E_1933_Zeitung_Nr.019
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N° 19 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
'«§••»• Dundsdiau<br />
Ein kleines technisches Wunder ist der beistehend<br />
im Schnitt dargestellte englische<br />
c Pobioy »-Motor, der schon vielfach in englischen<br />
Sportflugzeugen eingebaut wird und<br />
beispielsweise auch bei den « Monospar »-<br />
Flugzeugen des Schweizer Konstrukteurs<br />
Stieger als Kraftquelle dient. Mit einem Gewicht<br />
von nur 0,78 kg pro PS steht dieser<br />
Motor unter den Kleinmotoren weitaus an<br />
erster Stelle. Bedenkt man. dass ein Automobilmotor<br />
mit gleicher Leistung meist das<br />
3—5faqhe wiegt, so möchte man ein solches<br />
Leistungs-Gewichtsverhältnis kaum für möglich<br />
halten.<br />
Eine der Erklärungen dafür ist allerdings<br />
der Umstand, dass schon die spezifische Leistung,<br />
d. h. das Verhältnis der Leistung zum<br />
Zylinderinhalt, für einen relativ so niedrigtourigen<br />
Motor mit rund 30 PS pro Liter<br />
ungewöhnlich hoch ist. Das gesamte Hubvolumen<br />
des Motors beträgt 2835 ccm. Ihrerseits<br />
dürfte diese günstige spezifische Leistung<br />
zum grössten Teil auf die gute Ausgestaltung<br />
des Verbrennungsraumes und der<br />
Qaskanäle, auf die Doppelzündung und die<br />
sorgfältig verminderten inneren Reibungen<br />
zurückzuführen sein.<br />
rades und lagert dabei eventuelle Unreinigkeiten<br />
in diesem ab. Da* vom Kurbelzapfen<br />
und dem ebenfalls unter Druck geschmierten<br />
Nockenrad abgeschleuderte und ins Kurbelgehäuse<br />
zurückrinnende Oel wird von der<br />
einen Hälfte einer Doppelpumpe wieder abgesaugt<br />
und in den separaten Oelbehälter<br />
zurückgedrückt. Den neuen Druck-Umlauf<br />
des Oels besorgt dann die zweite Hälfte<br />
der unten am Kurbelgehäuse angeordneten<br />
Pumpe.<br />
Je eine Reihe der doppelt, vorhandenen<br />
Zündkerzen erhält ihre Zündspannung unabhängig<br />
von der anderen von einem separaten<br />
Magnetapparat. Beide Magnete werden<br />
von einem gemeinsamen Kegelzahnrad aus<br />
angetrieben. Als Besonderheit verdient noch<br />
Erwähnung, dass der Motor mit einem Handanlasser<br />
versehen ist, der ein Anwerfen vom<br />
Pilotensitz aus gestattet. In der Schnittzeichnung<br />
ist dieser Mechanismus zum Teil ganz<br />
rechts am hintern Kurbelwellenende zu sehen,<br />
-s.<br />
Der Wettbewerb für Schneeräumungsmaschinen,<br />
der, vom Touring Club de France<br />
organisiert, am 21. und 22. Februar am Col<br />
d'Aution bei Nizza auf 2000 m Höhe über<br />
Meer ausgetragen wurde, hatte keinen besondern<br />
Erfolg zu verzeichnen. Die Beteiligung<br />
beschränkte sich von Anfang an auf<br />
die Firmen Citroen, Juste, Somua und Buron,<br />
obschon die Bedingungen eher leichter zu<br />
Schnitt durch den 2835-<br />
ocm-« Pobjoy »-Flugzeugsternmotor,<br />
der 85 PS leistet<br />
und nur rund 65 kg<br />
wiegt<br />
Aus der Schnittzeichnung erkennt der<br />
Fachmann jedoch noch weiter, dass mit ungemeinem<br />
Raffinement alle überflüssigen<br />
Massen vermieden wurden. Die Zylinder bestehen<br />
aus dünnen Stahlbüchsen, auf die der<br />
Leichtmetall-Zylinderkopf aufgeschraubt ist.<br />
Damit sich die Verschraubung nicht von<br />
selbst lösen kann, ist zwischen der obersten<br />
Kühlrippe der Zylinder und der untersten<br />
Rippe des Zylinderkopfes ein federnder Ring<br />
eingespannt. Eine Sicherung, die nur wenige<br />
Gramm wiegt! Zur äussersten Verminderung<br />
der hin- und hergehenden Massen wurden<br />
die Kolben ganz kurz ausgeführt und<br />
ihre nicht tragenden Flächen weggelassen.<br />
.Zur Lagerung der rotierenden Teile sind<br />
'Veitgehend Wälzlager angewandt.<br />
Durch ein einfaches, auf dem vorderen<br />
Kurbelwellenende aufgebautes Stirnradgetriebe<br />
mit Schraubenverzahnung wird die<br />
Propellertourenzahl auf etwas weniger als<br />
die Hälfte der Motortourenzahl herabgesetzt.<br />
Das zuvorderst auf der Kurbelwelle sitrende<br />
Schwungrad wirkt gleichzeitig als<br />
Oelzentrifuge. Bevor das Oel durch die<br />
hohle Kurbelwelle zum Kurbelzapfen gelangt,<br />
passiert es den Hohlraum dieses Schwungerfüllen<br />
waren als bei früheren ähnlichen Anlässen.<br />
Verlangt wurde, dass die Maschinen<br />
imstande seien, auf Strassen mit maximal<br />
15 Prozent Steigung eine Schneeschicht von<br />
mindestens 90 cm Höhe, aber maximal 175<br />
cm Höhe wegzuräumen. Bei der Klassifikation<br />
kamen weiter in Betracht der allgemeine<br />
technische Aufbau der Maschine, ihre<br />
Zugänglichkeit, der dem Bedienungspersonal<br />
gewährte Schutz, der Grad der Betriebsbereitschaft,<br />
die in der Zeiteinheit weggeräumte<br />
Schneemenge, die maximal überwindbare<br />
Schneehöhe, der Bedarf an Bedienungspersonal<br />
und die Eignung der Maschine<br />
zum Verlad und Transport.<br />
Citroen und Somua hatten Maschinen gestellt,<br />
die im wesentlichen aus einem Traktor<br />
mit vorgebautem Schneepflug bestanden.<br />
Da die Versuchsstrasse, wie die meisten<br />
Bergstrassen, einem steilen Hang entlang<br />
verlief, Hess sich mit diesen Pflügen nur die<br />
eine Hälfte der Fahrbahn wirklich vom<br />
Schnee befreien. Der Schnee der anderen<br />
Strassenhälfte wurde lediglich gegen den<br />
Berghang geschoben, wo er nach wie vor<br />
ein gewisses Hindernis bildete, um so mehr,<br />
als die Gesamtbreite der Strasse nur 3,5 m<br />
betrug. Bessere Arbeit leistete jedenfalls am<br />
zweiten Tag der Buron-Schneeräumer, der<br />
auch in seinem Aufbau weit interessanter ist.<br />
Diese auf einem Raupenfahrgestell aufgebaute<br />
Maschine hat am einen Ende einen<br />
Schneepflug für die Bearbeitung kleinerer<br />
Schneehöhen, am andern Ende aber einen<br />
richtigen Löffelbagger, der selbst die grössten<br />
praktisch vorkommenden Schneehöhen<br />
zu bewältigen vermag. Der Antrieb des Löffelbaggers<br />
geschieht dabei durch den Fahrmotor.<br />
Die Maschine zeigte trotz ihrer etwas<br />
primitiven Ausführung eine erstaunliche Leistungsfähigkeit.<br />
Sie war den anderen auch<br />
darin überlegen, dass sie sich auf der geringen<br />
verfügbaren Strassenbreite mit Leichtigkeit<br />
wenden Hess.<br />
Allgemein hinterliess der Wettbewerb wieder<br />
deutlich den Eindruck, dass zur Bewältigung<br />
grösserer Schneemengen auf Gebirgsstrassen<br />
nur ausgesprochene SpezialmascMnen<br />
geeignet sind und dass wenig Aussicht<br />
vorhanden ist, bestehende Fahrzeugtypen an<br />
den neuen Verwendungszweck anzupassen.<br />
Allerdings .herrscht bei der beschränkten<br />
Absatzmöglichkeit unter den Fabrikanten<br />
noch wenig Lust zum Bau solcher Maschinen.<br />
Unter den vorliegenden Umständen sah<br />
die Jury von der Erteilung eines Preises ab.<br />
Statt dessen wird der T.C.F. den Bewerbern<br />
eine angemessene Anerkennungsprämie für<br />
ihre Bemühungen ausbezahlen. -y-<br />
Gegen das Vetflatorgeräusch. Der Society<br />
of Automobile-Engineers wurde ein Bericht<br />
eingereicht, der sich mit den Versuchen befasst,<br />
die seit etwa zwei Jahren zur Verminderung<br />
des Geräusches von Automobilmotor-<br />
Ventilatoren angestellt werden. Bekanntlich<br />
sind einige Konstrukteure zur Anwendung<br />
von Ventilatoren geschritten, deren Flügel<br />
ungleichmässig über den Umfang verteilt<br />
wurden. Man glaubte nämlich, dass bei diesen<br />
Ventilatoren durch das Zustandekommen<br />
von Geräuschen mit verschiedener Schwingungszahl<br />
eine gegenseitige Dämpfung oder<br />
Aufhebung der Geräusche erzielt werden<br />
könne. In dem erwähnten Bericht wird diese<br />
Ansicht bestritten. Versuche sollen ergeben<br />
haben, dass Ventilatoren mit ungleich verteilten<br />
Flügeln nur in dem Masse leiser arbeiteten,<br />
als sie auch weniger Luft förderten<br />
und weniger Energie konsumierten. Bei gleicher<br />
Leistung dagegen soll sich der Ventilator<br />
mit ungleich verteilten Flügeln nur insofern<br />
••v:W>>:-W?Z2¥<br />
Es sind mehr als drei Dezennien her, seit unser<br />
Senior-Chef, unterstützt von wenigen Gesellen, den<br />
ersten Riley-Wagen baute. Die Konstruktion fand<br />
Anklang und stetig wuchs die Zahl der Aufträge.<br />
Das Vorwärtsstreben liegt unserer Familie im Blute;<br />
darum galt schon von Anfang an ein grosser Teil<br />
unserer Arbeit der Weiterentwicklung des ursprünglichenModells<br />
und der sorgfältigen Überprüfung der<br />
gefundenen Lösungen. In vielen Fällen wiesen die<br />
gewonnenen Erfahrungen Wege, welche von den*<br />
jenigen der orthodoxen Konstruktion verschieden<br />
war. Einige wenige Beispiele mögen dies illustrieren:<br />
Der schrägverzahnte (geräuschlose) Gang, der bereits<br />
19T3 bei den Riley-Wagen eingeführt wurde<br />
und gar keine amerikanische Erfindung ist, die um.<br />
90 Grad versetzten Ventile mit doppelter Nockenwelle,<br />
die überdimensionierte Kurbelwelle usw.<br />
Dass damit der richtige Weg beschriften wurde,<br />
zeigen die Erfolge, welche die Riley-Wagen allein<br />
im Jahre 1932 in allen Arten automobilistischer<br />
Prüfungen davongetragen haben, sei es nun bei<br />
Dauerfahrten (Monte-Carlo-Sternfahrt und Alpenfahrt),<br />
Strassenrennen (Tourist-Trophy, engl. Tausendmeilen-Rennen)<br />
oder Rekordfahrten (neue<br />
Bestleistungen in Montlhery und Brookland).<br />
Heute fahren rund 20000 Riley-Wagen in allen<br />
Teilen der Welt. Die Nachfrage ist so stark gestiegen,<br />
dass wir eine jährliche Produktion von<br />
7000 ohne weiteres absetzen können.<br />
Die exportgünstige Bewegung des englischen<br />
Kurses und der Anklang, den unsere Fabrikate<br />
überall finden, veranlassten uns, auch den Verkauf<br />
in der Schweiz zu organisieren. Wir haben deshalb<br />
die Herren J. & E. Waeny, Grand Garage Wabern-<br />
Bern, zu unsern Generalvertretern für die ganze<br />
Schweiz ernannt, welche den gesamten Verkauf<br />
organisieren werden.<br />
Wir sind überzeugt, dass die Riley-Wagen dem<br />
Schweizer Käufer dieselbe Befriedigung bringen<br />
werden, wie dies in England seit langem der Fall ist.<br />
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