E_1930_Zeitung_Nr.073
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N°73<br />
II. Blatt<br />
BERN, 29. August <strong>1930</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 29. August <strong>1930</strong><br />
Tedin. Rund<br />
Achtung, Diebe!<br />
Die weitaus meisten Fahrzeuge werden<br />
Von der Strasse fortgestohlen und nicht aus<br />
der Garage heraus. Um vorliegende Arbeit<br />
möglichst kurz zu halten, wollen wir deshalb<br />
heute nicht von den Sicherungsmassnahmen<br />
für die Garagen sprechen.<br />
Einen absolut wirksamen Schutz gegen<br />
unerwünschte Eindringlinge gibt es nicht.<br />
Auch die gut gesicherte Stahlkammer einer<br />
Bank ist zu öffnen. Alles, was wir erreichen<br />
können, besteht darin, den Diebstahl zu verzögern,<br />
nach dem alten Satze: «Zeit gewonnen,<br />
alles gewonnen!» Man muss eben hoffen,<br />
dass innerhalb der für den Einbrecher<br />
verlorenen und für den Besitzer gewonnenen<br />
Zeit dieser oder ein anderer hinzukommt<br />
und den Einbrecher «fasst>.<br />
Moderne Kraftfahrzeuge ermöglichen es,<br />
vielerlei zu verschliessen, angefangen bei<br />
den Wagentüren und noch nicht aufghört bei<br />
den Reserverädern, welch letztere ja ebenfalls<br />
wichtig sind. Freilich könnte der Dieb<br />
die nicht an der Felge festsitzenden Pneumatiks<br />
stehlen, aber das ist zeitraubend und<br />
auch auffällig. Man verschliesse also, sobald<br />
der Wagen unbeaufsichtigt stehenbleiben<br />
soll, was verschliessbar ist.<br />
Abgesehen davon, dass so der Diebstahl<br />
praktisch erschwert wird, bringt das noch<br />
einen anderen Vorteil: Nimmt unser<br />
«Freund», von dem wir hier dauernd sprechen,<br />
aus dem offenen Wagen z. B. einen<br />
kostbaren Pelzmantel heraus, so ist das einfacher<br />
Diebstahl. Bricht er dagegen die Wagentür<br />
auf, um zu seiner Beute zu gelangen,<br />
oder benutzt er Nachschlüssel, so begeht er<br />
Einbruchdiebstahl, und dieser wird schwerer<br />
bestraft. Hierüber ist ein «Professional»<br />
selbstredend orientiert.<br />
Es kommt eines hinzu: Heute arbeiten die<br />
Langfinger noch sozusagen mit «juristischer<br />
Rückversicherung». Stiehlt der Dieb zunächst<br />
nicht Einzelstücke aus dem Wagen, sondern<br />
bequemlichkeitshalber das ganze Fahrzeug, um<br />
es an einen verschwiegenen Platz zu fahren<br />
und nun auszuplündern, so wird er, falls vorher<br />
ertappt, eine Schwarzfahrt vortäuschen,<br />
und diese ist augenblicklich ja noch nicht<br />
strafbar. Muss der Mann aber, um überhaupt<br />
auf den Führersitz zu gelangen, ein Schloss<br />
widerrechtlich öffnen oder aufbrechen, so<br />
kann ihm die Absicht des Schwarzfahrens<br />
nicht mehr geglaubt werden.<br />
Da die vorhandenen Diebessicherungen<br />
nicht allzu grosse Sicherheit gewähren, gilt es,<br />
Methoden zu ersinnen, welche dem Langfinger<br />
seine Arbeit erschweren. Die in der<br />
Bildertafel wiedergegebenen Vorschläge gehen<br />
dahin, das Fahrzeug künstlich betriebsunfähig<br />
zu machen, so dass es der Dieb nicht<br />
mit eigener Kraft fortschaffen kann.<br />
Abb. 1: Dieser Vorschlag geht dahin, dass<br />
man ganz einfach den Magnetzünder künstlich<br />
isoliert. Man kann dies tun, indem man<br />
unter ihn eine Platte aus Pappe oder dergleichen<br />
setzt und auch das Spannband innen<br />
entsprechend mit isolierender Masse ausfüllt.<br />
Dies ist aber zu umständlich, um empfehlenswert<br />
zu sein.<br />
Abb. 2: Besser ist es, unbrauchbare Zündkerzen<br />
einzuschrauben Man kann der Kerze<br />
künstlich Masseschluss geben, z. B., indem<br />
man man ein dünnes Drähtohen zwischen<br />
Mittelelektrode und Körperschraube der<br />
Kerze klemmt<br />
Will man schon mit versagenden Kerzen<br />
operieren, so ist es aber eigentlich einfacher,<br />
von den ausgedienten Exemplaren, die sich<br />
im Laufe der Zeit ja anzusammeln pflegen,<br />
eine Garnitur zwecks Diebe,ssicherung bereitzuhalten<br />
und einzuschrauben, sobald man das<br />
Fahrzeug verlässt. Man kann aber auch die<br />
Kabelschuhe künstlich isolieren, wie es z. B.<br />
in Abb. 2, rechts, angedeutet wird.<br />
Aber all diese Massnahmen sind für den<br />
Fahrer unterwegs viel zu umständlich, und<br />
man könnte sie höchstens in Anwendung<br />
bringen, wenn man vor Antritt einer längeren<br />
Reise das zurückgelassene Fahrzeug künstlich<br />
ausser Betrieb setzen will oder abends<br />
beim Verlassen der Garage.<br />
Abb. 3: Wesentlich besser ist die kleine<br />
Vorrichtung, welche die Abbildung zeigt. Das<br />
Kurzschlusskabel am Magneten bringt ^einerlei<br />
Sicherheit, denn der dümmste Lehrling<br />
weiss, dass man ein damit ausser Betrieb<br />
gesetztes Fahrzeug durch Abnehmen des<br />
Kabels vom Magneten sofort verwendbar<br />
machen kann. In Abb. 3 sehen wir, dass<br />
unter dieser Kurzsehlussschraube> innen im<br />
Verstellring eine kleine Blattfeder gelegt teiles legt sich die Feder an den Verstellring<br />
wurde. Für gewöhnlich ist sie dadurch unwirksam<br />
gemacht, dass man irgend ein iso-<br />
also ausser Betrieb. Diese Vorrichtung ist<br />
und schliesst die Zündung kurz, setzt sie<br />
lierendes Stäbchen oder Klötzchen, so wie leicht herstellbar und wenn der Unterbrecher<br />
fes die Abbildung zeigt, unter sie klemmt, des Magneten gut zugänglich liegt, auch<br />
h;einfaches,Herausziehen dieses Isolier-<br />
schnell und unauffällig zu bedienen.<br />
mit Boschmagneten und Boschkerzen<br />
Von den angekommenen Fliegern hatten 18 Boschzünder und 16 Boschkerzen,<br />
darunter der Erste, Zweite und Dritte usw.<br />
Chiron auf Bugatti absoluter Sieger, beste Zeit, neuer Rekord und 13 weitere<br />
erste Preise, viele Rekorde, mit Boschzündung<br />
Bernina-Bergrennen<br />
8 erste Preise, mit Boschzündung<br />
Grosser Preis v. Irland<br />
Caracciola auf Mercedes-Benz Sieger, mit<br />
Boschzündung<br />
Kilometer-Lance St. Moritz<br />
Beste Zeit der Tourenwagen, neuer Rekord<br />
Beste Zeit der Sportwagen, neuer Rekord<br />
mit Boschzündung<br />
Freiburger Bergrennen <strong>1930</strong><br />
Sieger von Morgen auf Bugatti, mit Boschzündung<br />
und Boschkerzen<br />
BOSCH A.-G., GENF-ZÜRICH