E_1931_Zeitung_Nr.057
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N»CT<br />
II. Blatt<br />
BERN, 10. Juli <strong>1931</strong><br />
N°5?<br />
H.Blatt<br />
BERN, 10. Juli <strong>1931</strong><br />
fedin£sdie Notizen<br />
Zu dickflüssige öle sind gefährlich. Wenn<br />
der Oelverbrauch bei einem älteren Wagen<br />
stark zunimmt, erhält der Fahrer häufig den<br />
Rat, ein dickflüssigeres Oel zu verwenden.<br />
Tatsächlich lässt sich mit einem solchen Oel<br />
dann auch der Verbrauch oft bedeutend vermindern.<br />
Neueste amerikanische Versuche<br />
haben aber erwiesen, dass diese Art, einem<br />
anormalen Oelverbrauch entgegenzuwirken,<br />
nicht unbedenklich ist. Man hat die Beobachtung<br />
gemacht, dass auch ganz allgemein<br />
die Verwendung eines zu dickflüssigen Oeis<br />
häufiger die Ursache einer übermässig raschen<br />
Abnützung der Kolbenbolzen und Zylinderlaufbahnen<br />
darstellt, als man bisher<br />
annahm. Die Erklärung für diese Tatsache<br />
kann darin gefunden werden, dass das dickflüssige<br />
Oel beim Anlassen des Motors aus<br />
dem kalten Zustand lange Zeit nicht oder<br />
Fahrt um den Motor herum durch den Fahrtwind<br />
eine luftverdünnte Zone bildet, die ei-<br />
als Ernst auf und druckte ihn ab.<br />
sches Fachblatt fasste den Schwindel sogar<br />
nen vermehrten Austritt von flüssigem und Diesmal handelt es sich aber — wohlverstanden<br />
— nicht um einen Aprilscherz! verdampftem Oel bewirkt. -s.<br />
m.<br />
Ein «Plattfuss» bei über 100 km Tempo<br />
harmlos. So unglaublich das scheint, es entspricht<br />
doch den Tatsachen, Wenigstens mit<br />
einigen Vorbehalten. Systematische Versuche<br />
und zahlreiche Beobachtungen bef<br />
Rennen zeigen, dass das Luftleerwerden<br />
eines Reifens bei Geschwindigkeiten von<br />
mehr als 100 Std.-km weniger gefährlich<br />
sein kann als bei Tempi von 50—100 km. Bei<br />
der hohen Geschwindigkeit dreht sich nämlich<br />
das Rad schon so rasch, dass die Zentrifugalkraft<br />
den luftleeren Reifen in seiner<br />
normalen Form erhält. Der Wagen fahrt<br />
dann anstatt auf Luft gleichsam auf «Zentrifugalkraft».<br />
Erst wenn die Geschwindigkeit<br />
vermindert wird, sinkt der Reifen in<br />
doch nur in ungenügenden Mengen zu densich zusammen.<br />
entfernter liegenden Schmierstellen gelangt Wenn einer unserer Leser auf eine Rennbahn<br />
gehen und das «Fahren auf Zentri-<br />
so dass dann die betreffenden Organe trokkenlaufenfugalkraft»<br />
selbst versuchen will, so möchten<br />
wir ihm immerhin empfehlen, zuerst die<br />
Luft nur an einem Vorderradreifen herauszulassen.<br />
Bei entleerten Hinterradreifen<br />
nämlich soll das Experiment doch schon<br />
etwas gefährlicher sein, weil der Wagen<br />
Dass der Oelverbrauch mit zunehmender<br />
[Abnützung des Motors ansteigt, kann nicht<br />
vermieden werden. Nach den amerikanischen<br />
Feststellungen ist er nach einer zurückgelegten<br />
Fahrstrecke von etwa 50,000 km häufig<br />
bis siebenmal grösser als am Anfang. Der dann leicht ins Schwänzen gerät. Die Zentrifugalkraft<br />
kann ja nur den Durchmesser<br />
einzig richtige Weg, die Betriebskosten auf<br />
das frühere Niveau zurückzuführen, .besteht des Reifens, aber nicht auch seine Seitensteifigkeit<br />
erhalten.<br />
aber dann in der Erneuerung der abgenützten<br />
Motorteile. Die Verminderung des Oelverbrauches<br />
durch Wahl einer dickflüssige-<br />
bescheiden erwähnen, dass wir die offiziell<br />
Bei dieser Gelegenheit möchten wiT ganz<br />
ren Oelsorte kann dagegen nur einen Scheinerfolg<br />
darstellen, weil die Mehrkosten, die Möglichkeit des «Fahrens auf Zentrifugal-<br />
eigentlich erst jetzt bekannt gewordene<br />
bald aus der gesteigerten Motorabntitzung kraft» schon vor vier Jahren voraussahen —<br />
entstehen, die Einsparung an Oelausgaben allerdings nur zu dem hinterlistigen Zwerk.<br />
überwiegen.<br />
unsere Leser in den April zu schicken. Wir<br />
Interessant und unerwartet ist übrigens schrieben damals in der Nummer des<br />
auch die Tatsache, dass bei neuen Motoren | 1. Aprils, Segrave habe seinen Weltrekord<br />
mehr Oel durch Undichtigkeiten und Ver-midampfen verloren geht, als verbrannt wird der Räder sog. Schwabbelscheiben besass.<br />
einem Wagen aufgestellt, der an Stelle<br />
und dass wiederum der durch die Undichtigkeiten<br />
und das Verdampfen zustandekom-<br />
Stofflagen hätten ihren Durchmesser mit<br />
Diese'kreisförmigen Scheiben aus mehreren<br />
mende «Verbrauch» bei rasch fahrendem zunehmender Geschwindigkeit infolge der<br />
Wagen bedeutend grösser ist als bei einem Zentrifugalkraft immer mehr vergrössert.<br />
statioriär auf einem Rollprüfstand laufenden womit auch eine ideale Uebersetzungsände-<br />
eingetreten sei. Ein bekanntes Wagen, offenbar deshalb, weil sich auf derrung deut-<br />
Ein Reifen mit Gummikugeln-Füllung. Unabsehbar<br />
wie der Sand am Meer sind die<br />
Versuche, die schon unternommen wurden,<br />
um den Luftreifen durch eine gleichweiche<br />
und stossaufnahmefähige, dabei aber weniger<br />
empfindliche Bereifungsart zu ersetzen. Das<br />
neueste Patent auf diesem Gebiet wurde einem<br />
Südamerikaner erteilt, der die Lösung<br />
des Problems in der Füllung eines Reifens<br />
mit hohlen Gummikugeln erblickt. Dem Er-<br />
Links: die zum Auffüllen des Reifens benätzte<br />
Pumpe; rechts: der mit Gummikugeln gefüllte Reifen.<br />
finder hat es wenigstens diesmal nicht an<br />
Phantasie und Originalität gefehlt. Praktisch<br />
dürfte aber die Durchführung des Gedankens<br />
auf einige Schwierigkeiten stossen. Schon die<br />
Füllung des Reifens mit der nötigen Dosis der<br />
niedlichen Gummibällchen ist nicht ganz einfach.<br />
Man lötet dazu nach dem Vorschlag<br />
des Erfinders eine Art Pumpe über einer Öffnung<br />
der Radfelge fest, schüttet eine Artzahl<br />
Kugeiportionen in den Pumpenschaft und<br />
drückt die Kugeln mit einem Stempel in den<br />
Reifen hinein, bis der gewünschte Druck erreicht<br />
ist. Dann wird mit einem Schieber die<br />
Felgenöffnung verschlossen und die Pumpe<br />
abgesägt.<br />
Leider werden auch die GummiWllchen<br />
dem Erfinder nicht den Gefallen tun, auf<br />
ewige Zeiten den Druck zu halten. Wenn<br />
aber schon einmal nachgepumpt werden<br />
muss, dann bedienen wir uns lieber der Luft<br />
als Füllmittel, denn der Onmmikusreln. -at-<br />
Der automatische Verkehrspolizist in der<br />
Schweiz. In verschiedenen Schweizerstädten,<br />
so bisher in Bern, Thun und Zürich,<br />
wird gegenwärtig der «Sternberg-TTaffic-<br />
Automat» vorgeführt, jener im Ausland<br />
schon verschiedentlich eingeführte Signalapparat,<br />
der mit seiner automatischen Wirkungsweise<br />
bis zu einem gewissen Grad<br />
einen Verkehrspolizisten zu ersetzen vermag.<br />
Der «mechanische Polizist» selbst besteht<br />
aus einer viereinhalb Meter über der<br />
Strassenkreuzung aufgehängten Ampel, mit<br />
den Signal lichtem Gelb (Achtung), Grün<br />
(Freie Fahrt) und Rot (Halt). Seine Augen<br />
sind auf den Zufahrtsstrassen zu der Kreuzung<br />
verlegte Kontaktstreifen, und sein<br />
Gehirn ist ein Kasten mit den automatischen<br />
Schaltern und Relais.<br />
Bei ruhendem Verkehr sendet die Ampel<br />
nach allen Seiten hin ein gelbes Blicklicht<br />
aus, das die Kreuzung schon von weitem<br />
kenntlich macht. Nähert sich ein Fahrzeug<br />
der Kreuzung und überfährt es dabei den<br />
40 bis 25 m vor der Kreuzung verlegten<br />
Kontäktstreifen, so schaltet sich für die betreffende<br />
Anfahrtrichtung automatisch das<br />
grüne Licht ein, während gleichzeitig gegen<br />
die Querstrassen hin das Haltsignal Rot<br />
aufleuchtet. Folgt kein weiterer Verkehr»<br />
so schaltet sich der Apparat nach 25 Sekunden<br />
oder sonst einer als zweckmässig befundenen,<br />
einstellbaren Zeit wieder auf gelbes<br />
Blinklicht um. Nähert sich ein Fahrzeug<br />
aus der Querstrasse, so wird diese<br />
freigegeben und die Längsstrasse gesperrt.<br />
Wird der Kontaktstreifen in der Querstrasse<br />
und zufällig im gleichen Moment auch derjenige<br />
in der Längsstrasse überfahren, .50<br />
gibt der Apparat zuerst die Richtung frct.<br />
der von der Ortsbehörde der Vorrang eingeräumt<br />
ist. Bleibt ein Fahrzeug zufällig<br />
auf dem Kontaktstreifen stehen, so hält, der<br />
Automat die betreffende Richtung wohl eine<br />
Zeitlang frei, schaltet dann aber automatisch<br />
wieder auf Freigabe der anderen<br />
Richtung um. Dasselbe ist der Fall, wenn<br />
der Verkehr in der einen Richtung zu lange<br />
andauert, von der Querrichtung her aber<br />
auch noch Fahrzeuge auf die Kreuzunjfs-<br />
Erlaubnis warten.<br />
Die Kontaktstreifen sind richtiingsempohne<br />
Kohlerückstände<br />
und klopffrei • •.<br />
Esso ist der Betriebsstoff, der Riesenkraft verleiht. Man<br />
merkt die Mehrkraft sofort. Motorsachverständige erkannten<br />
dies zuerst. Jetzt wächst die Zahl der Esso-Verbraucher<br />
von Tag zu Tag. Tanken Sie Esso, den roten<br />
Superbrennstoff.<br />
Gleichmässiger Verbrennungseffekt<br />
0<br />
Gleichmäßige Riesenkraft mit Esso<br />
Ungleichmäßige Kraft<br />
Esso gibt mehr Kraft bei geringerem Kostenaufwand. Denn seine Vorteile sind:<br />
1. Geringerer Brennstoffverbrauch. 2. Gleidimäßiger Verbrennungseffekt,<br />
daher höchste, klopf freie Kraftentfaltung und größere Leistung. 3. Vollkommene,<br />
rödcsfand/ose Verbrennung.<br />
r<br />
Superbrennstoff