28.02.2018 Aufrufe

E_1929_Zeitung_Nr.097

E_1929_Zeitung_Nr.097

E_1929_Zeitung_Nr.097

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

N f 87 — <strong>1929</strong><br />

Die Bedienung<br />

der Nlveau-Uebergänge.<br />

Ein Bild aus der Praxis.<br />

Am 4. November ereignete sich zwischen<br />

Kirchen und Eimeldingen bei Lörrach ein<br />

schwerer Automobilunfall, dessen Hergang<br />

für die heute herrschenden Zustände bei der<br />

Bedienung der Barrieren geradezu als Schulbeispiel<br />

betrachtet werden kann. Wir geben<br />

nachstehend das Resultat der amtlichen Untersuchung.<br />

Darnach hat sich der Vorgang<br />

wie folgt abgespielt:<br />

Dem Schrankenwärter wurde zunächst der Gü<br />

terzug 6816 von Efringen aus durch sechs Glockenschläge<br />

gemeldet. Er schloss die Schranke. In<br />

dieser Zeit wurde durch zweimal sechs Schläge der<br />

aus der Richtung Basel fällige Personenzug abgeläutet.<br />

Dieses Läutesignal wurde vom Bahnwärter,<br />

der aushilfsweise dort Dienst machte, überhört. Der<br />

Wärter hat weiter aalgegeben, dass er das Auto<br />

etwa 2 bis 3 Minuten vor der geschlossenen<br />

Schranke haben stehen sehen.. Es stand etwa 2<br />

Meter entfernt mit abgeblendeten Lichtern da. Als<br />

der Güterzug die Strecke passiert hatte, öffnete er<br />

die Schranke, im gleichen Augenblick fuhr das<br />

Auto an, aber auch zur gleichen Zeit erblickte er<br />

den herannahenden Personenzug, worauf er dem<br />

Auto Halt zurief. Es war jedoch schon zu epät,<br />

denn das Auto stand bereits mitten auf den Schienen<br />

und wurde von dem herankommenden Zug, der<br />

noch ein kurzes Schrecksignal abgab, erfasst<br />

und etwa 100 Meter weit geschleift.<br />

Ein Beispiel mehr, dass das System den<br />

Situationen nicht gewachsen ist. Auch in diesem<br />

Falle wäre es eine Vermessenheit, die<br />

ganze Schwere der Schuld dem — wiederum<br />

aushilfsweise! — diensttuenden Schrankenwächter<br />

aufbürden zu wollen. Bei dem System<br />

gilt es anzusetzen, wollen wir das Leben des<br />

§trassenbenützers vor dem lauernden Tod am<br />

Niveauübergang schützen. V.<br />

Vom Rapperswiler Seedamm.<br />

Nachdem im September eine Abordnung des<br />

Verbandes zum Schütze des Landschaftsbildes<br />

am Zürichsee und des Aktionskomitees<br />

für die Korrektion des Rapperswiler Seedammes<br />

vom Bundespräsidenten empfangen<br />

wurde, fand letzten Donnerstag im Rathaus<br />

von Rapperswil, unter dem Vorsitz von Direktor<br />

Dr. Hunziker vom eidg. Eisenbahndepartement,<br />

eine Konferenz der S. B. B. mit<br />

den Interessenten statt. An der Konferenz<br />

waren vertreten die Regierungen der Kan<br />

tone St. Gallen, Schwyz, Zürich, die schwy<br />

zerischen Bezirke Höfe und March, die<br />

Städte Zürich und Rapperswil, die Südost-<br />

Bahn, der Linth-Limmat-Verband, die Schiffsbesitzer-Verbände<br />

vom Zürichsee, sowie'der<br />

Verband zum Schütze des Landschaftsbüdes<br />

am Zürichsee, zusammen etwa 60 Delegierte.<br />

In der Diskussion sprach sich nur Stadtpräsident<br />

Hetbüng, von Rapperswil gegen einen<br />

Beitrag an irgendwelche Massnahmen zum<br />

Schütze des Landschaftsbildes aus. Es wurde<br />

gemäss dem Antrag von Landammann Riegg<br />

(St. Gallen) beschlossen, den Bundesrat zu<br />

ersuchen, das Korrektionswerk als ein öffentliches<br />

Werk im Sinne von Artikei 23 der<br />

Bundesverfassung zu erklären und es als solches<br />

von den Baudirektionen der Kantone<br />

St. Gallen, Schwyz und Zürich ausführen zu<br />

lassen. Die Versammlung befürwortete ein<br />

Projekt, das nach dem vorliegenden generei<br />

len Projekt der « Kibag » die Interessen des<br />

Fuss- und Fahrweges, des Eisenbahn- und<br />

Schiffahrtsverkehrs möglichst weitgehend<br />

berücksichtigt. Die Versammlung beschloss,<br />

den Bundesrat zu ersuchen, das Werk zu unterstützen<br />

und die baldige Durchführung zu<br />

veranlassen.<br />

IIJ Ergänzung 1 dieser ersten Meldung seien<br />

noch die hauptsächlichsten Argumente erwähnt,<br />

die von den verschiedenen Rednern<br />

vorgebracht wurden. Dr. Riegg stellte fest,<br />

dass das Befahren der Seedammstrasse heute<br />

für den Automobilisten zu einer eigentlichen<br />

Gefahr geworden, da es infolge der geringen<br />

Strassenbreite geradezu unmöglich sei, dass<br />

zwei Lastwagen kreuzen können, ohne auf<br />

das Trottoir zu fahren. Dieses hat aber zu<br />

wenig Tragfähigkeit und es sind schon öfters<br />

Einbrüche vorgekommen. Dr. Riegg machte<br />

darauf aufmerksam, dass der Seedamm eine<br />

der wichtigsten interkantonalen und internationalen<br />

Durchfahrtsstrassen darstellt. Es<br />

ist daher nötig, ein Projekt auszuführen, das<br />

allen Interessen des Automobils, der Bahn<br />

und der Schiffahrt auf Jahre hinaus gerecht<br />

wird. Das «Kibag »-Projekt scheint diese<br />

Voraussetzungen zu erfüllen. Der Redner<br />

schlug noch die Ausschreibung eines Ideen-<br />

' Wettbewerbes vor, zur Erhaltung eines endgültigen<br />

Projektes. Bis zum Abschluss des<br />

Wettbewerbes könnte eine provisorische<br />

Strassenregulierung vorgenommen und die<br />

Fahrbahn mit einem Teerbetonbelag versehen<br />

werden, so dass sie vorläufig einigermassen<br />

gebrauchsfähig wäre.<br />

Der schwyzerische Baudepartementschef,<br />

Regierungsrat Betschart, erklärte sich grundsätzlich<br />

für die Seedammkorrektion und wies<br />

auf die Vorarbeiten, die im Kanton Schwyz<br />

gemacht wurden, hin. Dies© bestehen im<br />

Rückkauf der Hurdenerstrasse und der Aeuffnung<br />

eines allerdings bescheidenen Fonds für<br />

die kommende Regulierung der Seedammstrasse.<br />

Voraussetzung für die Mitarbeit des<br />

Kantons Sohwyz sei, dass die Hurdenerstrasse<br />

als Teil der Seedammkorrektion angesehen<br />

wird, da sie nur mit Rücksicht auf<br />

die Seedammstrasse ihre Berechtigung und<br />

Bedeutung hat. Der Schwyzer Regierungsrat<br />

ist gegen die Ausschreibung einer Ideen-<br />

Konkurrenz. Gestützt auf das «Kibag »-<br />

Projekt dürfte eine baldige Abklärung der<br />

Korrektion möglich erscheinen, so dass eine<br />

provisorische Korrektion der Strasse unnötig<br />

wird.<br />

Vom Vertreter der S. B. B. wurde ein©<br />

Beitragsleistung nach Massgabe der Interessen,<br />

die für die S. B. B. an der Dammkorrektion<br />

bestehen, zugesagt. Die anwesenden<br />

Vertreter der Schiffbesitzer und Motorlastschiffbesitzer<br />

am Zürichsee begrüssen eine<br />

Lösung, die, wie im «Kibag»-Projekt, ihre<br />

Schiffahrtinteressen gebührend berücksichtigt.<br />

Dr. Gmür von Rapperswil (Aktionskomitee<br />

zur Korrektion des Seedammes) ist gegen<br />

eine provisorische Regulierung der Strasse<br />

und tritt für eine grosszügige Verbesserung<br />

der Verhältnisse ein. Er ist ebenfalls, wie<br />

seine Vorredner, der Meinung, dass der Bund<br />

gemäss Artikel 23 der Bundesverfassung die<br />

Angelegenheit übernehmen sollte. Zum<br />

Schlüsse der Verhandlungen gab Oberrichter<br />

Dr. Balsiger (Zürich) seiner Befriedigung<br />

Ausdruck über den Verlauf und den Geist<br />

der Konferenz.<br />

gr.<br />

Anmerkung der Red. Wir verweisen bei<br />

diesem Anlasse auf Nr. 97, Jahrg. 1928 der<br />

« A.-R. >, wo das Projekt der Kibag einlässlich<br />

besprochen ist.<br />

An der Sternfahrt nach San Remo, die<br />

Samstag und Sonntag stattfand, beteiligten<br />

sich über 200 Wagen.<br />

Eine Wertung der italienischen Saison <strong>1929</strong>.<br />

Als erfolgreichster italienischer Rennfahrer<br />

dieses Jahres erwies sich der Italiener Brilli<br />

Pen, der mit 355 600 Lire die grösste Preissumme<br />

errang. Varzi folgt an zweiter Stelle<br />

mit 319800 Lire, vor Morandi mit 185 000<br />

Lire und Arcangeli mit 99 700 Lire. Hierzu ist<br />

noch zu bemerken, dass Morandi an Rennen<br />

teilgenommen hat, die nur für Sportwagen<br />

offen waren. Bei den ausländischen Fahrern<br />

steht der Franzose Divo durch seinen Sieg<br />

in der Targa Florio mit 125 000 Lire an der<br />

Spitze. An zweiter Stelle folgt der Deutsche<br />

Momberger durch seine Erfolge im Grossen<br />

Preis von Monza mit 58 500 Lire. Dann folgt<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

in weitem Abstand der Amerikaner Duray<br />

mit 7500 Lire.<br />

Touristikbulleiin des A. C. S. vom 8. Novembre <strong>1929</strong>.<br />

Schweiz. In der Fahrbarkeit der schweizerischen<br />

Alpenstrassen haben sich seit dem letzten<br />

Touristikbulletin vom 1. November keine wesentlichen<br />

Aenderungen eingestellt. Nur die Julierstrasse<br />

ist nun ab Mühlen wegen Schneefalls nicht mehr<br />

fahrbar.<br />

Die St. Gotthardstrasse ist bis Göschenen ohne<br />

Schneeketten gut fahrbar. Ebenso die Strasse nach<br />

Engelberg und der Kerenzerberg.<br />

Oesterreich. Arlberg, Hohe Tauern und Katschberg<br />

unpassierbar.<br />

Italien. Stilfserjoch, Jaufenpass, Tonalepass,<br />

Sellajoch, Pordoijoch, Falzaregopass und Rollepass<br />

mussten dem Verkehr wegen Schneefall geschlossen<br />

werden.<br />

Verkehrsvorschriften. Die italienische Handelskammer<br />

für die Schweiz gibt bekannt, dass die italienische<br />

Zolldirektion in den letzten Tagen eine<br />

Verfügung erlassen hat, derzufolge nicht nur Motorfahrzeuge<br />

von Garagen und Hotels, sondern<br />

überhaupt im Dienste des öffentlichen Verkehrs<br />

stehende Motorfahrzeuge vom Tage des Eintritts<br />

nach Italien an und für jeden Monat der Dauer<br />

ihres Aufenthaltes in Italien, eine Taxe zu entrichten<br />

haben, welche sich auf einen Zwölftel der Jahrestaxe<br />

beläuft.<br />

Die schweizerischen Alpenposten. Unsere<br />

Alpenposten hatten auch in diesem Sommer<br />

wieder eine beträchtliche Verkehrszunahme<br />

zu verzeichnen. In der Somtnersaison <strong>1929</strong><br />

wurden 335.800 Personen befördert, d. h.<br />

50.900 mehr als im letzten Jahr. Fast sämtliche<br />

Linien weisen gegenüber dem Vorjahre<br />

eine Erhöhung auf. Am stärksten ist diese<br />

am Maloja. Der Verkehr dieser Lini© mit<br />

57.715 Reisenden beweist schlagend die Leistungsfähigkeit<br />

des modernen Gesellschaftswagen-Verkehrs.<br />

Eine starke Zunahme verzeichnet<br />

ferner der Verkehr auf den Pässen<br />

Martigny-Champex (3664 Reisende), Nesslau-<br />

Buchs (3153), Chur-Tiefencastel (2997), Julier<br />

(1080) und Ofenpass (1145). Zurückgegangen<br />

ist der Verkehr auf den Strecken<br />

Sion-flauderes, Simplon, Bernhardin und<br />

Lukmanier.<br />

gr.<br />

Eine empfehlenswerte Fahrregel. In den U. S. A.<br />

besteht für den Automobilverkehr eine Fahrregel,<br />

die ebenfalls zum Vorteil der Verkehrssicherheit<br />

und Ruhe bei uns Eingang finden sollte.<br />

Sie besteht darin, dass der von einer Seite in<br />

eine Hauptstrasse einfahrende Wagen vor der Einfahrt<br />

zu stoppen hat und erst dann einfahren darrf,<br />

wenn der Fahrer eich vergewissert hat. dass für<br />

ihn — ohne jede Störung des Hauptverkehrs —<br />

Le moteur Hudson se distingue par des<br />

perfectionnements importants et brevete*s<br />

q ui contribuent puissamment a confe'rer a la<br />

une rapidite* et une souplesse de marche<br />

qjii fönt le ravissement des condueteurs expe'rimente's.<br />

Ils permettent de re*aliser en<br />

me'me temps une economie de consommation<br />

inconnue jusqu'a ce jour. Demandez,<br />

sans aueun engagement de votre part, un<br />

essai afin de pouvoir appr^cier par vousmeme<br />

les multiples et brillantes qualite*s<br />

de cette voiture, en meine temps que<br />

l'^legance raffinde et le confort sans<br />

prece*dent des carrosseries.<br />

14 modelesj fermes et ouverts, 2 ä7 places<br />

fr. 13,800 ä 19.300<br />

DCPMC 7URirW<br />

Stand der Alpenstrassen.<br />

V4B»B*l*4&laH*<br />

die Bahn frei ist. Das hat den Vorteil, dass der<br />

auf der Hauptstrasse Fahrende auf Strasseneinmündungen,<br />

und -Kreuzungen keine besondere<br />

Rücksicht nehmen muss, in gleichem Tempo durchfahren<br />

kann, der Fernverkehr beschleunigt und dem<br />

Fahrer grössere Sicherheit gegeben wird. Geschieht<br />

eine Kollision, so ist zunächst stets der seitlich<br />

Einfahrende der Schuldige, und dafür Verantwortliche.<br />

Der seitlich Einfahrende oder Kreuzende hat<br />

dafür zu sorgen, dass er den V&rkehr der Hauptader<br />

nicht stört, er hat sich vielmehr in ihn einzugliedern,<br />

was ohne weiteres möglich ist, wenn er<br />

vorher zu stoppen hat und wieder anfahren muss.<br />

Das Verkehrstempo der Seitenstrasse ist. weil an<br />

Dichte geringer, trotzdem nicht herabgesetzt. Signale<br />

müssen praktisch fast keine gegeben werden,<br />

dal ein jeder weis®, was er zu tun hat.<br />

Was in den U. S. A. sich bewährt und auf dem<br />

Verordnungswege eingeführt hat, dürfte bei uns<br />

ebenfalls versucht und eingeführt werden. Dr. O. G.<br />

Sttasien<br />

Eine neue Autostrasse in Italien. Zwischen<br />

der Regierung und der Stadt Venedig ist der<br />

Bau einer Autostrasse von Padua nach Venedig<br />

endgültig vereinbart worden. Sie soll<br />

innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden,<br />

und auch den Industriehafen von Venedig<br />

mit dem Festland und dem Industrieviertel<br />

von Marghera verbinden.<br />

Strassenbau im Kanton Schwyz. Am 24.<br />

Oktober versammelte sich eine vom Kantonsrat<br />

bestellte Strassenkommission, welche<br />

Stellung nahm zu dem Gutachten der auswärtigen<br />

Experten (über das wir kürzlich<br />

ausführlich berichtet haben). Letzten Freitag<br />

fand nun eine weitere Sitzung statt zur Behandlung<br />

einer vom Vorsteher des Baudepartementes<br />

ausgearbeiteten Vorlag© über den<br />

Ausbau der kantonalen Automobilstrass©<br />

und über die Aufnahme eines Anleihens zu<br />

diesem Zweck.<br />

mg.<br />

Bunte Chronik<br />

Wer hat zwei Räder verloren? Das Sekretariat<br />

der Autosektion Basel des T. C. S.<br />

teilt uns mit, dass der Strassenhilfsdienst-<br />

Agent der Linie Basel-Brugg auf seiner<br />

Strecke zwei bereifte Räder gefunden hat.<br />

Sie stehen dem Automobilisten, der sie zweifellos<br />

verloren oder liegengelassen hat, auf<br />

dem Polizeiposten Rheinfelden zur Verfügung.<br />

Automobilistenverbände und Einkaufsgenossenschaften.<br />

Es war der Automobile-Club<br />

di Roma, der letztes Jahr auf dem Gebiet<br />

der Versorgung der Mitglieder .mit den<br />

wichtigsten Betriebsstoffen für die Automobilhaltung<br />

einen ersten Versuch gemacht<br />

und sich hierfür eine besondere Einkaufsgenossenschaft<br />

angegliedert hatte. Dieselb8<br />

bezweckte den Einkauf von Brennstoffen<br />

(auch Italien leidet unter hohen Benzinpreisen),<br />

Oelen, Pneus und sonstiger Autozubehör,<br />

wie solche für die Wartung des<br />

Wagens notwendig sind. Es wurde zu diesem<br />

Zwecke eine eigene Genossenschaft gegründet,<br />

welche in den wichtigeren Orten<br />

des Clubrayons ihr,e Verkaufsläden halten<br />

sollte. Es scheint, ilass sich die Inbetriebsetzung<br />

dieses Unternehmens etwas verzögert<br />

hat, und es liegen heute auch noch<br />

keinerlei Angaben über die Betriebsergebnisse<br />

dieser neuen Institution des römischen<br />

Automobil-Clubs vor.<br />

Es scheint nun aber, dass auch in anderen<br />

Ländern dieser Gedanke Fortschritte<br />

macht, wenigstens hat sich der Verwaltungsrat<br />

des mächtigen Allgemeinen Deutschen<br />

Automobil-Clubs an seiner letzten<br />

Sitzung im besondern mit einer Erweiterung<br />

seines wirtschaftlichen Aufgabenkreises<br />

befasst. Der Verwaltungsrat beschloss<br />

die Schaffung einer Wirtschafts-G. m. b. H.,<br />

welche es sich zur Aufgabe machen soll,<br />

eine leichtere Beschaffung und Verbilligung<br />

der für das Automobil notwendigen Betriebsmittel<br />

anzustreben, wobei in erster<br />

Linie die Erhältlichmachung verbilligten<br />

Brennstoffes ins Auge gefasst wurde. Diese<br />

Wirtschafts-Gesellschaft des A. D. A. C. soll<br />

ganz selbständig neben dem Club geführt<br />

werden, wobei ihr aber zur möglichst weitgehenden<br />

Erreichung ihrer Ziele die nöti-*<br />

gen Geldmittel vom A. D. A. C. zur Verfügung<br />

gestellt werden sollen. Der A. D. A. C*<br />

geht mit dieser Neugründung ähnliche<br />

Wege wie der Automobile-Club di Roma<br />

und wird man die weitere Entwicklung<br />

dieser Neugründungen mit besonderem Interesse<br />

verfolgen müssen.<br />

Bekanntlich finden sich auch schon in<br />

der Schweiz erste Anfänge einer solchen<br />

Selbstversorgung der Automobilisten auf!<br />

genossenschaftlichem Wege, indem sich;<br />

vor. mehr als Jahresfrist in Zürich eine,<br />

solche Interessentengenossenschaft konsti-*<br />

tuiert hat, die nicht nur die Beschaffung<br />

billiger Brenn- und Betriebsstoffe vor-*<br />

nimmt, sondern auch für die Ausführung<br />

von Reparaturen zu Vorzugspreisen besorgt!<br />

ist. Allerdings steht die Genossenschaft bis<br />

dato auf rein privatem Boden und in keinerlei<br />

Zusammenhang mit den bestehenden:<br />

Automobilistenverbänden. s.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!