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E_1930_Zeitung_Nr.106

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N» 10« — AUTOMOBIL-REVUE<br />

Luftfahrt<br />

Bündfilegen.<br />

Das Problem des Blindfliegens, d. h. des<br />

Fliegens ohne Sicht, ist in der Luftfahrt<br />

immer mehr in den Vordergrund des Interesses<br />

getreten. Man weiss, dass zum Luftverkehr,<br />

insbesondere während des Winters,<br />

die Durchführung von Flügen bei Nacht und<br />

Nebel ohne jede Sicht gehört, und die Erfahrung<br />

hat gelehrt, dass der Erfüllung dieser<br />

Forderung doch erhebliche Schwierigkeiten<br />

entgegenstehen. Eine kurze Darstellung<br />

einiger besonders wichtiger Ursachen<br />

dieser Schwierigkeiten und der Mittel zur<br />

Behebung dürfte daher von Interesse sein.<br />

Bei den Gefahren des Nacht- und Nebelfluges<br />

denkt man meistens zunächst an die<br />

Möglichkeit des Zusammenstosses mit anderen<br />

Luftfahrzeugen, an die Schwierigkeit,<br />

im Nebel seinen Weg richtig zu finden oder<br />

an die Durchführung von Landungen bei<br />

Nacht und Nebel. Alle diese Punkte sind<br />

fraglos wichtig und müssen ihre Berücksichtigung<br />

finden. Ueber eines aber herrscht<br />

vielfach Unklarheit, und zwar über die Tatsache,<br />

dass das Gleichgewichtsgefühl des<br />

Flugzeugführers, d. h. das Gefühl für die<br />

Lage seines Flugzeuges im Nebel, versagt.<br />

Das erscheint zunächst nicht verständlich,<br />

weil ja im allgemeinen jeder, auch bei Bewegungen,<br />

die er im völligen Dunkel ausführt,<br />

weiss, wo oben und unten ist. Beim<br />

Fliegen ohne Sicht sind aber die Verhältnisse<br />

grundsätzlich verschieden. Zur Schwerkraft,<br />

die sonst durch das Gefühl oben und<br />

unten die Gleichgewichtsorientierung ermöglicht,<br />

kommen noch die mit der Bewegung<br />

des Flugzeuges entstehenden Beschleunigungskräfte.<br />

Derartige Beschleunigungskräfte<br />

treten bei jeder Geschwindigkeitsänderung<br />

des Flugzeuges nach Richtung oder<br />

Grosse und besonders deutlich als Zentrifugalkräfte<br />

in der Kurve auf. Die Kräfte<br />

addieren sich zu der nach unten wirkenden<br />

Schwerkraft und ergeben so die unbequeme<br />

Verwirrung unseres Gleichgewichtsgefühls.<br />

Der Flugzeugführer «mpfindet die sich aus<br />

der Addition dieser auf ihn wirkenden Einzelkräfte<br />

ergebenden Gesamtkräfte, wird<br />

aber getäuscht, wenn er daraus Schlüsse<br />

über die Lage seines Flugzeuges zur Erdoberfläche<br />

ziehen will.<br />

Eine besonders wirkungsvolle Methode,<br />

sich von den Einwirkungen der Zentrifugal-<br />

Hiermit teilen wir unserer verehrten Kundschaft<br />

sowie einem weitern Publikum mit, dass wir<br />

unser grosses<br />

in bisheriger, unveränderter Weise weiterführen.<br />

Prompte Bedienung wie bisher wird zugesichert.<br />

Dies soll das Flugzeug der Zukunft werden ? Die Fiage scheint hier wirklich am Platz obschnn amerikanische<br />

Meldungen behaupten, dass dieses geschwänzte Karussell in Kalifornien schon geflogen sei.<br />

beschleunigungen auf den Orientierungssinn<br />

zu tiberzeugen, zeigten die Askania-Werke<br />

auf der Internationalen Luftfahrt-Ausstellung,<br />

Berlin, 1928. Es war eine allseitig geschlossene,<br />

drehbare Kammer aufgestellt<br />

worden, die im Innern mit einem Gerät ausgerüstet<br />

war, das die Drehung der Kammer<br />

nach Richtung und Grosse anzeigte. Die<br />

Versuchsperson, die in der Kammer Platz<br />

nahm, machte bei einer Drehung der Kammer<br />

die meistens überraschende Entdeckung,<br />

dass die Angaben des Instrumentes in keiner<br />

Weise mit dem «sicheren» Gefühl für die<br />

Drehung in Einklang zu bringen waren. So<br />

wurde beispielsweise immer besonders bemerkt,<br />

dass bei einer Verringerung der Drehgeschwindigkeit<br />

die Versuchsperson das<br />

«untragbare» Gefühl hatte, nunmehr stillzustehen<br />

oder sich sogar in entgegengesetzter<br />

Richtung zu drehen. Das Gefühl war so<br />

deutlich, dass man vielfach dazu neigte, die<br />

Angaben des Instrumentes für falsch zu halten.<br />

Da c Gefühl» trügt.<br />

Das Flugzeug kann also beim Blindflug<br />

nicht vom Führer nach seinem Gefühl gesteuert<br />

werden, sondern es müssen ihn Geräte<br />

bei seiner Arbeit unterstützen. Die<br />

hierfür entwickelten Geräte verwenden meistens<br />

das Kreiselprinzip. Man ist auf drei<br />

Wegen vorgegangen.<br />

Die am nächsten liegende Lösung ist der<br />

sogenannte künstliche Horizont. Die Lage<br />

des Flugzeuges zur Erdoberfläche kann bei<br />

einem derartigen Gerät vom Flugzeugführer<br />

in einem Schaubild, auf dem Horizont<br />

und Flugzeug dargestellt sind, abgelesen<br />

Ersatzfeile<br />

L^&tf&>&£¥A&&!9f<br />

FIAT-ERSATZTEILLAGER<br />

werden. Solche Geräte sind für die Querlage,<br />

aber auch für Quer- und Längslage entwickelt.<br />

Technisch bietet der künstliche Horizont<br />

vor allem in seiner Ausführung für<br />

Quer- und Längslage erhebliche Schwierigkeiten.<br />

Aber das Interesse an ihm ist infolge<br />

des einfach abzulesenden Schaubikles<br />

recht gross.<br />

Ein anderer Weg ist die Konstruktion von<br />

Steuerzeigern. Das sind Messgeräte, die<br />

Einzelangaben für die Bedienung der Steuer<br />

liefern. Das bekannteste unter ihnen ist der<br />

Wendezeiger. Dieses Gerät gibt dem Führer<br />

Auskunft darüber, ob das Flugzeug geradeaus<br />

fliegt oder in einer Kurve liegt. Diese<br />

Angabe ist für den Flugzeugführer sehr<br />

wichtig. Hält er sein Flugzeug nach den<br />

Angaben des Gerätes im Geradeausfluge, so<br />

vermeidet er damit die so stark verwirrenden<br />

Zentrifugalbeschleunigungen und vereinfacht<br />

die Uebersicht über den Flugzeugstand<br />

erheblich. Derartige Wendezeiger sind verhältnismässig<br />

einfache und betriebssichere<br />

Geräte. Die Luftverkehrsgesellschaften rüsten<br />

ihre Verkehrsflugzeuge fast immer mit<br />

derartigen Wendezeigern aus. Neben dem<br />

Wendezeiger sind noch eine Reihe weiterer<br />

Geräte im Gebrauch und in Entwicklung, so<br />

insbesondere Kreiselgeräte für die Längssteuerung,<br />

die mit dem Wendezeiger in<br />

einem Gerät vereinigt, als sogenannte Doppelkreiselinstrumente<br />

bekannt sind. Auch<br />

Geräte, die das Steigen und Fallen des Flugzeuges<br />

angeben, sogenannte Variometer,<br />

werden vielfach für die Längssteuerung des<br />

Flugzeuges herangezogen. Ein besonders<br />

wichtiges Instrument für die Längssteuerung<br />

ist ebenfalls der Geschwindigkeitsmesser,<br />

der den Flugzeugführer vor Ueber- und Unterschreiten<br />

der normalen Geschwindigkeit<br />

warnt.<br />

Den dritten Weg der Nebelinstrumentierung<br />

bilden die Selbststeueranlagen, Geräte,<br />

die einzelne oder auch alle Steuer des Flugzeuges<br />

automatisch bedienen. Auch auf diesem<br />

Wege ist man bereits zu beachtlichen<br />

Erfolgen gekommen, wenn auch die Lösungen<br />

ihren Eingang in den praktischen Verkehr<br />

noch nicht gefunden haben.<br />

Mechanisierung des « Gefühls ».<br />

Das gesamte Blindfluginstrumentarium ist<br />

noch in lebhaftester Entwicklung und das<br />

endgültige Ziel, das möglichst einfach sein<br />

soll, noch nicht zu übersehen. Aber es sind<br />

doch schon recht brauchbare Geräte vorhanden,<br />

die für die einzelnen Flugzeugmuster<br />

in zweckmässiger Weise zusammengestellt,<br />

brauchbare Angaben liefern. Aller-<br />

Der italienische Luftfahrtminister, General Balbo,<br />

beabsichtigt in diesen Tagen mit einem Geschwader<br />

von 12 Militärflugzeugen, die mit je vier Fliegern<br />

bemannt sind, einen Massenflut nach Südamerika<br />

auszuführen. Das Geschwader ist am Mittwoch nach<br />

Cartagena gestartet, von wo aus der eigentliche<br />

Transatlantikflug beginnen soll. Bis jetzt sind acht<br />

Flugzeuge in Cartagena eingetroffen.<br />

• •<br />

I Un bon conseil...<br />

tTattendez pas<br />

que l'hlver solt arrivd<br />

... avec les dgparts difficiles slnon fmpossfbles<br />

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