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E_1931_Zeitung_Nr.076

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Beziehung zueinander setzen. In einem besonderen<br />

Diagramrp sind aber alle Kraftverbrauchszahlen<br />

' auf den gemeinsamen<br />

Reifendurchmesser von 1040 mm umgerechnet<br />

worden, um eine gute* Anschauung zu<br />

geben. Hierbei sei bemerkt, dass grössere<br />

Rad- resp. Reifendurchmesser geringere<br />

Krahverbrauche ergeben als kleine.<br />

Mit jeder, Reifenart wurde nun das Fahrzeug<br />

soWohl'auf seinen Kraftverbrauch und auf<br />

seine seismographische Auswirkung gründlich<br />

untersucht. Es wurde dabei der Wagen<br />

über eine Messstrecke von 83,33 m geschickt,<br />

sowohl unbelastet, wie mit 2500 sowie mit 5000<br />

und 6500 kg Nutzlast.<br />

Ich erwähnte bereits, dass zwei Messstrecken<br />

ausgewählt werden mussten, eine für<br />

Kraftverbrauch-Messungen, eine für die seismographischen<br />

Untersuchungen. Ihre Länge<br />

von 83,33 m wurde (analog der Versuche<br />

Quervains) aus Gründen der Rechnungsvereinfachung<br />

gewählt.<br />

Selbstverständlich sind reichliche Anfahrtsund<br />

Abfahrtsstrecken zur eigentlichen Messstrecke<br />

vorgesehen worden, damit das Fahrzeug<br />

zu jeder Versuchsfahrt wohl mit der beabsichtigten<br />

Geschwindigkeit, aber schwunglos<br />

und. damit ganz gleichmässig über die<br />

Messstrecke gefahren werden konnte. Die gewünschte<br />

Geschwindigkeit wurde mittelst des<br />

Tachometers zu erreichen versucht, aber zur<br />

genauen Kontrolle und Ermittlung noch mit<br />

Stoppuhr auf V« Sekunde ermittelt. Um Irrtümer<br />

auszuschalten, ist jede Probefahrt zweimal<br />

ausgeführt worden, indem die Messstrecke<br />

einmal hin, einmal zurück durchfahren<br />

wurde. Die Geschwindigkeit wurde von ca.<br />

9 km-Std. an bis auf ca. 50 km-Std. an um je<br />

50 km-Std. für jedes Fahrtenpaar gesteigert.<br />

Begönnen wurden beide Versuchsreihen mit<br />

leerem Fahrzeug von 6375 kg Eigengewicht.<br />

Die nächste Fahrtengruppe ist mit 2500 kg, die,<br />

weitere mit 5000 kg und die letzte mit 6500 kg<br />

Nutzlast vorgenommen worden. Trotzdem<br />

die letztere, welche mit ca. 12875 kg Gesamtgewicht<br />

ausgeführt wurde, also um ca. 2000 kg<br />

über dem zurzeit in Deutschland zulässigen<br />

Gesamtgewicht zweiachsiger Lastkraftwagen<br />

lag, haben sich irgendwelche abnormen Kraftverbrauchszahlen<br />

oder Erschütterungen der<br />

Fahrbahn nicht ergeben. Die späteren Ausführungen<br />

über die Auswertung der Resultate<br />

werden auch hierfür den Beweis liefern, ebenso<br />

die Gründe aufdecken.<br />

In genau analoger Weise wie die Kraftverbrauchsfahrten<br />

sind nun auch die seismographischen<br />

Untersuchungen ausgeführt worden.<br />

Auch hier wurde das mit den verschiedenen<br />

Nutzlasten beladene Fahrzeug in den<br />

gleichen Geschwindigkeiten, wie oben erwähnt,<br />

an dem Apparat vorbeigefahren. Die<br />

Apparat-Aufstellungsstelle war immer genau<br />

die gleiche und auch die Fahrbahn'wurde genau<br />

bezeichnet, so dass das Fahrzeug immer<br />

in der gleichen Spur gefahren ist.<br />

Sowohl hinsichtlich des Kraftverbrauchs<br />

wie hinsichtlich der seismographischen Untersuchung<br />

sind je ca. 650 Fahrten gemacht worden,<br />

also eine gewiss genügend grosse Zahl,<br />

um reichliches Material zu gewinnen.<br />

Es muss noch erwähnt werden, dass die<br />

Messstrecken eine reichliche Abnützung durch<br />

den auf ihnen liegenden sonstigen Verkehr,<br />

aufwiesen, aber keine starke Lochbildung aufwiesen.<br />

Die ,wenigen vorhandenen wirklichen<br />

Löcher . waren vorher repariert worden.<br />

Immerhin waren die Strecken leicht wellig:<br />

und verhältnismässig:rauh.<br />

Nun noch ein paar Worte über seismographische<br />

Untersuchungen bei Fahrzeugen. Ihr<br />

Wert ist von einem Teil der Wissenschaft umstritten.<br />

Teilweise mit einer gewissen" Berechtigung,<br />

teilweise völlig unberechtigter<br />

Weise. Man sagt, dass nicht die Grosse der<br />

Erschütterungen der Fahrbahn massgebend<br />

für die zerstörenden Einflüsse der Fahrzeuge<br />

sei, sondern die Grosse der Beschleunigung<br />

dieser Erschütterungsstösse. Da liegt nun,<br />

auch schon das Unrecht dieser Behauptung<br />

begründet. Wenn man von Stössen als i<br />

Strassenzerstörüngen durch Fahrzeuge ausgeht,<br />

kann ein Teil dieser Annahme stimmen.<br />

Aber ein Universal-Seismograph lässt, wie,<br />

schon de Quervain ganz richtig ausführte, sehr<br />

wohl auch Schlüsse auf die Beschleunigungen<br />

zu. Man muss nur den Apparat und seine<br />

Arbeitsweise kennen und verstehen.<br />

Es steht aber jetzt auch durch die neuen<br />

Versuche unweigerlich fest, dass es gar nicht<br />

so sehr die Stösse sind, welche die Strasse<br />

zerstören, als vielmehr die Zermahlungen,<br />

Zerschleissungen und Aussaugangen der<br />

Strassenoberflächen durch die Reifen. Alle<br />

aufgenommenen Seismogramme zeigen (ganz<br />

gleich bei welcher Reifenart), dass die senkrechten<br />

Bodenerschütterungen (also eben die<br />

durch Stösse verursachten) die weitaus kleinsten<br />

sind und von den Erschütterungen rechtwinklig<br />

und parallel zur Fahrbahn an Grosse<br />

weit übertroffen werden. Hier ist also der<br />

Seismograph ein sehr wichtiges Hilfsmittel;<br />

um die wirklichen Fahrbahnbeanspruchungew<br />

festzustellen. ••••> 5f><br />

AUTÖMÖÄREVUE <strong>1931</strong> — JVs 76<br />

Das war aber nur möglich mit dem in drei<br />

Ebenen arbeitenden Universal-Seismographen.<br />

Die'deutschen Ein-Ebenenapparate zeigten angeblich<br />

nur Stösse an, weil man sich eben die<br />

\ Erschütterungen gar nicht anders ausdeuten<br />

konnte. Mit dem zwingenden Nächweis, dass<br />

die Stösse bei einem auf der Strasse fahrenden<br />

Fahrzeug sehr klein sind, fällt ein sehr<br />

wesentlicher Teil der bisherigen wissenschaftlichen<br />

Theorien über 1 die Fahrbahnbeanspruchungen<br />

zusammen. Und wenn man in<br />

Probierständen Leisten auf die Versuchstrommeln<br />

befestigen lässt, um beim Fahren<br />

mit dem feststehenden Fahrzeug grosse<br />

Stösse absichtlich zu erzielen, so treibt man<br />

eben Unsinn! Unsinn, um eitie unsinnige<br />

Theorie zu beweisen! Mit dieser Feststellung<br />

fällt aber bereits eine Fülle angeblichen<br />

« Beweismaterials » gegen den Nichtluftreifen<br />

beim Lastwagen dahin. Dabei soll schon jetzt<br />

darauf hingewiesen werden, dass e£ Pheuarten<br />

gibt, die sehr erhebliche Fahrzeügstösse<br />

und damit Fahrbähnerschütterungen ergeben.<br />

Das ist ganz logisch dadurch zu begründen,<br />

.dass man die Pneu immer langlebiger machen<br />

will, für immer höhere Lasten auszubilden<br />

T«a»<br />

S»<br />

Frage 8061. Schmierung des Wechselgetriebes.<br />

Welche Schnrierart ist für ein Tourenwagen-Wechselgetriebe<br />

günstiger, diejenige mit Oel oder diejenige<br />

mit Fett? D. R. in S.<br />

Antwort: Bei allen geschlossenen Automobilgetrieben<br />

moderner Bauart ist Oelschmierung vorgesehen.<br />

Die Automobilkonstrukteure haben erkannt,<br />

dass Oel einen höheren Schmierwert hat als<br />

Fett, Weiter dringt Oel leichter zwischen die zu<br />

schmierenden Flächen als Fett und bildet so die für<br />

die richtige Schmierung unerlässliche ununterbrochene<br />

Schmierschicht auf den Zähnen, der Zahnräder.<br />

Nur «in richtig gewähltes Oel kann gegen<br />

die hohen Zahndrücke genügend Widerstand<br />

leisten, was bei Fettschmierung nicht der Fall ist.<br />

Bei Verwendung eines konsistenten Schmiermittels<br />

bilden sich mit der Zeit dem Zahnprofil entsprechende<br />

leere Gruben, so dass die Räder trockenlaufen.<br />

Dies hat grosse Leistunesverluste und<br />

starke Abnützung zur Folge. Verwendet man<br />

dagegen ein hochwertiges, entsprechend ausgewähltes<br />

Getriebesehmieröl von richtigem Flüssigkeitsgrad,<br />

dann ist man sicher, bei höchstem<br />

Nutzeffekt die längste erreichbare Lebensdauer des<br />

Getriebes zu erzielen. Oelaustritt aus den Getrieben,<br />

welcher als Hauptgrund dafür anzusehen ist, dass<br />

bei manchen Getriebekonstruktionen ein Oel-Fettgemisch<br />

angewendet wird, kann durch Verwendung<br />

eines salbenartigen Spezial-Oeles ohne Seifengrundlage<br />

behoben werden;<br />

Frage 8062. Abgenützte Hinterradreifen. An<br />

meinem Wagen, der jetzt rund 16,000 km gelaufen<br />

hat, sind, an dea. beiden Jlinterreifen die Wülste<br />

sucht und damit ganz von selbst durch grössere<br />

Gummimassen und Einlagen im Reifen<br />

zu immer höherer Steifigkeit der Reifen<br />

kommt. Zudem ist nun inzwischen in U. S. A.<br />

der Nachweis gelungen, dass die Luft im Pneu<br />

nicht Trägerin der Arbeitsleistung ist, wie man<br />

uns bisher immer glauben machen wollte,<br />

sondern dass die Arbeit während der Fahrt<br />

allein von den Seitenwänden des Reifens g&-<br />

leistet wird. Die Luft ist nur der Stabilisator<br />

der Seitenwände! Es steht weiter durch die<br />

Versuche in U. S. A. unweigerlich fest, dass<br />

für die Beurteilung eines Reifens nicht seine<br />

Einbettungsfähigkeit von Fahrbahnhindernissen<br />

massgebend ist, sondern nur seine Abroüeigenschaften<br />

während der Fahrt.<br />

Diese Ausführungen waren nötig, um von<br />

vornherein für die nun folgenden Versuchsresultate<br />

klare Anschauungen und Unterlagen :<br />

zu schaffen. Es würde aber zu weit führen,<br />

diese Ausführungen noch ausführlich zu begründen.<br />

Die nachfolgenden Ergebnisse werden<br />

an Deutlichkeit und Beweiskräftigkeit<br />

nichts zu wünschen übrig lassen.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

vollständig abgeschlissen, so dass dieselben nun<br />

ganz glatt sind, während die beiden Vorderreifen<br />

noch ganz tadellos sind.<br />

Von einem ReifenliefeTanten wird mir nun<br />

dringend empfohlen, keine Auswechselung der Rä- ,<br />

der vorzunehmen, d. h. die Hinterräder nach vorr*<br />

zu setzen und die Vorderräder nach hinten, wie<br />

mir dies sonst von anderer Seite angeraten worden<br />

ist, mit der Begründung, dass es viel besser<br />

sei, vorne die guten Reifen zu haben mit den Wül-,<br />

sten, damit der Wagen vorne einen suten Griff<br />

habe, wodurch ein Schleudern nicht so leicht eintreten<br />

könnte.<br />

Nach meinem Empfinden sollten aber doch dieguten<br />

Reifen hinten 'sein, wie mir auch von anderer<br />

Seite gesagt wird und der Umstand, dass die-<br />

Hinterreifen doch auch schon ganz abgelaufen sind,<br />

sollte doch auch daraufhinweisen, d*ss hinten im-"<br />

mer der grösste Verschleiss, bzw. die erösste Bean- -,<br />

spruchung ist, so dass also doch die Hinterräder<br />

immer vor allem mit guten Reifen mit Wülsten ver- a<br />

sehen sein sollten. E. M. in Z.<br />

Antwort: Gewöhnlich können abgenützte<br />

Hinterradreifen unbedenklich auf den Vorderrädern<br />

ausgebracht werden. Bei einem Wagen jedoch,<br />

der Tendenz hat, mit den Vorderrädern zu gleiten,<br />

empfiehlt sich dieses Verfahren nicht. Ein Schleudern<br />

des Vorderwagens ist viel gefährlicher als r<br />

das Schleudern des Hinterwagens, weil dies« Art<br />

des Schleuderns kaum mehr korrigiert werden<br />

kann.<br />

Es ist möglich, dass sich der Rat Ihres Ge- ••<br />

währsmafnnes auf eine diesbezügliche Erfahrung •<br />

mit dem betreffenden Wagentyp stützt. In diesem<br />

Fall wäre natürlich eine Befolgung des Rates nur<br />

zu empfehlen.<br />

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