E_1930_Zeitung_Nr.088
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II. Blatt<br />
BERN, 17. Oktober <strong>1930</strong><br />
KP> 88<br />
II. Blatt<br />
BERN, 17. Oktober <strong>1930</strong><br />
cfan* Rundsdi<br />
Bremsverbesserungen.<br />
dabei auf die an ihr gelenkig befestigte hintere<br />
Backe, wodurch diese mit um so grösserer<br />
Kraft gegen die Bremstrommel gepresst<br />
wird. An Stelle des üblichen Bremsnockens<br />
dient zum Auseinandertreiben der<br />
beiden Bremsbacken ein Hebelsystem, wie<br />
es bei Skizze 2 im Kreis deutlich zu erkennen<br />
ist- Es wird damit vermieden, dass die hintere<br />
Bremsbacke (S 2 ) der Bremsbetätigung<br />
entgegenzuwirken sucht. Diese Backe drückt<br />
während des Bremsvorganges nicht mehr<br />
Der Vervollkommnung der Bremsen wird<br />
in der letzten Zeit besonders grosse Aufmerksamkeit<br />
geschenkt. Bei der immer noch zunehmenden<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit der<br />
Automobile und dem ständig dichter werdenden<br />
Verkehr ist das auch sehr leichtverständlich.<br />
Die Bremssicherheit und die<br />
Bremswirksamkeit sind Faktoren, von wel-auchen der mögliche Ausnutzungsgrad eines det nach einer ersten Verschiebung ihren<br />
den Hebel oder eine Nocke, sondern fin-<br />
Automobils in starkem Masse abhängt. DieHalt am Bolzen b, der der Backe vorher nur<br />
Verbesserungen, die in der letzten Zeit auf als Führung gedient hat. Wer sich weiter in<br />
dem Gebiete der Bremsen festzustellen wa-<br />
die Sache hinein vertieft, erkennt, dass nun<br />
der Hebelpunkt 1 zum Angelpunkt des Hebel-<br />
ren, bezwecken aber noch mehr: die möglichst<br />
grosse Vereinfachung des Unterhaltes.<br />
Das Ideal stellt die Bremse dar, die mit dem<br />
geringsten Aufwand an Muskelkraft den Wagen<br />
auf die kürzeste Distanz zum Stehen<br />
bringt, die während der ganzen Betriebsdauer<br />
des Wagens an allgemein gutem Verhalten<br />
nicht abnimmt und die trotzdem keine<br />
Pflege verlangt.<br />
Im folgenden seien aus der grossen Zahl<br />
der in Anwendung befindlichen Bremskonstruktionen<br />
zwei herausgegriffen, die besonders<br />
stark verbreitet sind. In beiden Fällen<br />
können wir dabei gegenüber dem letzten Jahr<br />
ganz bedeutende Verbesserungen konstatieren.<br />
Die Skizzen 1 und 2 stellen Details der<br />
neuen<br />
Bendix-Perrot-Bremse<br />
dar, einer Bremse, die besonders oft bei amerikanischen<br />
Wagen anzutreffen ist. Seit jeher<br />
•wird bei diesem Bremssystem eine Unterstützung<br />
der Muskelkraft durch mechanische<br />
Kraft erreicht, und zwar entsteht diese bis<br />
zu einem gewissen Grad als Servo-Wirkung<br />
anzusprechende Kraftvermehrung durch besondere<br />
Anordnung der Bremsbacken. Ursprünglich<br />
wurden dabei innerhalb einer<br />
Bremstrommel drei Bremsbacken angewandt.<br />
Die neueste Konstruktion zeigt jedoch wieder<br />
die Zweibackenbauart. Die Servowirkung<br />
kommt dadurch zustande, dass die beiden<br />
Bremsbacken beim Aufliegen an derBremstrommel<br />
jeweils durch die Drehung des Rades<br />
etwas mitgenommen werden. Die in normaler<br />
Fahrtrichtung vorliegende Backe drückt<br />
systems geworden ist. Bei Betätigen des<br />
Bremsschlüssels S schwenken sich die Hebelpunkte<br />
2 und 3 um den Punkt 1 herum.<br />
Bei Rückwärtsfahrt wird dagegen der<br />
Punkt 2 zum Fixpunkt und diesmal kommt<br />
die Backe B x zum Anschlag, und zwar am<br />
Bolzen a. Die als Servowirkung anzusprechende<br />
Verstärkung der Bremskraft tritt<br />
auch hier auf.<br />
Bei einer der Ausführungsarten der neuen<br />
Perrat-Bendix-Bremse wird der Bremsschlüssel<br />
S anstatt durch Gestänge und Hebel<br />
durch Kabel betätigt. Die Konstruktion<br />
wird dadurch stark vereinfacht. Da ausser-<br />
Abb. 1. Bremsbackenbetätigung der neuen Perrot-<br />
Bendix-Bremse.<br />
dem die Kabel in ihren Hüllen zum Trockenlaufen<br />
bestimmt sind, entfällt praktisch ein ^