E_1931_Zeitung_Nr.057
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10 AUTOMOBIL-REVUE - W 57<br />
findliclj, sprechen also immer nur beim Heranfahren<br />
an die Kreuzung an. Der Apparat<br />
kümmert sich deshalb nicht darum»<br />
wann das in die Kreuzungszone eingefahrene<br />
Fahrzeug diese wiedeT verlässt. Hierin liegt<br />
vielleicht ein kleiner Nachteil. Es kann<br />
nämlich vorkommen, dass langsame Verkehrsmittel,<br />
wie Pferdefuhrwerke oder<br />
Handkarren sich erst gerade in der Kreuzung<br />
befinden, wenn der Verkehr in der<br />
Querrichtung schon wieder freigegeben<br />
wird. Gerade der Umstand, dass die Durchfahrt<br />
für ein einzelnes Fahrzeug nur eine<br />
ganz bestimmte, einstellbare Zeit reserviert<br />
bleibt, bedeutet aber auch einen Vorteil,<br />
weil sich daraus eine für den Gesamtverkehr<br />
günstige Tempo-Ausgleichung ergibt.<br />
Praktisch soll jedenfalls die Tätigkeit des<br />
mechanischen Verkehrspolizisten an geeigneten<br />
Stellen nichts zu wünschen übrig<br />
lassen. Als geeignete Stellen kommen Jene<br />
Kreuzungen in Frage, bei denen ein nicht<br />
allzu dichter und ungefähr gleichmässiger<br />
Verkehr aus beiden Richtungen herrscht<br />
wo sich .aber die Aufstellung eines lebendigen<br />
Verkehrspolizisten noch nicht lohnen<br />
würde. Betriebskosten des mechanischen<br />
Verkehrspolizisten betragen alles eingerechnet<br />
etwa 2000 Franken.<br />
Damit auch Farbenblinde die Signale erkennen<br />
können, leuchten diese hinter verschieden<br />
geformten Scheiben auf, das Rot<br />
hinter einer runden, das Gelb hinter einer<br />
dreieckigen und das Grün hinter einer quadratischen<br />
Scheibe. m.<br />
WagenreinJgung mit Motorkraft. Seit einiger<br />
Zeit hat sich die Praxis eingeführt, den<br />
Wagenunterbau nach dem Waschen mit einem<br />
Petrol-Wasser-Gemisch zu bestäuben.<br />
Die dem Regenwasser und Kotwurf stark<br />
ausgesetzten Chassisteile werden dadurch<br />
vor dem Rosten geschützt und erhalten auch<br />
sonst noch ein saubereres Aussehen. Bei der<br />
Vornahme der Arbeit hatte der Automobilist<br />
bis jetzt die Zerstäuberspritze meist von<br />
Hand zu bedienen, es sei denn, dass ihm in<br />
einer guteingerichteten Garage Druckluft zur<br />
Verfügung stand.<br />
Als neuester Zubehörartikel kommt nun<br />
ein Zerstäuber in den Handel, der den zur<br />
Arbeit notwendigen Druck von einem Zylinder<br />
des Motors bezieht. Der Apparat wird,<br />
wie oben skizziert, mit einem Schlauch und<br />
einem besondern, als Rückschlagventill wirkenden<br />
Ansatz an einen Zylinder angeschlossen<br />
und der Motor sodann mit massiger<br />
WEGWEISER<br />
OFFIZIELLE<br />
STRASSEN-<br />
SIGNAL-<br />
DREIECK-<br />
TAFELN<br />
ORIENTIE-<br />
RUNGS-<br />
PFEILE<br />
RUNDE<br />
STADTVER-<br />
KEHRS-<br />
SIGNALE<br />
DEN VOR-<br />
SCHRIFTEN<br />
ENTSPRE-<br />
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Ein Zerstäube? für Reinigungsflüssigkeiten. der an<br />
den Motor angeschlossen werden kann.<br />
Tourenzahl laufen gelassen. Bei jedem Kompressionshub<br />
pflanzt sich nun der Druck in<br />
den Zerstäuber fort. Eine Explosion findet<br />
im angezapften Zylinder nicht statt, da die<br />
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Frage 7979. Automobilfett «Fibre Grease». Wer<br />
kann Auskunft erteilen, wo man in der Schweiz<br />
oder sonst in Europa das in Amerika stark verbreitete<br />
• Fibre Grease» erhält, das sich speziell für<br />
die Kupplungsdrucklager eignet? J. T. in Z.<br />
Frage 7980. Entfernen alter Ventilföhrungin.<br />
An einem schon ziemlich alten Motor sollten die<br />
Ventilführungen herausgenommen und durch neue<br />
ersetzt werden. Nach den allgemein angewandten<br />
und auch von Ihnen angeführten Methoden sind<br />
jedoch einzelne der Ventilführungen nicht herauszubekommen,<br />
da sie mit dem umgebenden Zylindermateriaj<br />
zusammengerostet sind. Was ist da zu<br />
machen? Es handelt sich um eingepresste Ventilführungen.<br />
H. F in B.<br />
Antwort: Schlimmstenfalls wären die Ventilführungen<br />
herauszubohren. Wahrscheinlich kommen<br />
Sie aber auch ans Ziel, indem Sie die Führungen<br />
von innen heraus mit einer halbierten Metallsäge<br />
der Länge nach aufschlitzen, so dass sie ihre Starrheit<br />
verlieren.<br />
-at-<br />
Frage 7981. Einstellung des Relais. Die Dynamo<br />
meines Wagens beginnt, der Anzeige des Amperemeters<br />
nach zu schliessen, erst bei einer Fahrgeschwindigkeit<br />
von ca. 25 km/st an zu laden. Vorher<br />
steh' der Zeiger des Amperemeters auf Null.<br />
Es ist auch schon vorgekommen, dass nach dem<br />
Absteller des Motors der Zeiger auf «Entladung»<br />
stand, trotzdem keine Lampen eingeschaltet waren.<br />
Durch Klopfen auf das Relais wurde dann jeweils<br />
Anhängerbau<br />
E. Ruckstuhl.<br />
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Fr. 1500.— an.<br />
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Zündkerze durch das eingeschraubte Ansatzstück<br />
ersetzt ist.<br />
-atder<br />
Normalzustand wiederhergestellt Es handelt<br />
sich um einen Wagen mit Magnetzündung.<br />
A.E.inC.<br />
Antwort: Das Relais scheint dringend überholungsbedürftig<br />
zu sein. Die Fahrgeschwindigkeit,<br />
bei webher es die Dynamo mit der Batterie verbindet,<br />
ist anormal hoch, und es besteht die Gefahr,<br />
dass die Batterie so nicht genügend aufgeladen<br />
wird. Die «Entladungs>-Anzeige nach dem<br />
Abstellen des Motors beweist, dass das Relais zeitweise<br />
kleben bleibt und dass sein Anker sich erst<br />
wieder von den Elektromagneten ablöst, wenn er<br />
durch das Klopfen erschüttert wird<br />
Die notwendigen Korrekturen werden- darin bestehen,<br />
dass die Feder, die den Anker von den Elektromagneten<br />
entfernt etwas geschwächt oder der<br />
Abstand zwischen Anker und Elektromagneten verringert<br />
wird und dass anderseits eine unmittelbare<br />
Berührung des Ankers mit den Elektromagneten<br />
verhindert wird.<br />
Wenden Sie sich zur Ausführung dieser Korrekturen<br />
an einen Spezialisten.<br />
—s.<br />
Frage 7982. Fahrtempo und Brückenbelastung.<br />
Bei Bummelfahrten im Gelände kann es einem passieren,<br />
dass, man an eine Brücke gelangt, von der<br />
man nicht sicher weiss, ob sie das Gewicht des<br />
Wagens aushält oder nicht. Einer meiner Bekannten<br />
rät mir nun. in einem solchen Falle einfach<br />
möglichst schnell über die Brücke zu fahren. Es<br />
könne dann nichts passieren, weil der Wagen den<br />
Graben gleichsam überspringe und die Brücke nicht<br />
stark belaste Die Befolgung dieser Theorie scheint<br />
mir aber etwas unsicher. Wie stellen Sie sich dazu?<br />
G. I. in L.<br />
Antwort: Die Theorie Ihres Bekannten wurde,<br />
wenn wir uns nicht irren, irgendwo schon von<br />
Jules Verne verfochten. Damals handelte es sich,<br />
nochmals Irrtum vorbehalten, um einen Eisenbahnzug,<br />
der über eine etwas zweifelhafte Brücke geführt<br />
werden sollte.<br />
Aber Ihr Bekannter, wie auch Jules Vorne, befindet<br />
sich auf dem Holzweg. Wenn nicht vor der<br />
Brücke ein regelrechtes Sprungbrett aufgestellt<br />
wird, das den. darüberfahrenden Wagen hoch wirft,<br />
ist die Belastung der Brücke bei schneller Fahrt<br />
mindestens so stark wie bei langsamer Fahrt. Wir<br />
sagen «mindestens», weil sie praktisch sogar immer<br />
höher sein wird, und zwar infolge der Vibrationen,<br />
die die Brücke bei schnellerer Fahrt in vermehrtem<br />
Grad erfährt. Die Vibrationen entstehen dadurch,<br />
dass das Pflaster auf und unmittelbar vor der<br />
Brücke ja nie spiegelglatt sein wird, jede Unebenheit<br />
sich aber ebensosehr auf die Unterlage wie auf<br />
den Wagen auswirkt.<br />
Praktisch hätte das empfohlene Vorgehen höchstens<br />
bei sehr kurzen Brücken einen Vorteil. Dort<br />
könnte es Ihnen vielleicht gelingen, noch mit der<br />
Nase des Wagens bis ans jenseitige Ufer zu gelangen,<br />
während sie sonst glattweg in den Graben<br />
fallen würden.<br />
Das ist aber schliesslich von nebensächlicher<br />
Bedeutung. Der Zweck Ihrer Bummelfahrten besteht<br />
ja kaum im Einstauchen des Wagens oder Zerstören<br />
von Brücken.<br />
—s.<br />
Frag« 7983. Ausschleifen der Zylinder, Einfahren.<br />
Ich besitze einen 1H Liter Vierzylinderwagen<br />
Auto-Garagen<br />
in armiertem Beton, feuersicher, doppelwandig,<br />
zerlegbar, von Fv. 825.* an.<br />
Prospekte und Preise für fertig montierte<br />
Garagen stehen zu Diensten.<br />
GARAGE-BAU, G. Hunziker, INS (Bern)<br />
Kastenwagen<br />
Seegarage<br />
Wollishofen<br />
beim Bahnübenraas, hat noch binstellräume tr«.<br />
Tag- und Nachtbetrieb.<br />
Offstfm utä&iQifflue<br />
Mit dieser Bemerkung finden Sie in Jeder Aus»<br />
gäbe der „Automobil »Revue" eine grosse Zahl<br />
.von Inseraten für alte möglichen Zwecke • durch<br />
Personen aufgegeben, die aus dem einen oder<br />
andern Grund ihren Namen geheim halten wollen.<br />
Unsere Auftraggeber dürfen beruhigt sein ; auch<br />
wenn wir, sei es brieflich, telephonisch oder<br />
mündlich, von andern Privatpersonen um Angabe<br />
der Adresse ersucht werden, so wird dieselbe<br />
In keinem Falle bekanntgegeben.<br />
Wollen Sie in der „Automobil-Revue" ein Inserat<br />
erscheinen lassen, ohne dass Dritte Ihren<br />
Namen erfahren, dann lassen Sie sich die Antworten<br />
durch unsern Chiffre-Dienst vermitteln.<br />
ADMINISTRATION DER „AUTOMOBIL-REVUE'<br />
BERN<br />
ZÜRICH<br />
Breltenralnstrasie 97 Löwenstrasse 61<br />
resfrist setzte mein Garagier neue Kolbenbolzen<br />
ein und in einem Kolben wurde der «Splint» mit<br />
dem Hammer so eingeschlagen dass er etwas<br />
krumm wurde. Beim Fahren trat Veränderung ein,<br />
und die Folge ist eine Nut im Zylinder Die Meinung<br />
des Garagiers ging dann anfänglich dahin,<br />
nur diesen Zylinder auszuschleifen. und mit einem<br />
neuen, gleich schweren Kolben zu versehen, was<br />
nun das dritte Geschäft, welches die Arbeit > besorgt,<br />
ablehnte. Es werden nun alle vier Zylinder<br />
ausgeschliffen und mit neuen Aluminiumkolben<br />
versehen. Man sagt mir jedoch, wenn das Geschäft<br />
nicht eingerichtet sei, um die Kolben für<br />
einige hundert oder tausend Kilometer laufen zu<br />
lassen ohne den Wagen zu treiben, könne ich<br />
nachher heim «Einfahren» sehr leicht einen<br />
«Knäuel» im ganzen Gehäuse erhalten.<br />
Muss das Geschäft nicht Garantie leisten? Wie<br />
habe ich mich beim Einfahren zu verhalten? Ich<br />
möchte alles vermeiden, was zum Schaden des Motors<br />
sein könnte.<br />
Wird der Motor dann weniger Brennstoff brauchen,<br />
oder sollte ich bei diesem Anlass auch einen<br />
Zenith oder Solexvergaser montieren lassen? Wird<br />
durch das Ausschleifen die Wandung zu dünn.<br />
oder porös, könnte Wasser durchdringen?<br />
K. R. in T.<br />
Antwort: Ueber das Einfatoren eines Wagens<br />
haben wir in den letzten Wochen in der A.-R.<br />
schon mehrfach Ratschläge erteilt. Kurz zusammengefasst<br />
wiederholen wir folgendes: Fahrzeuge,<br />
deren Motor neu ist oder neue Kolben erhalten hat,<br />
sind während der ersten 2000 Fahrkilometer in je-'<br />
der Beziehung zu schonen. Während der ersten<br />
500 km sollte das Fahrtempo im erössten Gang<br />
30—40 Stundenkilometer nicht überschreiten, von<br />
£00—1000 km sind etwa 50 Std.-km zulässig, von<br />
da bis 2000 km 60—70 Std.-km In einzelnen Fällen<br />
werden aber von den Fabriken noch niedrigere<br />
Einfahrgeschwindigkeiten angegeben. Die Geschwindigkeit<br />
ist in jedem Fall noch ganz beträchtlich<br />
zu reduzieren, wenn in kleineren Gängen gefahren<br />
wird. Hauptsache ist dass die Motortourenzahl<br />
nicht zu hoch getrieben wird. Zwangsläufig<br />
kann man diesen Zustand herbeiführen, indem<br />
man zwischen Vergaser und Saugstutzen einen<br />
Flansch mit nur kleiner Durchlassöffnung einsetzt.<br />
Der Motor kann dann nie Vollgas erhalten,<br />
er läuft immer abgedrosselt.<br />
Garantie kann für gutes Einlaufen nicht geleistet<br />
werden, hängt doch dieses grösstentoils von<br />
der Rücksicht und dem Verständnis des Fahrers<br />
gegenüber dem Motor, ab.<br />
Eine weitere wichtige Massnahme während, der<br />
Einfahrperiode des Motors besteht in der genügend<br />
häufigen Oelerneuerung und der Verwendung eines<br />
erstklassigen Oels. Nach je 500 km soll das Oel<br />
jeweils ersetzt werden, da es durch abgeriebene<br />
Metallspäne rasch verschmutzt wird. Das Äusschleifen<br />
von Zylindern, die durch einen Kolbenbolzen<br />
gerieft wurden, ist im allgemeinen möglich,<br />
ohne dass irgendwelche Nachteile daraus entstehen.<br />
Immerhin hängt das natürlich von der Tiefe<br />
der Riefe ab.<br />
Einlaufen auf dem Stand ist empfehlenswert,<br />
aber nicht unbedingt notwendig.<br />
Ein Urteil über die Opportunität eines Vergaserwechsels<br />
an dem in Frage stehenden Wagen<br />
wollen wir Lesern überlassen, die in dieser Sache<br />
über persönliche 1 Erfahrung verfügen.