E_1930_Zeitung_Nr.088
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N° 88 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Luftfahrt<br />
Vorlauf igetechn. Betrachtungen<br />
zur Katastrophe des R101.<br />
Von Oberingenieur P. Jaray.<br />
Zu den Ausführungen auf der Luftfahrtseite<br />
der letzten Woche, worin, gestützt auf bestmöglich<br />
gesichtete Pressemeldungen, ein Versuch zur Erklärung<br />
der Unfallursachen des R101 gemacht<br />
worden ist, nimmt in den folgenden Zeilen ein<br />
Fachmann Stellung, der selbst als beratender Ingenieur<br />
am Bau des verunglückten Luftschiffes<br />
beteiligt und vorher lange Jahre als Oberingenieur<br />
in den Zeppelinwerken tätig war. Oberingenieur<br />
Jaray ist damit in verdankenswerter Weise einer<br />
Aufforderung nachgekommen, die wir, im Interesse<br />
einer möglichst vorurteilsfreien Abklärung<br />
der grössten Katastrophe der Luftschiffahrt, an<br />
ihn gestellt hatten. Wir stehen natürlich nicht<br />
an, unsere Darstellung derjenigen eines « Mannes<br />
vom Bau» in mancher Hinsicht unterzuordnen.<br />
Im übrigen geht aber auch aus den Ausführungen<br />
unseres Gewährsmannes hervor, dass erst die im<br />
Gang befindliche Untersuchung völlige Abklärung<br />
ergeben kann, wenn eine solche Abklärung überhaupt<br />
möglich ist.<br />
Red.<br />
Es ist leicht verständlich, dass das furchtbare<br />
Unglück zu vielfacher Kritik Veranlassung<br />
gibt. Aber von allem, was — besonders<br />
in den Tageszeitungen — bisher darüber zu<br />
lesen stand, darf nur ein ziemlich kleiner Teil<br />
als vielleicht zutreffend betrachtet werden.<br />
Zunächst ist die immer wiederkehrende<br />
Vermutung, dass der Grund zu diesem Unglück<br />
in einer leichtfertigen Handlungsweise<br />
lag, durch nichts beweisbar und muss schon<br />
mit Rücksicht auf das Andenken der bei der<br />
Katastrophe mit verunglückten ersten Autoritäten<br />
der Luftfahrt abgelehnt werden.<br />
Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass<br />
weder der hochbegabte Chefkonstrukteur<br />
Oberstleutnant V. C. Richmond noch der hervorragende<br />
Luftschifführer Major G. M. Scott<br />
den Fahrtantritt zugelassen hätten, wenn von<br />
bau- oder fahrtechnischer Seite irgendwelche<br />
ernste Bedenken vorlagen.<br />
Man darf nicht vergessen, dass mit dem<br />
Bau des R 101 schon 1924 begonnen wurde,<br />
also eine überreichliche lange Berechnungs-,<br />
Konstruktions- und Erprobungszeit vorhanden<br />
war und das Schiff bereits vor einem<br />
Jahr etliche ausgedehnte Versuchsfahrten<br />
absolvierte. Gerade Major Scott, der, wie<br />
wenig bekannt ist, die allererste Ozeanüberquerung<br />
im Luftschiff im Jahre 1919 mit dem<br />
britischen Luftschiff R 34 ausführte (mit 33<br />
Mann an Bord ohne Zwischenlandung von<br />
England nach Amerika und, nach kurzem<br />
Aufenthalt dort, wieder zurück nach England)<br />
und erst kürzlich dieselbe Fahrt mit<br />
dem R 100 wiederholte, berichtete s. Z. sehr<br />
befriedigend über die Leistungen und Fahreigenschaften<br />
des R 101.<br />
Wenn das Schiff sich vielleicht schwerer<br />
als ursprünglich berechnet herausgestellt hat,<br />
so kann daraus keinesfalls eine ungenügende<br />
Festigkeit abgeleitet werden. Es ist sogar<br />
das Gegenteil anzunehmen und vorgenommene<br />
Verlängerung des Schiffes beweist nur,<br />
dass man eine noch höhere Nutzlast zu er-<br />
des R 101 keine notwendige Folge der Ver-<br />
des Wasserstoffs als Traggas.<br />
übermüdet und daher nicht voll auf demwendung<br />
Posten waren, das alles kann erst möglicherweise<br />
durch die Untersuchung geklärt wer-<br />
entriss (LZ 4) explodierte nachher, während<br />
Ein Z-Schiff, das sich der Halternannschaft<br />
reichen bestrebt war. Von einem «Flicken»<br />
kann man dabei nicht sprechen, denn solche den.<br />
in einem ähnlichen Fall (LZ 5) das Schiff<br />
Verlängerungen sind bei Zeppelinschiffen Sicher ist aber, dass von keiner Leichtfertigkeit<br />
gesprochen werden darf. Der Luft-<br />
Von zwei Schiffen (LZ 8 und 102) zerbrach<br />
zwar zerstört wurde aber nicht verbrannte.<br />
wiederholt ausgeführt worden. (LZ 3, 6, 11,<br />
14, 22, 81, 102, 120.)<br />
schiffbetrieb hängt, wie jeder andere auch, das eine beim Herausbringen aus der Halle<br />
Auch Sir D. Burney, der Konstrukteur des nicht von einem einzelnen, sondern von ohne zu brennen, während das andere beim<br />
R 100 hat sich keineswegs abfällig über die jedem einzelnen ab, und es genügt oft das Einfahren explodierte. In der Halle selbst<br />
englischen Schiffe geäussert, sondern gleichfalls<br />
im Gegenteil von einer «Tollen Behaupstrophe<br />
herbeizuführen.<br />
verbrannt (LZ 6, 10, 31, 36, 52, 53, 69).<br />
Versagen eines einzelnen, um eine Kata-<br />
sind, soweit mir bekannt, sieben Z-Schiffe<br />
tung», dass die Schiffe veraltet seien, gesprochenbar<br />
besten Schiff — sei der Grund nun tech-<br />
weiteren gleichfalls ohne direkte Kriegsein-<br />
Auch der beste Führer kann mit dem denk-<br />
Wenn ich noch hinzufüge, dass von den<br />
Dass die Presse, besonders die englische, nische oder menschliche Unvollkommenheit<br />
— stranden.<br />
wirkung havarierten Z-Schiffen fünf in der<br />
dem Luftschiffbau in England immer feind-<br />
*<br />
selig gegenüberstand, ist bekannt und die<br />
Ursache wird nicht schwer zu finden sein,<br />
wenn man bedenkt, dass die Beteiligten jegliche<br />
Reklame verschmähten. Man beachte<br />
nur die winzigen, ein paar Zeilen langen Notizen<br />
z. B. gerade von dem Ozeanflug des<br />
R 34 im Jahre 1919 oder von den ersten Flügen<br />
des R 101.<br />
Es steht für mich ausser Zweifel, dass die<br />
Schuld an der enormen Verzögerung im Bau<br />
Lastenheförderung durch die Luft. Die Guinea-Airways-Ltd., hat bei den Junkers-<br />
Werken in Dessau 3 Flugzeuge vom Typ Junkers-G-31 bestellt, die bei der Ausbeute<br />
der Goldfelder im Innern Neu-Guinea-s zur Heranschaffung von Arbeitsmaterial<br />
und Gütern dienen sollen. So will man mit diesen Flugzeugen Bestandteile<br />
für 2 grosse Bagger, im Gesamt gewicht von 3000 Tonnen, durch die Luft<br />
befördern lassen. Die beistehenden Bilder zeigen eines dieser Flugzeuge von aussen<br />
und innen. Man beachte die grosse Ladeluke.<br />
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„VERYCLOUSE"<br />
lieh die Beteiligten von einer gewissen Nervosität<br />
ergriffen wurden, die nach technischem<br />
Ermessen guten, voraussichtlich sogar<br />
«Rekord»-Leistungen des Schiffes durch<br />
die Tat zu beweisen.<br />
Ob die Vorbereitungen dazu dann mit der<br />
nötigen Ruhe und Vorsicht durchgeführt<br />
wurden, ob einer oder einige der Verantwortlichen<br />
vielleicht schon vor dem Fahrtbeginn<br />
Von den Zeppelinschiffen sind, ohne direkte<br />
Kriegseinwirkung, also nur infolge<br />
technischer Defekte, Führungsfehler, schlechten<br />
Wetters, wie Regen- oder Schneelast,<br />
Sturm etc. ziemlich viele (LZ 2, 15, 19, 27, 56,<br />
59, 84, 88 und 89) bei oder nach der Landung<br />
auf dem Boden zerstört worden. Doch entstand<br />
bei allen diesen Schiffen kein Brand,<br />
trotzdem sie (wie sämtliche Schiffe bis LZ<br />
126) mit Wasserstoff gefüllt waren.<br />
Zur Entstehung eines Brandes ist ausser<br />
dem zündfähigen Gas (ein Wasserstoff-Luft-<br />
Gemisch ist nur über 4% entzündbar und<br />
zwischen den Grenzen von 9,4% bis 66,5 %<br />
des Schiffes zu einem sehr grossen Teil den<br />
vielen Angriffen — und besonders durch die<br />
Presse — zuzuschreiben ist und es wäre gar<br />
nicht weiter verwunderlich, wenn schliessexplosibel)<br />
ein zündender Funke oder ein<br />
genügend heisser Gegenstand (mindestens<br />
550 Grad) erforderlich. Erst das gleichzeitige<br />
Vorhandensein beider am gleichen Ort<br />
bedingt einen Brandausbruch. Wie die genannten<br />
9 Zeppelinschiffe beweisen, ist die<br />
Wahrscheinlichkeit dieses Zusammentreffens<br />
keineswegs 100%. Daher war auch der Brand<br />
Luft explodiert (LZ 18, 30, 40 ? 104 und 114;<br />
das letzte unter französischer Führung) und<br />
zwei (LZ 14 und 60) im Meer untergegangen<br />
sind, so bezweckt dies keineswegs eine Gegenüberstellung<br />
oder etwa gar eine Herabsetzung<br />
der deutschen Leistungen, sondern<br />
soll lediglich dartun, dass auch in Deutschland<br />
die Erfahrungen durch schwere Verluste<br />
errungen werden mussten, selbst wenn<br />
man die vielen durch Kriegseinwirkung zerstörten<br />
Luftschiffe gar nicht berücksichtigt.<br />
Prinzipiell ist also festzustellen, dass die<br />
Wasserstoff-Füllung zwar für den grässlichen<br />
Ausgang des Unglücks, aber nicht für<br />
dieses selbst verantwortlich war.<br />
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