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E_1929_Zeitung_Nr.014

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II. Blatt<br />

BERN, 19 Februar <strong>1929</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 19. Februar <strong>1929</strong><br />

Techn. Rundschau<br />

Zeitmessung<br />

durch Lichtstrahlenbündel.<br />

Auf der Rennbahn in Mtfhtlhery wurde zu<br />

Ende des letzten Jahres ein neuer Zeitmessungsapparat<br />

ausprobiert und den kompetenten<br />

Sportbehörden zur Besichtigung vorge-<br />

UckitrahlenlünJel<br />

Die gegenwärtig gebräuchlichen Chronometrierapparate<br />

verwenden zur Messung einen<br />

Kautschukschlauch, der mit irgendeiner<br />

Flüssigkeit gefüllt ist. Sobald ein Wagen<br />

darüber fährt, reagiert die Flüssigkeit auf den<br />

Druck so rasch eine Reaktion oei Flüssigkeiten<br />

sich fortpflanzen kann und überträgt<br />

die Reaktion auf den Messapparat. Obschon<br />

dieses System gegenüber früher bedeutende<br />

Verbesserungen der Messresultate brachte,<br />

Schema des Chronometnerapparates von Brillie'-Leroy<br />

führt. Der neue Chronometrierapparat ist von<br />

Brillie'-Leroy erfunden worden und weist<br />

neben interessanten Details den Vorteil auf,<br />

sehr rasch zu messen. Die Messung kann<br />

praktisch als absolut momentan angesehen<br />

werden, da ihre Geschwindigkeit durch Lichtwirkung<br />

reguliert wirdkonnte<br />

man sich damit noch nicht zufrieden<br />

stellen.<br />

Beim Messsystem Brillie-Leroy muss an<br />

Stelle des Schlauches ein Lichtbündel durchfahren<br />

werden, das von einem Scheinwerfer,<br />

der auf der einen Seite der Strasse steht, auf<br />

einen Empfänger geworfen wird, der ihm auf<br />

der andern Strassenseite dicht gegenübersteht.<br />

Der Empfänger enthält eine Selenzelle,<br />

die von einem elektrischen Strom durchflössen<br />

wird.<br />

Passiert ein Fahrer mit seinem Wagen den<br />

Apparat am Ziel, so wird der Strahl des<br />

Scheinwerfers einen kürzen Moment unterbrochen<br />

und kann somit die Selenzelle nicht<br />

mehr beleuchten. Die Selenzelle hat die Eigenschaft,<br />

bei starker Beleuchtung den Strom<br />

weniger durchzulassen. Wird aber die Beleuchtung<br />

jäh unterbrochen, so erfolgt im<br />

gleichen Moment eine Erhöhung der Stromdurchfuhr,<br />

in der Selenzelle. Die Geschwindigkeit<br />

der Widerstandsänderung in der<br />

Selenzelle entspricht der Geschwindigkeit<br />

der Fortpflanzung des Lichtes. Die Messung<br />

kann somit als momentan angesprochen werden.<br />

Die Schnelligkeit der Funktion ist durch<br />

die Eigenschaft des Selens garantiert und erfüllt<br />

alle vernünftigen Anforderungen an die<br />

Messgenauigkeit bei Rennen mit Motorfahrzeugen.<br />

Sie übertrifft selbstredend auch die<br />

Messschnelligkeit aller heute in Gebrauch<br />

stehenden Chronometrierapparate.<br />

Elasten mit Glaslinsen, die das Licht auf die Selenzelle<br />

a fallen lassen.<br />

Wird der Strom bei der Durchfahrt unterbrochen,<br />

so notiert der Milliamperemeter durch<br />

seinen Zeiger das Zeitmoment der Durchfahrt.<br />

Baut man nun in den Stromkreis noch<br />

einen Verstärker ein, so lässt sich die Stromkraft<br />

genügend erhöhen, um einen Registrierapparat<br />

in Betrieb zu nehmen und durch<br />

diesen die Zeiten graphisch festzulegen. Verbindet<br />

man die beiden Empfängerapparate<br />

mit dem gleichen Registrierapparat, lässt sich<br />

die Zeit zwischen Start und Ziel, d. h. die<br />

Fahrzeit auf Hundertstels-Sekunden genau<br />

bemessen, was bis heute andere Apparate nie<br />

mit der gleichen Messgenauigkeit erreichten.<br />

Der neue Messapparat soll in diesem Jahre<br />

offiziell durch die Sportbehörden in der Praxis<br />

geprüft werden.<br />

wlt.<br />

Verteilung des Reifenverbrauches. Seitdem<br />

Vierradbremsen allgemein eingeführt<br />

sind, glauben viele Wagenbesitzer, dass der<br />

Reifenverbrauch der Vorderräder dem der<br />

Hinterräder entsprechen sollte. Sie vergessen<br />

dabei, dass die Triebkraft des Motors<br />

auf. die Hinterräder übertragen wird und dass<br />

dies bei normalen Verhältnissen stärkere Inanspruchnahme<br />

bedeutet. Was die Bremsen<br />

anbelangt, so verteilt sich die Belastung nicht<br />

igleichmässig auf Vorder- und Hinterräder.<br />

Bei der Verlangsamung fällt vor allem den<br />

Hinterrädern die grössere Arbeitsleistung zu t<br />

A. N. S.<br />

Stahldraulische Bremsen.<br />

Der progressiv wachsende Motorfahrzeugverkehr<br />

verursachte in den letzten Jahren<br />

eine vermehrte Zahl von Unfällen. Mit der<br />

Forderung einer umfassenden Verkehrsregelung<br />

für alle Strassenbenützer (nicht nur<br />

Motorfahrzeuge!) ist man gleichzeitig an die<br />

Autokonstrukteure herangetreten, im Wagenbau<br />

das Moment der Verkehrssicherheit<br />

technisch nach Möglichkeit zu fördern. Di©<br />

letzten Jahre haben uns auch eine ganze<br />

Reihe von vortrefflichen Verbesserungen gebracht.<br />

Besondere Erwähnung verdienen<br />

die verschiedenen neuen Bremskonstruktionen,<br />

die wir stets eingehend besprochen haben.<br />

Em neues Bremssystem für Automobile<br />

ist nun kürzlich in den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika im Verlaufe von zwei Jahren<br />

ausprobiert worden. Trotz seiner Einfachheit<br />

scheint es, nach den Berichten zu<br />

schliessen, beachtenswerte Vorzüge aufzuweisen.<br />

Man unterscheidet bekanntlich drei verschiedene<br />

Bremssysteme für Motorfahrzeuge.<br />

Das rein mechanische, das hydraulische und<br />

das pneumatische Bremssystem. Alle drei<br />

Bremssysteme sind hochentwickelt.<br />

Die rein mechanische Bremse besteht wie<br />

das hydraulische und pneumatische aus Betätigungs-,<br />

Uebertragungs- und Wirkungsorgan,<br />

nur mit dem Unterschiede, dass bei<br />

ihr die Uebertragungsorgane eben rein mechanischer<br />

Art sind, während bei der hydraulischen<br />

Bremse Oel als Uebertragangsmittel<br />

der erforderlichen Bremskräfte, bei<br />

der pneumatischen Press- oder Saugluft verwendet<br />

werden.<br />

Es unterliegt keinem Zweifel, dass diehy<br />

draulischen und pneumatischen Bremsen<br />

eine grössere «Weichheit» haben, das heisst,<br />

dass sie in ihrer Wirkung elastischer sind.<br />

Wegen diesen Eigenschaften werden sie von<br />

den Fabrikanten von Wagen höherer Preisklassen<br />

bevorzugt. Die rein mechanischen<br />

Bremsen dagegen haben zumeist den Vorzug<br />

grosser Betriebssicherheit bei geringerer<br />

Wartung.<br />

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