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E_1929_Zeitung_Nr.004

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No 4 - AUTOMOBIL-RFVUC 17<br />

lachwissenschaftlicher Leitung des Völkerkundlers<br />

und Spezialisten in der Erforschung<br />

•von Indianerkultur und Sprachen Hermann<br />

Dengler die Sammelstücke Karl Mays und<br />

Patty Franks zusammengestellt.<br />

Die Pädagogik der Wilden.<br />

Dass körperliche Züchtigung kein geeignetes<br />

Erziehungsmittel ist, weiss die moderne<br />

Pädagogik. Interessant ist, dass bei verschiedenen,<br />

sonst auf niedriger Kulturstufe<br />

stehenden Völkern diese Auffassung längst<br />

Platz gegriffen hat.<br />

Frithjof Nansen, der* bekannte Polarforscher,<br />

erzählt von den Eskimos, dass sie mit<br />

einer Liebe an ihren Kindern hängen, die ihm<br />

sanz aussergewöhnlich erscheint. Sie halten<br />

jede Züchtigung für unmenschlich. Nicht ein<br />

einziges Mal hörte Nansen einen Eskimo seinem<br />

Kind ein hartes Wort sagen. Der Mitteleuropäer<br />

erwartet, dass die Kinder bei einer<br />

solchen Erziehung unmanierlich und unartig<br />

werden. Nansen berichtet aber das Gegenteil:<br />

«Obwohl fch in vielen Eskimohäusern<br />

•der Westküste verkehrt habe, ist mir nur ein<br />

einziges Mal ein ungezogenes Eskimokind<br />

•begegnet — und das war in einer mehr europäischen<br />

als grönländischen Familie. Wenn<br />

die Kinder grösser und verständiger waren,<br />

genügte stets eine freundliche Aufforderung<br />

seitens des Vaters oder seitens der Mutter.<br />

IM AUTO UEBER DEN LOVCENPÄSS<br />

NACH CETINiE<br />

VON HEDE LINSMAYER.<br />

damit sie unterliessen, wozu sie keine Erlaubnis<br />

hatten. Nie habe ich Eskimokinder,<br />

sei es im Hause oder im Freien, sich erzürnen,<br />

schimpfen oder gar schlagen sehen. Ich<br />

habe ihnen oft beim Spielen zugeschaut, auch<br />

oft genug mit ihnen Fussball (ein eigenes,<br />

von ihnen selbst erfundenes, dem englischen<br />

foot-ball sehr ähnliches Spiel) gespielt, und<br />

dabei haben, wie bekannt, Knaben oft Qrund<br />

zum Zanken; aber nie sah ich einen heftig<br />

werden; ja, ich sah nicht einmal ein unfreundliches<br />

Gesicht. Wie könnte das in Europa<br />

vorkommen!»<br />

Aehnliches berichtet Erland Nordenskiöld<br />

über seine Forschungen unter den Indianern<br />

am Pilcomayo (Südamerika): «Die kleinen<br />

Kinder sind die Freunde aller, besonders die<br />

Alten haben sie lieb. Sie werden niemals<br />

gezüchtigt, hören niemals harte Worte. Werden<br />

sie älter und verständiger, so sind sie<br />

infolge dieser Erziehung freundlich und aufmerksam.<br />

Schlägereien und harte Worte kommen<br />

unter den Kindern fast niemals vor. Ein einziges<br />

Mal habe ich einen Indianerknaben einen<br />

anderen sch'agen sehen. Das war in<br />

einem Ashluslaydorf. Dass dies etwas Ungewöhnliches<br />

war, wurde mir aus der Aufregung,<br />

die darüber im Dorfe entstand, klar.<br />

Ein paar Stunden lang ergingen sich die Eltern<br />

und Verwandten der Kinder in Schmähungen.<br />

Aermstc dauerte mich, und als ich im Gedränge<br />

unversehens vor seinem Bette stand,<br />

entschuldigte ich mich höflichst wegen der<br />

unfreiwilligen nächtlichen Störung. Er schien<br />

weder Deutsch noch Italienisch zu verstehen,<br />

aber in seinen braunen Augen tanzten schelmische<br />

Funken. Er schüttelte ein ganz klein<br />

wenig die verwirrten schwär *en Locken und<br />

lächelte mir galant zu. Ich glaube, er hat<br />

uns verziehen.<br />

Soweit man es bei spärlichem Kerzenlicht<br />

überblicken konnte, war alles recht primitiv,<br />

doch die gute Frau, die während des Bettenüberziehens<br />

wohl einige sorgenvolle Blicke<br />

und Worte von uns aufgeschnappt hatte, beteuerte<br />

hastig : «Nix Wanzen o no, nix, nix!»<br />

Dies war bezeichnenderweise ihr ganzer<br />

deutscher Wortschatz! Um gerecht zu sein:<br />

sie hat nicht gelogen, und als sie unsere<br />

strahlenden Gesichter am nächsten Morgen<br />

sah, küsste sie uns bewegt die Hände —<br />

wahrhaftig!-— dankte tausendmal für das ihr<br />

gespendete Lob und wünschte uns alles Glück<br />

auf unseren ferneren Lebensweg. Die gute<br />

Alte!<br />

Punkt 8 Uhr fanden wir uns zum Start an<br />

der verabredeten Stelle bei dem Chauffeur<br />

ein. Die Fahrt in die « Schwarzen Berge »<br />

Montenegros konnte beginnen. Der Fahrpreis<br />

von 800 Dinars, annähernd 60 Mark, verur-<br />

In Ragusa flammten die ersten Lichter auf, sachte uns freilich einen nicht gelinden<br />

als wir abends um 7 Uhr den Dampfer nach Schrecken. Das überstieg bei weitem unsere.<br />

Cattaro bestiegen. Traumhaft glitten wir die Kalkulationen. Aber der Bursche bestand<br />

Adria hinunter, deren helles Blau nun tiefschwarz<br />

schimmerte. Wir lagen an Deck und andernfalls lieber auf das Geschäft verzichten<br />

hartnäckig auf diesem Betrag und erklärte,<br />

bohrten unsere Augen in das Dunkel der zu wollen. (Er hat recht gehabt, wie wir<br />

Nacht. Rechts und links in der engen Bucht später zugeben mussten.)<br />

von Kotor oder Cattaro, in die wir nach Wir blickten etwas unschlüssig hinauf zum<br />

einer mehrstündigen Fahrt einbogen, stiegen Lovcen, der mit seinen 1759 Metern wie ein<br />

gigantische Berge empor, deren gespenstische stolzer König in die Höhe ragt, die Lenden<br />

Schatten sich im Wasser widerspiegelten.<br />

Hell und unbegreiflich nah wie nie in unserer<br />

deutschen Heimat funkelten die Sterne...<br />

Um 10 Uhr landeten wir in, Cattaro, dem<br />

letzten Ort der « Loka Kotorska », einem kleinen,<br />

isolierten Städtchen an den steilen Hängen<br />

des Lovcenberges, das zu Zeiten des<br />

österreichischen Kaisertums als Hafen und<br />

und während des Krieges eine wichtige militärische"<br />

e Rolle J st)ielte."~' '"" ' " " '<br />

Zunächst galt es, ein passables Nachtquartier<br />

und einen zuverlässigen Führer ausfindig<br />

zu machen, mit dem wir die weltberühmte<br />

Autoiahrt über den Lovcen unternehmen<br />

konnten. Denn diese sollte im wahrsten<br />

Sinne des Wortes den « Höhepunkt» unserer<br />

Dalmatienreise bilden. Unter den sich anbietenden<br />

Bewerbern suchten wir auf gut Glück<br />

den Vertrauenerweckendsten aus, nicht zuletzt<br />

deshalb, weil wir uns mit einigen Brokken<br />

Deutsch seinerseits und ein bisschen Italienisch<br />

unsererseits so einigermassen verständigen<br />

konnten. Er brachte uns durch die<br />

engen, stockdunkeln Strassen in das « beste »<br />

Hotel Cattaros, wo unsere %Ankunft ungeheure<br />

Auiregung hervorrief, eineAufregung, die bewies*<br />

dass wir uns von dem .Fremdenverkehr<br />

da unten doch eine recht übertriebene Vorstellung<br />

gemacht hatten. Die Frau Wirtin,<br />

schon halb im Neglige", raste, nach echt südländischei<br />

Art heftig gestikulierend und mit<br />

einem Sehwall von unverständlichen Worten,<br />

wie ein Wiesel auf dem Korridor hin und<br />

her. Ehe wir richtig begriffen hatten, was los<br />

war, wurde ein junger Mann aus dem Schlafe<br />

getrommelt und mit verblüffender Selbstverständlichkeit<br />

das eine freie Bett in seinem<br />

Zimmer geräuschvoll abgeschlagen. Der<br />

von einer wunderbaren Serpentinenstrasse<br />

durchschnitten. Die Sonne stand schon am<br />

Horizont. « Auf nach Cetinje ! » entschied ich,<br />

und ohne noch eine Sekunde zu zögern, stiegen<br />

wir in das Auto.<br />

Wie soll man diese herrliche Fahrt beschreiben?<br />

Eine Kurve um die andere nimmt<br />

das Auto; immer grossartiger wird: die Szenerie,<br />

die .sieh; unseren- Augen- öffnet. Die<br />

" '• ganze blaue, wunderschöne, malerische Bucht<br />

von Cattaro liegt unter uns, und um uns herum<br />

türmen sich kahle Berge. Leichter Dunst<br />

steigt aus den Talkesseln auf und hindert<br />

uns, das einzigartige Gemälde getreu auf die<br />

Kamera zu bannen. Der Wagen schraubt<br />

sich langsam höher, mit einer Art verbissener<br />

Zähigkeit; manchmal sind wir so dicht am<br />

Rand des Abgrundes, dass ich die Augen<br />

schliesse, um nicht zu zittern. Aber der Führer<br />

reisst den Wagen herum und nimmt die<br />

nächste Kurve mit nachtwandlerischer Sicherheit.<br />

Wir halten ab und zu, um die prächtigen<br />

Ausblicke in Ruhe zu geniessen, unser Führer<br />

raucht inzwischen in aller Gemütsruhe eine<br />

Zigarette. Weiter geht's auf diesem Meisterwerk<br />

der Strassenbaukunst, wir nähern uns<br />

dem Gipfel; ein steinernes Meer umgibt uns.<br />

Es begegnen uns jugoslawische Offiziere<br />

nebst einigen Soldaten, die mit Messungen<br />

beschäftigt sind. Hie und da tauchen einige<br />

fragwürdige Gestalten auf. Es müssen Montenegriner<br />

sein; sie haben etwas im Blick,<br />

was uns nicht recht gefallen will. Wir erinnern<br />

uns, dass vor nicht allzu ferner Zeit<br />

der Pass über den Lovcen noch Räubergebiet<br />

war und die Fahrt nach Cetinje in jedem<br />

Falle ein gewagtes Abenteuer blieb. Nicht selten<br />

kamen Reisende vollständig nackt an ihrem<br />

Bestimmungsort an, denn bei den Montenegrinern<br />

gilt die Räuberei keineswegs als<br />

schändliches Handwerk, im Gegenteil. Bei<br />

der heutigen, ziemlich scharfen Bewachung<br />

der Serpentinenstrasse ist die Gefahr eines<br />

Ueberfalls kaum mehr vorhanden; immerhin,<br />

man kann Pech haben. Und welch ein romantisches,<br />

ideales Räubergebiet ist hier! Jeder<br />

Felsvorsprung birgt ein schützendes Versteck.<br />

Unmöglich ist hier eine Kontrolle.<br />

Wahrlich, so reflektieren wir, wenn wir nicht<br />

gebildete Zentraleuropäer wären, so wollten<br />

wir montenegrinische Räuber sein.<br />

Allmählich sind die 132 Serpentinen bezwungen,<br />

wir haben das Plateau des Lovcen<br />

erreicht.<br />

Das Auto frisst Kilometer um Kilometer,<br />

rattert vorwärts über Stock und Stein, hinein<br />

ins Herz Montenegros. Der Weg senkt sich<br />

jetzt hinab nach Njegus, dem Geburtsort des<br />

früheren Königs Nikita. Der Führer zeigt uns<br />

das «erlauchte » Bauernhaus, das sich kaum<br />

von den ärmlichen Behausungen dei anderen<br />

unterscheidet. Die nächsten Ansiedlungen, die<br />

wir durchqueren, tragen fast dasselbe Gesicht.<br />

Man sieht, die Menschen hier haben es<br />

bitter schwer; jedes winzige Stückchen Acker<br />

ist dem öden Karstboden abgetrotzt. Sie leben<br />

in ihren kahlen Bergen versteckt, einsam und<br />

bedürfnislos, und nur ein Gedanke beseelt sie:<br />

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Verlust ihres Königtums verschmerzt, noch<br />

die serbische Oberhoheit.<br />

In der Ferne wird jetzt der Skutarisee<br />

sichtbar und hinter ihm erscheinen die Gipfel<br />

der Albanerberge. Je weiter wir in die gewaltige<br />

dinarische Bergwelt hineinfahren, desto<br />

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interessanter wird die Gegend. Nicht sehr<br />

abwechslungsreich in der Formation — unübersehbar<br />

reiht sich Fels an Fels.<br />

In Cetinje steigen wir aus, um uns die<br />

montenegrinische «Hauptstadt» (sie zählt<br />

5300 Einwohner) auf das gründlichste anzusehen.<br />

Es dauert nicht allzu lange. Unsere<br />

Neugier ist bald befriedigt. Das «Palais»<br />

des Königs wird wegen gänzlicher Uninteressantheit<br />

überhaupt nicht gezeigt ; die<br />

Gesandtschaftshäuser, das einzig Repräsentative<br />

Cetinjes, stehen leer; vom Mutter-Gottes-<br />

Kloster ist nur das Alierheiligste zu besichtigen<br />

und nur von Männern, denn Frauen<br />

spielen in diesem Lande nur eine ganz untergeordnete<br />

Rolle und gelten kaum mehr als<br />

ein Hund. Vor dem Theater (es gibt wirklich<br />

eines!) windet sich eine riesige Schlange von<br />

verbeulten Blechkübc'n und Eime/n, die dort<br />

mit kostbarem Wasser gefüllt und später von<br />

ihren Besitzern wieder abgeholt werden. Ein<br />

originelles Bild, wenn man nicht die Trostlosigkeit<br />

dahinter witterte.<br />

Wir kaufen Trauben und Zwetschgen auf<br />

dem bunten Marktplatz und begegnen hier<br />

einem ungarischen Weltreisenden. Er zeigt<br />

uns sein Buch mit Hunderten von Inschriften.<br />

Dies, seine Frau und ein Esel sind sein ganzes<br />

Hab und Gut. Er ist auf dem Wege von<br />

Skutari nach Cetinje von einer wohlorganisierten<br />

achtzigköpfigen Komitatschibande bis aufs<br />

Hemd ausgeplündert worden. Wir kaufen ihm<br />

einige Postkarten ab, deren cyrillischer Text<br />

uns freilich unentzifferbar ist, und füllen ihm<br />

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Taschen und Hände mit Obst für die mutige<br />

Kameradin, die vor der Stadt in einem Zelt<br />

sitzt. Da die Zeit allmählich vorgeschritten<br />

ist, mahnt der Führer zur Rückfahrt. Noch<br />

einmal geniessen wir das ganze Panorama<br />

und vertiefen unsere Eindrücke. Aber das<br />

starke Erlebnis des Tages, die warmen, auf<br />

dem heissen Gestein flimmernden Sonnenstrahlen,<br />

die aufregende Fahrt den Lovcen<br />

hinunter haben uns plötzlich müde gemacht.<br />

Vor Abspannung fallen uns mehrmals die<br />

Augen zu, wir wecken uns gegenseitig lächelnd<br />

mit unsanften Ripperistössen, um nicht<br />

am Ende gar den letzten Teil dieser herrlichen,<br />

unvergesslichen Autofahrt zu verschlafen,<br />

denn allzu schnell erschöpft sich die Aufnahmefähigkeit<br />

des Geistes einer so grandiosen<br />

Natur gegenüber.<br />

Nach achtstündiger Fahrt wieder am Festungstor<br />

angelangt, sprachen wir dem Führer<br />

unsere Anerkennung aus, verabschiedeten<br />

uns und sassen dann schweigend und gedankenverloren<br />

an der Adria, bis das Schiff, das<br />

uns entführen sollte, in Sicht war. Noch vom<br />

Dampfer aus griissten und winkten wir hinüber<br />

zum Lovcen. Er stand da, vom Sonnenlicht<br />

umflossen, und es war, als lächelte<br />

er spöttisch über uns armselige Zwerglein,<br />

die wir so stolz waren, ihn besiegt zu hab-n,<br />

ahnungslos, dass wir vielleicht dem Tode<br />

näher waren als dem Leben.<br />

Ein bekannter französischer Schauspieler,<br />

der den Ruf hatte, seine Rollen nie recht zu<br />

kennen und sich mit Vorliebe in der Nähe des<br />

Souffleurkastens zu bewegen, hatte sich verlobt.<br />

Grosse Sensation in der Theaterwelt,<br />

denn der Mann galt als ehescheu. Morgen<br />

sollte er auf der Mairie seines Arrondissettients<br />

das bedeutsame Jawort sprechen.<br />

«Hoffentlich 'ist ein Souffleur zugegen»,<br />

meinte Tristan Bernard.

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