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E_1934_Zeitung_Nr.034

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No 34 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />

ZUR ALPENSTRASSEN-INITIATIVE.<br />

In einer durch das Bundesgesetz inspirierten Mitteilung<br />

wurde letzthin der Auffassung Ausdruck<br />

verliehen, dass es der Bundesrat in der Hand habe,<br />

durch die Berufung auf die Artikel 23 und 37 der<br />

Bundesverfassung den Ausbau der Alpenstrassen<br />

von sich aus in die Wege zu leiten. Eine weitherzige<br />

Auslegung der betreffenden Artikel gebe<br />

den Bundesbehörden unzweifelhaft das Recht zu<br />

selbständigem Vorgehen im Alpenstrassenbau. Deshalb<br />

falle der Alpenstrassen-Initiative eine rechtliche<br />

Bedeutung kaum mehr zu. Ihr Sinn und<br />

Verdienst liege darin, dass sie dafür gesorgt habe,<br />

dass es mit dem Ausbau der Strassen vorwärts<br />

gehe. Als Voraussetzung für die Uebernahme der<br />

Aufgabe durch den Bund, als Kompetenzartikel,<br />

sei sie indessen heute nicht mehr nötig.<br />

Die Befürworter der Alpenstrassen-Initiative<br />

nehmen mit Genugtuung von der wohlwollenden<br />

Haltung Kenntnis, die der Bundesrat unter dem<br />

Eindruck des der Unterschriftensammlung zuteilgewordenen<br />

Erfolges nunmehr gegenüber dem Postulat<br />

des Alpenstrassenbaues bezogen hat, halten<br />

jedoch entgegen der im Bundeshaus vertretenen<br />

Ansicht dafür, dass das Volksbegehren trotzdem<br />

durchaus nicht überholt ist. Die Alpenstrassen-<br />

Initiative behält ihren Wert für alle jene Kreise<br />

voll und ganz bei, die sich nicht auf ein blosses<br />

Versprechen zu stützen beabsichtigen, das sich auf<br />

ein durch juristische 'Spitzfindigkeiten aus dem bestehenden<br />

Verfaesungstext abgeleitetes Recht gründet,<br />

sondern die dem Bundesrat ausdrücklich die<br />

Pflicht überbinden wollen, den Ausbau der Alpenstrassen<br />

und ihrer Zufahrtsstrassen ungesäumt an<br />

die Hand zu nehmen.<br />

Man wird sich also durch die angedeutete offiziöse<br />

Kundgebung von der Unterzeichnung der<br />

Unterschriftenbogen, die bis anfangs Mai weiter<br />

zirkulieren werden, nicht abhalten lassen dürfen.<br />

Eine Garantie dafür, dass der Ausbau der Alpenstrassen<br />

in absehbarer Zeit und mit der unerlässlichcn<br />

Grosszügigkeit in Angriff genommen wird,<br />

dass es wirklich vorwärts geht, besteht nur dann,<br />

wenn die Unterschriftensammlung zur erwarteten<br />

eindrucksvollen Demonstration für den der Initiative<br />

zugrunde liegenden Gedanken wird. (Mitg.)<br />

T. C. S.<br />

Autosektion Aargau<br />

Clubfahrt nach DöHingen-Zurzach. Der Einladung<br />

unserer Sektionen zur ersten Club^Ausfahrt<br />

pro <strong>1934</strong> auf den 14. April nach Döttingen zur Besichtigung<br />

des im Bau begriffenen Kraftwerkes<br />

leisteton nur 18 Wagen, also nur ca. 3% der Sektionsmitglieder<br />

Folge. In Anbetracht des schönen<br />

und warmen Frühlingswetters und der in A\is-<br />

' v sicht stehenden interessanten Besichtigung eines<br />

modernen Kraftwerkbaues, hofften wir eine viel<br />

zahlreichere Beteiligung. Wann bietet sich wohl<br />

einem Automobilisten wieder die Gelegenheit, unter<br />

fachmännischer Führung ein im Bau begriffenes<br />

Kraftwerk zu besichtigen? In den nächsten<br />

20 Jahren wohl nicht, da nun der Bedarf an<br />

elektrischer Kraft gedeckt sein dürften.<br />

Die örtliche Bauleitung, Herr Ingenieur Peter,<br />

orientierte die Anwesenden vorerst allgemein an<br />

Hand von Plänen über den Bau des Werkes und<br />

die Entstehung der Aarewerke A.-G. Hernach erfolgte<br />

in 2 Gruppen die Besichtigung der einzelnen<br />

Baustellen.<br />

Am Aktienkapital von 30 Mill. Fr. ist der Kanton<br />

Aargau mit 20%, das A.E.W, mit 15%, die<br />

Schweiz. Kraftwerkgruppe mit 30%, die Schweiz. Kreditanstalt<br />

mit 5% und das Rheinisch-Westfälische<br />

Elektrizitätswerk mit 30% beteiligt. Der Kraftabsatz<br />

ist bereits gesichert, indem das Rheinisch-<br />

Westfälische Elektrizitätswerk den erzeugten Strom<br />

bezieht, soweit er nicht von den schweiz. Werken<br />

gemäßs den im Vertrage umschriebenen Bezugsrechten<br />

beansprucht wird.<br />

Die Tiefbauarbeiten sind seit Anfang Herbst<br />

1931 im Gange. Sowohl Wehr als Maschinenhaus<br />

sollten ursprünglich ganz in offener Baugrube erstellt<br />

werden. Dadurch wurde die Erstellung eines<br />

besondern Hochwasser-Entlastungskanals auf dem<br />

linken Ufer durch das dortige alte Aarebett nötig.<br />

Bei der Freilegung des Felsens und insbesondere<br />

beim Aushub für die Fundation des oberstromigen,<br />

in den Felsen eingreifenden Spornes der ersten<br />

Wehrhälfte stellte sich dann aber ein ziemlich<br />

starker Wasserandrang ein, so dass umfangreiche<br />

Abdichtungsarbeiten notwendig wurden. Es mU6Sten<br />

deshalb die beiden Wehrwiderlager pneumatisch<br />

hergestellt werden. Wie beim Wehr, waT<br />

auch beim Maschinenhaus der Fels stellenweise<br />

stark zerklüftet und wasserführend, so dass auch<br />

hier zur pneumatischen Fundation übergegangen<br />

werden musste.<br />

Da der zukünftige Stauspiegel bis 4 m über das<br />

anschliessende Kulturgelände zu liegen kommt,<br />

müssten die betroffenen Uferpartien durch Dämme<br />

vor Ueberschwemmung geschützt werden. Für die<br />

Dammschüttungen wurden zwei verschiedene Typen<br />

angewendet: An den Stellen, wo bloss der alte<br />

Aaredamm erhöht wurde, ist eine 25 cm starke<br />

armierte Betonplatte auf die Wasserseite des<br />

Dammes aufgelegt worden, im untern Teil des<br />

'Staugebietes dagegen, ist eine elastische Lehmdichtung<br />

angeordnet worden. Besonders Interesse<br />

erweckten die Absperrungen durch die Larsseneisen,<br />

die durch die Kiesüberdeckung in den darunter<br />

liegenden Fels mittels Dampframme eingetrieben<br />

werden. Die unteressanten und klaren<br />

Ausführungen von Ing. Peter seien auch hierorts<br />

nochmals bestens verdankt. r.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH.<br />

Nachdem die Hauptversammlung der Gruppe<br />

Appenzell A.-Rh. dem Vorstand verschiedene Wünsche<br />

und Anträge zur Bearbeitung Überbunden hat,<br />

tagte der Vollvorstand vollzählig am 6. April in<br />

Speicher.<br />

Die vorgängigen Protokolle wurden verlesen und<br />

genehmigt. Der Vorstand hat sich für die Amtjdauer<br />

<strong>1934</strong>/36 wie folgt konstituiert:<br />

Vizepräsident: Karl Etter, Kaufmann. Herisau,<br />

Aktuar: Alfred Schachtler, Kaufmann. Herisau,<br />

Kassier: Hans Prey Kartonnage, Herisau, Tel. 38.<br />

Beisitzer: H. Tobler, Gemeindehptm., Wolfhalden.<br />

W. Ernst, Dr., dipl. Ing.-Chem., Speicher. Tel. 161.<br />

Ad. Pfenninger, Zwirnerei, Urnäseh, Tel. 19.<br />

Der Präsident, Dr. H. Fisch, Herisau, begrüsst<br />

insbesondere die neuen Vorstandsmitglieder, hofft,<br />

an ihnen treue Mitarbeiter und gute Sportkamoraden<br />

gefunden zu haben, um in Freundschaft all die<br />

dringenden Notwendigkeiten für die Gruppenmitglieder<br />

mit Erfolg an die Hand nehmen zu können.<br />

Die Resolution über das Gesuch der auartalsweisen<br />

Bezahlung der Autotaxen im Kanton wird<br />

mit der nötigen Begründung an die zuständige<br />

Amtsstelle weitergeleitet, nachdem der A. C. S. und<br />

der 0. M. V. vorher über das Vorhaben orientiert<br />

wurden, um diese gerechte Forderung zu unterstützen.<br />

Dem Wunsche über die Steuerermässigung<br />

für Altwagen wird der Vorstand zu gegebener Zeit<br />

die nötigen Vorarbeiten an die Hand nehmen.<br />

Nachdem der Gruppenbeitrag für <strong>1934</strong> auf Fr. 1.—<br />

angesetzt worden ist, wird an alle Mitglieder ein<br />

Zirkularschreiben mit einigen Angaben über die<br />

Gruppenarbeiten zugestellt, dem ein Einzahlungsschein<br />

für den Gruppenbeitrag beigelegt wird, mit<br />

der Hoffnung, die Appenzeller T.CS.ler werden ihr<br />

volles Verständnis zeigen und der Kasse diesen<br />

kleinen Betrag nicht vorenthalten. Wenn die Gruppe<br />

keine Mittel hat, so kann sie auch nicht für die<br />

Interessen der Mitglieder einstehen.<br />

An das kantonale Bau- und Strassendepartement<br />

soll das Gesuch für die Verbreiterung der Durchgangsstrasse<br />

Kreuzweg-Cilander-Bierquelle gerichtet<br />

werden. Dieser Strassenzug ist besonders der<br />

Zeit des motorisierten Strassenverkehrs nicht mehr<br />

gewachsen und bedeutet direkt eine Gefahr für<br />

Fussgänger und Automobilisten. Es ist ein dringendes<br />

Bedürfnis, hier Abhilfe zu schaffen. Die<br />

Arbeitsbeschaffung im Sinne der Motion Müller erfährt<br />

dadurch eine glückliche Bereicherung für produktive<br />

Arbeit. Des weitern wurde aus der Mitte<br />

des Vorstandes der Strassenzustand St. Gallen-Speicher,<br />

insbesondere auch der Begriff cStrassenpolizei»,<br />

stark gerügt. Es muss und wird nötig sein,<br />

hier den Klagen gerecht zu werden und unhaltbare<br />

Zustände in Ordnung zu bringen. Die Kommission<br />

wird diesbezüglich, da der Grossteil der Strasse auf<br />

st. gallischem Boden liegt, an die Sektion St. Gallen-<br />

Appenzell gelangen.<br />

Mit Beginn der Fahrsaison zeigt sich wieder,<br />

wie es immer noch unvernünftige Autler gibt, die,<br />

unbekümmert um Gesetze und andere Strassenbenützer,<br />

einfach drauflosfahren. Unsere fortwährenden<br />

Bestrebungen erleiden dadurch grossen Schaden.<br />

Die Gruppe will durch Selbstpolizei solchen<br />

Fahrern das Handwerk legen, indem solche das<br />

erstemal durch die Sektion verwarnt werden und<br />

wenn dies nicht genügen sollte, diese zur Anzeige<br />

bringen. Alle Automobilisten werden aufgefordert,<br />

wenn solche Uebergriffe bekannt werden, dem Sekretariate<br />

in St. Gallen oder dem Gruppenpräsidenten<br />

Dr. Fisch in Herisau zu melden.<br />

Bekanntlich wird nochmals Gelegenheit geboten,<br />

den Wagen in bezug auf die neuen Vorschriften<br />

prüfen zu lassen. Die Prüfung erfolgt in der zweiten<br />

Hälfte des Monats April in St. Gallen. Anmeldungen<br />

sind an den GrupjpenpTäsidenten zu richten.<br />

Eine rege Diskussion pflegte der Vorstand in<br />

bezug auf Benzinpreiskampf und Haftpflichtprämien.<br />

Die Kommission begrüsste das energische<br />

Vorgehen der T. C. S.-Sektion Zürich und hofft, dass<br />

ihre Bemühungen von Erfolg begleitet seien.<br />

Um den Mitgliedern auch einige fröhliche Stunden<br />

zu bieten, wird die Gruppe für folgende Anlässe<br />

besorgt sein: Mitte Juni eine dreitägige Fahrt<br />

in den Jura; Mitte September eine fünftägige Tour<br />

in die Dolomiten. Im weitern sind vorgesehen eine<br />

Exkursion zwecks Besuch der Pneufabrik und eine<br />

solche nach Arbon zur Besichtigung der Saurerwerke;<br />

Filmvorträge etc. nach speziellen Einladungen.<br />

Am 17. November <strong>1934</strong> findet in der Tonhalle<br />

des T. C. S.-Fest der Sektion statt.<br />

Zur speziellen Notiznahme: Die Gruppe führt im<br />

Laufe des Monats Mai eine halbtägige Blustfahrt<br />

durch. Wir richten die dringende Bitte an alle Mitglieder,<br />

sich an derselben beteiligen zu wollen. Diese<br />

Ausfahrt wird mit der Gruppe Innorrhoden durch-"<br />

geführt werden.<br />

Abendausfahrten, Kegelabend und je ein Vortrag<br />

im Mittel-, Vorder- und Hinterland durch unsern<br />

Sektionspräsidenten, Dr. E. Lutz in Flawil, erweitern<br />

das Programm.<br />

Um keine Anlässe zu verpassen, bitten wir alle<br />

Mitglieder, jede Nummer der « Auto-Revue > unter<br />

Rubrik T. C. S. gründlich zu studieren. Teilweise<br />

werden noch persönliche Einladungen zugestellt.<br />

Der Gruppenvorstand gelangt schriftlich an die<br />

Sektion mit dem Gesuche, es möchte nach Fertigstellung<br />

der Kräzernstrasse und Säntisbahn 1935<br />

eine grosszügige T. C. S.-Aelplerchilbi mit Jodeln,<br />

Gesang und Schwinget durchgeführt werden, verbunden<br />

mit Sternfahrt, unter Einladung an die<br />

T. C. S.-Sektionen Zürich, Thurgau, Glarus und<br />

Graubünden.<br />

Der Vorstand.<br />

*. c. s.<br />

SEKTION BERN. Gischicklichkeitsprufung. Die<br />

Geschicklichkeitsprüfungen der Sektion Bern drohen<br />

Massenkundgebungen zu werden. Nicht weniger<br />

als 31 Konkurrenten stellten sich am letzten<br />

Sonntag im Hofe des kantonalen Zeughauses zur<br />

Lösung von acht Aufgaben ein: Einer Rückwärtsfahrt<br />

durch eine mit Holzpflöcken markierte<br />

Schleife, dem korrekten Parkieren zwischen zwei<br />

am Randstein aufgestellten, supponierten Automobilen,<br />

dem Spurfahren durch eine von Backsteinen<br />

gebildete 6 m lange Rinne, einer Jonglierfahrt und<br />

einem «Aufregungs-Test» mit Tennisbällen, der<br />

Passage durch eine mit Kulissenwänden markierte<br />

rechtwinklige Dorfdurchfahrt, dem einseitigen Spurfahren<br />

über einen gewölbten Eisenbalken und dem<br />

präzisen Anhalten vor einem supponierten Fuss-<br />

SEKTION LUZERN. In bisher nie erreichter<br />

Zahl versammelten sich Mittwoch, den 11. April,<br />

die Mitglieder der Sektion Luzern zur 2 6. Generalversammlung<br />

im Hotel « Europe». Der<br />

Sektionspräsident, Herr Dr. Hübscher, war der Versammlung<br />

ein kompetenter, autorativer Leiter. Nach<br />

Verlesung des von Dr. A. Riedweg erstellten, diskussionslos<br />

genehmigten Protokolls erstattete der<br />

Vorsitzende seinen prägnant gefassten Jahresbericht.<br />

Im Mittelpunkt des abgelaufenen Clubjahres<br />

stand die wohlgelungene, bei allen Teilnehmern von<br />

nach und fern in bester Erinnerung bleibende 25.<br />

Jubiläumsfeier. Das von Pressechef Kopp zusammengestellte<br />

Erinnerungsalbum mit über 100 Photos<br />

und einer Unmenge von grossen und kleinen <strong>Zeitung</strong>sausschnitten<br />

hielt die prächtige Veranstaltung<br />

für lange Jahre fest; es wird im Clubheim ein würdiges<br />

Plätzchen zugewiesen bekommen. Doch nicht<br />

nur die Jubiläumsfeier, auch alle andern sportlichen<br />

und gesellschaftlichen Veranstaltungen erfreuten<br />

sich stets zahlreicher Beteiligung, was für<br />

einen unternehmungslustigen Vorstand ohne Zweifel<br />

auch die beste Form der Anerkennung bedeutet. Die<br />

technischen Kontrollen, wie andernorts auch bei uns<br />

durchgeführt, erfassten rund 530 Wagen von Sektionsmitgliedern,<br />

was einer Beteiligung von zirka<br />

90 Prozent entspricht. Das wohleingerichtete Sekretariat,<br />

dem zur Zeit Herr Walter Lüscher vorsteht,<br />

vermittelte total 8200 mündliche und telephonische<br />

Auskünfte, erledigte 7600 Korrespondenzen und versandte<br />

19,000 Drucksachen. Daneben wurden noch<br />

480 detaillierte Routenbeschreibungen angefordert<br />

and an Fremde, zum Teil durch Vermittlung der<br />

Hotels, 4500 weitere Auskünfte gegeben. Mehrfach<br />

ist die Sektion um Gutachten in Verkehrsfragen ersucht<br />

worden; im bisherigen Rahmen wurde auch<br />

im Berichtsjahr vom Rechtsdienst Gebrauch gemacht.<br />

In üblicher Weise gedachte man der verstorbenen<br />

Mitglieder; unter ihnen befand sich das<br />

Gründungsmitglied Henri Racine. Mit Genugtuung<br />

konnte festgestellt werden, dass an Stelle seines verunglückten<br />

Vaters, König Albert I. von Belgien,<br />

auch sein Sohn und Nachfolger, König Leopold III.,<br />

wieder unter dem gleichen Namen Comte de Rethy,<br />

der Sektion Luzern als Mitglied beigetreten ist.<br />

Leider kam aus verschiedenen Gründen, die nicht<br />

bei der Sektion liegen, die geplante lärm- und hupfreie<br />

Woche nicht zustande; es wird sich nun zeigen,<br />

ob der geplanten schweizerischen Verkehrswoche<br />

im kommenden Sommer ein besseres Schicksal<br />

beschieden sein wird. Der beste Wille dazu ist<br />

jedenfalls bei den Promotoren vorhanden. Tatkräftig<br />

hat sich die Sektion in der Zentralschweiz<br />

für den Ausbau der Alpenstrassen und ihrer Zufahrtswege<br />

eingesetzt; interessiert ist sie natürlich<br />

auch an der linksufrigen Vierwaldstätterseestrasse.<br />

Lebenswichtige Probleme für den Automobilisten,<br />

diejenigen seiner Stellung als Benzinkonsument<br />

nämlich, wurden am Schluss des mit warmem Beifall<br />

verdankten präsidialen Jahresberichtes noch<br />

kurz gestreift.<br />

Die Jahresrechnung, erstellt vom I. Kassier,<br />

Franz Dillier, wurde auf Antrag des Revisorenvertreters<br />

M. Hochstrasser genehmigt und ohne Diskussion<br />

verabschiedet. Das neue Budget, das unter<br />

anderm auch Kredite für eine fröhliche Fahrt ins<br />

Grüne und für eine neuartige Fuchsjagd vorsieht,<br />

fand unter Belassung des bisherigen Jahresbeitrages<br />

die Zustimmung. Glatt und reibungslos verliefen<br />

die Wahlen. Präsident Dr. 0. Hübscher wurde mit<br />

Akklamation in offener Abstimmung erneut an die<br />

Spitze der Sektion berufen; der I. Vizepräsident, J.<br />

"Baumeier, sprach ihm, von der Versammlung nachdrücklich<br />

unterstützt, den offiziellen Dank und das<br />

Vertrauen aus. Die gleiche Vertrauenskundgebung<br />

wurde durch einstimmige Wiederwahl auch den<br />

übrigen Vorstandsmitgliedern zuteil; daneben waren<br />

noch zwei Vakanzen zu besetzen, denn der hochverdiente<br />

Ehrenpräsident C. J. Bucher hatte sich<br />

bereit erklärt, seinen Platz jungem Kräften zu<br />

überlassen, und auch der Kassier war nicht mehr<br />

zu bewegen gewesen, seine Charge ein weiteres<br />

Jahr zu übernehmen. Es geziemt sich, dass den<br />

beiden langjährigen Vorstandsmitgliedern auch an<br />

dieser Stelle der Dank der Sektion ausgesprochen<br />

wird. C. J. Bucher, ein Pionier des Automobils in<br />

der Zentralschweiz, war 23 Jahre im Vorstand tätig,<br />

wovon 19 Jahre als Präsident, und hat in dieser<br />

langen Zeit eine immense Arbeitslast bewältigt, und<br />

F. Dillier tat ein Gleiches in seinem arbeitsreichen<br />

Amt als Kassier der Sektion. Auf Vorschlag der<br />

Leitung beliebten für die beiden ausscheidenden<br />

Mitglieder die HH. Oberstleutnant Krieger und P.<br />

Kopp. Die Delegierten und ihre Ersatzleute, sowie<br />

die Revisoren, wurden einstimmig bestätigt; am<br />

Schluss des prompt abgewickelten Wahlgeschäftes<br />

wurde unter herzlichem Beifall Dr. Eugen Boesch,<br />

ehemaliger Präsident und Verfasser der Jubiläumsschrift,<br />

auf Vorschlag des Präsidenten zum Ehrenmitglied<br />

vorgeschlagen und einstimmig gewählt.<br />

Unter Varia umriss Direktor Sales Huber, anknüpfend<br />

an eine Bemerkung des Vorsitzenden im Jahresbericht,<br />

in einem interessanten Votum die Strukturverhältnisse<br />

auf dem schweizerischen Benzinmarkt.<br />

Für das nachfolgende Bankett war der Festsaal<br />

des Hotels c Europe », geschmückt mit den Enblemen<br />

des. A. C. S., prächtig geeignet. Präsident Dr.<br />

0. Hübscher sprach das offizielle Begrüssungswort,<br />

gedachte in liebenswürdiger Weise der anwesenden<br />

Damen und verlieh den HH. Gehrig, Hotel Tivoli,<br />

Dr. E. Boesch und Dr. Öans Brun, im Bergli, die<br />

Würde der Veteranenschaft. Ehrenpräsident C. J.<br />

Bucher frischte mit einigen Reminiszenzen die Erinnerung<br />

an frühere Jahre, an die Zeit seiner langjährigen<br />

Präsidialtätigkeit auf und toastierte auf<br />

das weitere Blühen und Gedeihen der Sektion.<br />

Hierauf war der Weg frei für den zweiten vergnüglichen<br />

Teil; ein buntes Programm, von Dr. Riedweg<br />

und Dr. Bucher gestartet, hielt die fröhliche Automobilistengemeinde<br />

selten lange beisammen, was der<br />

tadellos verlaufenen Generalversammlung den er-<br />

gängerstreifen. Kein Fahrer und keine Fahrerin,<br />

der nicht den ersten Platz verdient hätte, wenn ...<br />

Aber auch kein Zuschauer, der nicht aus dem Gesehenen<br />

unzählige Lehren zog, wenn er nicht gar<br />

schon vorher alles wusste. Womit der Zweck der<br />

Uebung hundertprozentig erfüllt ist. Bedauerlich<br />

nur, dass beim Parkierungsmanöver und in der<br />

engen Dorfstrasse nicht noch einige prominente<br />

Automobilkonstrukteure zugegen waren, um sich<br />

vom Wert eines grossen Lenkeinschlages zu überzeugen.<br />

Wie gut im übrigen das Reglement auf<br />

« Geschicklichkeit» abgestimmt war, zeigt die Tat-wünschten geselligen Abschluss gab.<br />

sache, dass der Sieger der Konkurrenz den ältesten<br />

und schwächsten Wagen fuhr. Die Sportkommission<br />

unter der Leitung von Herrn Rufener hat damit<br />

auch sich selbst ein ausgezeichnetes Geschicklichkeitszeugnis<br />

ausgestellt.<br />

Die Resultate:<br />

I. Amateure.<br />

Fahrer<br />

Zelfp. Strafp. Total<br />

1. Gösset Hektor, Wabern 204 34 238<br />

2. Keller Rolf, Oberburg 229 64 293<br />

3. Keller Paul, Bern 216 93 309<br />

4. Schenk-Haberer F., Worblaufen 229 88 317<br />

5. Schölten E. A. H., Bern 209 117 326<br />

6. Garbani Walter, Bern 238 96 334<br />

7. Wildbolz Egon, Dr.. Bern 234 105 339<br />

8. Schoch Hermann, Belp 310 33 343<br />

9. Dierauer Willy, Bern 220 126 346<br />

10. Schüpbaoh Rudolf, Bern 191 168 359<br />

II. Experten.<br />

1. Lindt Paul, Bern 185 87 272<br />

2. Marti Alfred, Bern 263 144 407<br />

Damenpreis.<br />

Frl. Dory Müller. Oberburg 31?. 97 412<br />

d«~n Veibänden<br />

CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />

UND UMGEBUNG<br />

Monatsversammlung. Anlässlich<br />

der letzten Monatsversamralung,<br />

die von 30 Clubmitgliedorn<br />

besucht war, wurde naoh<br />

einem kurzen Begrüssungswort<br />

des Vorsitzenden Willy Jakob<br />

zum Stimmenzähler ernannt.<br />

Hierauf verlas der erste Aktuar das Protokoll der<br />

letzten Monatsversammlung, das von den Clubkollegen<br />

gutgeheissen und bestens verdankt wurde. Als<br />

Mutationen lagen ein Austritt und eine Anmeldung<br />

vor. Die Versammlung genehmigte den Austritt,<br />

und bestätigte einstimmig die Aufnahme des angemeldeten<br />

Mitgliedes in den Club.<br />

Der Präsident unterbreitete die Anregung, es<br />

solle der Werbung neuer Mitglieder mehr Euteresse<br />

entgegengebracht werden, eine Angelegenheit, um<br />

die sich die Mitglieder bis anhin zu wenig angenommen<br />

hätten.<br />

Der Familien-Ausflug wurde festgesetzt auf den.<br />

31. Mai, und zwar nach Wasen i. E. Für diese<br />

Autofahrt wurden bestimmt Clubkollege J. Eigensatz,<br />

Hotel Bad, Firma Bucher A.-G. und Firma<br />

Heggli, Kriens.<br />

Unter Verschiedenem äusseTte der Präsident den<br />

Wunsch, dass die Versammlungen besser besucht<br />

und die Kameradschaft auf der Strasse mehr gepflegt<br />

werde und dass auch keine privaten Angelegenheiten<br />

in den Club hineingezogen werden sollen.<br />

Zum Schlüsse<br />

Anwesenden die<br />

brachte Interesse<br />

10.30 Uhr.<br />

verdankte der Vorsitzende den<br />

Mitarbeit und das entgegengeund<br />

sohloss die Versammlung um<br />

Sp.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Die nächste Monatsversammlung<br />

findet Mittwoch, dien<br />

2. Mai <strong>1934</strong>, 20.15 Uhr, im Vereinslokal<br />

Du Pont, 1. Stock,<br />

statt. Alle Vereinsmitglieder<br />

sind gebeten, pünktlich und<br />

vollzählig zu erscheinen. Bei<br />

diesem Anlass werden die<br />

neuen Jahresprogratnme und die Statutenrevisions-<br />

Anhänge verteilt. Gleichzeitig zirkulieren Teilnehmerlisten<br />

für die Anmeldung zur Besichtigung des<br />

Klausen-Rennens und des Grossen Preises der<br />

Schweiz in Bern. Diejenigen Mitglieder, inklusive<br />

Angehörige und Bekannte, die jetzt schon ihre Teilnahme<br />

zusagen können, sollen sich in die Listen eintragen,<br />

damit der Vorstand die Fahrzeuge rechtzeitig<br />

bestellen kann. Näheres wird aus dem Vereinsorgan<br />

(«Automobil-Revue») ersichtlich sein.<br />

Diejenigen Mitglieder, die das Organ nicht erhalten,<br />

können sich beim Vorstande über die Gründe<br />

der Nichtbedienung erkundigen.<br />

Die Vereinsleitunjf.<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

(m. K. = mit Ketten, o. K. = ohne Ketten.)<br />

Mit wenigen Ausnahmen sind sämtliche Strassen<br />

in den Voralpen und im Jura schneefreL Folgende<br />

Passübergange können bereits seit einiger<br />

Zeit o. K. befahren werden:<br />

Brünig, Etroits, Julier, Lenzerheide, Maloja,<br />

Mollendruz, Passwang, Saanenmöser, St. Cergue,<br />

Schelten, Schyn, Vue des Alpes, Wolfgang.<br />

In der Berichtswoche wurden dem Fährverkehr<br />

geöffnet:<br />

Jaunpass (15.4.). Ofenberg (18.4.), Pas de Morgins<br />

und Forclaz.<br />

Die Befahrbarkeit der übrigen Paßstrassen ist<br />

nach den eingezogenen Informationen vom 19. bis<br />

20. April folgende:<br />

Albula, Nordseite aper bis Preda; Südseite unpassierbar<br />

ab Ponte.<br />

Bernina, Engadinerseite o. K. offen bis zum<br />

Morteratschweg; Puschlav schneefrei bis Postablage<br />

Sfazu, 3 km. oberhalb Poschiaivo.<br />

Flüela, Flüelatal von Davos heT o. K. befahrbar<br />

bis Tschuggen; Engadinerseite gänzlich unpassierbar.<br />

Furka, unpassierbar »wischen Realp und Oberwald.<br />

Grimsel, Haslital befahrbar «. K. bis Zentrale<br />

Handeck; Walliserseite unpassierbar.

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