E_1933_Zeitung_Nr.099
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N°99 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE II<br />
Um den Anlasser vom Ladezustand der Batterie<br />
unabhängig zu machen, kann man ihn ia der Garage<br />
mit Strom aus dem Lichtnetz betreiben, vorausgesetzt,<br />
dass ein geeigneter Transformator (A)<br />
zwischengeschaltet wird.<br />
durch beeinträchtigt, dass die kalte Batterie<br />
weniger Strom abgibt. Ist die Anlasstourenzahl<br />
des Motors gering, so ist auch die Gemischbildung<br />
erschwert. Der Brennstoff wird<br />
weniger gut zerstäubt und schlägt sich zum<br />
Teil wieder als Flüssigkeit an den Wänden<br />
des Saugrohrs nieder. Die Zylinder erhalten<br />
verhältnismässig kleinere und schlechtere<br />
Gasladungen. Die kalten Zündkerzen erschweren<br />
der Zündspannung den Uebergang<br />
in Funkenform. Feuchtigkeitsniederschläge<br />
am Zündkerzenisolator können die Funkenbildung<br />
gänzlich verhindern. Hinzukommen<br />
können unter Umständen noch zahlreiche<br />
andere hemmende Einflüsse der Kälte, auf<br />
die jedoch hier nicht weiter eingegangen sei.<br />
Wie kann man eine<br />
genügend hohe Anlasstourenzahl<br />
sicherstellen ? Einmal dadurch, dass man<br />
durch Anwendung der richtigen Oelsorte die<br />
inneren Widerstände des Motors möglichst<br />
herabsetzt; dann indem man dafür sorgt,<br />
dass sich die Batterie immer im bestmöglichen<br />
Ladezustand befindet, wozu ein zeitweises<br />
Aufladenlassen der Batterie in manchen<br />
Fällen nicht zu umgehen ist. Weiter, indem<br />
man den Motor vor der Betätigung des<br />
Anlassers einige Male von Hand durchdreht<br />
und schliesslich, indem man gleichzeitig mit<br />
der Benützung des Anlassers die Handandrehkurbel<br />
betätigt. Untef Umständen besteht<br />
noch die weitere Möglichkeit, den Motor<br />
durch Anschleppen des Wagens oder<br />
durch Befahren eines Gefälles- mit eingerücktem<br />
zweiten Gang auf genügend hohe Tön*<br />
renzahl zu bringen.<br />
Aber selbst bei genügender Andrehtourenzahl<br />
besteht noch keine sichere Gewähr für<br />
das<br />
erkennen, wie weit mit der Gemischanreicherung<br />
gegangen werden darf. Als allgemeine<br />
Regel nehme man sich jedoch vor. möglichst<br />
mit einem Minimum an Gemischanreicherung<br />
auszukommen. Tut man des Guten zu viel,<br />
so lässt sich der Motor oft nur nach langem<br />
Durchdrehen bei ganz geöffneter Luft- und<br />
Gasdrossel wieder zur Vernunft bringen,<br />
wenn nicht sogar die Kerzen herausgeschraubt<br />
und getrocknet werden müssen.<br />
Bedeutend verhängnisvoller ist jedoch noch,<br />
dass bei zu starker Gemischanreicherung<br />
das an den Zylinderwänden sich niederschlagende<br />
Benzin die Kolbenschmierung<br />
vereitelt und dadurch Anlass zu rascher<br />
Kolben- und Zylinderabnützung gibt. Das<br />
aus dem übermässig angereicherten Gemisch<br />
ausfallende Benzin tritt ausserdem bis ins<br />
Kurbelgehäuse hinunter, verdünnt und verschlechtert<br />
dort das Oel und schädigt damit<br />
nochmals die Motorschmierung.<br />
Leichter ist die Diagnose auf ein zu 1 brennstoffreiches<br />
oder zu brennstoffarmes Gemisch<br />
zu stellen, wenn der Motor auch nur<br />
einige Takte lang läuft. Das zu brennstoff-<br />
Ein elektrischer Heizkörper,<br />
der, auf einem Verbindungsrohr<br />
des Zylinderblockes<br />
und des Kühlers<br />
aufgeschraubt, das<br />
Kühlwasser beständig<br />
schwach erwärmt und<br />
im Umlauf erhält.<br />
reiche Gemisch manifestiert sich dann durch<br />
einen russigen, stechend riechenden,<br />
schwarzrauchenden Auspuff, während bei zu<br />
brennstoffarmem Gemisch Verpuffungen und<br />
Rückschläge in den Saugleitungen auftreten.<br />
Die primitive Art der Beeinflussung der<br />
Gemischzusammensetzung mittels einer von<br />
Hand einstellbaren Luftklappe ist bei fast allen<br />
modernen Vergasern vermieden und<br />
durch Besseres ersetzt. So wird beispielsweise--zum<br />
Anlassen des ganz kalten Motors<br />
4jei-gewissen VergaserärterF nicht mehr