28.02.2018 Aufrufe

E_1930_Zeitung_Nr.086

E_1930_Zeitung_Nr.086

E_1930_Zeitung_Nr.086

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

geld für die Anmeldung erhielt und von<br />

^besonderen Leistungen an die Konkurrenten<br />

überhaupt keine Rede war — es war<br />

die Zeit, wo sich noch die Fabriken aktiv<br />

am Rennsport beteiligten — so haben sich<br />

nun die Verhältnisse im internationalen<br />

Automobilsport vollständig geändert. Die<br />

Automobilindustrie hat sich mit ganz vereinzelten<br />

Ausnahmen (Bugatti, Bentley,<br />

Alfa Romeo, Maserati etc.) fast vollständig<br />

vom Automobilsport zurückgezogen,<br />

ja in einzelnen Ländern (Deutschland) sogar<br />

Startverbote erlassen. Um eine gute<br />

Nennliste sicherstellen zu können, sind<br />

die Organisatoren vollständig auf die<br />

Einzelfahrer angewiesen, denen nun allerdings<br />

teilweise noch eine indirekte Unterstützung<br />

durch die Automobilfabrik<br />

zuteil wird. Die Folge sind Forderungen,<br />

die Bereitstellung grosser Geldmittel bedingen.<br />

Die Organisatoren der diesjährigen<br />

grossen Bergrennen sind ausserordentlichen<br />

Schwierigkeiten bei der Sicherung<br />

einer befriedigenden internationalen<br />

Nennliste begegnet. Man hat diese<br />

Erfahrungen nicht nur in der Schweiz,<br />

am Klausen und an der Bernina gemacht,<br />

sondern auch in unsern Nachbarländern.<br />

Was nun die Forderungen der Fahrer<br />

und hier vornehmlich der sog. «Prominenten»<br />

anbetrifft, so beziehen sich diese<br />

nicht nur auf den Erlass des Nenngeldes<br />

und die Aussetzung namhafter Barpreise<br />

— Naturalgaben sind längst verpönt —<br />

sondern man will sich auch freien Aufenthalt<br />

und wenn möglich die Aussetzung<br />

eines ansehnlichen Startgeldes sichern.<br />

Es sollen sichern Unterlagen gemäss die<br />

Fälle nicht so selten gewesen sein, wo neben<br />

freier Pension für einige Tage Startgelder<br />

von 2000, 3000 und mehr Franken<br />

verlangt worden sind! Allerdings nur verlangt,<br />

denn den Organisatoren dürften<br />

wohl überall die hiezu nötigen Geldmittel<br />

gefehlt haben. Wenn a-uch zugegeben werden<br />

muss, dass die gewissenhafte Vorbereitung<br />

für ein Rennen und die Teilnahme<br />

dem Fahrer grosse Einbussen an<br />

Geld und Zeit bringen, so dass sich nicht<br />

jeder Fahrer diesen teiiren Sport erlauben<br />

darf, so ist andererseits doch zuzugeben,<br />

dass durch die Gewährung von Barpreisen<br />

und Zeitprämien, wie dies am Klausenrennen<br />

<strong>1930</strong> in einem bemerkenswerten<br />

Ausmass der Fall war, den Interessen der<br />

Fahrer doch in weitem Masse Rechnung<br />

getragen wird. Weitergehende Forderungen<br />

müssen aber abgelehnt werden, wenn<br />

man für die Zukunft nicht unhaltbare<br />

Zustände schaffen will. Es ist denn auch<br />

schon angeregt worden, dass sich die Organisatoren<br />

der grossen europäischen<br />

Veranstaltungen des Automobilsports für<br />

die Abmachungen mit den Fahrern einheitliehe,<br />

allgemein bindende Richtlinien<br />

geben sollen, damit dieses unliebsame<br />

Markten mit den Fahrern endgültig beseitigt<br />

werden kann. Eine durchgreifende<br />

Sanierung dieser unhaltbaren Verhältnisse<br />

ist heute dringend nötig, wenn die<br />

Rennmüdigkeit auch bei den organisierenden<br />

Clubs nicht überhand nehmen soll.<br />

Ausser den erwähnten unliebsamen Zuständen<br />

auf dem Gebiete des Automobilsportes<br />

mögen wohl auch noch Gründe<br />

organisatorischer und finanzieller Natur<br />

für die Nichtabhaltung des Klausenrennens<br />

im Jahre 1931 massgebend gewesen<br />

sein. Die weitausholende Sammlung von<br />

Gaben, die Erhälttichmachung genügender<br />

Gelder für Reklame etc. bringen eine<br />

starke Inanspruchnahme der Firmen und<br />

Clubmitglieder mit sich, wobei die Clubs<br />

zudem noch durch ihre Mitarbeit in den<br />

Komitees für eine grosse Zeitspanne in<br />

Anspruch genommen werden. Dazu die<br />

grosse Sorge um ein «recht stattliches Defizit»,<br />

wenn einmal die WitterungsVerhältnisse<br />

ausserordentlich schlecht sein<br />

sollten, wie dies beispielsweise 1925 und<br />

1926 der Fall war. Alles Argumente, über<br />

die der verantwortliche Club nicht leichten<br />

Herzens hinweggehen kann. All die<br />

chere Regung verwahren. «Er würde sich auf<br />

ihre anererbten Eigenschaften verlassen<br />

müssen, nicht wahr? Und wenn dann plötzlich<br />

irgend etwas Fremdes in ihr zum Vorschein<br />

käme, und er wäre nicht unterrichtet,<br />

wie könnte er das verstehen, oder wie könnte<br />

er ihr vergeben und ihr helfen?»<br />

«Herr Richter,» sagte ich, »Sie meinten<br />

vorhin, dass ich eine Frau sei. Na ja, ich bin<br />

eine ungebildete Frau, aber ich weiss doch,<br />

dass es Dinge gibt, über die Sie und ich nichts<br />

vermögen — Dinge, für die der liebe Herrgott<br />

schon selbst sorgen wird.»<br />

Bei meinen Worten zog sich sein Gesicht<br />

schmerzvoll zusammen. «Ehre ist Ehre!»<br />

sagte er und sprang auf. «Wahrheit ist Wahrheit!<br />

Und Vererbung ist Vererbung!»<br />

Er griff nach seinem Hut und ging hinaus<br />

auf die Diele und dann die Vortreppe hinunter<br />

und weiter durch den Garten, mit langen<br />

Schritten wie jemand, der sich verfolgt weiss.<br />

(Fortsetz, folgt.)<br />

vorgebrachten Gründe sprechen für einen<br />

Intervall in der Abhaltung des Klausenrennens,<br />

das dafür 1932 mit um so grösserem<br />

Kraftaufwand wieder abgehalten<br />

werden soll.<br />

Darüber muss man sich allseits klar<br />

sein: Das Klausenrennen ist das grösste<br />

und bedeutendste Bergrennen und weist<br />

Jahr für Jahr die interessanteste und internationalste<br />

Nennliste auf, und der<br />

A. C. S. ist denn auch gewillt, das Klausenrennen<br />

weiterhin zu fördern und schon<br />

nächstes Jahr mit den Vorarbeiten für<br />

das 1932er Klausenrennen zu beginnen.<br />

Er will damit alles tun, um den guten<br />

Ruf des grössten Bergrennens der Welt<br />

auch im Jahre 1932 sicherzustellen. Man<br />

wird speziell auch in den Kantonen Glarus<br />

und Uri dem A. C. S. Dank wissen,<br />

dass er trotz des grossen finanziellen Risikos<br />

die Durchführung des Klausenrennens<br />

1932 beschlossen und damit dessen<br />

Weiterexistenz gesichert hat. Den organisierenden<br />

Sektionen Glarus, Uri und Zürich<br />

des A. C. S. aber wird durch den<br />

Ausfall des Rennens im nächsten Jahr die<br />

Möglichkeit gegeben, die nötigen Kräfte<br />

für eine erfolgversprechende Wiederholung<br />

des Rennens im Jahre 1932 zu sammeln<br />

und bereitzustellen, wobei sich bis<br />

dahin auch die Läge im Automobilsport<br />

wieder gebessert haben dürfte. S.<br />

Strolchenfahrten als besonderes<br />

Delikt in Basel.<br />

Der Entwurf zum Bundesverkehrsgesetz<br />

sieht einen besonderen Deliktstatbestand der<br />

Strolchenfahrt vor. Da das Schicksal des Gesetzes<br />

noch nicht gewiss ist und man nicht<br />

weiss, auf welchen Zeitpunkt es wird in Kraft<br />

treten können, anderseits aber die Fälle von<br />

Strolchenfahrten immer mehr überhandnehmen,<br />

hat die Regierung des Kantons Baselstadt<br />

dem Grossen Rate eine dahingehende<br />

Ergänzung des Strafgesetzes vorgelegt. Der<br />

Grosse Rat wird nun in einer Extrasitzung,<br />

die der eigentlichen Eröffnungssitzung des<br />

Herbstes vorausgeht, zu dieser Frage neuerdings<br />

Steillung nehmen, nachdem sie schon im<br />

Mai und Juni dieses Jahres die Sache behandelt<br />

hat.<br />

Die Regierung bemerkt zu ihrem Berichte,<br />

dass sie auch im Falle für schwere Sachbeschädigung<br />

mit dem Strafmass nicht über<br />

drei Jahre Gefängnis oder Geldbusse von<br />

10,000 Franken hinausgehen wolle, weil bei<br />

dem vorliegenden Tatbestand schon die fahrlässige<br />

Sachbeschädigung erfasst wurde- Die<br />

Vorlage braucht den Ausdruck Motorfahr-,<br />

zeug, damit auch eventuelle Strolchenfahrten<br />

mit Flugzeugen oder Motorschiffen erfasst;<br />

werden können. -1.<br />

Revision der zürchenschen<br />

Vollziehungsverordnung?<br />

Es scheint, dass das allzuforsche Tempo<br />

in der Revision der Zürcher Vollziehungsverordnung<br />

vom Jahre 1923 wieder erheblich abgebremst<br />

worden ist. Den Strassenverkehrsinteressentenverbänden<br />

hat man Ende August •<br />

knappe vier Tage Zeit gelassen, um sich zum<br />

neuen Verordungsentwurf zu äussern, gab<br />

ihnen dann noch auf deren striktes Verlangen<br />

hin noch eine weitere kurze Frist zur<br />

schriftlichen Vernehmlassung und — nun<br />

hört man wieder nichts davon. Denn wenn es<br />

im gleichen Tempo weiter gegangen wäre,<br />

so hätte die Publikation der neuen Verordnung<br />

doch schon längst erfolgen sollen.<br />

Haben vielleicht doch die begründeten Be-,<br />

gehren der Verbände gewisse Bedenken wach<br />

gerufen. Wir können zwar bei der bekannten<br />

Einstellung, der Polizeidirektion kaum daran<br />

glauben — oder hat vielleicht der inzwischen<br />

herausgekommene Enwurf für das kommende<br />

schweizerische Automobilgesetz darüber<br />

Klarheit gebracht, dass es heute im Jahre<br />

<strong>1930</strong> nicht mehr angängig ist, eine solch wenig<br />

fortschrittliehe Vollziehungsverordnung<br />

in Kraft treten zu lassen, deren Bestimmungen<br />

«sogar» durch die eidgenössische Ge-„<br />

setzesvorlage weit überholt sind. Man.<br />

braucht nur an die Geschwindigkeitsvorschriften<br />

zu denken, wo die Zürcher Vollziehungsverordnung<br />

noch an den konkordat-^,<br />

liehen 18 und 40 Kilometerlimiten festhalten<br />

will, derweilen die Bundesgesetzesvorlage<br />

dem Begehren der Automobilistenverbände<br />

für Abschaffung der Geschwindigkeitshöchstgrenzen<br />

bereits Rechnung, trägt.<br />

Will der zürcherische Regierungsrat noch<br />

eine Revision der Vollziehungsverordnung<br />

auf Grund des gemachten Vorschlages durchführen,<br />

dann darf man nur wünschen, dass<br />

man möglichst rasch zum Inkrafttreten eines<br />

schweizerischen Automobilgesetzes gelange,<br />

damit die altvaterische zürcherische Verordnung<br />

möglichst rasch den Weg in die staatlichen<br />

Archive finde. Denn eine solche, den<br />

Verkehr neuerdings einengende und hindernde<br />

Verordnung, ist eines fortschrittlichen Kantons<br />

Zürich unwürdig. Bern, Wallis, Baselstadt,<br />

Uri, haben den Weg gefunden, wie man<br />

sich auf gesetzlichem Weg vom veralteten<br />

Ballast des vor sage und schreibe 16 Jahren<br />

erlassenen Konkordates, wo die Schweiz<br />

AUTOMOBIL REVUE <strong>1930</strong> —<br />

ganze 6331 Autos zählte, befreien kann.<br />

Zürich glaubt dieses Experiment nicht vollbringen<br />

zu können und bleibt zufolge aller<br />

möglichen rechtlichen Bedenken — auf die<br />

man sonst, wenn es zum Nachteil der Automobilisten<br />

geht, wenig Rücksicht nimmt —<br />

unlösbar an den Konkordatsvorschriften<br />

hängen, die heute kein einziger Motorfahrzeugbesitzer<br />

mehr einhält, resp. einhalten<br />

kann. Möge das forsche Tempo, das im August<br />

<strong>1930</strong> im Kaspar-Escher-Haus für diese<br />

Verordnungsrevision eingesetzt hat, endlich<br />

auch in der Verordnung selbst Einzug halten<br />

und mit etwas fortschrittlichem Geiste, würdig<br />

eines Escher von der Linth, den rückschrittlichen<br />

Vollziehungsbestimmungen den<br />

Garaus machen.<br />

Glaubt man aber diesen Weg nicht beschreiten<br />

zu dürfen, dann lasse man lieber<br />

den Entwurf zur Vollziehungsverordnung in<br />

einer Aktenschublade verschwinden, damit<br />

angesichts des Entwurfs des Eidg. Automobilgesetzes<br />

den Zürcher Behörden eine Blamage<br />

erspart bleibe- S.<br />

Strandbader<br />

und Arbeitslosigkeit<br />

in Zusammenhang zu bringen, scheint auf den<br />

ersten Blick absurd und doch hat dies seine<br />

Richtigkeit- Unsere heutige Zeit will nun einmal<br />

in den Sommermonaten das gesunde,<br />

fröhliche Strandbadleben. Diesen Sommer<br />

haben sich nicht nur am Weekend, sondern<br />

jeweils auch die Woche hindurch Tausende<br />

und Zehntausende von Automobilisten mit<br />

ihren Familien auf Strandbad-Fahrten gemacht;<br />

je schöner und zweckmässiger ein<br />

Strandbad angelegt und eingerichtet ist, um<br />

so grösseren Zuspruch findet dasselbe bei<br />

der Bevölkerung, vor allem bei den Automobilisten.<br />

Für den letzteren spielen ein paar<br />

Kilometer mehr oder weniger Weges keine<br />

Rolle, er wird ohnedies einen kleineren oder<br />

grösseren Weekend-Ausflug machen; kann<br />

er damit eine Strandbad-Fahrt verbinden, so<br />

gibt dies vielfach den Ausschlag. Ob das bestgelegene<br />

Strandbad 30—50 oder 80 km entfernt<br />

ist, spielt schliesslich keine ausschlaggebende<br />

Rolle, die Hauptsache ist, dass dort,<br />

dank zweckmässiger Anlage und Einrichtung,<br />

ein richtiges Strandbadleben aufkommen und<br />

man sich bequem einem mehrstündigen Naturgenuss<br />

und Erholung hingeben kann.<br />

Die Erkenntnis von der grossen gesundheitlichen<br />

und volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

der Strandbäder hat eine grössere Anzahl<br />

Verkehrsgebiete veranlasst, die Anlage<br />

und den Bau von Strandbädern energisch zu<br />

fördern. Die Fremdenverkehrsorte waren in<br />

dieser Beziehung bahnbrechend, sie erkannten<br />

frühzeitig, dass ein lustiges Strandbadtreiben<br />

ein Hauptanziehungspunkt der Fremden<br />

ist; noch kann viel Wertvolles in dieser<br />

Richtung geschaffen werden, wir besitzen<br />

noch zahlreiche ideale Möglichkeiten zur Anlage<br />

herrlicher Strandbäder. Diejenige Ge-<br />

Am Montag ist zum ersten Male im Bundeshaus<br />

die vom Justiz- und Polizeidepartement<br />

einberufene Expertenkommission zum<br />

Studium des Vorentwürfes zum Bundesgesetz<br />

über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />

zusammengetreten.<br />

Die Sitzung ist um 10 Uhr 30 eröffnet worden.<br />

Das Justiz- und Polizeidepartement<br />

war ausser durch seinen Chef, Bundesrat<br />

Häberlin, durch die Herren Dr. Rotmund,<br />

Chef der Polizeiabteilung, und Robert Lumez,<br />

dessen Adjunkten, vertreten.<br />

Schon der erste Artikel des Entwurfes gab<br />

zu einer lebhaften Auseinandersetzung Anlass.<br />

Herr Hasler, einer der Hauptvertreter<br />

der antiautomobilistischen Bewegung, ehemaliger<br />

Mitinitiant der Zürcher Initiative um<br />

vermehrten Schutz vor den Motorfahrzeugen,<br />

schlug vor, im Wortlaute des Art. 1 sowie im<br />

ganzen Gesetze von der Erwähnung anderer<br />

Strassenbenützer Umgang zu nehmen und<br />

•sich streng an die Bestimmung der Bundesverfassung<br />

(Art. 37bis) zu halten, die dem<br />

Bunde nur die Kompetenz erteile, Vorschriften<br />

über Automobile und Fahrräder aufzustellen.<br />

Bundesrat Häberlin, der offenbar in<br />

allen prinzipiellen Fragen eine sehr energische<br />

Stellung einzunehmen gedenkt, erklärte<br />

hierauf, dass das Departement selber beschlossen<br />

habe, keinesfalls die durch die<br />

Bundesverfassung dem Bunde eingeräumte<br />

Befugnis zu überschreiten, was aber durch<br />

die Aufnahme einzelner gerade für den Automobil-<br />

und Fahrradverkehr unumgänglicher<br />

Bestimmungen über andere Strassenbenützer<br />

auch nicht geschehe- Uebrigens<br />

teilte auch keines der anderen Mitglieder der<br />

Expertenkommission die Meinung von Herrn<br />

Hasler.<br />

Ein weiterer kleiner Meinungsaustausch<br />

fand zwischen Herrn Monteil, Vertreter der<br />

Aspa, und Herrn Schrafl, Generaldirektor<br />

der S. B. B„ über die Frage statt, ob für<br />

meinde, welche im Bau derselben ein Kapital<br />

anlegt, wird grosse wirtschaftliche Vorteile<br />

einheimsen. Strandbäder müssen aber vor allem<br />

den automobilistischen Bedürfnissen angepasst<br />

werden, also in erster Linie gute Zufahrtsmöglichkeiten<br />

für die Autos, schattige<br />

Park- und Campingplätze haben. Je besser<br />

in dieser Beziehung für den Automobilisten<br />

gesorgt wird, um so stärker wird der Zuspruch<br />

von dieser Seite sein.<br />

Die vermehrte Arbeitslosigkeit, welche wir<br />

voraussichtlich nächsten Winter haben werden,<br />

sollte jede Gemeinde, welche ein geeignetes<br />

Strandbadgelände in ihrer Markung<br />

besitzt, veranlassen, die Errichtung eines modernen<br />

Strandbades ins Auge zu fassen. Hier<br />

finden sich noch viele Möglichkeiten zu volkswirtschaftlich<br />

lohnendem Aufbau, nicht nur<br />

Beschäftigung für Tausende fleissiger Hände,<br />

sondern Schaffung von Anlagen, die sich im<br />

Laufe der Jahre wirtschaftlich und gesundheitlich<br />

bestens rentieren werden. A<br />

Bezeichnung der Flüsse.<br />

Ein Vorschlag.<br />

In Nr. 8 der wöchentlichen Mitteilungen<br />

der Autosektion Zürich des T. C. S. macht<br />

der äusserst rührige Präsident dieser Sektion,<br />

Herr H. Fehr, einen Vorschlag, der es verdient,<br />

auch weiteren Kreisen bekanntgegeben<br />

zu werden. Bei seinen Fahrten in Frankreich<br />

ist Herrn Fehr aufgefallen, wie an den<br />

Brücken auf einem Schild jeweils der Flussname<br />

angegeben ist. Diese Angabe ist für<br />

viele äusserst wertvoll, denn mancher möchte<br />

gerne wissen, wie der Fluss heisst, über den<br />

er fährt. Herr Fehr macht deshalb den Vorschlag,<br />

dass man auch in der Schweiz mit<br />

dieser Bezeichnung einen Versuch machen<br />

sollte und ladet vor allem die Zürcher ein, es<br />

einmal im Kanton Zürich zu probieren. Er<br />

berechnet, dass man im Kanton Zürich 55<br />

solcher Tafeln für Flussbezeichnungen<br />

braucht, deren Anschaffung und Anbringung<br />

ungefähr den Betrag von Fr. 1000 ausmachen<br />

würde. Der T C. S. mit der Unterstützung<br />

der Behörden sollte die'Sache an die<br />

Hand nehmen und sie durchführen. Herr Fehr<br />

schreibt zum Schluss seines Vorschlagest,<br />

dass alle diejenigen, die ihn in dieser Idee<br />

unterstützen, ihm eine Karte schreiben sollen.<br />

Wir möchten den Vorschlag von Herrn<br />

Fehr warm unterstützen und wollen hoffen,<br />

dass ihm möglichst viel zustimmende Karten<br />

zugehen, so dass die Sache nicht nur beim<br />

Vorschlag bleibt, sondern in Wirklichkeit<br />

umgesetzt wird. Sicher ist, dass jeder, kaum<br />

ist er aus dein Bezirk seiner engen Heimat<br />

heraus, in den Fall kommt, über einen FIüs's"<br />

zu fahren, von dem er gerne wissen möchte,<br />

wie er heisst. Es wäre deshalb ausserordentlich<br />

begrüssenswert, wenn auch in der<br />

Schweiz diese Taf&ln an den Brücken zur<br />

Bezeichnung der Flüsse eingeführt werden<br />

könnten.<br />

LT.<br />

Zum kommenden Verkehrsgesetz<br />

Was die Expertenkommission leistet<br />

NO 86<br />

das Stationieren vor den Bahnhöfen Abgaben<br />

verlangt werden dürfen. Herr Montei!<br />

wollte, dass man in den Begriff «öffentliche<br />

Wege und Plätze» ausdrücklich auch die<br />

Bahnhof platze einbeziehe; Herr Schrafl dagegen<br />

vertrat die Meinung und drang auch<br />

damit durch, dass für das Stationieren auf<br />

den Teilen der Bahnhofplätze, die zum Gebiete<br />

der S. B. B. gehören, Gebühren erhoben<br />

werden können.<br />

Im Laufe der ersten Sitzung ergriffen<br />

noch einige Mitglieder der Kommission das<br />

Wort, wie z. B. die Ständeräte Herr Calame<br />

und Herr Simon und Herr Andre Guinand, der<br />

mehrere Bemerkungen redaktioneller Natur<br />

zum französischen Texte machte.<br />

Die Diskussion der zweiten Sitzung behandelte<br />

den Entwurf des Art. 7bis (spezielle<br />

Fahrbewilligungen). Erfreulicherweise wurden<br />

bei den Bestimmungen über die Durchgangsstrassen<br />

selbst von den Vertretern der<br />

Kantone keine grundlegenden Abänderungsanträge<br />

gestellt- Hingegen rief das Kapitel<br />

über die Verkehrs- und Führerbewilligungen<br />

eine Debatte von nahezu dTei Stunden hervor.<br />

Es ist namentlich der Art. 6 (Uebertragung<br />

des Fahrzeugausweises), der sich<br />

als nicht ganz eindeutig erwies. Er bestimmt<br />

nämlich, dass bei Wechsel des Besitzers des<br />

Fahrzeuges der Fahrzeugausweis binnen 14<br />

Tagen auf den neuen Besitzer übertragen zu<br />

lassen ist. Es geht jedoch aus der Bestim*<br />

mung nicht hervor, wem diese Pflicht zufällt,<br />

dem Käufer oder Verkäufer. Auch<br />

wurde die Frage aufgeworfen, wer während<br />

dieser Zwischenzeit haftbar sei. Im Kapitel<br />

über die Versicherung ist vorgesehen, dass<br />

der Versicherer bis zum Zeitpunkte der<br />

Uebertrasrung für seinen Versicherungsnehmer<br />

haftbar bleibt. Können aber auch die<br />

Handlungen des Käufers während dieser Zeit<br />

die Verantwortung des Verkäufers und somit<br />

dessen Versicherer begründen? Dieses Pro-<br />

' (Schluss siehe Seite 4)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!