E_1930_Zeitung_Nr.086
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geld für die Anmeldung erhielt und von<br />
^besonderen Leistungen an die Konkurrenten<br />
überhaupt keine Rede war — es war<br />
die Zeit, wo sich noch die Fabriken aktiv<br />
am Rennsport beteiligten — so haben sich<br />
nun die Verhältnisse im internationalen<br />
Automobilsport vollständig geändert. Die<br />
Automobilindustrie hat sich mit ganz vereinzelten<br />
Ausnahmen (Bugatti, Bentley,<br />
Alfa Romeo, Maserati etc.) fast vollständig<br />
vom Automobilsport zurückgezogen,<br />
ja in einzelnen Ländern (Deutschland) sogar<br />
Startverbote erlassen. Um eine gute<br />
Nennliste sicherstellen zu können, sind<br />
die Organisatoren vollständig auf die<br />
Einzelfahrer angewiesen, denen nun allerdings<br />
teilweise noch eine indirekte Unterstützung<br />
durch die Automobilfabrik<br />
zuteil wird. Die Folge sind Forderungen,<br />
die Bereitstellung grosser Geldmittel bedingen.<br />
Die Organisatoren der diesjährigen<br />
grossen Bergrennen sind ausserordentlichen<br />
Schwierigkeiten bei der Sicherung<br />
einer befriedigenden internationalen<br />
Nennliste begegnet. Man hat diese<br />
Erfahrungen nicht nur in der Schweiz,<br />
am Klausen und an der Bernina gemacht,<br />
sondern auch in unsern Nachbarländern.<br />
Was nun die Forderungen der Fahrer<br />
und hier vornehmlich der sog. «Prominenten»<br />
anbetrifft, so beziehen sich diese<br />
nicht nur auf den Erlass des Nenngeldes<br />
und die Aussetzung namhafter Barpreise<br />
— Naturalgaben sind längst verpönt —<br />
sondern man will sich auch freien Aufenthalt<br />
und wenn möglich die Aussetzung<br />
eines ansehnlichen Startgeldes sichern.<br />
Es sollen sichern Unterlagen gemäss die<br />
Fälle nicht so selten gewesen sein, wo neben<br />
freier Pension für einige Tage Startgelder<br />
von 2000, 3000 und mehr Franken<br />
verlangt worden sind! Allerdings nur verlangt,<br />
denn den Organisatoren dürften<br />
wohl überall die hiezu nötigen Geldmittel<br />
gefehlt haben. Wenn a-uch zugegeben werden<br />
muss, dass die gewissenhafte Vorbereitung<br />
für ein Rennen und die Teilnahme<br />
dem Fahrer grosse Einbussen an<br />
Geld und Zeit bringen, so dass sich nicht<br />
jeder Fahrer diesen teiiren Sport erlauben<br />
darf, so ist andererseits doch zuzugeben,<br />
dass durch die Gewährung von Barpreisen<br />
und Zeitprämien, wie dies am Klausenrennen<br />
<strong>1930</strong> in einem bemerkenswerten<br />
Ausmass der Fall war, den Interessen der<br />
Fahrer doch in weitem Masse Rechnung<br />
getragen wird. Weitergehende Forderungen<br />
müssen aber abgelehnt werden, wenn<br />
man für die Zukunft nicht unhaltbare<br />
Zustände schaffen will. Es ist denn auch<br />
schon angeregt worden, dass sich die Organisatoren<br />
der grossen europäischen<br />
Veranstaltungen des Automobilsports für<br />
die Abmachungen mit den Fahrern einheitliehe,<br />
allgemein bindende Richtlinien<br />
geben sollen, damit dieses unliebsame<br />
Markten mit den Fahrern endgültig beseitigt<br />
werden kann. Eine durchgreifende<br />
Sanierung dieser unhaltbaren Verhältnisse<br />
ist heute dringend nötig, wenn die<br />
Rennmüdigkeit auch bei den organisierenden<br />
Clubs nicht überhand nehmen soll.<br />
Ausser den erwähnten unliebsamen Zuständen<br />
auf dem Gebiete des Automobilsportes<br />
mögen wohl auch noch Gründe<br />
organisatorischer und finanzieller Natur<br />
für die Nichtabhaltung des Klausenrennens<br />
im Jahre 1931 massgebend gewesen<br />
sein. Die weitausholende Sammlung von<br />
Gaben, die Erhälttichmachung genügender<br />
Gelder für Reklame etc. bringen eine<br />
starke Inanspruchnahme der Firmen und<br />
Clubmitglieder mit sich, wobei die Clubs<br />
zudem noch durch ihre Mitarbeit in den<br />
Komitees für eine grosse Zeitspanne in<br />
Anspruch genommen werden. Dazu die<br />
grosse Sorge um ein «recht stattliches Defizit»,<br />
wenn einmal die WitterungsVerhältnisse<br />
ausserordentlich schlecht sein<br />
sollten, wie dies beispielsweise 1925 und<br />
1926 der Fall war. Alles Argumente, über<br />
die der verantwortliche Club nicht leichten<br />
Herzens hinweggehen kann. All die<br />
chere Regung verwahren. «Er würde sich auf<br />
ihre anererbten Eigenschaften verlassen<br />
müssen, nicht wahr? Und wenn dann plötzlich<br />
irgend etwas Fremdes in ihr zum Vorschein<br />
käme, und er wäre nicht unterrichtet,<br />
wie könnte er das verstehen, oder wie könnte<br />
er ihr vergeben und ihr helfen?»<br />
«Herr Richter,» sagte ich, »Sie meinten<br />
vorhin, dass ich eine Frau sei. Na ja, ich bin<br />
eine ungebildete Frau, aber ich weiss doch,<br />
dass es Dinge gibt, über die Sie und ich nichts<br />
vermögen — Dinge, für die der liebe Herrgott<br />
schon selbst sorgen wird.»<br />
Bei meinen Worten zog sich sein Gesicht<br />
schmerzvoll zusammen. «Ehre ist Ehre!»<br />
sagte er und sprang auf. «Wahrheit ist Wahrheit!<br />
Und Vererbung ist Vererbung!»<br />
Er griff nach seinem Hut und ging hinaus<br />
auf die Diele und dann die Vortreppe hinunter<br />
und weiter durch den Garten, mit langen<br />
Schritten wie jemand, der sich verfolgt weiss.<br />
(Fortsetz, folgt.)<br />
vorgebrachten Gründe sprechen für einen<br />
Intervall in der Abhaltung des Klausenrennens,<br />
das dafür 1932 mit um so grösserem<br />
Kraftaufwand wieder abgehalten<br />
werden soll.<br />
Darüber muss man sich allseits klar<br />
sein: Das Klausenrennen ist das grösste<br />
und bedeutendste Bergrennen und weist<br />
Jahr für Jahr die interessanteste und internationalste<br />
Nennliste auf, und der<br />
A. C. S. ist denn auch gewillt, das Klausenrennen<br />
weiterhin zu fördern und schon<br />
nächstes Jahr mit den Vorarbeiten für<br />
das 1932er Klausenrennen zu beginnen.<br />
Er will damit alles tun, um den guten<br />
Ruf des grössten Bergrennens der Welt<br />
auch im Jahre 1932 sicherzustellen. Man<br />
wird speziell auch in den Kantonen Glarus<br />
und Uri dem A. C. S. Dank wissen,<br />
dass er trotz des grossen finanziellen Risikos<br />
die Durchführung des Klausenrennens<br />
1932 beschlossen und damit dessen<br />
Weiterexistenz gesichert hat. Den organisierenden<br />
Sektionen Glarus, Uri und Zürich<br />
des A. C. S. aber wird durch den<br />
Ausfall des Rennens im nächsten Jahr die<br />
Möglichkeit gegeben, die nötigen Kräfte<br />
für eine erfolgversprechende Wiederholung<br />
des Rennens im Jahre 1932 zu sammeln<br />
und bereitzustellen, wobei sich bis<br />
dahin auch die Läge im Automobilsport<br />
wieder gebessert haben dürfte. S.<br />
Strolchenfahrten als besonderes<br />
Delikt in Basel.<br />
Der Entwurf zum Bundesverkehrsgesetz<br />
sieht einen besonderen Deliktstatbestand der<br />
Strolchenfahrt vor. Da das Schicksal des Gesetzes<br />
noch nicht gewiss ist und man nicht<br />
weiss, auf welchen Zeitpunkt es wird in Kraft<br />
treten können, anderseits aber die Fälle von<br />
Strolchenfahrten immer mehr überhandnehmen,<br />
hat die Regierung des Kantons Baselstadt<br />
dem Grossen Rate eine dahingehende<br />
Ergänzung des Strafgesetzes vorgelegt. Der<br />
Grosse Rat wird nun in einer Extrasitzung,<br />
die der eigentlichen Eröffnungssitzung des<br />
Herbstes vorausgeht, zu dieser Frage neuerdings<br />
Steillung nehmen, nachdem sie schon im<br />
Mai und Juni dieses Jahres die Sache behandelt<br />
hat.<br />
Die Regierung bemerkt zu ihrem Berichte,<br />
dass sie auch im Falle für schwere Sachbeschädigung<br />
mit dem Strafmass nicht über<br />
drei Jahre Gefängnis oder Geldbusse von<br />
10,000 Franken hinausgehen wolle, weil bei<br />
dem vorliegenden Tatbestand schon die fahrlässige<br />
Sachbeschädigung erfasst wurde- Die<br />
Vorlage braucht den Ausdruck Motorfahr-,<br />
zeug, damit auch eventuelle Strolchenfahrten<br />
mit Flugzeugen oder Motorschiffen erfasst;<br />
werden können. -1.<br />
Revision der zürchenschen<br />
Vollziehungsverordnung?<br />
Es scheint, dass das allzuforsche Tempo<br />
in der Revision der Zürcher Vollziehungsverordnung<br />
vom Jahre 1923 wieder erheblich abgebremst<br />
worden ist. Den Strassenverkehrsinteressentenverbänden<br />
hat man Ende August •<br />
knappe vier Tage Zeit gelassen, um sich zum<br />
neuen Verordungsentwurf zu äussern, gab<br />
ihnen dann noch auf deren striktes Verlangen<br />
hin noch eine weitere kurze Frist zur<br />
schriftlichen Vernehmlassung und — nun<br />
hört man wieder nichts davon. Denn wenn es<br />
im gleichen Tempo weiter gegangen wäre,<br />
so hätte die Publikation der neuen Verordnung<br />
doch schon längst erfolgen sollen.<br />
Haben vielleicht doch die begründeten Be-,<br />
gehren der Verbände gewisse Bedenken wach<br />
gerufen. Wir können zwar bei der bekannten<br />
Einstellung, der Polizeidirektion kaum daran<br />
glauben — oder hat vielleicht der inzwischen<br />
herausgekommene Enwurf für das kommende<br />
schweizerische Automobilgesetz darüber<br />
Klarheit gebracht, dass es heute im Jahre<br />
<strong>1930</strong> nicht mehr angängig ist, eine solch wenig<br />
fortschrittliehe Vollziehungsverordnung<br />
in Kraft treten zu lassen, deren Bestimmungen<br />
«sogar» durch die eidgenössische Ge-„<br />
setzesvorlage weit überholt sind. Man.<br />
braucht nur an die Geschwindigkeitsvorschriften<br />
zu denken, wo die Zürcher Vollziehungsverordnung<br />
noch an den konkordat-^,<br />
liehen 18 und 40 Kilometerlimiten festhalten<br />
will, derweilen die Bundesgesetzesvorlage<br />
dem Begehren der Automobilistenverbände<br />
für Abschaffung der Geschwindigkeitshöchstgrenzen<br />
bereits Rechnung, trägt.<br />
Will der zürcherische Regierungsrat noch<br />
eine Revision der Vollziehungsverordnung<br />
auf Grund des gemachten Vorschlages durchführen,<br />
dann darf man nur wünschen, dass<br />
man möglichst rasch zum Inkrafttreten eines<br />
schweizerischen Automobilgesetzes gelange,<br />
damit die altvaterische zürcherische Verordnung<br />
möglichst rasch den Weg in die staatlichen<br />
Archive finde. Denn eine solche, den<br />
Verkehr neuerdings einengende und hindernde<br />
Verordnung, ist eines fortschrittlichen Kantons<br />
Zürich unwürdig. Bern, Wallis, Baselstadt,<br />
Uri, haben den Weg gefunden, wie man<br />
sich auf gesetzlichem Weg vom veralteten<br />
Ballast des vor sage und schreibe 16 Jahren<br />
erlassenen Konkordates, wo die Schweiz<br />
AUTOMOBIL REVUE <strong>1930</strong> —<br />
ganze 6331 Autos zählte, befreien kann.<br />
Zürich glaubt dieses Experiment nicht vollbringen<br />
zu können und bleibt zufolge aller<br />
möglichen rechtlichen Bedenken — auf die<br />
man sonst, wenn es zum Nachteil der Automobilisten<br />
geht, wenig Rücksicht nimmt —<br />
unlösbar an den Konkordatsvorschriften<br />
hängen, die heute kein einziger Motorfahrzeugbesitzer<br />
mehr einhält, resp. einhalten<br />
kann. Möge das forsche Tempo, das im August<br />
<strong>1930</strong> im Kaspar-Escher-Haus für diese<br />
Verordnungsrevision eingesetzt hat, endlich<br />
auch in der Verordnung selbst Einzug halten<br />
und mit etwas fortschrittlichem Geiste, würdig<br />
eines Escher von der Linth, den rückschrittlichen<br />
Vollziehungsbestimmungen den<br />
Garaus machen.<br />
Glaubt man aber diesen Weg nicht beschreiten<br />
zu dürfen, dann lasse man lieber<br />
den Entwurf zur Vollziehungsverordnung in<br />
einer Aktenschublade verschwinden, damit<br />
angesichts des Entwurfs des Eidg. Automobilgesetzes<br />
den Zürcher Behörden eine Blamage<br />
erspart bleibe- S.<br />
Strandbader<br />
und Arbeitslosigkeit<br />
in Zusammenhang zu bringen, scheint auf den<br />
ersten Blick absurd und doch hat dies seine<br />
Richtigkeit- Unsere heutige Zeit will nun einmal<br />
in den Sommermonaten das gesunde,<br />
fröhliche Strandbadleben. Diesen Sommer<br />
haben sich nicht nur am Weekend, sondern<br />
jeweils auch die Woche hindurch Tausende<br />
und Zehntausende von Automobilisten mit<br />
ihren Familien auf Strandbad-Fahrten gemacht;<br />
je schöner und zweckmässiger ein<br />
Strandbad angelegt und eingerichtet ist, um<br />
so grösseren Zuspruch findet dasselbe bei<br />
der Bevölkerung, vor allem bei den Automobilisten.<br />
Für den letzteren spielen ein paar<br />
Kilometer mehr oder weniger Weges keine<br />
Rolle, er wird ohnedies einen kleineren oder<br />
grösseren Weekend-Ausflug machen; kann<br />
er damit eine Strandbad-Fahrt verbinden, so<br />
gibt dies vielfach den Ausschlag. Ob das bestgelegene<br />
Strandbad 30—50 oder 80 km entfernt<br />
ist, spielt schliesslich keine ausschlaggebende<br />
Rolle, die Hauptsache ist, dass dort,<br />
dank zweckmässiger Anlage und Einrichtung,<br />
ein richtiges Strandbadleben aufkommen und<br />
man sich bequem einem mehrstündigen Naturgenuss<br />
und Erholung hingeben kann.<br />
Die Erkenntnis von der grossen gesundheitlichen<br />
und volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />
der Strandbäder hat eine grössere Anzahl<br />
Verkehrsgebiete veranlasst, die Anlage<br />
und den Bau von Strandbädern energisch zu<br />
fördern. Die Fremdenverkehrsorte waren in<br />
dieser Beziehung bahnbrechend, sie erkannten<br />
frühzeitig, dass ein lustiges Strandbadtreiben<br />
ein Hauptanziehungspunkt der Fremden<br />
ist; noch kann viel Wertvolles in dieser<br />
Richtung geschaffen werden, wir besitzen<br />
noch zahlreiche ideale Möglichkeiten zur Anlage<br />
herrlicher Strandbäder. Diejenige Ge-<br />
Am Montag ist zum ersten Male im Bundeshaus<br />
die vom Justiz- und Polizeidepartement<br />
einberufene Expertenkommission zum<br />
Studium des Vorentwürfes zum Bundesgesetz<br />
über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />
zusammengetreten.<br />
Die Sitzung ist um 10 Uhr 30 eröffnet worden.<br />
Das Justiz- und Polizeidepartement<br />
war ausser durch seinen Chef, Bundesrat<br />
Häberlin, durch die Herren Dr. Rotmund,<br />
Chef der Polizeiabteilung, und Robert Lumez,<br />
dessen Adjunkten, vertreten.<br />
Schon der erste Artikel des Entwurfes gab<br />
zu einer lebhaften Auseinandersetzung Anlass.<br />
Herr Hasler, einer der Hauptvertreter<br />
der antiautomobilistischen Bewegung, ehemaliger<br />
Mitinitiant der Zürcher Initiative um<br />
vermehrten Schutz vor den Motorfahrzeugen,<br />
schlug vor, im Wortlaute des Art. 1 sowie im<br />
ganzen Gesetze von der Erwähnung anderer<br />
Strassenbenützer Umgang zu nehmen und<br />
•sich streng an die Bestimmung der Bundesverfassung<br />
(Art. 37bis) zu halten, die dem<br />
Bunde nur die Kompetenz erteile, Vorschriften<br />
über Automobile und Fahrräder aufzustellen.<br />
Bundesrat Häberlin, der offenbar in<br />
allen prinzipiellen Fragen eine sehr energische<br />
Stellung einzunehmen gedenkt, erklärte<br />
hierauf, dass das Departement selber beschlossen<br />
habe, keinesfalls die durch die<br />
Bundesverfassung dem Bunde eingeräumte<br />
Befugnis zu überschreiten, was aber durch<br />
die Aufnahme einzelner gerade für den Automobil-<br />
und Fahrradverkehr unumgänglicher<br />
Bestimmungen über andere Strassenbenützer<br />
auch nicht geschehe- Uebrigens<br />
teilte auch keines der anderen Mitglieder der<br />
Expertenkommission die Meinung von Herrn<br />
Hasler.<br />
Ein weiterer kleiner Meinungsaustausch<br />
fand zwischen Herrn Monteil, Vertreter der<br />
Aspa, und Herrn Schrafl, Generaldirektor<br />
der S. B. B„ über die Frage statt, ob für<br />
meinde, welche im Bau derselben ein Kapital<br />
anlegt, wird grosse wirtschaftliche Vorteile<br />
einheimsen. Strandbäder müssen aber vor allem<br />
den automobilistischen Bedürfnissen angepasst<br />
werden, also in erster Linie gute Zufahrtsmöglichkeiten<br />
für die Autos, schattige<br />
Park- und Campingplätze haben. Je besser<br />
in dieser Beziehung für den Automobilisten<br />
gesorgt wird, um so stärker wird der Zuspruch<br />
von dieser Seite sein.<br />
Die vermehrte Arbeitslosigkeit, welche wir<br />
voraussichtlich nächsten Winter haben werden,<br />
sollte jede Gemeinde, welche ein geeignetes<br />
Strandbadgelände in ihrer Markung<br />
besitzt, veranlassen, die Errichtung eines modernen<br />
Strandbades ins Auge zu fassen. Hier<br />
finden sich noch viele Möglichkeiten zu volkswirtschaftlich<br />
lohnendem Aufbau, nicht nur<br />
Beschäftigung für Tausende fleissiger Hände,<br />
sondern Schaffung von Anlagen, die sich im<br />
Laufe der Jahre wirtschaftlich und gesundheitlich<br />
bestens rentieren werden. A<br />
Bezeichnung der Flüsse.<br />
Ein Vorschlag.<br />
In Nr. 8 der wöchentlichen Mitteilungen<br />
der Autosektion Zürich des T. C. S. macht<br />
der äusserst rührige Präsident dieser Sektion,<br />
Herr H. Fehr, einen Vorschlag, der es verdient,<br />
auch weiteren Kreisen bekanntgegeben<br />
zu werden. Bei seinen Fahrten in Frankreich<br />
ist Herrn Fehr aufgefallen, wie an den<br />
Brücken auf einem Schild jeweils der Flussname<br />
angegeben ist. Diese Angabe ist für<br />
viele äusserst wertvoll, denn mancher möchte<br />
gerne wissen, wie der Fluss heisst, über den<br />
er fährt. Herr Fehr macht deshalb den Vorschlag,<br />
dass man auch in der Schweiz mit<br />
dieser Bezeichnung einen Versuch machen<br />
sollte und ladet vor allem die Zürcher ein, es<br />
einmal im Kanton Zürich zu probieren. Er<br />
berechnet, dass man im Kanton Zürich 55<br />
solcher Tafeln für Flussbezeichnungen<br />
braucht, deren Anschaffung und Anbringung<br />
ungefähr den Betrag von Fr. 1000 ausmachen<br />
würde. Der T C. S. mit der Unterstützung<br />
der Behörden sollte die'Sache an die<br />
Hand nehmen und sie durchführen. Herr Fehr<br />
schreibt zum Schluss seines Vorschlagest,<br />
dass alle diejenigen, die ihn in dieser Idee<br />
unterstützen, ihm eine Karte schreiben sollen.<br />
Wir möchten den Vorschlag von Herrn<br />
Fehr warm unterstützen und wollen hoffen,<br />
dass ihm möglichst viel zustimmende Karten<br />
zugehen, so dass die Sache nicht nur beim<br />
Vorschlag bleibt, sondern in Wirklichkeit<br />
umgesetzt wird. Sicher ist, dass jeder, kaum<br />
ist er aus dein Bezirk seiner engen Heimat<br />
heraus, in den Fall kommt, über einen FIüs's"<br />
zu fahren, von dem er gerne wissen möchte,<br />
wie er heisst. Es wäre deshalb ausserordentlich<br />
begrüssenswert, wenn auch in der<br />
Schweiz diese Taf&ln an den Brücken zur<br />
Bezeichnung der Flüsse eingeführt werden<br />
könnten.<br />
LT.<br />
Zum kommenden Verkehrsgesetz<br />
Was die Expertenkommission leistet<br />
NO 86<br />
das Stationieren vor den Bahnhöfen Abgaben<br />
verlangt werden dürfen. Herr Montei!<br />
wollte, dass man in den Begriff «öffentliche<br />
Wege und Plätze» ausdrücklich auch die<br />
Bahnhof platze einbeziehe; Herr Schrafl dagegen<br />
vertrat die Meinung und drang auch<br />
damit durch, dass für das Stationieren auf<br />
den Teilen der Bahnhofplätze, die zum Gebiete<br />
der S. B. B. gehören, Gebühren erhoben<br />
werden können.<br />
Im Laufe der ersten Sitzung ergriffen<br />
noch einige Mitglieder der Kommission das<br />
Wort, wie z. B. die Ständeräte Herr Calame<br />
und Herr Simon und Herr Andre Guinand, der<br />
mehrere Bemerkungen redaktioneller Natur<br />
zum französischen Texte machte.<br />
Die Diskussion der zweiten Sitzung behandelte<br />
den Entwurf des Art. 7bis (spezielle<br />
Fahrbewilligungen). Erfreulicherweise wurden<br />
bei den Bestimmungen über die Durchgangsstrassen<br />
selbst von den Vertretern der<br />
Kantone keine grundlegenden Abänderungsanträge<br />
gestellt- Hingegen rief das Kapitel<br />
über die Verkehrs- und Führerbewilligungen<br />
eine Debatte von nahezu dTei Stunden hervor.<br />
Es ist namentlich der Art. 6 (Uebertragung<br />
des Fahrzeugausweises), der sich<br />
als nicht ganz eindeutig erwies. Er bestimmt<br />
nämlich, dass bei Wechsel des Besitzers des<br />
Fahrzeuges der Fahrzeugausweis binnen 14<br />
Tagen auf den neuen Besitzer übertragen zu<br />
lassen ist. Es geht jedoch aus der Bestim*<br />
mung nicht hervor, wem diese Pflicht zufällt,<br />
dem Käufer oder Verkäufer. Auch<br />
wurde die Frage aufgeworfen, wer während<br />
dieser Zwischenzeit haftbar sei. Im Kapitel<br />
über die Versicherung ist vorgesehen, dass<br />
der Versicherer bis zum Zeitpunkte der<br />
Uebertrasrung für seinen Versicherungsnehmer<br />
haftbar bleibt. Können aber auch die<br />
Handlungen des Käufers während dieser Zeit<br />
die Verantwortung des Verkäufers und somit<br />
dessen Versicherer begründen? Dieses Pro-<br />
' (Schluss siehe Seite 4)