E_1934_Zeitung_Nr.042
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Jahresende Lastwagen<br />
(ohne Autobusse)<br />
1631 . 17 195<br />
1932*) 19 242<br />
1933 18 258<br />
Dass das Ergebnis für Ende 1932 zu hoch<br />
ist, leuchtet ohne weiteres ein, denn es liegt<br />
nicht in der Entwicklungslinie von 1931 bis<br />
1933. Der Anstieg von über 2000 in einem<br />
Jahr ist unmöglich. Noch krassere Unterschiede<br />
offenbaren sich für einzelne Kantone,<br />
wie aus folgenden Proben hervorgeht.<br />
Lastwagenbestand (ohne Autobusse)<br />
Ende<br />
Kantone 1931 1932**) 1933<br />
Zürich 3891 . 4668 3805<br />
Waadt 1408 1271 1716<br />
Genf 1524 1673 1501<br />
Baselstadt 1307 1460 1362<br />
Diese Beispiele dürften genügen. Sie zeigen<br />
deutlich, dass das Eidgenössische Statistische<br />
Amt gut tat, den Zeitpunkt für eine<br />
einwandfreie Erhebung abzuwarten.<br />
Im übrigen erläutert das Amt seine Zahlen<br />
wie folgt:<br />
Waren die bisherigen Jahreserhebungen<br />
über den Bestand der. Motorfahrzeuge in der<br />
Schweiz auf die freiwillige Mitarbeit der Kantone<br />
angewiesen, so gehört die neueste Zählung<br />
für das Jahr 1933 jener Reihe statistischer<br />
Arbeiten an, die gesetzlich verankert<br />
sind. Artikel 77 der Vollziehungsverordnung<br />
zum Bundesgesetz vom 15. März 1932 über<br />
den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr verpflichtet<br />
die Kantone, dem Eidgenössischen<br />
Statistischen Amt sowohl die in ihrem Gebiet<br />
bereits eingetragenen als auch alle an- und<br />
abgemeldeten Motorfahrzeuge anzuzeigen.<br />
Nach dieser Neuregelung lässt sich der Bestand<br />
künftighin durch Fortschreibung bestimmen,<br />
so dass die direkten Zählungen bei<br />
den Kantonen vorläufig wegfallen können.<br />
Infolge der Mehrarbeit, die den Kantonen<br />
durch die Einführung des Gesetzes erwachsen<br />
ist, musste auf die Ende 1932 fällige Erhebung<br />
verzichtet werden. Die durch die neueste<br />
Aufnahme nachgewiesenen Veränderungen<br />
in der Zusammensetzung des schweizerischen<br />
Motorfahrzeugparkes beziehen sich demnach<br />
auf die zweijährige Periode von Ende 1931<br />
bis Ende 1933. Zu bemerken ist, dass die<br />
nachstehenden Zahlen nur provisorischen<br />
Charakter tragen.<br />
Motoriahrzeugbestand Ende 1931 und 1933 ^<br />
Fahrzeugarten 1931 UW) i f t o /<br />
Personenwagen . .<br />
Autobusse<br />
Lastwagen 2 ) . . .<br />
Automobile im ganz.<br />
Traktoren. . . . .<br />
Motorräder . . . .<br />
Motorfahrzeuge im<br />
63 945 66 310 2 365 3,7<br />
1 161 1273 112 9,6<br />
17 195 18 258 1063 6,2<br />
82 301 85 841 3 540 4,3<br />
2 032 2 176 144 7,1<br />
46 875 31 432 —15 443 —32,9<br />
ganzen 131208 119 449—11759 —9,0<br />
Ende 1933 standen dem Personenverkehr<br />
zur Verfügung 66.310 Personenwagen, 1273<br />
Autobusse und 31.432 Motorräder. Ferner<br />
wurden 18.258 Lastautos und 2176 Traktoren<br />
gezählt. Hat in den letzten zwei Jahren die<br />
Zahl der Autobusse noch um gegen zehn Prozent<br />
zugenommen, so vermehrten sich die<br />
Personenwagen um keine vier Prozent. Die<br />
auffallendste Veränderung ist jedoch der Abbau<br />
des Motorradbestandes um ein Drittel.<br />
Heute fahren in der Schweiz nicht viel mehr<br />
Motorräder als im Jahre 1927.<br />
Die zwei letzten -Bestandesaufnahmen gestatten<br />
in Verbindung mit der laufenden Statistik<br />
über die "in der Zwischenzeit erstmalig<br />
in den Verkehr gelangten Fahrzeuge den Umfang<br />
der Abgänge zu bestimmen. Das Ergebnis<br />
dieser Berechnung für die Jahre 1932<br />
*) Zahlen des Verbandes.<br />
**) Zahlen des Verbandes. Diese Ergebnisse sind<br />
dazu noch unvollständig, da sie die Bundeswagen<br />
nicht enthalten, die nur im schweizerischen Total<br />
inbegriffen sind.<br />
x ) Im Jahre 1932 wurde keine Bestandesaufnahme<br />
durchgeführt. Die Zahlen für 1933 sind provisorisch.<br />
a) Inbegriffen Lieferungs- u. Spezialwagen.<br />
Motorräder • —15 443 5 973 21 416<br />
Ueber 21.000 Motorräder und rund 15.000<br />
Personenwagen wurden in den beiden Jahren<br />
1932 und 1933 aus dem Verkehr gezogen.<br />
Für die vorhergehenden Jahre 1930 und 1931<br />
ergeben sich schätzungsweise 8600 Streichungen<br />
von Motorrädern und rund 8000 von<br />
Personenwagen. Die grossen Unterschiede in<br />
diesen beiden Perioden zeigen deutlich, däis<br />
seit 1932 viele Motorfahrzeuge nicht durch*<br />
ordentliche Abnützung, sondern offenbar durch<br />
Stillegung ausgeschieden sind. Tausende von<br />
Personenwagen und Motorrädern stehen zur-<br />
Zeit unverwendet in den Garagen, was auch<br />
als ein Krisenzeichen betrachtet werden<br />
muss.<br />
Sehr ungleich hat sich der Motorfahrzeugbestand<br />
seit 1931 in den einzelnen Kantonen<br />
verändert. Die Wagen für den Personenverkehr<br />
haben sich einerseits verhältnismässig<br />
stark vermehrt, wie in Basel-Land, Freiburg<br />
und Tessin, anderseits sich namentlich<br />
in Appenzell A.-Rh., Neuenburg und Genf<br />
vermindert. Vom gesamten Zuwachs an<br />
Last- und Lieferungswagen entfallen gegen<br />
neun Zehntel auf Bern, Waadt, Solothurn<br />
und Tessin allein; fast alle übrigen Kantone<br />
verzeichnen entweder eine belanglose Erweiterung<br />
oder eine Verkleinerung ihres Lastwagenparks.<br />
Die auffallende Abnahme im<br />
Kanton Nidwaiden ist auf die Bereinigung<br />
der Register zurückzuführen. Aehnlich lässt<br />
sich die noch erheblichere Senkung des Motorradbestandes<br />
im Kanton Appenzell A. Rh.<br />
erklären. Sämtliche Kantone zählen viel weten<br />
die blendenweissen Dresses der einheimischen<br />
Diener auf, um den Kopf turbanartig<br />
gestreifte Kopftücher gewickelt, das<br />
blauschwarze Haar im Nacken zu einem<br />
Knoten gedreht.<br />
Eine Gruppe Damen trat ein. Unmerklich<br />
zuckte der Arzt zusammen. Die eine von<br />
ihnen, zwar sah er ihr Gesicht nicht, gedeckt<br />
durch ihre Nachbarin, musste sie sein. Er sah<br />
nur die veilchenblaue Stutzfeder, die hoch<br />
oben auf der Frisur thronte. Jetzt wandte sie<br />
den Kopf.<br />
Mrs. McCarthy!<br />
Im selben Augenblick sah sie zu ihm herüber.<br />
Mit einem süsslichen Lächeln nickte sie<br />
ihm zu. Der Professor grüsste zurück und<br />
sah beiseite. Es war für ihn selbstverständlich,<br />
dass er ihr aus dem Wege gehen werde.<br />
Wegen der war er nicht hierhergekommen.<br />
Als er wieder hinschielte, waren die Damen<br />
verschwunden. Jetzt sah er die Frau des<br />
Reverend allein in die Türe treten und unschlüssig<br />
stehenbleiben, scheinbar ohne den<br />
Professor zu beachten. Einen Augenblick<br />
überlegte er... griff nach seinem Whiskyglase<br />
... mit einem plötzlichen Entschlüsse<br />
stellte er es wieder auf den Tisch... und erhob<br />
sich. Das Weib sollte doch nicht glauben,<br />
dass er sich vor ihr fürchte. Langsam<br />
trat er auf sie zu. Sie lächelte.<br />
Zusammenarbeit zwischen den Ford- und<br />
Mathis-Werken.<br />
Wie verlautet, ist kürzlich zwischen den<br />
Ford- und Mathis-Werken ein Abkommen<br />
getroffen worden, dass eine weitgehende Zusammenarbeit<br />
zwischen beiden Unternehmen<br />
auf dem Gebiete der Automobilproduktion<br />
und -montage vorsieht. Durch diese Zusammenarbeit<br />
jedoch bleibt die Unabhängigkeit<br />
beider Automobilgesellschaften gewahrt. Man<br />
rechnet damit, dass sich die Automobilproduktion<br />
in den Strassburger Werken jährlich<br />
auf rund 25,000 Einheiten stellen wird.<br />
Bilanz des italienischen Strassenbaues.<br />
Wie aus einer jetzt veröffentlichten Zusammenstellung<br />
hervorgeht, hat die italienische<br />
Regierung in den zwölf Jahren ihres<br />
Bestehens rund 25 Milliarden Lire für Arbeitsbeschaffung<br />
aufgewendet. 8650 Kilometer<br />
Strassen wurden erneuert und 1120 Kilometer<br />
Militärstrassen für Zivilzwecke hergerichtet.<br />
Neu gebaut wurden 525 Kilometer Staatsstrassen,<br />
1143 Kilometer Provinzialstrassen,<br />
3844 Kilometer Kommunalstrassen und rund<br />
436 Kilometer Autobahnen.<br />
Die erste Lärmabwehr-Ausstellung.<br />
Demnächst wird in Frankfurt am- Main<br />
die erste deutsche Lärm-Abwehr-Ausstellung<br />
eröffnet werden. Im Mittelpunkt der Aus-<br />
und 1933 ist in der nachstehenden Uebersicht<br />
festgehalten.<br />
Bestandes- Neu in den Ver- Ans dem Ver-<br />
Fahrzeugarten zunähme kehr gesetzt kehr gezogen<br />
Personenwagen 2 365 17 232 14 867<br />
Autobusse 112 167 55<br />
Lastwagen') 1063 2 765 1702<br />
Traktoren 144 426 282<br />
) Inbegriffen Lieferungs-, Spezialwagen.<br />
«Guten Abend, Mrs. McCarthy. Wann<br />
geht es wieder nach Singapore?»<br />
«Uebermorgen, Professor.» Sie lächelte<br />
noch immer. Der Arzt schob die erkaltete<br />
Pfeife in die Rocktasche und wartete. Mrs.<br />
McCarthy wartete auch. Wie zwei Kämpfer<br />
in Fechterstellung standen sie sich gegenüber,<br />
jeder auf eine Blösse des anderen lauernd.<br />
In einer plötzlichen Ueberlegung hob<br />
der Professor den Kopf, entschlossen, auf sein<br />
Ziel loszusteuern.<br />
«Sie hatten vorige Woche recht, Mrs.<br />
McCarthy. Meine Frau war um diese Zeit in<br />
Italien, ich verwechselte nur die italienischen<br />
Namen, dachte, sie sei an der Adria gewesen,<br />
und erst gestern fiel mir ein Brief von<br />
ihr zufällig in die Hände, der...»<br />
«... eigentlich nicht schön von Ihnen,<br />
Professor, Ihre liebe Frau so mutterseelenallein<br />
durch die Welt fahren zu lassen.» Der<br />
Professor zuckte die Achseln. Die Frau des<br />
Reverend kniff die kleinen Maulwurfsäuglein<br />
zusammen. «Freilich, wir Frauen finden<br />
in solchen Fällen immer Beschützer.» Der<br />
Professor nickte.<br />
«Wie meinen. Sie das, Mrs. McCarthy?»<br />
Fast hätte er mit dieser Frage seinen verhaltenen<br />
Unmut verraten.<br />
(Fortsetzung im eAutler-Feierabend».)<br />
AUTOMOBIL-EEVm, - N°42<br />
istischer<br />
Stellung steht die Einschränkung des Strassenlärms,<br />
soweit dieser durch Motorräder,<br />
Automobile und sonstige Nützfahrzeuge verursacht<br />
wird. Die Ausstellung wird weiterhin<br />
Methoden zur Beseitigung und Verringerung<br />
des Lärms durch schalldämpfende<br />
Materialien, Instrumente usw. zeigen.<br />
Versuchsstrasse mit Juteeinlage.<br />
In einer Lausitzer gemeinde wird in Zusammenarbeit<br />
zwischen den amtlichen Stellen<br />
und einem Textilunternehmen zurzeit die<br />
erste Versuchsstrecke mit elastischer Juteeinlage<br />
erstellt.<br />
Deutsches Automobilsteueraufkommen,<br />
Im März <strong>1934</strong> belief sich das Steueraufkommen<br />
für Automobile auf 11,4 MM. RM.<br />
(11,6). Für das Rechnungsjahr 1933/34, d. h.<br />
vom 1. April 1933 bis 31. März <strong>1934</strong> ergibt<br />
sich ein Gesamtaufkommen von 211,57 Mill.<br />
RM. gegenüber dem Voranschlag von 228<br />
Mill. Im Vergleich zum Gesamtaufkommen<br />
im vorhergehenden Rechnungsjahr 1932/33<br />
ergibt sich ein Mehraufkommen in der Höhe<br />
von 39£ Mill. RM. Die günstige Entwicklung<br />
der Einnahmen aus den Automobilsteuern<br />
dürfte in erster Linie auf die Zunahme der<br />
Nutzkraftfahrzeuge und der Omnibusse zurückzuführen<br />
sein.<br />
niger Motorräder als vor zwei Jahren, Zürich<br />
sogar beinahe um die Hälfte weniger.<br />
Unter den Kantonen weist Ende 1933, genau<br />
wie vor zwei Jahren, Zürich den grössten<br />
und Bern den zweitgrössten Bestand an<br />
Personenwagen wie an Lastautos auf, jener<br />
Kanton im ganzen 15.370, dieser 13.278 Automobile.<br />
Bern besitzt fast ebensoviele Personenwagen<br />
wie Zürich, aber bedeutend weniger<br />
Lastwagen. Dafür hat der Kanton Bern<br />
am meisten Motorräder.<br />
Auf diese Kantone folgen wieder zwei mit<br />
annähernd gleichen Beständen; Genf zählt<br />
9443, die Waadt 9347 Motorwagen. An fünfter<br />
Stelle steht der Kanton Basel-Stadt mit<br />
gegen 5000 Automobilen, unter denen • die<br />
Eastwagen relativ stark hervortreten. In den<br />
genannten fünf autoreichsten Kantonen sind<br />
über drei Fünftel aller Motorwagen überhaupt<br />
eingeschrieben, dagegen kaum die<br />
Hälfte sämtlicher Motorräder domiziliert<br />
Verkehrsvorschriften<br />
auf Bergpoststrassen.<br />
Eine Bergstrasse nach der-andern wird<br />
diesen Monat wieder für den Verkehr geöffnet,<br />
und .kaum sind diese Strassen fahrbar,<br />
so setzt mit Macht anch der Motorfahrzeugverkehr<br />
ein. Gleich nach der Strassenöffnung<br />
nehmen auch die Postkurse ihren Betrieb auf<br />
— auf gewissen. Strecken hat er schon mit<br />
dem 15. Mai begonnen —,und da mag es am<br />
Platze seirr, wieder einmal auf die bestehenden<br />
amtlichen Vorschriften, die für das Befahren<br />
der .Bergpoststrassen gültig sind, hinzuweisen.<br />
Zu wiederholten Malen sind uns auch aus<br />
Kreisen der Postchauffeure Zuschriften zugegangen,<br />
die darüber Klage führen, dass in<br />
weiten Kreisen der Automobilisten noch eine<br />
erstaunliche Unkenntnis über die Vorschriften<br />
herrsche; die beim Begegnen mit Postautomobilen<br />
zu beachten sind. Besonders sei<br />
auch darauf hingewiesen, dass die im Nachfolgenden<br />
angeführten Bestimmungen auch<br />
auf solchen Bergpoststrassen gültig sind, auf<br />
denen die Postverwaltung nicht selber die<br />
Kurse ausführt, sondern, sie an konzessionierte<br />
Unternehmen vergeben hat.<br />
Für alle Bergpoststrassen gelten die Vorschriften,<br />
dass einem vorfahrenden Motorfahrzeug<br />
sowie einem schweren Fuhrwerk<br />
der Postwagen immer bergseits ausweicht.<br />
Bei Begegnungen an gefährlichen Stellen hat<br />
das andere Fahrzeug auf Verlangen des Postführers<br />
bis zu einer für die Kreuzung geeignete<br />
Stelle rückwärts zu fahren. Auf Bergpoststrecken,<br />
die von regelmässigen Postkursen<br />
befahren werden, dürfen die Postwagen<br />
Anhänger zur Beförderung von Postsachen<br />
usw. mitführen.<br />
Für besonders schwierige Bergpoststrassen,<br />
die speziell bezeichnet sind (die Bezeichnungen<br />
werden weiter unten noch angeführt),<br />
hat das Post- und Eisenbahndepartement<br />
noch besondere Vorschriften erlassen. So<br />
weicht dort auch bei Kreuzungen der Postwagen<br />
nach der Bergseite aus. (Z. B. auf der<br />
Walliserseite der Grimsel, auf der Furka<br />
zwischen Gletsch und Realp, auf dem Lukmanier<br />
zwischen Acquarossa und Disentis.)<br />
Auf einigen Strassen, wie z. B. im obern Teil<br />
des Grossen St. Bernhard und auf den Strekken<br />
Champex-les-Valettes und Lourtier-<br />
Fionnay, darf während den Postverkehrszeiten<br />
nur in einer Richtung gefahren werden.<br />
Fahrzeuge, die auf einer Einbahnstrasse<br />
m verbotener Richtung fahren, haben den<br />
Postwagen bei Kreuzungen die Bergseite,<br />
einzuräumen. Auf Strecken, wo das bergseits-Ausweichen<br />
der Postwagen auch für<br />
Kreuzungen vorgeschrieben ist, dürfen Qesellschaftswagen<br />
und Lastwagen sowie<br />
schwere Fuhrwerke mit den Personenfahrten<br />
der Post nur auf den besondern Ausweichstellen<br />
und -strecken kreuzen.<br />
In allen Fällen wo-für die Kreuzung das<br />
Bergseitsausweichen der Postwagen vorgeschrieben<br />
ist, darf der Postführer auf der<br />
äussern Seite vorbeifahren, wenn sich das<br />
andere Fahrzeug bereits so aufgestellt hat,<br />
dass die Fahrbahn der Strasse für sicheres<br />
Befahren der Postwagen genügend frei bleibt.<br />
Viel zu wenig beachtet, werden heute<br />
noch immer die Erkennungsmerkmale der<br />
Postwagen. Wir möchten deshalb ganz besonders<br />
darauf hinweisen, bei Befahren der<br />
Alpenstrassen in Zukunft auf diese Zeichen<br />
zu achten. Die gleichen Erkennungszeichen<br />
gelten überhaupt für alle Postautomobile auch<br />
auf andern als nur Bergstrassen. Die Postautomobile<br />
zeigen vorn: ein gelbes Nummernschild<br />
und eine Scheibe mit gelbem Posthorn<br />
auf schwarzem Grund; hinten: ein Kontrollschild<br />
mit dem eidgenössischen Wappen so*<br />
wie dem Buchstaben P und der Wagennum- ?<br />
mer schwarz auf gelbem Grund. Folgen dem<br />
ersten Automobil eines Postkurses noch-<br />
Beiwagen, so zeigt jedes Postauto, dem ein<br />
weiteres folgt, vorn neben dem Motor eine<br />
rote Scheibe mit weissem Diagonal-Strich.<br />
Die Postautomobile verwenden ein Dreiklanghorn.<br />
Mehrklanghörner dürfen auf Bergpoststrassen<br />
nur von Postautomobilen verwendet<br />
werden.<br />
Die Kennzeichnung der Bergpoststrassen<br />
ist folgende: Die gewöhnlichen Bergpoststrassen<br />
sind an beiden Enden durch eine,<br />
schwarze Scheibe mit gelbem Rand und gelbem<br />
Posthorn auf der Vorderseite, und durch<br />
eine schwarze Scheibe mit gelbem Rand,<br />
gelbem Posthorn und gelbem Querbalken auf<br />
der Rückseite kenntlich gemacht.<br />
Die besonders schwierigen Bergpoststrassen<br />
auf denen die Postwagen auch bei<br />
Kreuzungen bergseits auszuweichen haben,<br />
sind an beiden Enden durch eine schwarze,<br />
Scheibe mit gelbem Rand und gelbem Posthorn<br />
auf der Vorderseite und durch eine<br />
schwarze Scheibe mit gelbem Rand auf der<br />
Rückseite,, kenntlich gemacht. Unter der<br />
Scheibe ist eine rechteckige weisse Aufklärungstafel<br />
, mit schwarzer Aufschrift angebracht.<br />
(2.' B.: Postautomobile kreuzen bergseits.)<br />
Wo das Ende des Bergseits-Kreuzens<br />
mit dem Ende der Bergpoststrasse zusammenfällt,<br />
ist die schwarze Scheibe mit gelbem<br />
Rand, gelbem Posthorn und gelbem Querbalken<br />
sowie die rechteckige weisse Aufklärungstafel<br />
«Ende des Bergseits-Kreuzens»<br />
aufgemacht.<br />
Die Strecken, wo während der Postverkehrszeiten<br />
nur in einer Richtung gefahren<br />
werden darf (z. B. Grosser St. Bernhard)<br />
sind an beiden Enden durch die oben bezeich-,<br />
neten Signalzeichen gekennzeichnet, unter<br />
denen Tafeln mit Angabe der Verkehrszeiten<br />
angebracht sind.<br />
Alle diejenigen, die unsere prächtigen Alpenstrassen<br />
im Laufe dieses Sommers befahren<br />
werden, möchten wir besonders bitten,<br />
sich die oben angeführten Bestimmungen<br />
einzuprägen. Jeder trägt damit ein gut Teil<br />
dazu bei. die Verkehrssicherheit, auf die wir<br />
in allererster Linie Rücksicht zu nehmen<br />
haben, noch zu erhöhen. Genussreich werden<br />
Alpenfahrten nur dann, wenn wir auf alle<br />
Mitbenützer der Strasse die notwendige<br />
Rücksicht nehmen.<br />
Lr.<br />
Erleichterungen im schweizerisch-österreichischen<br />
Motorfahrzeugverkehr. In konsequenter<br />
Verfolgung der für den Fremdenverkehr<br />
einzig richtigen Politik der Reiseerleichterungen<br />
ist es dem Eidg. Justiz- und<br />
Polizeidepartement nunmehr gelungen, auch<br />
mit Oesterreich eine Vereinbarung zu treffen,<br />
wie sie auf der Grundlage der Gegenseitigkeit<br />
bereits mit Deutschland und Italien<br />
besteht. Die vor kurzem gemeldete provisorische<br />
Vereinbarung konnte nunmehr in ein<br />
endgültiges Abkommen umgewandelt werden,<br />
das nicht wie, das erstere zeitlich befristet<br />
ist. Ueber die Vereinbarung hat das<br />
Justiz- und Polizeidepartement folgendes<br />
Communique' herausgegeben:<br />
Zwischen der Schweiz und Oesterreich ist eine<br />
Vereinbarung zustande gekommen, derzufolge vom<br />
1. Juni <strong>1934</strong> an die Führer der im einen Lande<br />
immatrikulierten Motorfahrzeuge, die vorübergehend<br />
im andern Lande verkehren, auf Grund<br />
ihrer nationalen Ausweise für Fahrzeug, und Führer<br />
zum Grenzübertritt zugelassen werden. Die<br />
Vorweisung der im internationalen Abkommen Vom<br />
24. April 1926 über Kraftfahrzeugverkehr vöTgesehenen<br />
internationalen' Zulassungs- und Führerscheine<br />
ist also nicht mehr notwendig. Dagegen<br />
muss das Fahrzeug nach wie vor mit den nationalen<br />
Polizeischildern und dem in Art. 5 des genannten<br />
Abkommens vorgesehenen Unterscheidungszeichen<br />
(Buchstaben CH für die Schweiz, Buchstabe<br />
A für Oesterreich) versehen sein. Diese Regelung<br />
bezieht sich auch auf die der allgemeinen Benützung<br />
zugänglichen Betriebe zur gemeinsamen.<br />
Personenbeförderung, nicht aber auf den Betrieb<br />
von Kraftfahrliiiieu mir Güterbeförderung.