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E_1929_Zeitung_Nr.029

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II. Blatt<br />

BERN, 28. März <strong>1929</strong><br />

N« 29<br />

II. Blatt<br />

BERN, 28. März <strong>1929</strong><br />

Batterie- und Magnetzündung stehen seit<br />

mehr als einem Vierteljahrhundert miteinander<br />

im Wettbewerb. Eine Zeitlang schien<br />

•es, als ob die Magnetzündung daraus als<br />

'unbeschränkter Sieger hervorgehen würde.<br />

Aber in den letzten Jahren hat die Entwicklung<br />

eher wieder zugunsten der Batteriezündung-<br />

umgeschlagen. Gute Gründe<br />

sprechen dafür. Einmal der, dass es logisch<br />

erscheint, die ohnehin für die Beleuchtung<br />

•und das Anlassen erforderliche Batterie<br />

möglichst weitgehend auszunützen, wenn<br />

damit eine andere, Mehrkosten und Mehrgewicht<br />

verursachende Stromquelle umgangen<br />

werden kann. Dann die Eigenschaft<br />

der Batteriezündung, dass ein Funken schon<br />

von den niedersten Tourenzahlen aufwärts<br />

erhältlich ist, ein Umstand von grosser<br />

Wichtigkeit für das leichte Anspringen und<br />

den guten Langsamlauf eines Motors.<br />

Der Zündstrom selbst wird bei Batterieoind<br />

Magnetzündung auf genau dieselbe<br />

Art erzeugt, nämlich durch Induktion in<br />

einer mit zwei Wicklungen versehenen<br />

Spule. Ein Unterschied besteht nur darin,<br />

dass die Spule bei der Batteriezündung'<br />

feststeht, während sie bei der Magnetzündung,<br />

ausgenommen bei Scintilla u. a., auf<br />

den Anker aufgewickelt: ist und mit diesem<br />

rotiert. Weiter dient bei der Batteriezüh-I<br />

düng zum Induzieren des Zündstromes<br />

Strom aus der Batterie, während bei der,<br />

Magnetzündung dieser Strom durch die<br />

Rotation des Ankers in der einen Wicklung<br />

der Spule selbst erzeugt wird. Im ersten<br />

Fall erhält die eine Wicklung der Spule<br />

den « Primär »-Strom direkt fix und fertig<br />

geliefert, im zweiten Fall wird er in ihr<br />

durch die Einwirkung magnetischer Kräfte<br />

erst erzeugt.<br />

Wir wollen hier ausschliesslich näher<br />

auf die Batteriezündung eingehen und uns<br />

dazu vorerst etwas mit der mysteriösen<br />

Spule<br />

Ibefassßn. Diese Spule ist nichts anderes als<br />

•«ine Art Transformator. Sie wandelt die<br />

Technische Rundschau<br />

Die Batteriezündung im Kommen<br />

von der Batterie gelieferte Spannung von<br />

6 oder 12 Volt in eine Spannung von mehreren<br />

10 000 Volt um. Das Naturgesetz, das<br />

eine solche Umwandlung erlaubt, , ist das<br />

der «Induktion » und lautet ungefähr so:<br />

Verursacht man in einem Stromkreis Strom-<br />

SCHAITEB<br />

BATTERIE<br />

Links: Schema der Batteriezündung eines Vierzylindermotors. Rechts: Grundsätzliche Schaltung der Batteriezündung: 104a Primärwicklung, 104b Se- ^<br />

kundärwicklung, 105 Kondensator, 107a nachstellbarer Kontakt, 107b Kontakt am Unterbrecherhebel, 107c Unterbrecherhebel, 112 Verteilerlauf stück, *<br />

113a Verteilersegment, 173 isolierte Elektrode, 174 Masse-Elektrode; S = Ausschalter, B = Batterie, F = Funkenstrecke.<br />

Schwankungen, so wird dadurch in einem<br />

benachbarten zweiten Stromkreis- ebenfalls<br />

ein Ström erzeugt. Praktisch nützt man<br />

diese Tatsache aus, indem man die beiden<br />

Stromkreise als voneinander getrennte<br />

Wicklungen konzentrisch '' iheinanderlegt.<br />

Ein Eisenkern in der Mittel der Wicklungen<br />

verstärkt dabei noch die' Wirkung. Um in<br />

der zweiten, 'der « Sekundär»-Wicklüng,<br />

die für die Zündung nötige Spannung zu<br />

erhalten, setzt man sie möglichst oft den<br />

Einflüssen der «Primär »-Wicklung aus:<br />

Man verwendet'eine* sehr höhe Windungszahl.<br />

•*<br />

Die Zündspule eines Automobils besitzt<br />

durchschnittlich zwei Lagen Primärwicklung<br />

und ungefähr hundertmal mehr Sekundärwindungeh:<br />

'<br />

Zur Erzeugung der Stromschwankungen<br />

in der Primärwicklung dient der<br />

Untefbrecfierl - '• - i„ ' (<br />

Dieser Unterbrecher ist nichts anderes als<br />

ein in den Primärstromkreis eingesetzter I<br />

Schalter. Seine Kontakte bestehen aus Platin-<br />

oder anderen Speziallegierungen, die<br />

fähig sind, Milliarden von Unterbrüchen<br />

und Schliessungen ohne Verbrennung oder<br />

anderweitige stärkere Abnützung auszuhalten,<br />

vorausgesetzt, dass das Auftreten von<br />

starken Funken dabei unmöglich gemacht<br />

wird. Ein starkes Funken des Unterbrechers<br />

vermindert aber nicht nur die Lebens-<br />

dauer der KontaMe, es vermindert auch die<br />

Wirkung der Spule. Treten beim Oeffnen<br />

des Unterbrechers Funken auf,, dann sinkt<br />

die Spannung nur nach und nach auf Null;<br />

die Stromschwankung, die zur Induktion<br />

notwendig ist, erfolgt also nicht so rasch<br />

wie erwünscht. Der induzierte Zündstrom<br />

-ist deshalb nur schwach. Man benötigt deshalb<br />

1 weiter ein Mittel, das das Auftreten<br />

von Funken verhindert, und dieses Mittel<br />

ist der<br />

rfVWMK/WVKMVMWVMVXOKI<br />

Kondensator.<br />

Der Kondensator ist eine Art Reservoir,<br />

• Öas die Funkenenergie vorübergehend aufnimmt.<br />

Er besteht eigentlich aus einer sehr<br />

•'grössen Metallfläche,s über die sich die überschüssige<br />

Elektrizität verteilen kann. In<br />

Wirklichkeit ist es durch die Anwendung<br />

physikalischer Tatsachen möglich, die Wirkung<br />

der grössen Fläche auch auf einen<br />

-§knz kleinen Raum zusammenzudrängen.<br />

Man legt dazu die verwendeten Stanniol-<br />

blättchen bei gegenseitiger Isolierung durch<br />

Glimmerblättchen ganz nahe aneinander<br />

und verbindet sie abwechslungsweise mit<br />

dem einen und dem andern Unterbrecher-<br />

Pol. So hat schliesslich der Kondensator<br />

nur mehr die Ausmasse eines der Miniatur-<br />

Taschenkalenderchen und kann leicht .entweder<br />

um die Spule herumgewickelt oder<br />

neben dieser angebracht werden. Spule<br />

und Kondensator oder Unterbrecher und<br />

Kondensator bilden deshalb fast immer eine<br />

Einheit.<br />

Damit haben wir die für einen Einzylin-<br />

Teile einer Batteriezündung: a Massenanschluss am<br />

Chassisrahmen, b Akkumulator, c Schalter, d .Zündspule,<br />

e Unterbrecher des niedergespannten Stromes,<br />

f Hochspannungsstromverteiter, g Zündkerze.<br />

spricht...<br />

Tatsache ist,<br />

Die zahlreichen Gerüchte und Behauptungen, wonach Opel seit der Fusion<br />

mit der General Motors Corporation nur noch die 5-PS. Wagen herstellen,<br />

sind aus der Luft gegriffen.<br />

OPEL<br />

OPEL<br />

OPEL<br />

OPEL<br />

OPEL<br />

noch sämtliche Typen herstellt, dass<br />

eine eigene Verkaufsorganisation neben der Q. M. G führt, dass<br />

nach wie uor sämtliche Bestandteile für die laufenden Typen herstellt<br />

und liefert, dass<br />

mit seinen neuesten Modellen am Genfer-Salon einen grössen Erfolg<br />

zu uerzeichnen hatte, dass<br />

produktionsfähiger ist denn je<br />

TITflH fl.-Q., fibtl. Automobile, Löiuenstrasse 19, ZÜRICH 1<br />

Kantons-vertreter:<br />

W. Bircher, Solothurn<br />

fl. Bianchetti, Üocarno<br />

C. Dieihetm, fimristuil<br />

W.Eckmger, Dietlikon<br />

Freq & uon Feibert, Ölten<br />

Fischer & Willtmann, Lyss<br />

Ferrari. Bernasconi S. fl., Lugano<br />

E. Glatt, Willisau<br />

P. Qiättli, Hedingen<br />

L Q. Koger, Basel<br />

J. Keigel, Frenkendorf<br />

E. Krummenacher, Luzern<br />

Kessler-laeger, Seestrasse 100, Zürich<br />

R. Leuzinger-Wild, Gfarus<br />

H.<br />

P.<br />

E.<br />

K.<br />

W.<br />

G.<br />

Lan2, Rohrbach<br />

Mussbaum, Cangnau<br />

Pfenninger, Wetzikon<br />

Ruckstuhl, Sirnach<br />

Reize, Baisthal<br />

Reber, Bern

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