E_1929_Zeitung_Nr.030
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Im heutigen<br />
« Autler-Feierabend »:<br />
Wenn der Frühling auf die Borge steigt . -.<br />
John Peppermints schnellstes Rennen .<br />
Der duftende Tod . . . . . . . .<br />
Sie rauchen zu viel! » . .<br />
Zuverlässigkeit über Schnelligkeit . . . .<br />
Die Seite der Frau:<br />
Ein blondes Mädel . . .<br />
Es ist modern . . . . . .<br />
Ja oder nein:<br />
Sollen Damen emeru Club angehören? . . .<br />
Bunte Chronik aus aller Welt<br />
Dialog . ,<br />
Humor . .<br />
13<br />
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14<br />
Wenn der Frühling<br />
auf die Berge steigt<br />
Ganz am Ufer des Sees stand die gigantische<br />
Fabrik von Mac O'Dwan und wandte<br />
ihre Front den bläulichen Abhängen der<br />
Berge zu. Riesige Glasterrassen führten auf<br />
der rechten Seite weithin in blühende Plantagen,<br />
während sich auf der Wasserseite<br />
groisse zementierte Höfe befanden, auf denen<br />
hundert Autos inmitten schwüler Benzinausdünstungen<br />
und ungeheurer Stahlfässer<br />
mit duftenden Oelen summten.<br />
Die Autos fuhren keuchend und eilig die<br />
Fässer in alle vier Weltrichtungen, und die<br />
ganze Erdkugel war mit dem zauberhaften<br />
Parfümduft, des «Letzten Traums» umgeben,<br />
dessen Erfindung Dwan zum Milliardär gemacht<br />
hatte und ihm gestattete, im plötzlichen<br />
Paroxismus des Reichtums durch die<br />
lö<br />
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Was weisst du, Mensch des Südens, Sohn<br />
der Alpen oder ihres Vorlandes, von der<br />
Sehnsucht? Du lebst — begnadet — im Schatten<br />
der ewigen Berge. Du hebst den Blick und<br />
trinkst die ganze Fülle unvergänglicher<br />
Schönheit in dich hinein. Im ungünstigsten Fall<br />
pilgerst du in freien Tagen zum Bahnhof, und<br />
zwei Stunden später knirscht dein Bergschuh<br />
schon auf dem Anstieg. Allzeit hast du<br />
deine — unsere Berge. Im Sommer liebkosen<br />
deine Hände den Fels, wenn deine Finger<br />
üiach Griffen tasten, und im Winter ziehen<br />
deine Bretter bläuliche Spur durch die Hänge.<br />
Aber weitab vom Glanz des Gebirges, in<br />
grauen Städten, über denen der russige<br />
'Qualm hängt wie eine trübe, verschmutzte<br />
Glasglocke, leben auch Menschen, deren ganzes<br />
Glück auf deinen Gipfeln liegt. Die Tag<br />
um Tag Heimweh tragen nach der Heimat<br />
ihrer Wahl. Die mit hungerndem Auge immer<br />
wieder ihre Alpenkalender, Photomappen und<br />
Zeitschriften durchblättern. Und von denen<br />
die Glücklicheren einmal im Jahre auf kurze<br />
Wochen dem Gefängnis entrinnen und die<br />
Wunder erleben dürfen, die dir der^Alltag bietet<br />
Du solltest darüber nicht lachen» Bergfreund.<br />
— Von meinem Feaste-r sehe ich in<br />
einen Schacht hinunter. Hof sagt man gewöhnlich.<br />
Vier Stockwerke tiefer der Steinfussboden.<br />
Da hinunter ist noch nie ein Sonnenstrahl<br />
gedrungen. Immer weht ein feuchter<br />
Dunst herauf, der erschauern macht. In der<br />
Ecke stehen vier Kehrichtkästen. Von Zeit zu<br />
Zeit hört man den Deckel mit hässlichem<br />
Klappern zufallen. Die Kinder, die an diesen<br />
Kehrichtkästen spielen, denen das da unten<br />
die Welt ist, in der sie aufwachsen, haben<br />
schon müde Augen in graufahlen Gesichtern.<br />
Und ich denke an rotbackige Buben, die über<br />
grüne. Almwiesen tollen. — Inmitten des Hofes<br />
vollzieht sich alljährlich im Frühjahr das<br />
Wunder, dass ein kleiner, kümmerlicher Kastanienbaum<br />
ein paar grüne Blätter treibt.<br />
Er reckt die dürftigen Zweige wie magere<br />
Kinderarme empor nach dem viereckigen<br />
Stück Himmel hoch über dem Hof. Vergeblich.<br />
Er kümmert in nie gestilltem Lichthunger<br />
dahin wie alles in seinem Umkreis. Ich<br />
in meinem vierten Stock habe es schon besser.<br />
Es ist heller, und man ist dem Himmel ein<br />
^J^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^J<br />
T O N<br />
Der duftende Tod.<br />
«Well», sagte Mister Wonderboom. Dabei<br />
sah er sich nach dem Kellner um. Seine<br />
Onkel Sam-Habichtsnase &tiess wie ein rotglühender<br />
Keil gegen das gefüllte Glas vor,<br />
Zweimal tanzte der Adamsapfel seines von<br />
einer grauen Bartfräse umwitterten Halses<br />
auf und ab. Dann war das Glas leer.<br />
«Well, trinken wir noch eine Flasche.»<br />
Mister Wonderboom beehrte Europa mit<br />
einem kurzen Besuch. Im allgemeinen<br />
fühlte er sich zwischen Verkehrspolizisten,<br />
Geschwindigkeitsbeschränkungen und langweiligen<br />
Backsteinfronten nicht wohl. Samuel<br />
Wpndei'bgom liebte die Freiheit. Besonders,<br />
wenn sie sich ihm in ihrer Ursprünglichsten<br />
Gestalt bot. So mit den Attributen:<br />
Savagebüchse, Motorrad — mindestens<br />
20 PS. — Buschneger, Lagerfeuer<br />
und Löwengebrüll.<br />
Nun sass er — verdammt nochmal! —<br />
in Switzerland und probierte Weinsorten.<br />
Well!<br />
Also Samuel Wonderboom strich seine<br />
Bartfräse glatt und goss die Gläser wieder<br />
voll. Der kleine Rechtsanwalt ihm gegenüber,<br />
der mit einem guten Freund und<br />
einer guten Tourenmaschine ebenfalls zum<br />
Wein probieren in das kleine Dörfchen gekommen<br />
war, verriet alle Anzeichen seelischer<br />
Erschütterung. Das war immerhin<br />
verständlich, denn Samuel spann seit drei<br />
Stunden ein «Garn», so dick wie ein fünffach<br />
zusammengedrehtes Manilatau.<br />
Die Schilderung fortgesetzt aufregender<br />
Abenteuer, zugleich mit viel Wein genossen,<br />
verlangt entschieden Nerven. In dieser<br />
Beziehung war Wonderboom seinen Tischgenossen<br />
und zufälligen Bekannten erheblich<br />
über. Wenn Samuel erzählte, wurden I<br />
Welt, die kolorierte und die schimmernde,<br />
in einer schönen Limusine zu rasen — und<br />
fürsorglich alles zu vermeiden, was ausserhalb<br />
von Reichtum und Schönheit lag.<br />
Von fern sah die Fabrik mächtig- und<br />
phantastisch aus. Glashallen, in denen gemordete<br />
Blumen komplizierte Fette mit<br />
ihrem letzten Duft tränkten, sahen in der<br />
Abcndbeleuchtung wie grosso, grell erleuchtete,<br />
quadratische Likörflaschen aus oder<br />
wie phantastische Wohnstatten von Wahrsagerinnen<br />
aus Kindermärchen. Und das<br />
sich vom hellen Himmel tiefschwarz abhebende<br />
und im See widerspiegelnde Schloss<br />
selbst! So oft auch Vincenta ihr© kleine<br />
Yacht über den See steuerte, jedesmal leuchteten<br />
ihre Augen stolzerfüllt auf, wenn sie<br />
von fern auf die Fabrik blickte — diesen<br />
neuzeitigen Hof des mächtigen O'Dwan.<br />
Der Fabrikant wiederum war stolzer auf<br />
die Fabrik als auf den Sohn, obwohl Neil<br />
bei Gott und in Wahrheit der schönste<br />
Junge war, der aus einer gar nicht wahlverwandten<br />
Verbindung zwischen einem<br />
Irländer und einer Spanierin hervorgehen<br />
konnte. Schlank und flink wie ein Mädchen,<br />
stählern und elastich, voll Phantasie,<br />
Jugend und Beweglichkeit — eine prächtige<br />
Verneinung der betäubenden und einschläfernden<br />
Flakons und der gefährlich duftenden<br />
Quelle der Reichtümer O'Dwans. Er<br />
litt keinen Haschisch. Lebenstrotzend, mied<br />
er die Fabrik von weitem und schüttelte<br />
jede Schattierung eines Widerwillens gleich<br />
einem jungen Hund nach einem unliebsamen<br />
Bade ab. Im Klappenknopfloch des<br />
Sacko trug er einen kleinen Emaille-Tennisschläger<br />
mit einem roten Ball — niemals<br />
Blumen. Sobald er seidene; raschelnde und<br />
duftende Frauen-kennen lernte, verschnaufte<br />
!<br />
Stück nälier. Die Luit ist auch besser als ganz<br />
drunten im Schacht. Es ist schon Höhenluft<br />
sozusagen. Zwar habe ich noch ein Stockwerk<br />
und das Dachgeschoss über mir, aber jetzt im<br />
April, wo die Sonne bereits höher steigt,<br />
schaut sie um die -Mittagsstunde schon über<br />
den hohen Dachfirst herüber und schüttet ihre<br />
goldene Fülle in die graue Stube, über die<br />
langen Bücherreihen und all das verstaubte<br />
Geräte. An der Wand aber, wo die Dinge<br />
hängen, die ich auch hier nicht missen kann,<br />
die ich immer vor Augen haben muss als Zeugen<br />
schönster und erhabenster Augenblicke<br />
meines Lebens: Pickel und Seil, das treue,<br />
schon ein wenig morsche Seil, die Eisen und<br />
der vielgeprüfte Berghut, auf dem verschiedene<br />
alpine Dreckkrusten schon eine geologische<br />
interessante Struktur geschaffen haben,<br />
da scheint die Sonne am liebsten zu verweilen.<br />
Da ist es wie liebkosendes Umfangen» 5<br />
wie herzliches Wiedersehen alter Freunde.<br />
Und manchmal wie ein Trost : Warte, ,der<br />
Sommer kommt wieder. Und vielleicht darfst<br />
du dann doch wieder oben auf gleissender'<br />
Firnscheide stehen, trunken von meinem<br />
Licht! — Täglich steigt die Sonne höher.<br />
Und täglich schaut sie länger herein — wenn<br />
sie scheint. Manchmal segeln schon goldgesäumte<br />
Wolken über das viereckige Stück<br />
Himmel; Und die Sehnsucht wächst Tag um<br />
Tag. Die Bücher mit ihrer staubigen, aufgeblasenen<br />
Weisheit erwecken täglich grösseren<br />
Eckel. Der ganze geschäftige Kulturbetrieb<br />
versinkt in Lächerlichkeit und Sinnlosigkeit.<br />
Erdgeruch packt mich wie ein Rausch. Ein<br />
Hass gegen diese Mauern und Schornsteine,<br />
gegen den zivilisatorischen Unrat, in dem wir<br />
ersticken. Ein leidenschaftliches Verlangen<br />
nach groben, genagelten Schuhen, die in so<br />
herrlicher Unbekümmertheit durch prachtvollen,<br />
zähbraunen Dreck stapfen. Und ich beneide<br />
jeden Sennenbuben, jeden Knecht beim<br />
Bergbauern, jeden Mulitreiber um sein göttliches<br />
Dasein. Das ist bei mir immer das<br />
sicherste Zeichen, dass es nun wirklich bald<br />
Frühling wird. Dann leckt draussen die Sonne<br />
den Schnee von den Hängen, die Krokusse<br />
kommen, die Schmelzwasser brausen, und<br />
oben ist die schönste Zeit für den Skiläufer<br />
— na ja, hier haben wir schliesslich<br />
auch etwas vom Frühling: an dem kleinen<br />
Kastanienbaum vollzieht sich wieder das alljährliche<br />
Wunder, die Kehrichtkästen stinken<br />
eindringlicher herauf, und die blinde Frau<br />
an der Strassenecke verkauft Veilchensträusse.<br />
Hans Wedelt<br />
9<br />
John Peppermints schnellstes Rennen<br />
Von G. Ä. Mulach.<br />
die stärksten Männer blass. Gegen Wonderbooms<br />
Erfahrungen hatten die Schicksale<br />
eines geschichtlich beglaubigten Störtebeckers<br />
den Wert eines Seminarzeugnisses<br />
einer Kindergärtnerin.<br />
Woraus erhellt, dass Samuel «nicht<br />
bange» war.,,Der dritte Mann der Tafelrunde;<br />
der Mediziner,-versuchte daher einen<br />
Vorstoss gegen Samuels Wahrheitsliebe.<br />
«Gut, Mister Wonderboom. Sie sagen,<br />
Ihre Maschine hat im Wüstensande eine<br />
Geschwindigkeit von 150 Meilen in der<br />
Stunde- entwickelt. Das sind beiläufig gesagt<br />
rund 240 Stundenkilometer. Ist das<br />
nicht ein bisschen viel?»<br />
Samuel Wonderboom goss sich ungerührt<br />
abermals das Glas voll..<br />
«Das ist noch gar nichts, meine Herren.<br />
Wenn Sie den grossen John Peppermint<br />
gekannt hätten, würden Sie über meine<br />
Leistung einfach lächeln.<br />
Der Mann war durch und durch Problem.<br />
Immerhin, er war auch ein Charakter.<br />
Vollblutamerikaner natürlich. Aus einem<br />
kleinen Nest am Great Northern Railway<br />
gebürtig. Sechzehn Jahre nach seinem Eintritt<br />
in diese Welt sass er im Süden, irgendwo<br />
am Trapajoz oder Xingu, und half<br />
Gummi ernten.<br />
Damals kamen die ersten Bonzinvehikel<br />
in den Urwald. John Peppermint bekam<br />
als junger Mensch einen solchen Wagen in<br />
er sich und entfloh, liebte aber die Dunstmassen<br />
auf den Wassern und den scharfen<br />
Geschmack des Bergwindes, den stark in die<br />
Nase dringenden Schweissgeruch von Pferden,<br />
wenn er auf halsbrecherische Art in<br />
die Berge raste, und den Rauch in der Nacht<br />
beim Waldesrauschen angezündeten Feuere,<br />
an dem er bei kokettem Sternentanz allein<br />
lag und vor Freude barst, gesund und kräftig,<br />
mit unter der glatten Haut pulsierendem<br />
Blute.<br />
O'Dwan wünschte sein Vermögen mit<br />
einem ähnlichen, wenn nicht noch grösseren<br />
zu vereinen und wollte Neil die Heirat<br />
mit der schönen Gloria aufzwingen, einer<br />
Sportlerin, die den Präsidentenpokal für<br />
Diskuswerfen errungen hatte. Aber wie<br />
zum Trotz war Neil schon seit Tagen in<br />
die kleine, zarte und spröde Vincenta sterblich<br />
verliebt. Er trug sie im Herzen wie<br />
eine verzehrende Flamme, wie ein heiligstes<br />
Gebet und war imstande, vor Entzücken<br />
und Ekstase zu weinen, wenn ihre kleinen<br />
und kraftlosen Hände auf den Palast des<br />
« Letzten Traums» zusteuerten. Vincenta<br />
war arm; das bedeutet, dass sie nur den<br />
zehnten Teil dessen was Dwan besass.<br />
Dennoch bezauberte sie ihn gleichsam durch<br />
ihren Blick, und er widersetzte sich dem<br />
Sohne nicht, er stellte für ihre Heirat nur<br />
geld in der Hosentasche und direkt in den<br />
Urwald hinein.<br />
Jonny tippelte zu Fuss von den Stromschnellen<br />
des Xingu nach den Fleischtöpfen<br />
Chicagos Vermutlich wird er auf dieser<br />
Wanderung zum Nachdenken gekommen<br />
sein.<br />
Als John dreissig Jahre alt war, schmetterte<br />
er das Schlagwort heraus: Die Welt<br />
ist erst dann vollkommen, wenn jede Entfernung<br />
in längstens zehn Minuten erledigt<br />
werden kann.<br />
Sehen Sie, das war John Peppermint.<br />
Ein genialer Kopf, sage ich Ihnen. Er war<br />
unvergleichlich<br />
Aber bleiben wir bei der Sache.<br />
Johns erster Erfolg war eine Latexbuttermaschine.<br />
So eine Art kleine, handbetriebene<br />
Zentrifuge, mit der John aus<br />
dem Milchsaft der Gummibäume den Kautschuk<br />
wie Fett aus der Kuhmilch herausholte.<br />
Einfach, was?<br />
Well. Leider hatte die Erfindung einen<br />
kleinen Haken, nicht eben gross, aber John<br />
war für hakende Sachen nicht zu haben.»<br />
Samuel Wonderboom brach einer neuen<br />
Flasche den schlanken Hals.<br />
«Ja, meine Herren, John Peppermint<br />
war ein sehr vorausschauender Mensch. Er<br />
ahnte Bedürfnisse und sah Möglichkeiten,<br />
wo andere schon die Vollendung sahen.<br />
Eines Tages hatte er seine grosse Idee:<br />
Den Motor der Motoren.<br />
Ohne Umschweife. John erfand den<br />
Triple-Dum-Dum-Motor mit durcheinandergesteuerten<br />
Ventilen. John tat den<br />
Sprung von der Brennstoff- zur Sprengstoffmaschine.<br />
Er konstruierte ein Motorrad,<br />
das es im wahrsten Sinne des Wortes<br />
in sich hatte. Später erfand er das glatte<br />
Schiebungsgetriebe mit nervöser Kraftübertragung<br />
hinzu.»<br />
:<br />
, Samuel Wonderboom lehnte sich zurück<br />
und steckte sein penetrantestes Grinsen auf.<br />
Der Rechtsanwalt hatte ein Schwächege-<br />
•<br />
j<br />
Ein<br />
Auto-Koffier<br />
die Hand gedrückt. Als Wagenführer.<br />
Nach vierzehn Tagen schlug er aus Aerger<br />
über einen festgefressenon Kolben die alte<br />
Kaffeemühle seines Brotherrn mit der Beilpicke<br />
zusammen.<br />
Worauf Jonny flog. Mit einigem Kloinhilft<br />
mit, eine Reise in Ihrem Wagen<br />
angenehm zu gestalten.<br />
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SPEZIALANFERTIGUNGEN.<br />
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ST.GAL1EN<br />
SPEISERGASSE 1t<br />
- /"ii i» II II II ii II II II II II ir u II ii ii ii ii ii ii ii u u ii ipipipit ir u »?i<br />
die eine Bedingung, dass Neil sesshaft werden<br />
und die Fabrik übernehmen sollte.<br />
Die Tage waren schwül, heiss, voll der<br />
Süsse und pulsierten in Glut und Erwartung.<br />
Die Nächte, schmerzhaft und geduldig, zitterten<br />
im Lachen der Sterne, flammten im<br />
Dufthauch der riesigen, im Dunkel glühenden<br />
Fabrikhallen, der gläsernen Blumen*<br />
särge.<br />
*<br />
Als Neil Vincenta des Vaters Wunsch mit.<br />
teilte — verdüsterte sich ihr Antlitz.<br />
— Ich dachte, wir fahren sofort ab ... —•<br />
sagte sie.<br />
— Vinci! Ich muss ihm gehorchen! Sei<br />
gut, nur ein Jahr — dann bin ich reich,<br />
reicher als er. — Ich werde einen, neuen<br />
Duft erfinden — den einen einzigen — deinen<br />
Duft — den Duft deiner Haare, deiner<br />
Arme, deiner Lippen ...<br />
Neil war sterblich verliebt, Vincenta aber<br />
war hartnäckig. Sie fürchtete, es würde<br />
dasselbe werden wie mit Dwan. Neil würde<br />
die Arbeit verschlingen und sein Herz eine<br />
von exotischen ' Düften einbalsamierte,<br />
tote Wiege ihres Glücks werden. Sie will<br />
nicht! Sie will fortfahren. Sie erträgt das<br />
Parfüm'nicht — es widert sie an — sie<br />
fürchtet sich!