Das Unglück<br />

ist geschehen, wenn auch nicht mittödlichem<br />

Ausgang, so doch mit starken Rippenbrüchen<br />

und Quetschungen.<br />

Durch solche Fahrlässigkeiten, wie die beiden<br />

geschilderten, geraten die Automobilisten<br />

in unliebsame und peinliche Situationen. Sie<br />

könnten vermieden werden, wenn an zuständiger<br />

Stelle Ordnung in den Strassenverkehr<br />

gebracht würde. Der Bobsleigh gehört auf<br />

eine ihm eigens zugerichtete Bahn, wo er<br />

auch unter den übrigen Schüttlern kein Unheil<br />

anzurichten vermag. An Stellen, wo Kollisionen<br />

mit Fuhrwerk und Motorfahrzeug<br />

leicht möglich sind, sollte das Kreuzen durch<br />

Sanden überhaupt verunmöglicht werden.<br />

Dieses Verlangen ist wohl nicht übertrieben,<br />

so gut der Gemeindepolizist für das Eintreiben<br />

von Automobilbussen zu haben ist, so<br />

sollte er auch dafür zu haben sein, Verkehrsunfälle<br />

dieser Art durch das rechtzeitige<br />

Treffen richtiger Massnahmen zu verhindern.<br />

Ein dritter bedauerlicher Verkehrsunfall,<br />

der einem wohlangesehenen wackern Geschäftsmann<br />

das Leben gekostet hat. Ein Gipsermeister,<br />

der mit seinem Automobil nach<br />

Hause fahren wollte und dabei die vor seiner<br />

Liegenschaft befindliche Birsigtallinie<br />

kreuzen musste, muss jedenfalls den um<br />

23.45 Uhr von Bottmingen kommenden Zug<br />

nicht bemerkt haben, so dass ihm dieser mit<br />

der grössten Fahrgeschwindigkeit in die<br />

Flanken fuhr und das Autofnobil über 50<br />

Meter vor sich her stiess, bevor der Zug<br />

zum Halten gebracht werden konnte. Ueber<br />

die näheren Details des Unglückes schweigt<br />

man sich noch aus; aus den Meldung in jedenfalls<br />

ist herauszulesen, dass der Zug<br />

auch bei der betreffenden Strassenkreuzung<br />

seine Fahrgeschwindigkeit beibehielt, ansonst<br />

der Zug schneller hätte zum Stehen gebracht<br />

werden können.<br />

Das Unglück ist wiederum ein Beweis<br />

mehr, wie heutzutage die Bahn einfach nicht<br />

mehr auf die Strasse gehört and ihr eigenes<br />

Trasse haben sollte. Dies umsomehr, als wie<br />

es scheint, gewisse Bahnen sich immer noch<br />

als souveräne Verkehrsmittel betrachten,<br />

die auf die übrigen Strassenbenfitzer und auf<br />

den übrigen Verkehr keine Rücksicht glauben<br />

tragen zu müssen. «Wir sind die ersten<br />

auf dem Plan gewesen und damit basta.<br />

Alles andere hat sich nach uns zu richten!»<br />

Wir glauben, dass es höchste Zeit ist, eine<br />

solche Mentalität endgültig zu durchbrechen.<br />

Solange die Bahnen im Gefühl ihrer Monopolstellung<br />

die Strassen befahren können,<br />

ohne dass ihnen jemand etwas vorzuschreiben<br />

hätte, werden solche bedauerlichen Unglücksfälle<br />

nicht aus der Welt zu schaffen<br />

sein. K.<br />

*USEL*NB><br />

Auseinandersetzung. Ich habe Anweisung<br />

gegeben, dass Ihnen heute nachmittag der<br />

neue Rekordwagen des genialen Konstrukteurs<br />

Bob Sagreve vorgeführt wird und zwar<br />

auf unserer Uebungsbahn. Ich möchte dabei<br />

gleich darauf aufmerksam machen, dass unsere<br />

Bahn ein Ausfahren des Wagens nicht<br />

im entferntesten zulässt. Trotzdem werden<br />

Sie, wie ich hoffe, einen kleinen Begriff bekommen<br />

von den hervorragenden Eigenschaften<br />

des Wagens, seines schnellen Antriebes,<br />

kurz, seiner einzigartigen Konstmktionsdurchbildung!»<br />

Mit grossem Beifall wurden diese entschiedenen<br />

Worte aufgenommen. Nur einige Unentwegte,<br />

der Kreis um Konsul Shuman herum,<br />

enthielten sich jeder Zustimmung.<br />

Mit betont ruhiger Stimme setzte Shuman<br />

die Tagesordnung fort.<br />

Gegen sechs Stimmen wurde der geforderten<br />

Kapitalerhöhung stattgegeben.<br />

Clifferton hatte einen inneren Sieg erfochten,<br />

der ihm die frohe Zuversicht gab, sein<br />

Werk, das Werk Bob Sagreves, zu einem<br />

glücklichen Ende zu führen — trotz der Widerstände,<br />

die sich dem von allen Seiten in<br />

den Weg stellten!<br />

Russland will eine Automobilfabrik. Gegenwärtig<br />

führt der Aafsichtsratvorsitzendc<br />

der russischen Staatsbank in New York Verhandlungen,<br />

um den Bau einer grossen russischen<br />

Automobilfabrik einzuleiten.<br />

Handhupen In Polen. Znr Vermeidung Obermassigen<br />

Lärms haben die Verwaltungen einiger<br />

polnischen Städte den Entschluss ge«<br />

fasst, in Zukunft das elektrische Hupen zu<br />

verbieten und nur noch Handhupen zn gestatten,<br />

Welche durch ihren einheitlichen<br />

Klang den Signallärm erträglich gestalten<br />

sollen.<br />

Ungarn will die Automobileinfuhr erdrosseln.<br />

Die ungarische Regierung hat an alle<br />

Behörden das Verbot ergehen lassen, ausländische<br />

Automobile anzukaufen. Das Verbot<br />

erstreckt sich aber auch auf sämtliche<br />

Privatunternehmungen, die in irgend einer<br />

Weise mit den Behörden in Verbindung stehen.<br />

Es ist klar, dass unter diesen Umständen<br />

der ungarische Automobilhandel in eine<br />

schwierige Situation gerät. Dies um so mehr,<br />

da die ungarische Automobilindustrie den<br />

Anforderungen des Marktes noch in keiner<br />

Weise genügen kann. Wir denken, dass die<br />

scharfe Massnahme der ungarischen Regierung<br />

von den automobilausführenden Ländern<br />

nicht ohne weiteres geschluckt werden<br />

wird-<br />

-ei-<br />

Autotransporte nach England. Um den<br />

Transport von Automobilen nach England<br />

möglichst zu erleichtern und zu verbilligen,<br />

hat die Firma Townsend Brothers in London<br />

einen neuen Transportdienst über den Kanal<br />

geschaffen, für den folgender Fahrplan vorgesehen<br />

ist: Dover ab: 10.30 Uhr; Calais an:<br />

13 Uhr; Calais ab: 15 Uhr; Dover an: 17.30<br />

Uhr. Das Automobil kann am Quai Paul Devot<br />

in Calais auf das Ferry-Boat verladen<br />

werden und wird in der Ostrade des Hafens<br />

von Dover wiederum zur Verfügung seines<br />

Besitzers gestellt. Der Transport muss 24<br />

Stunden zum voraus angemeldet werden.<br />

Die Tarifansätze sind abgestellt auf den<br />

Radstand des Wagens und variieren von<br />

zwei Pfund Sterling für einen Radstand von<br />

2,60 m bis zu 6 Pfund Sterling für einen solchen<br />

von 3,20 m für die einfache Fahrt. Für<br />

die Hin- und Rückfahrt beträgt der Retourpreis<br />

3,5-10 Pfund Sterling. Im Versicherungsfalle<br />

kommt hiezu noch die Schiffsversicherungsprämie.<br />

Die Retourbillette haben eine<br />

Gültigkeit von 30 Tagen. s.<br />

Zahlen aus dem englischen Motorfahrzeugwesen.<br />

Die bereinigten Ergebnisse der<br />

auf 30. September 1928 abgeschlossenen Motorfahrzeugkontrolle<br />

sind vom Verkehrsministerium<br />

in einer kleinen Publikation kürzlich<br />

bekanntgegeben worden, die in Zahlen den<br />

enormen Aufschwung im englischen Verkehrswesen<br />

festhält. Eine Gegenüberstellung<br />

der Ergebnisse mit denjenigen des Vorjahres<br />

wird besser als jeder Kommentar die<br />

rapide Zunahme an Motorfahrzeugen aller<br />

Art dokumentieren.<br />

Zahl der verkehrsberechtigten Fahrzeug«.<br />

am 30. Sept. am 30. Sept<<br />

1923 1927<br />

Pereonenfahrzeuj« 884.645 786.610<br />

Motorräder 712.583 681.410<br />

Last- u. Lieferungswagen 305.744 282 905<br />

Taxameterautos 95.412 95 526<br />

Total 1.998.384 1.846.451<br />

Die Gesamtzunahme innerhalb Jahresfrist<br />

beträgt demnach rund 152,000 Motorfahrzeuge,<br />

wobei die Personen wage/i weitaus an<br />

erster Stelle stehen. Interessant ist, wie die<br />

Zahl der Taxis stationär bleibt, was wohl<br />

auch dadurch begründet wird, dass durch<br />

die vermehrte Zahl an Selbstfahrern die<br />

Nachfrage nach Taxameterfahrten entsprechend<br />

nachlässt. Zudem ist den Taxametern<br />

mancherorts, so vorab in London,' die sogenannte<br />

Kundensuche mittels Piratenfahrt untersagt<br />

Um nicht an bestimmten Plätzen<br />

auf die Fahrgäste warten zu müssen, pflegte<br />

ein grosser Teil der Chauffeure in ganz langsamem<br />

Tempo durch die Hauptverkehrsadern<br />

za btrmmeln bis sie von Passanten angehalten<br />

nnd für irgend eine Fahrt verpflichtet<br />

worden.- Um den Verkehr zu entlasten, haben<br />

die Behörden aber diese Bummelfahrten<br />

zwecks Kundenwerbung verboten. Da natürlich<br />

auf die Hauptstadt der Löwenanteil<br />

am Fahrzeugzuwachs entfällt, so kann man<br />

sich vorstellen, vor welch gewaltige Aufgaben<br />

die Verkehrspolizei und Verwaltungsbe-<br />

Der Nachmittag auf der World-Bahn wurde<br />

für die meisten Herren, die den Sagreve-<br />

Wagen in Fahrt sehen konnten, zu einem Erlebnis.<br />

Bob Sagreve, der seinen blauen Wagen<br />

selbst steuerte, wurde stürmisch gefeiert.<br />

Und hinter einer Ecke der grossen Starttribüne<br />

stand Anatole Etienne, stand mit geballten<br />

Fäusten und wutverzerrtem Gesicht.<br />

«Mein ist der Rekord, mein bleibt er!» murmelte<br />

er zwischen zusammengebissenen Zähnen.<br />

Der Rekardwagen wurde in seine Halle<br />

geschoben. Langsam zerstreuten sich die<br />

Zuschauer. Mit grossen Schritten wandte sich<br />

auch endlich Etienne von seinem Beobachtungsort<br />

und verschwand bald hinter den<br />

Werkanlagen.<br />

Jonathan Stups blickte mit unbeweglichem<br />

Gesicht dem Davoneilenden nach.<br />

Dann ging er langsam und als letzter dem<br />

Ausgang zu.<br />

Hinter ihm verklang allmählich der Lärm<br />

in den Werkstätten rings um die Worldbahn.<br />

(Fortsetzung folgt.)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!